Wetter Februar 2025: Wie ungewöhnlich warm wird der letzte Wintermonat?

- Redaktion
Wetter Februar 2025: Wie ungewöhnlich warm wird der letzte Wintermonat?
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Im Februar sprießen die ersten Schneeglöckchen.

Im Februar werden die Tage langsam wieder länger. Dennoch kann es empfindlich kalt werden. Gibt es auch in diesem Jahr nochmal Frosttage oder setzt sich bereits der Frühling durch? Der Wettertrend.

Der Februar hat zwei Gesichter. Denn der Monat ist der letzte meteorologische Wintermonat. Damit sind winterliche Intermezzi mit Schnee, Kälte und Glätte zu dieser Jahreszeit in Deutschland nichts Ungewöhnliches. 

Andererseits ist der Frühling nicht mehr weit, denn am 1. März ist meteorologischer Frühlingsanfang. Außerdem können sich die Luftmassen durch den steigenden Sonnenstand allmählich wieder erwärmen, wodurch im Februar durchaus erste Frühlingsgefühle möglich sind.

Übrigens: Wie viel Wahrheit in den Bauernregeln für Februar steckt, zeigen wir dir in diesem Video. 

1. Wetterprognose für Februar 2025

Der letzte Februar im Jahr 2024 stellte einen neuen Wärmerekord auf und war ganz 6,2 Grad wärmer als das Langjährige Mittel von 0,4 Grad. Steht uns wieder so ein ungewöhnlich warmer letzter Wintermonat bevor? 

Das amerikanische Wettermodell der NOAA berechnet für den Februar in ganz Deutschland deutlich zu hohe Temperaturen. Quelle: NOAA

Das amerikanische Wettermodell der NOAA berechnet für den Februar in ganz Deutschland deutlich zu hohe Temperaturen. Quelle: NOAA 

Im Moment sind sich die Wettermodelle relativ einig. Geht es nach dem amerikanischen CFS-Modell der NOAA, dann könnte wieder ein außergewöhnlich warmer Februar anstehen. In der Vorhersage (Stand 07.01.2025) werden für ganz Deutschland Temperaturen von um die 3 Grad über dem Mittelwert berechnet. Auf der Karte ist zu sehen, dass ganz Europa deutlich zu warm werden soll. In Skandinavien werden sogar teilweise über 4 Grad über Normalwert erwartet. 

Beim Niederschlag zeigt das amerikanische Modell durchschnittliche Werte in weiten Teilen Deutschlands. Nur im Norden soll etwas zu viel Niederschlag fallen, dann als Regen und nicht als Schnee. 

Auch das europäische ECMWF-Wettermodell rechnet mit zu hohen Werten in ganz Deutschland. Doch das Modell rechnet mit nur 2 Grad über dem Normalwert. Beim Niederschlag unterscheidet es sich etwas vom amerikanischen Lauf und zeigt weniger Niederschlag als gewöhnlich für die Mitte und den Süden des Landes. Es bleibt also abzuwarten, ob sich noch etwas in den Modellen tut oder wir wieder einen deutlich zu warmen Februar bekommen. 

2. Klimatische Einordnung des Februars

Dass der Frühling schon zu Beginn des letzten meteorologischen Wintermonats die Fühler ausstecken kann, beweist ein Rückblick auf die vergangenen Jahre. So wurden am 16. Februar 18,8 Grad im oberbayerischen Rosenheim registriert. Der ungewöhnlich warme Februar 2024 war eher mit Apriltemperaturen zu vergleichen. 

Doch spätwinterliche Witterungsphasen sind insbesondere um die Monatsmitte grundsätzlich durchaus denkbar. Dann tritt nämlich häufig der Witterungsregelfall bzw. die meteorologische Singularität "Spätwinter" ein.

Statistisch gesehen ist zwar nicht der Februar, sondern der Januar der kälteste Monat in Deutschland. Insbesondere in klaren Februarnächten kann es aber nochmal richtig eisig werden. Dabei sind sogar Temperaturen von -20 oder -30 Grad nicht ausgeschlossen. So sank das Quecksilber am 10. Februar 1956 in der bayerischen Gemeine Amerang auf -35,1 Grad. 

Derart kalte Temperaturen treten vor allem in windstillen und klaren Nächten über Schnee auf. Begünstigt werden extrem kalte Witterungsphasen zusätzlich durch einen sogenannten Arctic Outbreak. Bei einem Arctic Outbreak strömt arktische Eisluft weit nach Süden und flutet Deutschland. 

Polarluft im Februar für klirrende Kälte verantwortlich

Polare Kaltluft ließ die Temperaturen zum Beispiel im Februar 2018 vielerorts auf zweistellige Minuswerte absinken. Damals dominierten Hochdrucklagen mit klaren und frostigen Nächten. Nach mehreren zu warmen Februar-Monaten gab es dadurch im Jahr 2018 endlich mal wieder einen zu kalten Monat. 

Auch der Februar 2013 und der Februar 2010 reihten sich in die kälteren Monate ein. Nur der Februar 2012 war mit einer Abweichung von 3 Grad in den vergangenen zehn Jahren noch kälter, wie dieser Tabelle (Quelle: DWD) zu entnehmen ist. 

Mitteltemperatur Abweichung vom langjährigen Mittel (0,4 Grad)
Februar 2024 +6,6 Grad  +6,2 Grad 
Februar 2023 +3,2 Grad  +2,8 Grad 
Februar 2022 +4,4 Grad +4,0 Grad
Februar 2021 +1,8 Grad +1,4 Grad 
Februar 2020 +5,3 Grad +4,9 Grad
Februar 2019 +3,9 Grad +3,5 Grad
Februar 2018 -1,7 Grad -2,1 Grad
Februar 2017 +3,0 Grad +2,6 Grad
Februar 2016 +3,6 Grad  +3,0 Grad
Februar 2015 +0,6 Grad +0,2 Grad
Februar 2014 +4,3 Grad +3,9 Grad
Februar 2013 -0,8 Grad -1,2 Grad
Februar 2012 -2,6 Grad -3,0 Grad
Februar 2011 +0,9 Grad +0,5 Grad
Februar 2010 -0,6 Grad -1,0 Grad

Die Übersicht der Durchschnittstemperaturen im Februar der letzten Jahre zeigt, dass die meisten der Monate Februar in den vergangenen zwölf Jahren überdurchschnittlich warm waren. Vor allem der Februar 2020 fällt auf - damals betrug die Abweichung mehr als 4 Grad. In der seit 1881 bestehenden Messreihe steht der Februar 2020 an zweiter Stelle der wärmsten Februarmonate. Auch der Februar 2022 lag wieder deutlich über dem Durchschnittswert. 

Einen Rekord stellte der Februar 2024 auf. Mit 6,6 Grad als Durchschnittstemperatur lag der Monat 6,2 Grad über dem Mittel. 

Februar an der Nordsee kältester Monat des ganzen Jahres

Wie bereits erwähnt wurde, ist der Januar mit einer Mitteltemperatur von -0,6 Grad deutschlandweit gesehen der kälteste Monat im Jahr. Anders sieht das für die küstennahen Orte und die norddeutschen Inseln aus. Da sich die Nordsee im Januar noch weiter abkühlt und erst im Februar die tiefsten Wassertemperaturen erreicht werden, kann es dort im letzten Wintermonat noch kälter werden als im Januar.

An den Küsten Deutschlands stellt somit nicht der Januar, sondern der Februar den Tiefpunkt des ganzen Jahres dar. Bei einer winterlichen Großwetterlage können selbst auf Helgoland im Februar zweistellige Minusgrade eintreten. 

Zwar gibt es diese eisigen Witterungsphasen in Norddeutschland nur selten, wenn sie aber vorkommen, können sie richtig heftig ausfallen. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist der Februar 1979. Damals wurde Norddeutschland von einem schweren Wintersturm getroffen. Starke Schneefälle und Schneeverwehungen legten das öffentliche Leben lahm. Auch Todesopfer waren infolge der Schneekatastrophe zu beklagen.

Hier ist das Wetter im Februar am sonnigsten

Da die Tageslänge im Laufe des Februars um 1 bis 2 Stunden zunimmt, steigt auch die mittlere Sonnenscheindauer an. Zum Vergleich: Im Januar gibt es durchschnittlich 44 Sonnenstunden, im Februar sind es schon 73 Stunden. 

Wie es für die Wintermonate typisch ist, führen die Bergstationen die Liste der Sonnenausbeute im Februar an. Den absoluten Rekord hält die Wetterstation auf der Zugspitze. Oberhalb der Nebelfelder gab es dort im Februar 1998 durchschnittlich 8 Stunden Sonne pro Tag - das ist dreimal so viel wie das deutschlandweite Mittel. Der Negativrekord hinsichtlich der Sonnenscheindauer ist dagegen in Schwerin zu verzeichnen. Im Februar 1926 gab es dort im ganzen Monat gerade einmal 6 Stunden Sonne. Solche enormen Gegensätze innerhalb Deutschlands sind schon beachtlich. 

Februar ist der trockenste Monat in Deutschland

Blicken wir zu guter Letzt noch auf das Niederschlagspotential im Februar. Denn auch hier hält der Februar einen Rekord. Mit knapp 50 Litern pro Quadratmeter ist er nämlich der niederschlagsärmste Monat des ganzen Jahres.

Das liegt unter anderem daran, dass Wetterlagen, die Starkregenereignisse nach sich ziehen, im Februar nicht so häufig vorkommen. 

Das durchschnittliche Wetter im Februar in Zahlen 

  • Durchschnittstemperatur (bezogen auf das Mittel 1961 bis 1990): 0,4 Grad
  • Mittlere Niederschlagssumme: 49 Liter pro Quadratmeter
  • Mittlere Sonnenscheindauer: 73 Stunden im Monat 
  • Spätwinter Mitte Februar 
  • Steigender Sonnenstand

Winterwetter im Februar sorgt für Chaos

Durch den steigenden Sonnenstand im Februar verschärfen sich die Temperaturgegensätze, wodurch wieder mehr Bewegung in die Wetterküche kommt. 

Kräftige Tiefs können also durchaus im Februar nochmal für heftige Wintereinbrüche sorgen. So auch im Februar 2006, als heftige und lang anhaltende Schneefälle in Bayern ebenfalls für Chaos sorgten. 

Welche Winterwetterlagen Schnee- und Frostbringer sind, zeigt unsere Meteorologin Anna Gröbel in diesem Wetter-Video: 

Wetterkapriolen an Karneval 

Mit Wetterkapriolen hatte Deutschland auch im Februar 2016 zu kämpfen, als Sturm RUZICA ausgerechnet zu Karneval über das Land fegte und zahlreiche Faschingsumzüge abgesagt werden mussten.

Wie wir sehen, hat der Monat Februar wettertechnisch einiges zu bieten. Es bleibt also weiterhin spannend! 

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