DWD bestätigt gleich vier Tornados bei Unwettern am 12. Juli
Die Schäden nach Unwettern am 12. Juli waren teils deutlich sichtbar - und es gab Indizien, dass Tornados diese verursachten. Nun hat der Deutsche Wetterdienst Erkenntnisse dazu veröffentlicht.
Mindestens vier Tornados sind bei den Unwettern am 12. Juli 2024 nach Erkenntnissen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) über Deutschland gezogen. Das teilte Marcus Beyer von der Tornado-Expertengruppe beim DWD der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit.
Tornados in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen
Die nun bestätigten Tornados zogen über drei Orte in Nordrhein-Westfalen, die sich alle im Umfeld von Münster befinden, und einen Ort unweit davon in Niedersachsen: Telgte, Herzebrock, Sendenhorst (NRW) sowie Dissen am Teutoburger Wald in Südniedersachsen.
Windgeschwindigkeiten bis 180 km/h
In Sendenhorst und Telgte lag die Windgeschwindigkeit den Erkenntnissen zufolge bei rund 180 Kilometern pro Stunde, in Herzebrock und Dissen bei rund 150. Verletzte wurden nicht bekannt.
In Telgte hatte es in einem Gewerbegebiet starke Schäden an Gebäuden gegeben, große Baucontainer waren mitgerissen worden. Nach Angaben der Stadt stürzten Bäume um. Über die sozialen Medien wurde die Bevölkerung gewarnt und gebeten, zu Hause zu bleiben.
An einem Gebäude wurde eine Photovoltaikanlage vom Dach gerissen. In Dissen hatte der Wirbelsturm ebenfalls Sachschäden angerichtet. Nach Angaben der Polizei brachen Äste ab und beschädigten Wohngebäude.
Wie entstehen Tornados?
In Deutschland gibt es pro Jahr einige Dutzend Tornados. Diese entstehen bei großen Temperaturunterschieden und treten in Mitteleuropa häufig zusammen mit Gewittern auf. Dabei reicht aus der Gewitterwolke ein rüsselartiger Wolkenschlauch bis in Bodennähe.
Weitere Empfehlungen der Redaktion zum Thema: Aktuelles Wetter
- Tornado fegt in Schleswig-Holstein über Land und Wasser
- Sonntag brennt sich in die Geschichte! Noch nie war unser Planet so heiß
- Wahrscheinlichkeit für Hitze in erster August-Hälfte ziemlich groß