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Klima

Fischsterben, Hurrikane, Waldbrände: Wie marine Hitzewellen uns schaden 

Mi 19.05.2021 | 14:33 Uhr - Johanna Lindner
Immer mehr Hitzewellen im Meer: Das sind die Folgen

Hitzewellen kennen wir vor allem an Land. Doch der Klimawandel macht auch vor den Ozeanen nicht halt. Marine Hitzewellen haben weitreichende Folgen. Wir zeigen, welche das sind.

Marine Hitzewellen sind extrem warme Meeresoberflächentemperaturen, die sich über ein größeres Gebiet erstrecken und über mindestens fünf Tage bis mehrere Monate andauern. Zwischen 1982 und 2016 hat sich die Anzahl der marinen Hitzewellen verdoppelt. Steigen die Temperaturen um weitere 1,5 Grad könnte sich die Zahl um das 23-fache erhöhen, so die Modellrechnungen von Wissenschaftler:innen. Wo die Hitzewellen überall auftreten, erfährst du im Video oben.

Wie entstehen Hitzewellen auf dem Meer?

Hitzewellen haben verschiedene Ursachen. Beispielsweise können sich Strömungen ändern, sodass mehr warmes Wasser als gewöhnlich an einen Ort gelangt. Eine fehlende Zirkulation führt wiederum dazu, dass keine kalte Luft mehr vom Meeresboden aufsteigt, sodass die Temperatur an der Meeresoberfläche weiter steigt.

Durch den Trend der Erderwärmung steigt zudem die Meerestemperatur insgesamt. Zusätzlich stören abgeschmolzene Gletscher wichtige Strömungsbewegungen in den Weltmeeren. 

So wirken die marinen Hitzewellen 

Die Hitzewellen verändern ganze Ökosysteme im Meer und an der Küste. Eine der bekanntesten Meereserwärmungen ist der sogenannte "Blob" vor der nordamerikanischen Pazifikküste. Während des Phänomens starben im Jahr 2015 circa 300.000 Seevögel, da ihre Hauptnahrungsquelle in Form von Krill wegfiel. Die kleinen Krebse fühlen sich nur in sehr kaltem Wasser wohl. Auch Wale litten und verhungerten.

Im August 2019 kehrte der "Blob" dann zurück. Auf der Karte des NASA Earth Observatorys siehst du, wie das auf der Wärmekarte aussah:     

"The Blob" im August 2019, Quelle: NASA

Algenwachstum wird angetrieben 

Warme Meeresoberflächentemperaturen begünstigen zudem die Verbreitung von Algen inklusive der toxischen Algenblüte. In normalem Maß sind Algen wichtige Meereslebewesen, denn sie betreiben Photosynthese, binden so CO2 und produzieren Sauerstoff. In der Nacht kehrt sich dieser Prozess um. Wachsen nun ungewöhnlich viele Algen, können sie die Sauerstoffzusammensetzung durcheinanderbringen. Das kann für Fische tödliche Folgen haben.

Das Gift der toxischen Algenblüte kann auch uns Menschen in Form von kontaminierten Muscheln erreichen. Nehmen wir das Gift zu uns, drohen Krämpfe, Durchfall und Atembeschwerden.

Hurrikane und Dürren werden häufiger 

Die Beispiele zeigen, dass Veränderungen der Meerestemperatur weitreichende Folgen für Meerestiere nach sich ziehen können. Doch die Folgen sind noch vielfältiger. Denn warmes Wasser verdunstet schneller. Über besonders warmen Meeresstellen erhöht sich also die Feuchtigkeit der Atmosphäre. Das begünstigt schwere Regenfälle, Hurrikane und Taifune. 

Auch Hitzewellen, Stürme und Waldbrände werden durch marine Hitzewellen häufiger, da die kühlen Ozeane auch die Temperaturen an Land regulieren. Fällt dieser Mechanismus weg, kann auch hier die Temperatur steigen.

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