Bis 49 Grad? Hitzeglocke baut sich über Spanien auf
Eine Hitzeglocke treibt in den nächsten Wochen die Temperaturen in Teilen Südeuropas immer weiter nach oben. Wo es noch heißer wird und was das für Deutschland heißt, haben wir hier zusammengefasst.
Während es mit dem Wetter in Deutschland eher auf und ab geht, herrscht in Südeuropa vor allem Richtung Osten nun schon wochenlang Hitze. In Griechenland gab es sogar Todesfälle bei Touristen, hier haben wir darüber berichtet.
Auch in Italien stiegen die Werte schon ungewöhnlich hoch. Am Freitag waren die Temperaturen in einigen Teilen Italiens so hoch, dass für 17 größere Städte, darunter die Hauptstadt Rom und Florenz, die höchste Hitze-Warnstufe ausgerufen wurde. Touristen quälten sich bei um den 38 Grad durch die Altstädte.
Nun kündigt sich für den eh schon heißen Südwesten Europas, also Spanien und Portugal, noch extremere Hitze an. Die Temperaturen können dabei je nach Wettermodell bis zu 49 Grad erreichen! Touristen und Einheimische sollten sich an diese extremen Temperaturen anpassen und beispielsweise in den Mittagsstunden in kühleren Räumen bleiben, viel Wasser trinken und direkte Sonne vermeiden.
Hitze im Mittelmeerraum
In den nächsten Wochen bleibt es im gesamten Mittelmeerraum sehr heiß. Die Temperaturen liegen dann laut unseres wetter.com Meteorologen Gernot Schütz verbreitet bei um die 35 Grad.
Nur an manchen Küstenabschnitten, Stränden oder Inseln steigen die Thermometer nicht ganz so hoch. Hitzepole bleiben die Iberische Halbinsel sowie Griechenland, Türkei und Zypern.
Extreme Hitze in Spanien und Portugal droht
Zum Monatsende baut sich eine Hitzeglocke, die auch Heat Dome genannt wird, über Spanien auf. "Dabei sind Höchsttemperaturen deutlich über 40 Grad, je nach Wettermodell zwischen 44 und 49 Grad, wahrscheinlich," sagt Experte Schütz zu der Temperaturentwicklung.
Die Hitze zieht aus Nordafrika auch zu den Kanarischen Inseln, die durch die niedrige Wassertemperatur des Atlantiks allerdings nicht ganz so heiß werden. Die Temperaturen steigen hier Schütz zufolge eher auf ebenfalls extreme 35 bis 37 Grad.
Wie verteilt sich die Hitze über die Nordhalbkugel?
"Über der Nordhalbkugel gibt es im Moment drei extreme Hitzepole: Einmal Nordamerika, dort Teile der USA und Südkanadas, dann der Mittelmeerraum und weite Teile Osteuropas und Russlands, bis nach Sibirien und teils nach China hineinreichend. Wir in Mitteleuropa haben Glück. Bei einer anderen Verteilung der Wellen über der Nordhemisphäre, das heißt bei einem anderen Verlauf des Jetstreams über der Nordhalbkugel, könnten auch wir in Mitteleuropa unter dieser Hitzeglocke sein," erklärt Gernot Schütz.
Wie beeinflusst der Jetsteam die Wetterlage?
Der Jetstream ist ein Starkwindband, das in der oberen Troposphäre oder unteren Stratosphäre auftritt und die mittleren Breiten unserer Erde umspannt. Dieser Strahlstrom beeinflusst das Wetter in Mitteleuropa maßgeblich je nach Lage. Im Video siehst du, wie sich der Jetstream gerade über Europa ausdehnt.
Durch die Lage des Jetstreams bekamen wir stattdessen bisher das durchgehend wechselhafte Wetter in Deutschland. Denn das Starkwindband trieb ein Tief nach dem anderen zu uns und ließ kein stabiles Wetter zu.
Was heißt das für Deutschland?
Die Hitzeglocke bleibt Schütz zufolge erst einmal über dem Mittelmeerraum: "Wenn überhaupt, dann wird vor allem die Mitte und der Süden Deutschlands kurzzeitig von ihr gestreift. Sie kann sich aber nicht komplett bei uns durchsetzen, solange sich die Großwetterlage nicht grundlegend umstellt."
Und danach sieht es wohl in den nächsten zwei bis drei Wochen nicht aus. Trotz des weiter wechselhaften Wetters wird die durchschnittliche Temperatur bis zum Ende der ersten Augustdekade über dem langjährigen Mittel bleiben. Es ist also auch in Deutschland etwas zu warm, obwohl wir von der Hitzeglocke nicht ganz erfasst werden. Mehr dazu gibt es im aktuellen 16-Tage-Wettertrend.