Tonnenweise tote Fische sind zuletzt in ostfriesischen Gewässern entdeckt worden. Nun gibt es neue Erkenntnisse zur Ursache des Fischsterbens.
Veröffentlicht: - Redaktion - Quelle: dpaEin großes Fischsterben in Ostfriesland wird nach aktuellen Erkenntnissen auf den Starkregen der vergangenen Woche zurückgeführt. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Gewässerschutz erklärte, dass die zeitliche Nähe zum Starkregen darauf hindeute, dass dieser das Fischsterben ausgelöst haben könnte.
In der Nacht auf Mittwoch (14. August) hatten heftige Regenfälle in Teilen Ostfrieslands zu Überschwemmungen geführt. Bereits am Donnerstag gab es erste Berichte über ein massives Fischsterben in der Jümme und umliegenden Gewässern.
Nach Angaben des Landkreises Leer handelt es sich dabei um mehrere Tonnen toter Fische. Als Ursache wurde ein besonders niedriger Sauerstoffgehalt in den betroffenen Gewässern identifiziert, wobei der Sauerstoffgehalt mittlerweile wieder ansteigt.
Fischereivereine planen, sich an der Bergung der toten Fische zu beteiligen.
Der Starkregen hatte eine große Menge organischen Materials in die Gewässer gespült, was zu einem erhöhten Sauerstoffverbrauch führte. Aufgrund der bereits hohen Wassertemperaturen stand ohnehin weniger Sauerstoff zur Verfügung, was die Situation verschärfte.
Zudem floss nicht nur Wasser von landwirtschaftlichen Feldern, sondern auch aus Siedlungen in die Flüsse, was die Belastung weiter erhöhte, erläuterte ein Sprecher des Landkreises Leer. Nur einen Schuldigen gebe es nicht.
Ein künstliches Zuführen von Sauerstoff in die betroffenen Flüsse wurde aufgrund deren Größe als nicht sinnvoll erachtet.
Derartige Ereignisse wie das Fischsterben in Ostfriesland seien momentan nicht vollständig vermeidbar und könnten in Niedersachsen bei zukünftigen Starkregenereignissen häufiger auftreten, was durch den Klimawandel weiter begünstigt werde, so der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Im Kontext des Klimawandels sei ein gesamtgesellschaftliches Umdenken erforderlich.
Dazu gehöre etwa, den Gewässern und Flutungsgebieten mehr Raum zu geben, sowie die Bewirtschaftung und Düngung von Auenflächen zu reduzieren. Das 2023 in Niedersachsen eingeführte Verbot von Düngemitteln und Pestiziden in Gewässernähe trage bereits zum Schutz vor Fischsterben bei, jedoch werde es noch einige Zeit dauern, bis die Nährstoffe in den Böden deutlich abgebaut sind.