Afrikas letzte Gletscher schmelzen - Klimakrise in den Mondbergen

- Redaktion - Quelle: taz.de
Afrikas letzte Gletscher schmelzen - Klimakrise in den Mondbergen
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Diese Ruwenzori-Gebirgskette erstreckt sich entlang der Grenze zwischen Uganda und der Demokratischen Republik Kongo.

Die Gletscher des Ruwenzori-Gebirges schmelzen rasant. Die Klimakrise bedroht nicht nur die Natur, sondern auch die Lebensgrundlagen der Menschen vor Ort.

Die Klimakrise zeigt im Ruwenzori-Gebirge, auch bekannt als "Mondberge", im Herzen Afrikas besonders drastische Auswirkungen. Diese Gebirgskette erstreckt sich entlang der Grenze zwischen Uganda und der Demokratischen Republik Kongo und erreicht Höhen von über 5000 Metern. Neben dem Kilimandscharo in Tansania und dem Mount Kenia zählt sie zu den wenigen afrikanischen Gebirgen mit Gletschern. Aufgrund ihrer einzigartigen ökologischen Vielfalt wurden die Mondberge von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.​

Höchste Temperaturen seit Beginn der Wetteraufzeichnungen

Aktuelle Berichte des ugandischen Wetterdienstes weisen darauf hin, dass die Temperaturen in einigen Regionen Ugandas derzeit bis zu 40 Grad Celsius erreichen. Diese extreme Hitze, die während der Trockenzeit von Dezember bis März auftritt, ist die höchste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Uganda. William Omonyi, Chefmeteorologe im ugandischen Ministerium für Wasser und Umwelt, führt diese Entwicklung direkt auf den Klimawandel zurück.

Der Himmel zeigt seit Wochen kaum Wolken, lediglich dünne Cirrus-Wolken in etwa 20 Kilometern Höhe, die die Sonnenstrahlung nahezu ungefiltert durchlassen. Dies beschleunigt das Abschmelzen der Gletscher im Ruwenzori-Gebirge erheblich.​

Von Eiskappen des Ruwenzori-Gebirges nicht viel übrig

Historische Daten belegen, dass die Eiskappen des Ruwenzori-Gebirges Anfang des 20. Jahrhunderts noch eine Fläche von über 6,5 Quadratkilometern bedeckten. Heute sind weniger als ein Quadratkilometer davon übrig. Durch das Schmelzen des Eises entstehen tiefe Felsspalten, die den Zugang erschweren.

George Businge von der Uganda Wildlife Authority (UWA), zuständig für den Ruwenzori-Nationalpark, berichtet, dass bereits Leitern und Brücken installiert wurden, um weiterhin Besucher ins Gebirge führen zu können. Der Stanley-Gipfel, mit über 5100 Metern der höchste Punkt des Gebirges, zieht zahlreiche internationale Bergsteiger an.​

Auch Vegetation im Ruwenzori-Gebirge verändert sich

Neben dem Gletscherschwund verändert sich auch die Vegetation im Ruwenzori-Gebirge. Pflanzenarten, die einst in tieferen Lagen wuchsen, wandern nun in höhere Regionen. Dies wirkt sich auf die Tierwelt aus, da Tiere gezwungen sind, ihren Lebensraum entsprechend zu verlagern. Diese Verschiebungen stören das empfindliche ökologische Gleichgewicht des Gebirges.​

Menschen spüren Auswirkungen des Klimawandels deutlich

Die lokalen Gemeinschaften, die am Fuße des Ruwenzori-Gebirges leben, spüren die Auswirkungen des Klimawandels ebenfalls deutlich. Durch die veränderten klimatischen Bedingungen kommt es vermehrt zu Überschwemmungen und Schlammlawinen, die Dörfer und landwirtschaftliche Flächen zerstören. Diese extremen Wetterereignisse gefährden die Lebensgrundlage der Menschen in der Region.​

Die Entwicklungen im Ruwenzori-Gebirge sind ein alarmierendes Beispiel für die weitreichenden Folgen des Klimawandels in Afrika. Sie verdeutlichen die Dringlichkeit globaler Klimaschutzmaßnahmen, um die einzigartigen Ökosysteme und die Lebensgrundlagen der Menschen auf dem Kontinent zu schützen.

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Dieser Text wurde mit Hilfe von KI-Systemen erstellt und von der Redaktion überprüft.

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