Besser vor Unwetter gewarnt dank neuer Satelliten

- Quelle: dpa
Sentinel 6: Neuer Satellit soll Meeresspiegelanstieg beobachten
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Expert:innen sind sich sicher: Durch den Klimawandel werden Unwetter mit Gewitter, Sturm und Starkregen weiter zunehmen. Doch dank neuer Satelliten sollen Unwetterwarnungen verbessert werden können.

Im Juli 2021 erreicht das Ahrtal in Deutschland eine Flutkatastrophe unvorstellbaren Ausmaßes. Mehr als 130 Menschen sterben durch die enormen Wassermassen. Die Bewohner:innen werden kalt erwischt. Niemand konnte erahnen, dass die Überflutungen so extrem werden.

Doch das soll sich künftig ändern. Denn eine neue Generation von Wettersatelliten soll genauere lokale Unwetter prognostizieren können und dabei Meteorolog:innen bei deren Arbeit unter die Arme greifen.

Auch beim Thema Meeresspiegelanstieg bringen neue Satelliten zuverlässlichere Daten. Mehr dazu zeigt dir das Video oben.

Höhere Genauigkeit und bessere Vorhersage

"Sie haben eine wesentlich höhere Auflösung", sagt Alexander Schmid, Programmleiter für die neuen Meteosat-Satelliten bei der europäischen Agentur für meteorologische Satelliten (Eumetsat) in Darmstadt. Aus dem dortigen Kontrollzentrum sollen die neuen Satelliten künftig auch gesteuert werden. "Mit der höheren Auflösung kann man eine höhere Genauigkeit erzielen", sagt Schmid. Das ermöglicht eine extrem verbesserte Vorwarnzeit man mit dem für 2024 geplanten Satelliten.

So fällt es künftig einfacher, das Ausmaß von Unwettern abzuschätzen. "Man kann erwarten, dass die Qualität der Wettervorhersage signifikant besser wird", so der Experte für Satellitendaten beim Deutschen Wetterdienst (DWD), Richard Müller. "Alle Überschwemmungen, die aus Gewittern resultieren, könnte man dann früher und besser vorhersagen, vor allem zeitlich und räumlich genauer".

Übrigens: Bei Gewittern besteht Lebensgefahr.
Wie du dich verhalten solltest, wenn es blitzt und donnert, erfährst du hier.

Und wie genau funktioniert dieser Satellit?

"Da sind zwei sogenannte Sounder-Instrumente an Bord. Das eine kann Temperatur- und Feuchtigkeitsprofile der Erdatmosphäre liefern", erklärt Schmid. Die anderen beiden sind bildgebende Satelliten. Das bedeutet, sie überwachen das Wettergeschehen in Europa und Afrika und haben Kameras für Blitze an Bord – und die gab es bis dato für die europäische Wetterbeobachtung gar nicht.

Der Countdown läuft

Das Training für die neuen Satelliten soll im Juni diesen Jahres starten. Im November soll dann der erste von insgesamt drei Satelliten ins All geschossen werden. 2024 und 2025 folgen die anderen beiden. Für insgesamt 20 Jahre sollen die Satelliten dann Daten liefern.

Von einer Höhe von 36.000 Kilometern werden die Satelliten dann künftig Europa und Afrika beobachten. Alle 2,5 Minuten wird ein Scan von Europa an das Kontrollzentrum in Darmstadt gesendet. Ein weiterer Vorteil: Auch die Verteilung von Vulkanasche lässt sich künftig besser beobachten.

Gleich zwei Kontinente profitieren

"Die Bedeutung der Satelliten-Messungen sind für die Afrikaner weit bedeutender als für uns", sagt Schmid über die Wetterbeobachtung von Afrika. Es gebe dort viele veraltete Messstationen. Nun kommen die Daten auch der Afrikanischen Union zugute, der alle anerkannten afrikanischen Staaten angehören.

Mit den neuen Satelliten können auch Vegetationsverschiebungen und die Ausbreitung von Wüsten langfristig erkannt werden.

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