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Gesundheit

Frau aus Sachsen betroffen: Erste West-Nil-Virus-Infektion erfasst

Fr 30.08.2024 | 17:53 Uhr - Redaktion - Quelle: dpa
Auch heimische Stechmücken können das West-Nil-Virus übertragen. ©Adobe Stock

Einheimische Stechmücken übertragen mit dem West-Nil-Virus seit einigen Jahren einen potenziell tödlichen Erreger. Warum es 2024 vergleichsweise viele Fälle geben könnte, erfährst du hier.

Erstmals in diesem Jahr ist in Deutschland ein Fall einer von heimischen Stechmücken übertragenen West-Nil-Virus-Infektion registriert worden. Betroffen ist eine Frau, wie das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin bekannt gab.

Zusätzlich wurden bis zum 23. August drei weitere Fälle gemeldet, die auf Reisen in andere Länder zurückzuführen sind, ebenfalls bei Frauen.

Hohe Wahrscheinlichkeit für weitere Infektionen

Die Infektion durch heimische Mücken bei einer Frau aus Sachsen, nahe der Grenze zu Brandenburg, wurde bei der Analyse einer Blutspende entdeckt, erklärte Jonas Schmidt-Chanasit vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) in Hamburg.

Die Wahrscheinlichkeit für weitere Fälle ist hoch: Die verfügbaren Daten deuten auf eine erhöhte Virusaktivität hin. Es wurden vergleichsweise viele Infektionen bei Pferden und Vögeln festgestellt. Laut des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) gab es bis zum 23. August 18 Nachweise des Virus bei Vögeln und 14 bei Pferden.

Besonders betroffen sind die Bundesländer Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen.

West-Nil-Virus-Infektion oder Usutu-Virus?

Ein weiterer Hinweis auf vermehrte Virusübertragungen ist die relativ hohe Anzahl eingesandter auffälliger Proben von Blutspendern, erklärte Schmidt-Chanasit. Allerdings schlägt der am häufigsten verwendete Screening-Test auch beim Usutu-Virus an, welches derzeit ein massives Amselsterben in Deutschland verursacht.

Menschen können sich mit dem Usutu-Virus infizieren, erkranken jedoch selten.

"Die Unterscheidung zwischen beiden Viren anhand von Sequenzanalysen ist sehr aufwendig und gelingt nicht immer", so Schmidt-Chanasit weiter. Diese langwierigen Tests führen zu einer Verzögerung von einigen Wochen zwischen der Probenahme und dem bestätigten Endergebnis basierend auf einer Virus-Sequenzierung. Daher könnten bereits mehr Infektionen aufgetreten sein, deren gesicherter Nachweis noch aussteht.

Hohe Dunkelziffer beim West-Nil-Virus

Beim West-Nil-Virus gibt es generell eine hohe Dunkelziffer nicht erfasster Fälle, da etwa 80 Prozent der Infektionen symptomlos verlaufen. In etwa 20 Prozent der Fälle treten milde, unspezifische Symptome wie Fieber oder Hautausschlag auf, die oft unbeachtet bleiben.


Schwerwiegendere Verläufe des West-Nil-Fiebers, die auch tödlich enden können, betreffen in der Regel ältere Menschen mit Vorerkrankungen. Nur etwa ein Prozent der Infektionen führt zu schweren neuroinvasiven Erkrankungen.

Ausbreitung im Rhein-Main-Gebiet könnte Fallzahlen explodieren lassen

Schmidt-Chanasit warnte, dass ein deutlicher Anstieg der Fallzahlen bei Menschen zu erwarten sei, wenn sich das Virus im dicht besiedelten Rhein-Main-Gebiet ausbreite. Bisher seien die Mücken dort trotz der klimatisch günstigen Bedingungen wahrscheinlich noch nicht mit dem Virus infiziert, aber dies könnte sich ändern.

Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland sieben West-Nil-Infektionen gemeldet, die von heimischen Mücken übertragen wurden, im Jahr davor waren es 17. Experten gehen von einem Anstieg der Fallzahlen in den kommenden Jahren aus, da die Bedingungen für den Erreger im Zuge des Klimawandels immer günstiger werden.

In Süd- und Südosteuropa gibt es bereits seit längerem größere Ausbrüche.

WNV erstmals 1937 in Uganda festgestellt

Das West-Nil-Virus (WNV) stammt ursprünglich aus Afrika und wurde erstmals 1937 im West-Nil-Distrikt in Uganda festgestellt. In Europa trat das Virus erstmals in den 1960er Jahren in Frankreich auf.

In Deutschland wurde im August 2018 erstmals ein infizierter Vogel gefunden. Im Jahr 2019 wurden die ersten durch heimische Mücken übertragenen Infektionen bei Menschen vom RKI erfasst.

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Dieser Text wurde mit Hilfe von KI-Systemen erstellt und von der Redaktion überprüft.

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