Immer mehr Deutsche betroffen: So erkennst du weißen Hautkrebs
Viele Menschen in Deutschland haben weißen Hautkrebs. Doch wie erkennt man ihn und was kann man dagegen tun?
Wie aus einer Barmer-Studie hervorgeht, erkranken immer mehr Menschen an weißem Hautkrebs. Zwar ist der helle Hautkrebs nicht ganz so gefährlich wie schwarzer Hautkrebs. Zu unterschätzen ist die Krankheit allerdings nicht. Ähnlich wie bei schwarzem Hautkrebs ist daher eine frühzeitige Erkennung und anschließende Behandlung enorm wichtig.
So erkennst du weißen Hautkrebs
Heller Hautkrebs wird häufig mit Narben, Warzen oder Ekzemen verwechselt. Daher solltest du bereits bei einem Hautkrebs-Verdacht einen Hautarzt aufsuchen.
Wie du weißen Hautkrebs erkennst, erfährst du in diesem Video:
Schwarzer und weißer Hautkrebs: Das ist der Unterschied
Im Gegensatz zum schwarzen Hautkrebs, der aus Leberflecken entstehen kann, ist der weiße Hautkrebs eine Folge der ungeschützten Aussetzung von UV-Strahlen. Schützt du dich vor intensiver UV-Strahlung, kann das Risiko, an weißem Hautkrebs zu erkranken, reduziert werden. Auf Sonnenbaden und das Solarium ohne UV-Schutz solltest du deiner Gesundheit zuliebe also besser verzichten.
Zudem wird vor dem Irrtum gewarnt, dass Sonnencreme umfassend vor Krebs schütze. "Die meisten herkömmlichen Produkte bewahren uns zwar überwiegend vor der sogenannten UVB-Strahlung, die den akuten Sonnenbrand auslöst. Doch die langwelligen UVA-Strahlen können trotz Creme in die Haut eindringen - und erhöhen so das Hautkrebsrisiko", so der Direktor der Hautklinik Ludwigshafen, Professor Edgar Dippel. Besseren Schutz böten Sonnencremes, die Titandioxid und Zinkoxid enthalten. Welche Fehler du beim Sonnenschutz vermeiden solltest, zeigen wir dir im Video am Anfang des Artikels.
Vor allem Junge unterschätzen die Gefahr der Sonne
Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen steige mit erhöhter UV-Belastung das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken. "Deshalb ist ein wirksamer UV-Schutz wichtig zur Vorbeugung von Hautkrebs", unterstrich Dippel. Sonnenbrände in der Kindheit würden das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken, um das Zwei- bis Dreifache erhöhen.
Auch die individuellen Gene, die etwa den Hauttyp beeinflussen, seien ein Faktor. "Menschen mit hellem Hauttyp, blonden oder roten Haaren, einer Neigung zu Sommersprossen und Erkrankungsfällen in der Verwandtschaft tragen der Krebshilfe zufolge ein bis zu hundertfach erhöhtes Risiko für schwarzen Hautkrebs", sagte der Direktor.
Darum steigt die Zahl der Hautkrebs-Patienten
Die große und stark steigende Zahl der neu auftretenden Hautkrebserkrankungen in den letzten Jahren hat laut Prof. Christoffer Gebhardt vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf mit unserem Freizeitverhalten zu tun. "Unsere Haut ist berufsbedingt sonnen- und lichtentwöhnt", sagt er. "In unserer Freizeit und im Urlaub setzen viele ihre Haut aber ungeschützt kurzfristig hohen Dosen von Sonnenlicht aus." Die energiereiche UV-Strahlung kann dann das Erbgut von Zellen zerstören - aus der gesunden Hautstammzelle wird dann vielleicht eine Krebsstammzelle.
In den letzten Jahren sei aber das Bewusstsein über die Gefahren übermäßiger Sonnenexposition und über die Bedeutung des richtigen Schutzes vor der Sonne zum Glück gestiegen, so Gebhardt. Die wirksamste Methode, Hautkrebs vorzubeugen, sei der richtige Schutz vor der Sonne: lange Kleidung tragen, Sonnencreme auflegen, um die Mittagszeit im Schatten bleiben.
Ob die Sonne in den kommenden Tagen scheint, siehst du in diesem Wetter-Video:
ABCDE-Regel: Ist mein Leberfleck bösartig?
"Menschen mit mehr als 50 Leberflecken haben ein fünf Mal höheres Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, Menschen mit mehr als 100 Leberflecken ein gar zehn Mal höheres Risiko", so Gebhardt. "Auch Menschen, in deren erstgradiger Verwandtschaft - also bei Eltern oder Geschwistern - Hautkrebs auftrat, haben ein deutlich erhöhtes Risiko, an Hautkrebs zu erkranken."
Ob ein Leberfleck normal ist oder nicht, ist selbst oft schwer zu beurteilen. "Die sogenannte ABCDE-Regel ist ein wichtiges Tool für die eigene Vorsorge und kann helfen, Leberflecken einzuschätzen", sagt Katharina Schürings, Fachärztin für Dermatologie in Düsseldorf.
Dabei wird ein Leberfleck auf verschiedene Merkmale untersucht: Ist er asymmetrisch? Hat er eine unregelmäßige Begrenzung? Hat er ein unterschiedliches Colorit? Denn je mehr Farben ein Hautmal hat, desto verdächtiger ist es. Ist sein Durchmesser größer als sechs Millimeter? Und hebt er sich von der Hautoberfläche ab, hat also eine Elevation?
Wer einen Leberfleck als auffällig identifiziert hat oder ein Hautmal hat, bei dem er unsicher ist, sollte sich an einen Dermatologen wenden.
Krankenkassen übernehmen Kosten des Screenings
Grundsätzlich empfiehlt es sich, regelmäßige Screenings beim Dermatologen durchführen zu lassen. Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen alle zwei Jahre ein Hautkrebs-Screening für Männer und Frauen ab 35 Jahren. Dazu gehört eine gezielte Anamnese und eine visuelle Ganzkörperuntersuchung, wie der Spitzenverband der Krankenkassen (GKV-Spitzenverband) erklärt. Viele Kassen übernehmen die Kosten für so ein Screening auch schon früher.
Wenn es bei diesen Untersuchungen Hinweise auf eine Erkrankung gibt, lässt sich diese in der Regel frühzeitig und mit guten Heilungschancen behandeln, so der Spitzenverband. Bei Verdacht auf eine bösartige Veränderung oder gar Hautkrebs wird das ganze Muttermal operativ entfernt.
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