Schnaken breiten sich aufgrund der aktuellen Wetterbedingungen am Bodensee gerade explosionsartig aus. Wie man sich am besten gegen Mückenstiche wappnet, erfährst du hier.
Veröffentlicht: - Redaktion - Quelle: dpaErst kam das Hochwasser, dann das schwüle Wetter in Süddeutschland und nun massenweise Stechmücken! Am Bodensee sind so viele der Insekten unterwegs, dass man bereits von einer Mückenplage sprechen könne, sagt Rainer Bretthauer.
Laut des Umwelt- und Klimaschutzbeauftragten der Stadt Radolfzell am Bodensee bieten die Überschwemmungen - aktuell ist der Wasserstand noch über der Fünf-Meter-Marke - perfekte Bedingungen für Schnaken-Eier, was massenhaften Nachwuchs zur Folge hat.
"Die Larven konnten sich durch das trockene Wetter nach dem Hochwasser gut entwickeln und sind jetzt ziemlich aktiv", erklärte Bretthauer. Bis Mitte September seien Stechmücken präsent.
Die Devise sei daher, zu lernen, mit ihnen besser zu leben. "Ich lasse mich stechen, kratze aber nicht", sagte Bretthauer. Man müsse nur 20 bis 30 Minuten durchhalten, solange halte der Juckreiz an. "Das zu überstehen, schaffen die meisten aber nicht."
Bodensee-Touristen und Anwohner sollten sich deshalb wappnen, etwa durch passende Kleidung. Mücken seien Fans von enger Kleidung, da sie gut durch den Stoff und die Haut kommen. Bretthauer empfiehlt daher lockere Kleidung.
Zudem sollte man sich nicht in der Nähe von Büschen aufhalten, weil sich dort tagsüber die Schnaken aufhielten. "Während der Dämmerung bei mehr als 18 Grad werden sie bissig."
Der Biologe räumt auch mit einem gängigen Irrglauben auf: "Mücken werden nicht von Licht angezogen", sagt er. Die Bodensee-Schnaken orientierten sich am Kohlendioxid der Atemluft und an Körperwärme. Deshalb flögen sie bei offenem Fenster in die Häuser und Camper - und nicht, weil dort Licht brennt.
Bretthauer hat noch einen Tipp: "Wenn man sich draußen aufhält und feiern will, dann sollte man keine kohlensäurehaltigen Getränke zu sich nehmen." Das bedeutet etwa Wein statt Bier und stilles Wasser statt Sprudel. Die Kohlensäure werde über die Haut und den Atem freigesetzt und locke die Mücken noch stärker an.
Für viele Tiere sind die Mücken laut des Naturschutzbundes (NABU) etwas Gutes. "Die ganzen Insekten, die sich jetzt entwickeln, sind eine ganz wichtige Nahrungsgrundlage für viele Fischarten und auch für Vögel", sagte Eberhard Klein vom NABU in Konstanz.
Deshalb könne man nicht von einer Plage sprechen.