Deutscher Wetterdienst: In Deutschland wird es immer wärmer
In den vergangenen Jahren gab es immer wieder richtige Hitze-Sommer. Doch der Deutsche Wetterdienst DWD prognostiziert, dass es in den nächsten Jahren noch wärmer werden könnte.
In Deutschland kann es bereits in den nächsten Jahren noch einmal bis zu einem Grad wärmer werden als in den schon recht warmen vergangenen drei Jahrzehnten. Das geht aus Klimavorhersagen des DWD für Deutschland, Europa und die Welt hervor. Auch Trockenheit wird zunehmend zum Problem werden.
Wie sich durch den Klimawandel die Klimazonen zunehmend verschieben, erfährst du hier.
Bald 10 Grad Durchschnittstemperatur
"Unsere Analysen zeigen, dass der Klimawandel Deutschland auch in den kommenden Jahren deutlich prägen wird", sagt Tobias Fuchs, der Klima-Vorstand des DWD. Zwischen 2022 und 2028 kann die mittlere Temperatur in Deutschland noch einmal um 0,5 bis 1,0 Grad Celsius zulegen.
Im aktuellen Durchschnitt ist es in Deutschland im Jahresdurchschnitt bereits 9,3 Grad Celsius warm. Hier sind dann auch die Wintermonate mit Minusgraden einberechnet. Doch bald könnte die jährliche Durchschnittstemperatur auf über 10 Grad Celsius steigen.
Trend zeigt sich bereits in diesem Sommer
Für alle Regionen Deutschlands wird im Sommer 2022 ein Temperaturplus von bis zu einem Grad im Vergleich zum vieljährigen Durchschnitt von 17,6 Grad des Zeitraums 1991 bis 2020 prognostiziert. Zum Vergleich: Im Referenzzeitraum 1961 bis 1990 lag die Durchschnittstemperatur im Sommer bei 16,3 Grad.
Der Trend zur weiter steigenden Temperatur lässt sich also schon diesen Sommer erkennen. Und mehr Hitze bedeutet auch mehr Trockenheit. In den nördlichen Regionen der Bundesrepublik ist die Wahrscheinlichkeit für geringere Niederschläge bis 2028 besonders hoch.
Temperatur kann noch weiter steigen
Die Berechnungen zeigen auch, was passiert, wenn unsere Klimaanstrengungen nicht verstärkt werden. Der DWD sagt für Deutschland für die Jahre 2031 bis 2060 bei einem "Weiter-so-wie-bisher" ein Temperaturplus von 1,9 Grad gegenüber der Referenzperiode voraus.
Gelingen die Klimaschutz-Ambitionen ließe sich die Erwärmung auf 1,1 Grad beschränken. Als Referenzperiode gilt hier übrigens der Zeitraum von 1971 bis 200 mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von 8,6 Grad.
Immer schneller immer wärmer
Das Jahresmittel der Lufttemperatur ist in Deutschland im Zeitraum 1991-2020 bereits um 1,4 Grad wärmer gewesen als 1881-1910, sagt Florian Imbery vom DWD. Damit sind die Temperaturen in Deutschland deutlich stärker gestiegen als im weltweiten Durchschnitt. Dies liegt aber auch daran, dass sich Landregionen generell schneller erwärmen als die Meere.
Allerdings zeigen die Berechnungen auch, dass die Geschwindigkeit des Temperaturanstiegs in Deutschland und weltweit in den vergangenen 50 Jahren deutlich zugenommen hat.
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