Menu
Login
Klima

Klimaforscher warnen: 25 planetare Lebenszeichen auf Rekordniveau

Di 08.10.2024 | 16:00 Uhr - Redaktion - Quelle: dpa
Die Welt sei aktuell auf einem Kurs zu einer Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur um 2,7 Grad bis 2100, so der Report. ©Adobe Stock

35 planetare Lebenszeichen hat ein Forscherteam untersucht. Mehr als zwei Drittel zeigen einen negativen Rekord an. Die Experten zeigen auch Lösungen auf.

Gut einen Monat vor der nächsten UN-Klimakonferenz (COP 29) in Baku (Aserbaidschan) präsentiert ein Forscherteam drastische Daten. Von den 35 "planetaren Lebenszeichen", die die Gruppe Jahr für Jahr analysiert, haben 25 ihrem Report zufolge einen Rekordwert erreicht. Die meisten waren negativ für das Klima. Mit der aktuellen Politik sei die Welt auf einem Kurs zu einer Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur um 2,7 Grad bis 2100. 

Der Report des Teams um William Ripple von der Oregon State University (USA) ist im Fachjournal "BioScience" erschienen. Zu den Autoren gehören auch Johan Rockström, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), und der dort arbeitende Forscher Stefan Rahmstorf. 

Zahlreiche Rekordwerte

Schon seit einem halben Jahrhundert werde die globale Erwärmung richtigerweise vorhergesagt, schreibt das Team. "Trotz dieser Warnungen bewegen wir uns immer noch in die falsche Richtung; die Emissionen fossiler Brennstoffe sind auf ein Allzeithoch gestiegen", mahnen die Autoren, die zahlreiche Studien ausgewertet haben.  

Einige planetare Lebenszeichen mit Rekordwerten sind laut Report:

"Der Verbrauch fossiler Brennstoffe ist nach wie vor etwa 14-mal höher als der Verbrauch von Solar- und Windenergie", heißt es in der Studie. Die Subventionen für fossile Brennstoffe haben 2022 einen Rekordwert erzielt.

Klimaforscher sind pessimistisch

Einer vom Autorenteam zitierten Umfrage zufolge sind Klimaforschende wenig optimistisch: Von 380 Teilnehmern waren im Jahr 2024 nur sechs Prozent zuversichtlich, dass die Erderwärmung auf 1,5 Grad begrenzt werden kann. 18 Prozent erwarten eine Erhöhung auf 2 Grad über dem vorindustriellen Zeitalter, 35 Prozent um 2,5 Grad und 26 Prozent um 3 Grad.

Die übrigen 16 Prozent waren noch pessimistischer. "Wir befinden uns bereits mitten in einem abrupten Klimaumbruch, der das Leben auf der Erde in einem Ausmaß bedroht, wie es die Menschheit noch nie erlebt hat", mahnt Ripple laut einer Mitteilung seiner Universität. 

Unbegrenztes Wachstum eine gefährliche Illusion 

"In einer Welt mit endlichen Ressourcen ist unbegrenztes Wachstum eine gefährliche Illusion", schreiben die Forschenden und schlagen Lösungen vor: Der rasche Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe könne zum Teil mit einem ausreichend hohen globalen Kohlenstoffpreis erreicht werden, "der die Emissionen der Wohlhabenden begrenzen und potenzielle Mittel für dringend benötigte Klimaschutz- und Anpassungsprogramme bereitstellen könnte." Auch Methanemissionen sollten Geld kosten.  

Die Zukunft hängt von einem transformativen Wandel ab 

"Wir brauchen einen mutigen, transformativen Wandel: eine drastische Reduzierung des übermäßigen Konsums und der Verschwendung, vor allem bei den Wohlhabenden", betonen die Forscher. Nötig sei auch eine Verminderung der Geburtenrate durch die Stärkung der Bildung und der Rechte von Mädchen und Frauen.

Weiter nennen sie die Förderung der pflanzenbasierten Ernährung und die Einführung einer ökologischen und nicht auf Wachstum ausgerichteten Wirtschaftsweise, die soziale Gerechtigkeit gewährleistet. Ökosysteme müssten wiederhergestellt werden. "Die Zukunft der Menschheit hängt von unserer Kreativität, Moral und Beharrlichkeit ab", schreibt das Team. 

Weitere Empfehlungen der Redaktion zum Thema: Klimawandel

Teile diese Info mit deinen Freunden
Artikel bewerten
Zur News-Übersicht Klima

Empfehlungen

3-Tage-Wetter: Hochwassergefahr! Sturmtief KIRK bringt starken Regen
16-Tage-Wetter: Oktober überrascht mit spätsommerlichen Temperaturen
Hochwassergefahr in Deutschland! Ex-Hurrikan KIRK bringt Sturm und Starkregen
Klimaforscher warnen: 25 planetare Lebenszeichen auf Rekordniveau
Wetter im Oktober 2024: Meteorologe blickt auf Langfristprognose
"Wer bleibt, wird sterben": Alarmzustand in Florida durch Hurrikan MILTON
Süßwasser-Vorräte schwinden: Weltwetterorganisation schlägt Alarm
Elefantenbaby kämpft ums Überleben - Herde zeigt an Wasserloch vollen Einsatz
40 Grad und mehr! Kongress warnt: Extremwetter wird zur neuen Normalität
Herbst ist da - jetzt zur Gartenschere greifen?
Diese Bauernregeln prophezeien weiße Weihnachten