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Panorama

Hochwasser-Katastrophe: Weggeschwemmte Küken – dramatische Folgen für Vögel

Fr 14.06.2024 | 13:51 Uhr - Redaktion - Quelle: dpa/wetter.com
Besonders bei Wiesenbrütern gab es im Donauraum in der Oberpfalz während des Hochwassers große Verluste. ©dpa

Tote Küken und geflutete Bauten: Viele Tiere sind im Hochwasser in Bayern ertrunken. Doch es gibt auch gute Nachrichten.

Igel, Maulwürfe, Mäuse und am Boden brütende Vögel – viele Tiere und deren Nachwuchs hatten beim Hochwasser in Bayern keine Chance.

Sie wurden entweder weggeschwemmt oder ihre unterirdischen Behausungen wurden geflutet. Auch junge Störche litten unter dem massiven Regen: Fachleute entdeckten im Süden Bayerns viele tote Küken.

Eine extreme Unwetterlage brachte enorme Regenmassen nach Süddeutschland. Teile von Bayern und Baden-Württemberg wurden überschwemmt. Viele Menschen mussten vor dem Hochwasser gerettet werden. So langsam beruhigt sich die Lage wieder. Jedoch stellt sich die Frage: Wie viel Liter Regenwasser kam nun zusammen? Wo wurde der höchste Pegelstand gemessen? Und vor allem: Was können Ortschaften nahe der Flüsse in Zukunft anders machen? Darüber sprechen Redakteurin Daniela Kreck, Meteorologe Alban Burster und Diplom-Hydrologe Dr. Alexander Hildebrand im Video.

Große Verluste bei Wiesenbrütern

Besonders bei Wiesenbrütern wie dem stark gefährdeten Großen Brachvogel gab es im Donauraum und der Regentalaue in der Oberpfalz während des Hochwassers große Verluste, berichtete die Expertin Verena Auernhammer vom Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Hilpoltstein. "Da waren ganze Lebensräume unter Wasser."

Auswirkungen auf die Brutpaare des Großen Brachvogels

Laut dem LBV gibt es in Bayern nur noch 500 Brutpaare des Großen Brachvogels. Glücklicherweise trat das Hochwasser nicht zur Hauptbrutzeit auf, so Auernhammer.

"Das hätte sicherlich noch massivere Auswirkungen gehabt." Andernfalls wären alle Gelege verloren gegangen.

Regen als tödliche Gefahr für Vogelküken

Zum Problem für die Vogelküken wurde auch der langanhaltende Regen. "Wenn es nicht mehr aufhört, werden diese nicht mehr trocken," erklärte Auernhammer. Geschwächte Tiere könnten dann sterben.

Gefahr für Storchenküken durch anhaltenden Regen

Vor allem für Storchenküken im Alter von drei bis vier Wochen ist anhaltender Regen eine tödliche Gefahr. Diese Küken sind dann so groß wie ein Huhn und können sich nicht mehr gut unter dem Gefieder der Eltern verstecken, sagte die LBV-Biologin Oda Wieding. "Sie haben aber leider noch kein Deckgefieder und werden somit von oben nass."

Regionale Unterschiede bei den Auswirkungen des Hochwassers

In Südbayern meldeten viele ehrenamtliche Storchennest-Betreuerinnen und -Betreuer große Verluste, so Wieding. Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen seien rund drei Viertel der Bruten betroffen, südlich des Ammersees etwa zwei Drittel. Im Norden und der Mitte Bayerns hingegen sei die Zahl der toten Küken nur regional leicht erhöht oder auf normalem Niveau.

"Das heißt, die Verluste werden wohl nicht so stark sein wie im Hochwasserjahr 2013." Zu derselben Einschätzung kommt Auernhammer bei den Wiesenbrütern.

Langfristige Auswirkungen auf bedrohte Arten

Selbst bei stark bedrohten Arten wie dem Großen Brachvogel werde das Hochwasser keine langfristigen Auswirkungen auf den Bestand haben, betonte sie. "Es gibt immer wieder Jahre, wo die Ausfälle größer sind. Im Normalfall gleicht sich das im nächsten Jahr wieder aus."

Andere Arten könnten sogar von dem höheren Wasserstand in weniger stark betroffenen Gebieten wie dem Altmühltal profitieren. "Sehr wasseraffine Vögel wie der Kiebitz haben das gut angenommen," sagte die Expertin.

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