Ansturm auf Sauna, Bäder und Wellness
Auch am Alpenrand, wo der Wintersport der größte Konkurrent in der Besuchergunst für die Bäder ist, suchten die Menschen lieber die Wärme. Die Bodensee Therme in Konstanz kam auf ein Plus von 9,6 Prozent, wie Josef Siebler von den Stadtwerken Konstanz sagte. Eine Sprecherin der Schwabenquellen in Stuttgart wollte auf Anfrage zwar keine genauen Zahlen nennen, sie sprach jedoch von einer "deutlichen Zunahme" von Besuchern im Vergleich zum Vorjahr.
Für Josef Siebler von den Stadtwerken Konstanz sind die hohen Besucherzahlen kein Wunder. "Die Menschen sehnen sich nach dem langen Winter nach Wärme", begründete er den Besucheransturm. Die Bodensee Therme in Konstanz unweit der Alpen hat in vorherigen Jahren zu kämpfen. Touristen zieht es hier im Winter normalerweise eher in die Berge als ins Wasser.
"Der Wintersport macht uns sonst gehörig Konkurrenz", betonte Siebler. Umso mehr freut er sich über das Besucherplus: "Wir hatten bereits im vergangenen Jahr vergleichsweise viele Besucher. Aber in diesem Jahr, das ist schon ein sehr gutes Ergebnis."
Dass die Kälte bis in die zweiwöchigen Osterferien hineinreichte, ist für die Betreiber der Bäder und Saunen ein weiterer Grund für die hohen Besucherzahlen. "Wir haben Glück, dass die Ferien ziemlich kalt ausgefallen sind", sagte Oliver Sternagel von den Karlsruher Bädern. Auch er zeigte sich mit den ersten drei Monaten des Jahres überaus zufrieden: "Wir können uns definitiv nicht beklagen.
Eine Sprecherin der Schwabenquellen in Stuttgart wollte auf Anfrage zwar keine genauen Zahlen nennen, sie sprach jedoch von einer "deutlichen Zunahme" von Besuchern im Vergleich zum Vorjahr.
"Die Menschen sehnen sich nach Wärme, Wonne und Geborgenheit", sagt der stellvertretende Betriebsleiter der Rhein-Main-Therme, Jens Tröger. Besonders bei trockenem und kalten Wetter strömten die Besucher in das Bad in Hofheim am Taunus. "Wir haben im März deutlich mehr Gäste gehabt als im vergangenen Jahr", betont Tröger. Schätzungsweise habe sich die Besucherzahl um knapp zehn Prozent erhöht. Besonders bei der ungemütlichen Witterung suchten die Menschen "Zeit zum Abschalten", fügt er hinzu.
Eine ähnliche Bilanz kann auch die Freizeitanlage Heloponte in Bad Wildungen in Nordhessen vorweisen. "Als Betreiber sind wir natürlich nicht unglücklich über den langen Winter", sagt ein Sprecher. Mit 2.000 zusätzlichen Gästen im März habe sich auch dort ein Plus von etwa zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr ergeben.
Ansturm über die Osterfeiertage
Besonders günstig für die Betreiber der Bäder ist, dass sich das Wetter gerade auch über die Osterfeiertage ungemütlich gezeigt hat. In einigen Landesteilen konnten die Eier noch unter der geschlossenen Schneedecke versteckt werden, ein klassischer Osterspaziergang fiel da häufig recht kurz aus. Die Kurbad Therme in Bad Hersfeld hat sich über die Feiertage einem regelrechten Besucheransturm stellen müssen. "Wir haben sogar Leute wieder weggeschickt", erzählt die Betriebsleiterin Maria Moog.
"Während der Feiertage hätten wir die Anlage praktisch verdoppeln können", sagt Moog weiter. Irgendwann seien einfach alle Schränke belegt. "Über Ostern ist natürlich immer viel los", sagt sie. Doch in diesem Jahr hätten die Besucherzahlen sicherlich um 15 bis 20 Prozent höher als gewöhnlich gelegen. In die Wesertherme in Bad Karlshafen sind im März prozentual sogar noch mehr Gäste geströmt: Buchhalterin Sarah Autrum konnte sich über einen Anstieg von 20.000 auf 26.000 Besucher im Vergleich zu 2012 freuen.
Zu kalt darf es für eine gute Saison der Bäder jedoch auch nicht sein - eine Erfahrung, die das Kurbad Königstein im Taunus machen musste. Ab einer Temperatur von Minus fünf Grad Celsius mieden besonders ältere Menschen einen Saunabesuch, sagt die Geschäftsführerin Almuth Boller. "Der Organismus verträgt dann die große Umstellung zur heißen Sauna nicht", fügt sie hinzu. Da es zudem viele Tage mit starkem Schneefall gegeben habe, vermute sie für das häufig auch von älteren Menschen besuchte Kurbad Königsstein sogar einen leichten Rückgang bei den Gästezahlen.
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