Wetter Schafskälte 2024: Nochmal ein Kälteeinbruch im Juni?

- Redaktion
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Kaltes Wetter und Bodenfrost mitten im Sommer? Das ist durchaus möglich. Alles Fakten zur Schafskälte und wie sie sich 2024 entwickeln kann.

Im Sommer kann es nochmal richtig kalt werden. Viele Schäfer fürchten die sogenannte Schafskälte und warten daher mit dem Scheren der Schafe jedes Jahr oft bis Ende Juni.

Ihren einprägsamen Namen hat diese besondere Witterung im Juni von einer alten Bauernregel. Lange bevor Meteorolog:innen Wettermodelle nutzten, um eine Wetterprognose zu erstellen, wussten Landwirt:innen, dass Mitte Juni noch einmal ungemütliches Wetter zurück nach Mitteleuropa kommen kann.

Wetter Schafskälte 2024: Bodenfrost mitten im Sommer?

Sehr zur Freude vieler Bauern wurden wir im vergangenen Jahr von einem markanten Kaltlufteinbruch verschont. Zunächst berechneten die Wettermodelle einen zu warmen Juni auch für das Jahr 2024. Doch die Vorhersage hat sich etwas geändert. Mittlerweile zeigt das Modell der NOAA insgesamt einen durchschnittlichen Monat. Im Westen ist es sogar teilweise zu kühl. Die ersten beiden Juniwochen waren nun schon zu kühl. Bis zum 16. Juni soll es nach dem europäischen ECMWF-Modell auch noch so weitergehen, dann kommt ein kurzer Hitzeschub, der die Temperaturen nach oben schnellen lässt. Doch schon in der Woche danach, sinken die Werte wieder auf durchschnittliche oder zu kühle Werte. 

Temperaturen im Juni laut dem Wettermodell der NOAA.

Kalte Nächte und Bodenfrost vor allem in höheren Lagen sind also durchaus noch möglich. Weitere Details, siehst du im 16-Tage-Trend am Anfang des Artikels.

Was ist die Schafskälte?

Häufig macht sich im Juni nochmal kalte Polarluft auf den Weg nach Mitteleuropa, wodurch die Temperaturen im Frühsommer unter 10 Grad absinken können. Dieser markante Kälteeinbruch wird oft von regnerischem Wetter begleitet. Diese Wetterumstellung ist unter dem Namen "Schafskälte" bekannt. Selbst Bodenfrost im Zuge des Kaltluftvorstoßes nicht ausgeschlossen.

Der Name "Schafskälte" ist auf die frierenden Schafe zurückzuführen. Da die Schafe traditionell bis zum Ende des Frühjahrs geschoren wurden, kann der Kälterückfall im Juni insbesondere für junge Tiere eine große Gefahr darstellen.

Wann ist die Schafskälte?

Zwar hält sich das Wetter nicht an ein bestimmtes Kalenderdatum, dennoch gibt es Wetterlagen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit zu bestimmten Jahreszeiten auftreten und charakteristische Witterungen nach sich ziehen.

In diesem Fall spricht man von einer sogenannten meteorologischen Singularität bzw. von einem Witterungsregelfall. Ähnlich wie die Eisheiligen im Mai zählt auch die Schafskälte zu den meteorologischen Singularitäten. In der Regel tritt die Schafskälte zwischen dem 4. und 20. Juni auf. 

Kaltes Wetter setzt Schafen zu

Erst nach diesem Zeitraum beginnen viele Bauern mit dem Scheren ihrer Schafe. Denn für bereits geschorene Schafe kann der Kälterückfall lebensbedrohlich sein. Muttertiere und junge Schafe werden daher erst später geschoren.

Im Alpenraum unterscheidet man unterdessen die Schafskälte in zwei Phasen. Ein erster Kältevorstoß findet in der Regel zwischen dem 3. und 5. Juni statt. Eine zweite Kaltwetterphase tritt dann häufig zwischen dem 15. und 21. Juni auf. Besonders in höheren Lagen der Alpen kann es nochmal richtig kalt werden und sogar schneien. Die Schafskälte ist daher besonders für den Almbetrieb von großer Bedeutung.

Warum gibt es späte Kälterückfälle in Deutschland?

Die Ursache der verspäteten Kaltluftrückfälle liegt in der unterschiedlich schnellen Erwärmung der Land- und Wassermassen. Durch die großen Temperaturgegensätze können sich kräftige Tiefdruckgebiete bilden. Liegt Deutschland am westlichen Rand des Tiefdruckgebietes, dreht die Strömung auf Nord. Dadurch wird die polare Kaltluft aus dem hohen Norden nach Mitteleuropa gelenkt. 

Meere erwärmen sich viel langsamer als Erdoberflächen. So ist die Nordsee beispielsweise im Juni noch zu kalt, um die polare Kaltluft erwärmen zu können. Folglich können die Kaltluftrückschläge im ersten Sommermonat besonders heftig ausfallen.

Die typische Wetterlage für das Eintreten der Schafskälte würde folgendermaßen aussehen: Ein Hoch westlich von Deutschland und ein Tief im Osten oder Nordosten lenken kalte Luft aus Norden nach Deutschland. Kommt die Luftmasse aus Nordwest, also über die Nordsee und den Atlantik, kann das Wetter kalt und feucht werden. Handelt es sich hingegen um eine Strömung aus Nordost, bleibt es vermutlich eher trocken. Dafür kann es noch kälter werden als bei einer Nordwestlage.

Vorbei ist die Schafskälte meist um den kalendarischen Sommeranfang. Im weiteren Verlauf des Sommers nimmt die Intensität der Kaltlufteinbrüche deutlich ab.

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