Am Samstag trafen teils heftige Gewitter Teile von Deutschland. Nach einem Blitzschlag in der Nähe von Stuttgart ist ein Mann und nun auch eine Frau ums Leben gekommen.
Veröffentlicht: - Johanna Lindner - Quelle: dpaNach dem tödlichen Blitzschlag an einem Ausflugslokal in der Nähe von Stuttgart ist ein Mann ums Leben gekommen. Der 35-Jährige, der bei dem Unglück an einer Biertischgarnitur unter einem Baum gesessen hatte, starb nach Polizeiangaben am Sonntag im Krankenhaus.
Nun ist auch eine 43-Jährige an ihren Verletzungen erlegen. Die Frau starb am Mittwoch im Krankenhaus, wie das Polizeipräsidium Reutlingen am Donnerstag mitteilte.
Neben den beiden waren vier weitere Menschen betroffen. Der elfjährige Sohn der Frau war zunächst ebenfalls in Lebensgefahr. Ein Rettungshubschrauber flog ihn ins Krankenhaus. Sein Zustand hatte sich im Laufe des Wochenendes etwas gebessert, er blieb aber in stationärer Behandlung.
Die 40 Jahre alte Frau des Mannes wurde verletzt, der vier Jahre alte Sohn und die knapp elf Monate alte Tochter erlitten einen Schock. Sie befanden sich nach Polizeiangaben zum Zeitpunkt des Unwetters in einem Fahrradanhänger.
Das Unglück hatte sich unter einem Baum an einem Ausflugslokal ereignet. Während mehr als ein Dutzend Menschen laut der Polizei wegen des Unwetters Schutz in einer Scheune suchten, blieben die Betroffenen an einer Biertischgarnitur sitzen.
Ersthelfer:innen kümmerten sich um die Verletzten, bis diese in Kliniken kamen. Den Jungen flog ein Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus. Der Rettungsdienst war mit einem Großaufgebot vor Ort, unter anderem mit vier Notärzten.
Zur Betreuung der Ersthelfer und Augenzeugen warein Notfallnachsorgedienst im Einsatz. Etwa 15 andere Menschen hatten in einer Scheune Schutz gesucht, als das Gewitter aufzog.
Die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder rät, bei Gewittern Schutz in einem Gebäude oder einem geschlossenen Auto zu suchen.
Im Freien sollte man sich eine flache Stelle oder besser Vertiefung suchen. "Gehen Sie in die Hocke, stellen Sie die Füße eng nebeneinander, schließen Sie die Arme um die Knie."
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Der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) warnt auf seiner Internetseite: "Vermeiden Sie die unmittelbare Nähe zu besonders einschlaggefährdeten Objekten."
Das seien etwa einzeln stehende Bäume, Waldränder, Bergspitzen und Masten von Freileitungen.
Im Inneren eines Waldes mit gleichmäßig hohem Baumbestand sei die Gefahr eines Blitzeinschlags geringer. Ein Abstand zu allen Bäumen und Ästen von mindestens zehn Metern sei optimal. Das Sprichwort "Eichen sollst du weichen, Buchen sollst du suchen" gelte nicht, mahnt der VDE.
"Der Blitz schlägt in alle Baumarten gleich ein."
In Mannheim brachen die Veranstalter die Parade zum Christopher Street Day (CSD) eine Stunde früher als geplant ab. Es habe gewittert samt Blitz und Donner, erklärte Dennis Sommer von der Demoleitung.
"Da geht die Sicherheit vor." Tausende Menschen waren betroffen.
Ebenfalls aus Mannheim berichtete die Feuerwehr am frühen Nachmittag von einem brennenden Dachstuhl in einem zweigeschossigen Wohngebäude infolge eines Blitzeinschlags. Menschen seien nicht verletzt worden. Die Höhe des Sachschadens war den Angaben nach zunächst unklar.
Ein Blitz schlug auch in Lahr (Ortenaukreis) in einen Kamin ein, wie ein Sprecher der Polizei sagte. Mehrere Ziegel seien herabgefallen, einer habe ein dort abgestelltes Auto getroffen. Eine Sprecherin des Präsidiums Ludwigsburg berichtete von einigen umgestürzten Bäumen im Zuständigkeitsbereich und Wasser in Kellern. In der Region Heilbronn warnte die Polizei vor der Gefahr von Aquaplaning auf der Autobahn 6.
In Sulzfeld (Landkreis Karlsruhe) brannte laut einem Polizeisprecher das Dach einer Firmenhalle, auf dem auch eine Photovoltaikanlage sei.
Zunächst war unklar, ob auch hier ein Blitz den Brand verursacht hatte oder ein technischer Defekt der Auslöser war. Verletzt worden sei niemand, der Schaden betrage wohl mehrere Zehntausend Euro.
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