Eine Woche voller Unwetter in Deutschland
Die Unwettergefahr in Deutschland bleibt bis Freitag erhöht. Wir müssen uns auf Hagel, Sturmböen und Überflutungen einstellen. Selbst Tornados sind möglich.
Das Wetter bestimmt weiterhin die Schlagzeilen! Die Woche startete bereits mit großer Hitze und kräftigen Gewittern. Mit einem Spitzenwert von 34,2 Grad im niedersächsischen Lingen war der Dienstag (29.5.2018) der bisher heißeste Tag des Jahres. Diese Hitze ging mit schweren Unwettern einher.
Schwere Schäden nach Unwetter in Wuppertal
Besonders heftig wüteten die Unwetter am Dienstag in Nordrhein-Westfalen. In der Spitze fielen im Raum Wuppertal 100 Millimeter Regen, also 100 Liter auf den Quadratmeter. So viel Regen fällt sonst in einem ganzen Monat. Die Wassermassen verursachten erhebliche Schäden. Häuser und Geschäfte wurden überflutet. Das Dach eines Universitätsgebäudes stürzte ein, in der Innenstadt von Wuppertal knickte ein Tankstellendach weg und beschädigte mehrere Autos.
Heftige Regenfälle gab es am Dienstag auch in Aachen. Dort registrierte die Feuerwehr am späten Nachmittag mehrere Hundert Notrufe. Im Keller eines Einkaufszentrums stand das Wasser nach Stadtangaben etwa eineinhalb Meter hoch.
In Oberhausen im Ruhrgebiet wurde eine Frau durch einen Blitzschlag verletzt. Sie hielt sich nach Angaben der Feuerwehr am Dienstagnachmittag im Freien auf, als in der Nähe der Blitz einschlug. Sie wurde zwar nicht direkt getroffen, kam aber anschließend ins Krankenhaus.
Auch in Niedersachsen, Hessen und Bayern kam es zu Überschwemmungen. Im südniedersächsischen Bad Gandersheim entstand nach Angaben der Polizei vermutlich ein Sachschaden in Millionenhöhe. Betroffen waren mehrere Ortsteile. Besonders große Überschwemmungen habe es im Ortsteil Altgandersheim gegeben. Dort seien mehrere Gebäude einsturzgefährdet. Da Altgandersheim in einer Senke liegt, stauten sich Wassermassen, Schlamm und Geröll wie in einer Badewanne.
Der Starkregen traf auch die hessische Stadt Marburg: Dort seien Keller vollgelaufen, Straßen überflutet worden. Auch ein Einkaufszentrum musste evakuiert werden. Eine ausführliche Unwetter-Bilanz kannst Du im Artikel "Großes Aufräumen nach heftigen Unwettern am Dienstag" nachlesen.
Tornados und Überflutungen drohen in Deutschland
Die Gefahr ist noch nicht gebannt. Denn die Mai-Hitze samt Gewittern geht in Deutschland weiter. Bis Freitag berechnen die Wettermodelle jeden Tag Unwetter. Das Wetter am Donnerstag (Fronleichnam) und Freitag (meteorologischer Sommeranfang) könnte besonders gefährlich werden.
In den kommenden Tagen ändert sich an der Großwetterlage kaum etwas. Die schwülheiße und unwetterträchtige Luft will nicht weichen. Am Mittwoch (30.5.2018) verschiebt sich die Gewittergefahr etwas weiter in den Nordosten Deutschlands.
In einem Streifen vom Emsland bzw. Weserbergland bis zum Erzgebirge wird es am Mittwochnachmittag besonders zur Sache gehen. Selbst die Bildung von Tornados ist nicht ausgeschlossen! Auch am Bayerischen Alpenrand blitzt und donnert es zur Wochenmitte kräftig.
In den übrigen Landesteilen entspannt sich die Lage am Mittwoch kurzzeitig, bevor die Gewittertätigkeit wieder auflebt.
Bis Freitag erhöhte Unwettergefahr
Noch heftiger verlaufen sowohl der Donnerstag (31.5.2018) als auch der Freitag (1.6.2018). In der tropischen Luft muss in der gesamten Südwesthälfte mit Unwettern gerechnet werden.
In vielen Regionen Deutschlands besteht Warnstufe ROT. Die größte Gefahr geht dabei von Starkregen aus. Denn die Gewitter verlagern sich kaum bzw. ziehen nur sehr langsam, so dass es lokal durch Regenmassen zu Überflutungen und Schlammlawinen kommen kann. Keller können volllaufen. Großer Hagel, Sturmböen und sogar Tornados drohen laut Prognose ebenfalls. Wie die Gewitter ziehen, zeigt unser Radar.
Fronleichnam fällt oft ins Wasser
Da der Donnerstag für viele ein Feiertag (Fronleichnam) ist, solltest Du bei Ausflügen stets den Himmel und unsere Unwetterwarnungen beobachten. Bei Gewittern besteht nämlich Lebensgefahr!
Ob auch Deine Region betroffen ist und wie sich die Unwettergefahr Tag für Tag entwickelt, erklärt unser Meteorologe Gernot Schütz in diesem Sondervideo.
Nur der äußerste Nordosten bleibt von den Gewittern in den kommenden Tagen nahezu komplett verschont - dank der Hochs VINICIUS und UWE.
Erst am Wochenende ist auch in den anderen Regionen allmählich Entspannung in Sicht. Dann nimmt die Gewittergefahr deutlich ab. Vielerorts ist dennoch eine Abkühlung gefällig, das Wetter am Wochenende bleibt nämlich heiß.
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