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Sorge um Europas Supervulkan! Gigantische Massenevakuierung geplant

Mo 24.06.2024 | 16:19 Uhr - Redaktion - Quelle: Frankfurter Rundschau/dpa/wetter.com
Wie entstehen Erdbeben? Was sind Tektonische Platten und Verwerfungen?

Die Phlegräischen Felder sind ein Gebiet in Süditalien mit hoher vulkanischer Aktivität. Europas Supervulkan bereitet nun große Sorge. Daher spielen die Behörden bereits Evakuierungsmaßnahmen durch.

Die Phlegräischen Felder sind relativ flach und wirken eigentlich wenig bedrohlich. Doch unter der Erdoberfläche am Golf von Neapel schlummert ein riesiger Vulkan - ein Supervulkan. Supervulkane zeichnen sich durch eine besonders große Magmakammer aus. Anders als normale Vulkane, brechen sie nicht nur aus, sondern explodieren regelrecht.

Der größte aktive Supervulkan Europas sorgt aktuell für viel Aufsehen. Denn zuletzt zeigte der Supervulkan der Phlegräischen Felder in Süditalien die stärkste Aktivität seit Jahrzehnten. Seit fast 500 Jahren wird dort nun die stärkste Erdbebenserie registriert.

Angst vor Vulkanausbruch nicht enden wollender Albtraum

Erst vergangene Woche Montag, dem 18. Juni 2024, ereigneten sich erneut Erdbeben mit einer Stärke von über 3,0. Für die Menschen in der Region ist dies ein schier endloser Albtraum, da sie bereits Anfang Juni die ersten Evakuierungen erlebten.

Einige Familien verbrachten die Nächte am Strand oder in Zelten - voller Angst vor weiteren starken Beben.

Umfassender Evakuierungsplan vorgelegt

Da die Gefahr des Vulkanausbruchs stetig ist, betonen Fachleute und Politiker, dass die Region auf den Notfall vorbereitet sein muss. Daher haben die Behörden nun einen umfassenden Evakuierungsplan vorgelegt, der nicht nur auf starke Erdbeben, sondern auch auf den Super-GAU - den Ausbruch eines Supervulkans - ausgelegt ist.

Der Plan besteht aus zwei Phasen: Beim "Vor-Alarm" werden die Einheimischen gewarnt und gebeten, ihre Häuser freiwillig zu verlassen. In einer "Alarm-Phase" werden dann alle Menschen aus der Roten Zone evakuiert.

500.000 Menschen müssten schnell evakuiert werden

Sollte die Alarmstufe von derzeit Gelb auf Rot springen, müssen innerhalb von 72 Stunden nicht weniger als 500.000 Menschen evakuiert werden, was natürlich eine enorme Herausforderung für die Behörden darstellt. Daher wird der Evakuierungsplan im kommenden Oktober geübt, wobei der Zivilschutz Zelte aufstellen und Menschen in Notunterkünfte bringen wird.

Das letzte Mal wurde dieses Szenario vor fünf Jahren geprobt. Josi Della Ragione, Bürgermeister von Bacoli, erinnert sich bei ANSA enttäuscht, denn bei der Übung 2019 hätten nicht viele Menschen teilgenommen. "Ich hoffe, dass es im Oktober noch viel mehr sein werden", so Della Ragione.

Wellen in der Bucht von Pozzuoli: Brodeln unter Wasser  

Bereits im Sommer 2023 sorgten sich Forscher um die Phlegräischen Felder und das Magma in der Tiefe. Denn den Vulkanologen zufolge wird die Erdoberfläche der Felder schwächer und anfälliger für Risse. 

Wissenschaftler und Anwohner haben verstärkte Aktivität der Phlegräischen Felder bei Neapel wahrgenommen. Immer wieder kommt es zu Erdbeben. Nicht alle bleiben da gelassen. In Pozzuoli, eine italienische Stadt westlich von Neapel, sind viele Anwohner aufgrund des Supervulkans beunruhigt.

Nun ist die Sorge erneut groß. Zumal bei Pozzuoli bereits im April 2024 Beben verzeichnet wurden. Wie das folgende Video zeigt, waren in der Bucht von Pozzuoli Wellen sichtbar: 

Facebook-Video: Wellen in der Bucht von Pozzuoli

Am 9. und 10. April: Bodenhebung um 10 mm 

Zudem geht aus einem aktuellen Bericht des Nationalen Geologischen Instituts (INGV) hervor, dass sich die Region am 9. und 10. April um 10 mm angehoben hat. Die Bodenhebung wurde an der Station RITE registriert.

Die Sorge vor einem Ausbruch ist deshalb groß, da die Auswirkungen verheerend sein könnten - und das nicht nur für die unmittelbare Umgebung. Bei einem Ausbruch vor rund 40.000 Jahren wurde eine enorme Menge an Asche in die Atmosphäre geschleudert, die das Klima nicht nur regional, sondern auch weltweit massiv beeinflusste. 

Weitere Empfehlungen der Redaktion zum Thema: Wetter und Astro 

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