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Kassenbonpflicht ab 2020: Großer Schaden für Betriebe und Umwelt

Mi 20.11.2019 | 08:45 Uhr - Marvin Klecker
Bonpflicht ab 1. Januar: Das musst du darüber wissen

Ab dem kommenden Jahr sind Händler dazu verpflichtet, für jede Transaktion einen Kassenzettel auszudrucken. Vor allem für die Umwelt ist das eine große zusätzliche Belastung!

Zu jedem Einkauf bekommt man künftig einen Kassenzettel. Egal ob beim Wocheneinkauf beim Supermarkt oder beim Kauf eines einzelnen Brötchens beim Bäcker. Genau das schreibt das neue Gesetz der Kassensicherungsverordnung vor.

Steuerhinterziehung soll verhindert werden

Kassen sollen durch solch technische Sicherheitseinrichtungen fälschungssicher gemacht werden. Das Ziel der neuen Vorschrift ist es, Steuerhinterziehung vor allem bei Kleinbetrieben zu verhindern. 

Kassenbonpflicht für Betriebe kostspielig

Die neue Gesetzgebung hat jedoch viele Nachteile. Auf der einen Seite steht da der finanzielle Aspekt. Daniel Schneider, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, berichtete gegenüber des Bayerischen Rundfunks, dass beispielsweise ein Bäcker mit drei Filialen allein für das Kassenzettelpapier mit jährlichen Kosten in Höhe von 4000 Euro zu rechnen habe. Dazu kommen ca. 300 bis 500 Euro pro Kasse für die Umrüstung.

Antrag auf Befreiung von der Bonpflicht möglich

Geschäfte können einen Antrag auf die Befreiung von der Bonpflicht stellen. Das geht beispielsweise bei Kiosken oder Bars, wo viele kleine Rechnungen an sehr viele Leute ausgehändigt werden müssten. Wann und ob solche Anträge genehmigt werden, ist jedoch noch unklar.

Zu viel Papiermüll durch neues Gesetz

Auf der anderen Seite ist die neue Gesetzgebung massiv umweltschädlich. Laut Schätzungen wird dadurch Papier in einer Länge von über zwei Millionen Kilometern verbraucht! Zum Vergleich: Damit könnte man die Erde am Äquator mindestens 50 Mal umrunden. 

Kassenzettel aus Thermopapier sind gesundheitsgefährdend

Dazu kommt die Problematik, dass Kassenbons aus Thermopapier bestehen. Dieses darf nicht im Altpapier entsorgt werden, da es unter anderem chemische Weichmacher enthält. Vor allem das umwelt- und gesundheitsschädliche Bisphenol A ist Bestandteil der Kassenzettel. Immerhin ist diese Chemikalie als Bestandteil von Thermopapier ab Januar 2020 verboten.

Gesetz ist umwelttechnisch Widerspruch in sich

Es ist schon etwas grotesk, dass in Zeiten von Umweltschutz und Mülleinsparung nun auch noch jede Menge Thermopapier dazukommen wird. So verbietet die EU beispielsweise ab 2021 Einweg-Plastikgegenstände, um die Umwelt zu schonen und unnötigen Müll zu vermeiden. 

Mögliche digitale Lösung des Problems

Damit die neue Vorschrift nicht zur kompletten Umweltsünde wird, könnte man auf ein papierloses und digitales Bezahlungssystem umsteigen, bei dem der Kassenzettel in digitaler Form an den Käufer gelangt. Doch bis alle kleinen Läden wie Bäcker eine solche digitale Zahlungsmethode eingeführt haben oder ihren Kunden den Kassenzettel für ein paar Brötchen per Mail senden, kann es noch eine Weile dauern.

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