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Klima

Erster eisfreier Tag am Nordpol könnte vor 2030 eintreten

Do 12.12.2024 | 13:48 Uhr - Melanie Probandt - Quelle: Nature Communications
Gilt die Arktis bereits in wenigen Jahren als "eisfrei"? ©dpa

Der Klimawandel schreitet rasch voran und der Verlust des Eises an den Polen nimmt ungeahnte Geschwindigkeit an. Laut einer neuen Studie könnte der Nordpol im Extremfall schon seinen ersten eisfreien Tag im Jahr 2027 haben.

Aktuelle Klimaprognose berechnen, dass die Erderwärmung bereits so weit vorangeschritten ist, dass bei einer Kombination aus dünnem Meereis und warmen Winter das komplette Meereis im darauffolgenden Sommer verloren gehen könnte. Zu diesem Schluss kommen die Wissenschaftlerinnen Céline Heuzé und Alexandra Jahn in ihrer neuen Studie. 

Erster eisfreier Sommer schon in wenigen Jahren möglich

Dafür nutzten sie mehrere Klimamodelle, um die Zukunft des arktischen Meereises vom Stand 2023 zu berechnen. Die Publikation, die in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift "Nature" veröffentlicht wurde, zeigt ein beunruhigendes Ergebnis: Der früheste eisfreie Tag im arktischen Ozean könnte schon drei Jahre nach den Bedingungen von 2023 eintreten. Dies sei unwahrscheinlich, aber eine Möglichkeit, wenn eine Verkettung von ungünstigen Begebenheiten zusammenkommt. 

"Die höchste Wahrscheinlichkeit für den frühesten eisfreien Tag liegt innerhalb von sieben bis 20 Jahren", berichten die Forscherinnen in ihrer Studie. Als eisfrei gilt das Nordpolarmeer, wenn die Meereisfläche unter eine Fläche von Million Quadratkilometer sinkt.

Hitze, Starkregen und Sturm: Beunruhigende Entwicklungen und deren Folgen

Da das Jahr 2024 bereits das erste ist, in dem die globale Erwärmung die Marke von 1,5 Grad im Fünfjahresmittel erreicht hat, steigen die Befürchtungen, dass bei einem anhaltenden Trend, der Nordpol bereits bis 2030 eisfrei sein könnte. 

"Wir haben gezeigt, dass der früheste eisfreie Tag im Arktischen Ozean innerhalb von drei Jahren nach den Mindestäquivalentbedingungen der Meereisfläche im Jahr 2023 eintreten könnte. Die Wahrscheinlichkeit eines eisfreien Tages vor 2030 ist also nicht null", schreiben Heuzé und Jahn. 

Vor 22 Jahren veröffentlichte der schwedische Fotograf Christian Åslund sein Projekt über Gletscher in der Arktis. 2024 kehrte Christian nach Spitzbergen zurück und fotografierte einige Orte erneut. Seine Bilder zeigen den rapiden Schwund des Eises und die erschreckenden Folgen der Erderwärmung.

Ein eisfreies Nordpolarmeer hätte enorme Auswirkungen - das Klima auf der gesamten Nordhalbkugel könnte sich verändern. Ohne die Eisschicht auf dem Meer erhitzt sich das Wasser und führt schließlich zu mehr Wetterextremen wie Hitzewellen, Starkregen und Stürmen.

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