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Klima

Wetterbilanz Juni 2024: Große Temperaturspanne und viele Unwetter

Letzte Aktualisierung: Di 02.07.2024 | 11:58 Uhr - Bettina Harter - Quelle: wetter.com mit dpa
Beim Wetter im Juni müssen wir auch mit Gewittern rechnen. ©dpa

Mit dem Juni startet der meteorologische Sommer. Auch Unwetter könnten in Deutschland wieder auftreten. Wie sich Niederschlag und Temperaturen entwickelten, siehst du hier in der Monatsprognose.

Am 1. Juni ist in Deutschland alljährlich meteorologischer Sommeranfang. Für viele beginnt dann die schönste Zeit des Jahres. Denn bei sonnigem Wetter wollen wir unsere Freizeit oder unseren Urlaub draußen verbringen.

Ein stabiles Sommerhoch gab es diesen Juni bisher nur selten. Stattdessen wurde vor allem Süddeutschland von Starkregen und einem verheerenden Hochwasser getroffen. Und auch danach kamen immer wieder Unwettertiefs zu uns. 

1. Wetter im Juni 2024

Der Juni brachte die bislang sonnigsten Tage des Jahres. Aber auch Blitz, Hagel und Unwetter gehörten zum Wetterrepertoire. Der Juni hat in diesem Jahr alle möglichen Wetterlagen durchgemacht. "Die Temperaturen schwankten zwischen frühherbstlicher Kühle und hochsommerlicher Hitze", teilte der Deutsche Wetterdienst nach ersten Auswertungen der rund 2000 Messstationen mit. Starke Regenfälle hätten zu Hochwasser geführt und zum Ende hin habe es die bislang sonnigsten Tage des Jahres gegeben. "Im Juni zeigte sich die Witterung mit einer Dynamik und Wechselhaftigkeit, die an ein spannendes Fußballspiel erinnerte."

Große Temperaturschwankungen

Der Eröffnungsmonat des Sommers war den Meteorologen zufolge der 15. zu warme Juni in Folge. Das Temperaturmittel lag bei 16,8 Grad. Zum Vergleich: In der Referenzperiode 1961 bis 1990 lag das Mittel bei 15,4 Grad. An den Messstellen wurden im Monatsverlauf 1,4 Grad als Minimum und 34 Grad als Maximum gemessen. Schafskälte mit einstelligen Temperaturen gab es also ebenso wie hochsommerliche Hitze.

Unwetter und Hochwasser

Aber auch die Niederschlagsmenge lag mit 107 Prozent höher als in der Vergleichsperiode. Es fielen im Durchschnitt rund 91 Liter pro Quadratmeter, in der Periode waren es 85 Liter. "Niederschlagsreich und mit schweren Unwettern in Teilen Baden-Württembergs und Bayerns ging es in den Monat", schrieb der DWD. Am 3. Juni seien im oberbayerischen Raubling-Pfaundorf 137 Liter pro Quadratmeter gemessen worden. Auch die höchsten monatlichen Niederschlagsmengen habe es am Alpenrand gegeben: über 250 Liter kamen dort herunter.

Im nördlichen Brandburg sei es mit unter 20 Litern pro Quadratmeter deutlich trockener geblieben.

Sonnenstunden 

Die meiste Sonne gab es dem DWD zufolge mit mehr als 250 Sonnenstunden in einigen Orten im Nordosten und Osten. Im Schwarzwald und an den Alpen wurden mit 100 Sonnenstunden die geringsten Werte erreicht. Im Vergleich zur Referenzperiode 1961 bis 1990 gab es insgesamt eine leichte Zunahme von 203 auf 210 Sonnenstunden.

2. Klimatische Einordnung des Junis 

Mit durchschnittlich 85 Litern pro Quadratmeter ist der Juni der niederschlagsreichste Monat in Deutschland. Dieser Wert wurde in den vergangenen 10 Jahren viermal übertroffen. Absoluter Spitzenreiter ist der Juni 2016. Damals kamen in einem Monat 115 Liter pro Quadratmeter runter (siehe Tabelle unten).

Zurückzuführen sind die enormen Niederschlagsmengen unter anderem auf die vielen Unwetter, die aufgrund der geringen Zuggeschwindigkeit mit heftigem Starkregen einhergingen. Binnen kürzester Zeit verwandelten sich kleine Flüsse in reißende Fluten. Mit am schlimmsten traf es Anfang Juni 2016 die Kleinstadt Simbach am Inn. In den Fluten starben damals mehrere Menschen. 2022 wurde der Niederschlagsdurchschnitt nicht erreicht. 

* bzgl. des langjährigen Mittels 1961-1990 (85 l/m²)

In den vergangenen 10 Jahren gab es immer eine positive Temperaturabweichung in Bezug auf das langjährige Mittel 1961-1990. Nicht ein Monat war kühler als "normal", wie die untenstehende Tabelle zeigt. 

Die größte positive Abweichung ist im Juni 2019 zu verzeichnen. Mit 19,8 Grad lag der Temperaturdurchschnitt im Juni 2019 um 4,4 Grad über dem Mittel. Damit war dieser Juni der wärmste seit Aufzeichnungsbeginn. Auch im Jahr 2021 war der Juni besonders warm. Mit 19,0 Grad war es der drittwärmste Juni seit Beginn kontinuierlicher Wetteraufzeichnungen. Der Juni 2022 reiht sich mit 18,4 Grad in diese Reihe ein. 

* Abweichung vom langjährigen Mittel 1961-1990 (15,4 Grad)

Wie ist das typische Wetter im Juni? 

Schafskälte bringt nochmal kaltes Wetter

Auch wenn nach dem Kalender im Juni bereits Sommer ist, kann es zu dieser Jahreszeit nochmal richtig kalt werden. Eine deutliche Abkühlung im ersten Sommermonat ist gar nicht so selten. Denn die sogenannte Schafskälte bringt häufig zwischen dem 4. und 20. Juni nochmal kalte Polarluft nach Deutschland und die Temperaturen sinken unter 10 Grad. 

Ähnlich wie die Eisheiligen zählt die Schafskälte zu den meteorologischen Singularitäten. Das bedeutet, dass bestimmte Wetterlagen zu einem bestimmten Zeitraum mit hoher Wahrscheinlichkeit auftreten. 

Grund für die Schafskälte ist die unterschiedlich starke Erwärmung der Land- und Wassermassen. Während sind die Landfläche in Mitteleuropa bereits auf 25 bis 30 Grad aufheizen kann, liegen die Temperaturen auf den Britischen Inseln oder in Norwegen (von kühleren Wassermassen umgeben) nur bei rund 15 Grad. Stellt sich nun eine Nordwestströmung ein, kann diese kühle Luft Deutschland fluten. Sogar Schnee in den Mittelgebirgen und in den Alpen ist im Zuge dieses Kälterückfalls möglich. Was die Schafskälte mit Schafen zu tun hat, erfährst Du in diesem Video: 

Was ist die Schafskälte? Vor allem Ende Mai, Anfang Juni wird bei den Wetteraussichten häufig davon geredet. Mit Schafskälte bezeichnet man einen Kälteeinbruch in Mitteleuropa zu einer bestimmten Zeit des Jahres. Andreas Machalica hat im Video die Einzelheiten und typischen Wetterlagen zur Schafskälte.

Siebenschläfer entscheidet über weiteren Sommertrend

Schwere Gewitter im Juni könnten ein schlechtes Omen für den Sommer 2024 sein. Denn eine Bauernregel besagt: "Juni viel Donner, verkündet trüben Sommer." 

Sommerfans warten aber insbesondere sehnsüchtig auf den 27. Juni 2024. Denn an diesem Datum ist Siebenschläfer. Laut der Bauernregel "Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen lang so bleiben mag" ebnet der Siebenschläfer nämlich den groben Weg für das Wetter im Sommer 2024.

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