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Unwetter

Betroffene verzweifelt: Aufräumen nach Überschwemmungen in Italien

Fr 19.05.2023 | 10:04 Uhr - Bettina Marx - Quelle: dpa/wetter.com
Aufräumarbeiten nach den tödlichen Unwettern in Italien. ©dpa

Nach den schweren Überschwemmungen kehren etliche Italiener in ihre Häuser zurück. Dort stehen sie tief im Schlamm. Den Betroffenen bietet sich ein Bild der Verwüstung. Und die nächsten Niederschläge kündigen sich bereits wieder an.

Die Unwetter und Überschwemmungen haben die Region Emilia-Romagna in Norditalien zu Wochenbeginn verheerend getroffen. Nun kämpfen viele mit den Aufräumarbeiten. Es überwiegt Fassungslosigkeit.

Erdrutsche und Sturzfluten nach heftigen Regenfällen haben Dutzende Orte in der Emilia-Romagna getroffen. Mehrere Menschen kamen ums Leben. Viele stehen vor den Trümmern ihrer Existenz. Nun haben die Aufräumarbeiten begonnen.

14 Tote nach Überschwemmungen in Italien

Binnen nicht einmal 48 Stunden viel an einigen Orten eine Regenmenge, die sonst nur in einem halben Jahr niedergeht. Inzwischen stieg die Zahl der Toten auf 14. Manche Politiker nehmen den Ausdruck "Apokalypse" in den Mund.

Faenza in der Provinz Ravenna ist eine der am stärksten betroffenen Gemeinden. Mindestens 23 Flüsse traten nach Behördenangaben in der ganzen Region über die Ufer. Der Lamone fließt durch Faenza, bei den vorigen Unwettern Anfang Mai hatten die Dämme noch gehalten. 

In Norditalien herrschte in den vergangenen Monaten eine große Dürre und Trockenheit. Die plötzlichen und sintflutartigen Regenfälle konnte der Boden dann nicht aufnehmen, erklärt Regionalpräsident Stefano Bonaccini. 

Überschwemmungen in Italien: Mindestens 13 Tote, viele Vermisste

Große Anteilnahme und Helfer in Unwetter-Regionen

Wegen der Überschwemmungen brach in vielen Teilen der Region das Strom- und Mobilfunknetz zusammen. Auch viele Trinkwasserleitungen wurden in Mitleidenschaft gezogen. In Castel Bolognese, gut fünf Kilometer von Faenza entfernt, steht ein Tankwagen der Feuerwehr vor der Sporthalle und verteilt Trinkwasser. Leute mit Plastik- und Glasflaschen stehen an, um sich Wasser zu holen und mit nach Hause zu nehmen. "Zum Trinken und zum Kochen", erklärt ihnen eine Helferin.

In der Halle sind Dutzende Feldbetten aufgebaut. Knapp 80 Evakuierte haben in der Nacht auf Donnerstag hier geschlafen, darunter etliche alte Menschen, die nicht bei Freunden oder Verwandten untergekommen sind. Auf den Tribünen der Halle haben Soldaten ihre Matratzen und Rucksäcke liegen, auch das italienische Heer hilft nach der Naturkatastrophe.

Die Anteilnahme ist groß in dem Mittelmeerland. Alle anderen Regionen schickten Helfer, Experten und Gerätschaften in die Emilia-Romagna und in die Marken, wo es ebenfalls zu Überschwemmungen gekommen war. Regionalpräsident Bonaccini bezifferte die Schäden auf einige Milliarden Euro, wie er am im italienischen Fernsehen sagte.

Von der Regierung forderte er schnelle Hilfe. Ministerpräsidentin Giorgia Meloni sicherte ihm diese aus Japan, wo sie am G7-Gipfel teilnimmt, auch zu. Papst Franziskus teilte in einem Telegramm an den Erzbischof von Bologna mit, dass er "Trost für die Verletzten und diejenigen, die unter den Folgen des schweren Unglücks leiden", erflehe.

Welche Auswirkungen die aktuelle Wetterlage im Hochsommer gehabt hätte, zeigt wir dir in diesem Video: 

Unwetterlage: Das wären die Auswirkungen im Hochsommer

Wetterprognose: Neue Regenfälle in Italien erwartet

Das Auswärtige Amt hatte unterdessen deutsche Reisende oder in Italien lebende Deutsche auf die Gefahren durch Überschwemmungen und Erdrutsche hingewiesen. Man solle die aktuelle Lage in den lokalen und sozialen Medien verfolgen sowie Anweisungen der lokalen Behörden unbedingt Folge leisten.

Der italienische Zivilschutz-Minister Nello Musumeci betonte, dass aufgrund der immer extremeren Wetterlagen - Trockenheit auf der einen und Unwetter auf der anderen Seite - ganz neue Konzepte hermüssten, um bewohnte Gebiete sicherer zu machen. Acht bis zwölf Monate könne es dauern, bis solche Pläne ausgearbeitet sind, sagte der Minister.

Dabei ist schon für die nächsten Tage neuer Regen angekündigt in den Gegenden rund um die betroffenen Städte wie Faenza, Ravenna, Forlì und Cesena

Italien bietet eine unglaubliche Vielfalt an Urlaubsregionen, die jedem Geschmack etwas bieten. Dementsprechend interessant ist auch das Wetter in Italien. Denn das Land hat von der Geografie her so viel zu bieten, dass das Italien-Wetter oft täglich von Region zu Region variiert. Im Norden locken zum Beispiel Südtirol und der Gardasee, während die Toskana mit sanften Hügeln, Weinreben und mittelalterlichen Städten verzaubert. An der Amalfiküste, auf Sardinien und auf Sizilien findest du traumhafte Strände, türkisfarbenes Meer und malerische Dörfer. Aber auch die Großstädte wie Rom oder Mailand locken mit ihren Sehenswürdigkeiten. Die Wettervorhersage für Italien samt Wassertemperaturen findest du in diesem Video. Präsentiert wird der Wetterbericht für Italien von unserer virtuellen Assistentin.

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