Extremwetter trifft Mitteleuropa: Das sind die Folgen auch für Deutschland

- Alexander Marx - Quelle: wetter.com/dpa
Vb-Tief schlägt zu! Schneemassen, Lawinengefahr, Überflutungen in diesen Ländern
Initialisierung des Players
fehlgeschlagen!
Bitte aktivieren Sie Flash!
Kontakt & Support
 

Österreich, Tschechien und Polen bereiten sich auf ein katastrophales Unwetter vor. Die Folgen des Extremwetters werden immens sein. Auch in Deutschland bekommen wir das zu spüren.

Die drohende Unwetterlage in Mitteleuropa bestimmte und bestimmt in dieser Woche die Wetterschlagzeilen. Vor allem, weil auch Deutschland zunächst im Unwetterfokus war. Zum anderen aber auch, weil katastrophale Schäden im Multi-Millionen oder womöglich sogar im Milliarden-Euro-Bereich zu erwarten sind. Und auch wenn die schwersten Unwetter über Österreich, Tschechien und Polen niedergehen werden: Die Folgen der Wetterlage werden auch in Deutschland zu spüren sein. Sei es durch Hochwasser, sei es durch hohe Schneemengen in den Alpen.

Unwettertief ANETT bringt extreme Regen- und Schneemengen 

Ausgelöst werden die extremen Niederschlagsmassen durch Unwettertief ANETT (internationaler Name ist BORIS), das sich auf seiner Zugbahn über dem Golf von Genua mit Feuchtigkeit vollgesaugt hat. In den kommenden Tagen wird ANETT diese Feuchtigkeit abgeben - bis Mittwoch (18. September) sind lokal über 400 Liter Regen auf den Quadratmeter möglich, was Sturzfluten, Überschwemmungen und Hochwasser zur Folge haben wird!

In den Alpen und den polnischen und tschechischen Bergen fällt der Niederschlag ab einer gewissen Höhe als Schnee. "Wir erwarten 1 bis 2 Meter Neuschnee am Wochenende, oberhalb 1000 Meter winterliche Straßenverhältnisse, Lawinenabgänge, Schneebruch und umstürzende Bäume", warnt wetter.com-Meteorologe Gernot Schütz.

Markanter Wintereinbruch in den Alpen - Chaos droht

Die Schneefallgrenze dürfte so um die 1300 bis 1500 Meter liegen, vielleicht auch etwas darunter. In den Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen ist ab 2000 Metern Höhe mit einem Meter Schnee zu rechnen. Auf der Zugspitze schneite es bereits am Donnerstag ordentlich, dort kommt noch mehr zusammen. In den Alpen steht also ein markanter Wintereinbruch bevor!

Schneemassen Quelle: dpa

In den Alpen drohen ähnliche Schneemassen wie im Januar 2019.   Quelle:dpa

Einige Alpentäler dürften durch die Schneemassen wohl kurzzeitig von der Außenwelt abgeschnitten werden, Stromausfälle drohen obendrein. Daher gilt für Alpen-Urlauber: Winterliche Kleidung, Batterien, Taschenlampen, Essensvorräte für einige Tage und wenn möglich eine vorzeitige Abreise (bis inklusive Freitag) sind ratsam. Auch Schneeketten für das Auto sollte man besser dabeihaben, von Winterreifen ganz zu schweigen.

Reisewarnung für Österreich

Österreich hat bereits am Donnerstag eine Reisewarnung für die nächsten Tage herausgegeben. Unnötige Fahrten sollten aufgrund der erwarteten Wetterlage vermieden werden, Zugausfälle drohen. Mehr dazu weiter unten.

"Die Lage in den Gebirgen ist auch deshalb so prekär, weil Lawinenreste möglicherweise im Tal hochwasserführende Bäche aufstauen könnten, was dann großflächige Überflutungen zur Folge hätte", erklärt Wetterexperte Schütz. Zu den großen Schneemengen kommen wie bereits erwähnt die ergiebigen Regenfälle hinzu. Stark- und Dauerregen werden zahlreiche Flüsse über die Ufer treten lassen.

Süden Bayerns: DWD warnt vor erheblichen Regenmengen

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt in diesem Zusammenhang vor erheblichen Regenmengen im südlichen Bayern, insbesondere im Gebiet zwischen dem Mangfallgebirge und dem Berchtesgadener Land. Dort werden zwischen Freitag und Sonntagmorgen Regenmengen von 80 bis 100 Litern pro Quadratmeter erwartet, in Staulagen könnten es sogar bis zu 140 Liter sein. In anderen Regionen, wie dem Werdenfelser Land, dem unteren Inn und dem Bayerischen Wald, sollen 60 bis 100 Liter pro Quadratmeter fallen, während im Allgäu mit 40 bis 60 Litern zu rechnen ist.

Aufgrund des anhaltenden Regens erwartet der Hochwassernachrichtendienst ansteigende Wasserstände am Wochenende. Diese könnten teilweise zu Überschwemmungen führen, die in die Meldestufe 1 fallen. Es ist jedoch möglich, dass lokal auch die Meldestufe 2 überschritten wird, was leichte Verkehrsbehinderungen durch überflutete Straßen zur Folge haben könnte.

Sachsen: Dauerregen von der Lausitz bis zum Böhmerwald 

Auch von der Lausitz bis zum Böhmerwald gibt es am Freitag ergiebigen Dauerregen, der bis Sonntagfrüh "teils unwetterartige Niederschlagsmengen" produzieren wird, wie der DWD meldet. Die Dauerregen-Warnung, die von Freitag um 9 Uhr bis voraussichtlich Samstag gegen 12 Uhr gilt, betrifft vor allem das Osterzgebirge und die Oberlausitz. In diesen Regionen besteht eine erhebliche Gefahr für Leib und Leben aufgrund potenzieller Überflutungen von Straßen, Unterführungen und Gebäuden in der Nähe von Gewässern. Darüber hinaus könnten auch Erdrutsche auftreten, was die Gefahr weiter erhöht.

Die Behörden raten den Menschen, sich auf mögliche Evakuierungen vorzubereiten und vorsichtig zu sein, insbesondere in gefährdeten Gebieten.

In Sachsen wurden die Menschen auch in Bautzen bereits dazu aufgerufen, sich auf Hochwasser an diesem Wochenende einzustellen. Der Einsatzstab ist einberufen worden. Eine genaue Unwetterprognose sei derzeit zwar noch nicht möglich, Bautzen wird aber vom Starkregen betroffen sein. Auch wenn eine Überschwemmungsgefahr derzeit nicht vorliegt, könnten jedoch mit ansteigenden Wasserständen der Spree Uferbereiche betroffen sein.

Anwohner und Gewerbetreibende in Ufernähe der Spree sollen sich informieren. Zudem rät die Feuerwehr Bautzen, Parkplätze in Spree-Nähe zu räumen und betreffende Grundstücke zu sichern.

Hochwasserwarnung für die Elbe ausgegeben 

Im deutschen Teil des Elbe-Einzugsgebietes ist die Lage hingegen noch nicht hundertprozentig klar. Mit Glück könnte es dort glimpflich abgehen. Sachsen hat aber am Freitag schon einmal eine Hochwasserwarnung herausgegeben. Den Prognosen zufolge wird die Elbe in Dresden am Sonntag die Alarmstufe 1 erreichen - die niedrigste von vier Hochwasserwarnstufen. Bis zum Mittwoch könnte die Alarmstufe 3 erreicht werden. Der Wasserstand könnte demnach auf sechs bis sieben Meter ansteigen, normal sind in Dresden zwei Meter.

"Der größte Teil des Regens fällt ja südlich des Erzgebirges bei unseren östlichen Nachbarn. So ein Flussbett - wie das der Elbe - ist ja erst mal breit und auch sehr lang, so dass im günstigsten Fall ein Hochwasser auch diesmal moderat ausfallen wird. Die Prognosen sind noch unsicher und in der Hydrologie kann man auch nicht so weit in die Zukunft schauen wie beim Wetter. Deshalb wird für die Elbe erst mal nur ein Hochwasser berechnet, das der Fluss voraussichtlich aufnehmen kann", erläutert wetter.com-Meteorologe und -Hydrologe Dr. Alexander Hildebrand die Lage an der Elbe.

Diese ist ja vor allem auch für Dresden wichtig ist, da dort noch immer Teile der eingestürzten Carolabrücke im Fluss liegen.

Alarmstimmung in Österreich

Während die Niederschlagsmengen in Deutschland noch relativ im Rahmen bleiben werden, herrscht in unseren östlichen Nachbarländern bereits Alarmstimmung! Dort wird Unwettertief ANETT mit aller Wucht zuschlagen.

Blicken wir erstmal nach Österreich. Dort sind die höchsten Niederschlagsmengen vom Salzkammergut über die Tauern bis nach Ober- und Niederösterreich sowie nach Wien zu erwarten. Die Mengen werden von den Modellen noch unterschiedlich simuliert, wahrscheinlich können in diesen Regionen bis Mittwochmorgen zwischen 300 und 400 Liter (mm) pro Quadratmeter herunterkommen. In exponierten Staulagen sind eventuell mehr als 400mm möglich! 

Die Regensummen im Osten Europas bis Dienstag, den 17.09.2024.  

"Zum Vergleich: Die Jahresniederschlagsmenge in Mainz beträgt etwa 600mm. Was also in dieser kurzen Zeit in Teilen Österreichs runterkommen wird, wird katastrophale Folgen haben", so Gernot Schütz besorgt. Zu rechnen ist mit: Hochwasser an Flüssen und Bächen, reißenden Fluten, Überschwemmungen und Überflutungen, überschwemmten Straßen, volllaufenden Unterführungen, unterspülten Gleisen, hochgedrückten Gullydeckeln, Murenabgängen und Steinschlägen.

Westen und Süden Österreichs nicht ganz so hart betroffen 

Für den Westen und Süden Österreichs sind die Wetteraussichten nicht ganz so verheerend, dort fallen bis Mittwochmorgen zwischen 50 und 130mm. In Villach in Kärnten haben die starken Niederschläge aber bereits am Donnerstag den Pegel der Drau ansteigen lassen und somit erste Vorsichtsmaßnahmen ausgelöst. Uferwege wurden gesperrt, da dort Lebensgefahr besteht.

Wie voll die Drau ist, kannst du dir anhand unserer Livecam in Villach anschauen.

Erster Hangrutsch im Grenzgebiet zu Slowenien

Die Hochwasserlage in der Grenzregion zwischen Slowenien und Österreich ist derweil schon jetzt definitiv kritisch. In der Nacht zu Freitag verschärfte sich die Situation durch mehrere bedrohliche Ereignisse. In der slowenischen Stadt Gradec verwandelte sich der Bach Mislinja in einen reißenden Fluss, der gefährlich nah an die Häuser herankam. Dieser Bach mündet in die Drau.

Ein weiterer Vorfall ereignete sich bei Dravograd, wo es an der Bundesstraße B702 zu einem Hangrutsch kam. Erdmassen vom Waldrand rutschten auf die Fahrbahn, die nahe der Drau verläuft, und zerstörten sogar eine Leitplanke. Diese Erdrutsche und die drohenden Überschwemmungen machen die Lage in der Region besonders prekär.

Um den Wasserstand der Drau zu kontrollieren und das Risiko von Überschwemmungen in tiefergelegenen Gebieten zu reduzieren, wurde das Stauwehr im Zentrum von Dravograd geöffnet. Diese Maßnahme soll den Druck auf den Fluss verringern und helfen, die Hochwassergefahr in den angrenzenden Regionen zu mindern.

Dieser externe Inhalt steht leider nicht zur Verfügung, da er nicht kompatible Elemente (z. B. Tracking oder Werbung) zum ContentPass-Abo enthält.


Wind erreicht zum Teil Orkanstärke

Auch der Wind wird in Österreich in den kommenden Tagen eine Rolle beim Wetter spielen. Von Wien bis ins nördliche Burgenland, im Osten Niederösterreichs bis ins Grenzgebiet zur Slowakei erwarten wir von Freitagmittag bis Sonntagmittag Windgeschwindigkeiten um 70km/h (Mittelwind). In Böen sind 80 bis 130 km/h, auf manchen Bergen in den Ostalpen bis 150 km/h möglich - ab 120 km/h ist Orkan, 70km/h ist Windstärke 8 (stürmischer Wind), was als Mittelwind auch schon sehr viel ist.

In Verbindung mit dem Starkregen bzw. Starkschneefall erhöht das das Risiko für umstürzende Bäume, Schneeverwehungen und Lawinenabgänge!

Warnung der Österreichischen Bundesbahnen

Aufgrund der bevorstehenden Starkregenfälle und Stürme haben die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) eine Reisewarnung herausgegeben. Alle Fahrgäste werden gebeten, nicht dringend notwendige Zugfahrten zwischen Freitag und Sonntag zu verschieben. Bereits gebuchte Tickets behalten bis zum 18. September ihre Gültigkeit, und die ÖBB bietet alternativ die Möglichkeit, den Ticketpreis erstatten zu lassen.

Bereits in der Nacht zum Freitag wurde die Bahnstrecke zwischen Bad Hofgastein und Bad Gastein im Salzburger Land aufgrund von starkem Schneefall gesperrt. Auch im Straßenverkehr kam es zu Problemen: Mehrere Straßen in Österreich wurden durch umgestürzte Bäume oder blockierte Fahrzeuge unpassierbar. Aus Sicherheitsgründen wurden Routen wie die Großglockner Hochalpenstraße gesperrt. In einigen Regionen wurde Schneekettenpflicht verhängt, um den Verkehr sicherer zu gestalten.

Tschechien bereitet sich auf Extremniederschläge vor 

Neben Österreich sind vor allem Tschechien sowie Teile der Slowakei und Polens von ANETT betroffen. Tschechien bereitet sich seit Wochenmitte auf extreme Regenfälle und drohende Hochwasser in den kommenden Tagen vor. Um die Auswirkungen zu mildern, wurden an vielen Staudämmen bereits Wasserablässe vorgenommen, um die Speicherkapazität für die zu erwartenden Niederschläge zu erhöhen.

So wurde beispielsweise am Wasserkraftwerk Vrane an der Moldau südlich von Prag der Abfluss von 40 auf 120 Kubikmeter pro Sekunde gesteigert. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Elbe, die sich bei Melnik mit der Moldau vereinigt, wodurch die Wasserstände in Usti nad Labem (Aussig an der Elbe) anstiegen.

Auch an anderen Flüssen wie der March (Morava), der Thaya (Dyje) und der Oder im Osten des Landes wurden Maßnahmen getroffen, um Platz in den Stauanlagen zu schaffen und mögliche Hochwasser zu kontrollieren. Diese präventiven Maßnahmen sollen helfen, die Risiken von Überschwemmungen zu minimieren, da die extremen Niederschläge eine erhebliche Belastung für die Flusssysteme darstellen werden.

Wetterlage ähnelt der bei großen Hochwassern an Oder und Elbe

Im historischen Stadtzentrums Prags schloss die Feuerwehr die Schleusen zur Certovka (Teufelsbach), einem Seitenkanal der Moldau. Entlang der Uferpromenade sollten im Laufe des Freitags Hochwasserschutzwände errichtet werden.

Der tschechische Wetterdienst hat seine Warnung vor starken bis extremen Niederschlägen für das Wochenende derweil auf den Großteil des Landes ausgeweitet. Besonders kritisch könnte die Lage im Osten Tschechiens werden. In Jesenik im Altvatergebirge könnten den Vorhersagen zufolge bis einschließlich Sonntag bis zu 400 Liter Niederschlag pro Quadratmeter fallen! Zahlreiche Veranstaltungen, wie zum Beispiel die Fußball-Ligaspiele am Wochenende, wurden aus Sicherheitsgründen abgesagt.

"Die Situation, die wir in den nächsten vier, möglicherweise fünf Tagen erwarten, ist leider sehr ähnlich zu der Lage bei den großen Hochwassern der Jahre 1997 und 2002", warnte der tschechische Umweltminister Petr Hladik. Damals war es auch in Deutschland zum Oderhochwasser (1997) und zum Elbehochwasser (2002) gekommen.

Höchste Alarmstufe 3 in Polen 

In Polen gilt für die Woiwodschaften Niederschlesien, Schlesien und Oppeln angesichts des zu erwartenden Dauerregens die höchste Alarmstufe 3, teilte das Meteorologische Institut (IMGW) mit. In Breslau (Wroclaw) rief Bürgermeister Jacek Sutryk den Krisenstab zusammen, weil ein Hochwasser der Oder erwartet wird. Zwei für das Wochenende geplante Festivals wurden vorsorglich verschoben.

Die nach dem Oder-Hochwasser 1997 errichteten Staubecken habe die Stadt nun vorsorglich entleert, damit sie Wassermengen aufnehmen könnten, sagte Bürgermeister Sutryk.

Der Chef der Gebietsverwaltung Niederschlesien, Maciej Awizen, hat die Bürger aufgerufen, sich auf mögliche Notfälle vorzubereiten. In Erwartung extremer Wetterbedingungen riet er den Menschen, ihre Handys aufzuladen und Transistorradios bereitzuhalten, um die Anweisungen der Behörden verfolgen zu können. Zudem sei es wichtig, ausreichend Lebensmittel- und Wasservorräte im Haus zu haben, da Situationen eintreten könnten, wo zeitweise kein Trinkwasser vorhanden ist oder kein Strom.

Rasche und gefährliche Anstiege der Flusspegel erwartet

Das Meteorologische Institut warnte vor einem raschen und gefährlichen Anstieg der Flusspegel in der Region. Trotz der derzeitigen niedrigen Pegelstände und der vorherigen Dürrewarnungen werden die kommenden intensiven Niederschläge nicht schnell genug in den Boden versickern können, sodass die Wassermassen oberirdisch abfließen. Dies erhöht die Gefahr von Überschwemmungen. Besonders in städtischen Gebieten könnten die Abwassersysteme die großen Wassermengen nicht aufnehmen, was zu Überschwemmungen führen könnte.

Das Meteorologische Institut gab daher eine Hochwasserwarnung für die Woiwodschaften Niederschlesien, Oppeln, Schlesien und Kleinpolen heraus. Dort könnten bis zu 150 Liter Wasser pro Quadratmeter niedergehen, hieß es in einem Statement.

In der Kreisstadt Ostrow Wielkopolskie, die kürzlich von Hochwasser betroffen war, haben die örtlichen Behörden bereits Sandsäcke an die Bürger verteilt, um deren Häuser vor den drohenden Überschwemmungen zu schützen.

Slowakei schützt Hauptstadt Bratislava

Die slowakischen Behörden bereiten sich auf mögliche Überschwemmungen in der Region Zahorie vor, die an Österreich und Tschechien grenzt. Um größere Schäden durch das drohende Hochwasser zu verhindern, planen sie gezielte Flächenüberschwemmungen. Umweltminister Tomas Taraba erklärte, dass die Feuerwehr bereits dabei sei, geeignete Gebiete für diese Maßnahme auszuwählen. Ziel ist es, das Hochwasser des Flusses March notfalls umzuleiten, bevor es die Donau in Bratislava erreicht, um so die slowakische Hauptstadt zu schützen.

Bratislava liegt strategisch am Zusammenfluss von Donau und March im Dreiländereck zu Ungarn und Österreich, weshalb besondere Vorsicht geboten ist. Taraba sprach von einem möglichen Jahrhundert-Hochwasser der March, was die Dringlichkeit der Vorbereitungen unterstreicht.

Neben der March-Region warnt der staatliche Wetterdienst SHMU auch vor Überschwemmungen in den Bezirken der nördlichen Westslowakei, die an Tschechien grenzen. In diesen Gebieten sowie in Bratislava waren die Feuerwehren bereits seit Donnerstagabend im Einsatz, da starker Wind mehrere Bäume auf geparkte Autos und Fahrbahnen stürzen ließ.

Auch in Oberitalien und am Balkan viel Regen 

Zusätzlich zu den genannten Ländern werden auch der Osten Oberitaliens sowie Slowenien und Kroatien von den Unwettern betroffen sein, allerdings nicht mit so extremen Regenmengen. Hier sind bis Mittwochfrüh 80 bis 130mm möglich.

In Kroatien stehen die Katastrophenschützer aufgrund von Starkregen, heftigem Wind und drohenden Sturzfluten in Alarmbereitschaft, es wurde die zweithöchste Unwetter-Alarmstufe ausgerufen. Der starke Sturm führte bereits zu Einschränkungen auf Fernstraßen, die für bestimmte Fahrzeugtypen wie Doppeldeckerbusse, Motorräder und Wohnwagen gesperrt wurden. Auch der Fährverkehr an der Adria ist teilweise zum Erliegen gekommen.

Landstraßen bei Zadar überflutet

Besonders betroffen war am Donnerstag der Küstenabschnitt bei Zadar, wo Landstraßen wegen hoher Wellen und intensiven Regens überflutet wurden. Mehrere Wassertornados wurden auf der Adria gesichtet, was die Situation zusätzlich verschärfte.

In den höheren Lagen der Dinarischen Alpen in Kroatien und der Julischen Alpen in Slowenien hat es bereits geschneit. Auf der slowenischen Straße über den Vrsic-Pass, nahe der Grenze zu Italien und Österreich, ist Winterausrüstung nun Pflicht, und die Verwendung von Schneeketten wird empfohlen.

Im zentralen Slowenien kam es zu weiteren Überschwemmungen: Im Dorf Zalec trat der Bach Loznica über die Ufer und überflutete acht Häuser.

Weitere Empfehlungen der Redaktion zum Thema: Wetter in Deutschland

Zur News-Übersicht Unwetter
Dieser externe Inhalt steht leider nicht zur Verfügung, da er nicht kompatible Elemente (z. B. Tracking oder Werbung) zum ContentPass-Abo enthält.
Nach oben scrollen