Hochwasser in Europa: Treffen Unwetter jetzt Mittelmeerregionen?
Heftige Unwetter haben in Österreich, Tschechien, Polen und der Slowakei bereits verheerende Überschwemmungen ausgelöst, von denen knapp zwei Millionen Menschen betroffen sind. Doch es ist noch nicht vorbei.
In Österreich, Tschechien, Polen und der Slowakei hat ein Vb-Tief für teils heftige Überschwemmungen gesorgt. Die Situation in den Flüssen entspannt sich aber allmählich. Nur der Elbepegel in Sachsen steigt nach aktuellem Stand noch (18.09.2024, 14:40 Uhr). Nach Angaben von EU-Kommissar Janez Lenarcic sind knapp zwei Millionen Menschen von den Hochwassern betroffen.
Hängen die aktuellen Wetterextreme mit dem Klimawandel zusammen?
Wie wetter.com-Meteorologe Gernot Schütz berichtet, zeichnen sich jedoch bereits am Sonntag weitere Gewitter und Regenfälle von Frankreich über die Pyrenäen, Spanien und Portugal bis nach Algerien und Marokko ab.
Heftige Gewitter - "Luft ist labil geschichtet"
"Der Jetstream zieht über das nördliche und zentrale Mittelmeer, in fünf bis sechs Kilometern Höhe macht sich Kaltluft bemerkbar. Zusammen mit dem zu warmen Mittelmeerwasser bedeutet das, dass die Luft labil geschichtet ist und aufsteigt. Daraus folgen die heftigen Gewitter", erklärt der Experte die Wetterlage.
Doch wie bewegt sich das Unwettertief weiter?
Gewitter, Sturzfluten, Hagel: So ziehen die Unwetter
"In der Nacht zu Montag könnten auch die Balearen betroffen sein", sagt Schütz. Am Montag tagsüber seien die Regionen Südfrankreich, Golf von Genua, Korsika, Sardinien, Sizilien, Tunesien und Italien betroffen.
Im weiteren Verlauf seien am Dienstag die Adria- und Balkanregion sowie Griechenland betroffen. "Am Mittwoch ziehen die Gewitter weiter ins östliche Mittelmeer und schwächen sich allmählich ab", so Schütz. "Dann kommen neue Schauer von Südfrankreich über Italien bis an die nordafrikanische Küste."
Zu rechnen sei jeweils mit heftigen Schauern und Gewittern, lokal mit sehr großen Regenmengen inklusive Sturzfluten, womöglich auch Hagel. "Überschwemmte Straßen und andere Auswirkungen von Starkregen sind möglich", warnt Schütz. In Schauer- und Gewitternähe sei es zudem stürmisch und gebe vielleicht sogar regional Sturm- oder schwere Sturmböen.
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