Klirrende Kälte im Osten Deutschlands - Minus 16 Grad in Coschen gemessen

- Redaktion - Quelle: dpa
Klirrende Kälte im Osten Deutschlands - Minus 16 Grad in Coschen gemessen
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Symbolbild: Die Temperaturen sanken in der Nacht zum Montag auf bis zu -16 Grad.

Mit eisigen Temperaturen und Sonnenschein legt sich der Winter über Brandenburg. Was einige zu Jubelstürmen veranlasst, bedeutet für andere die härteste Zeit des Jahres.

Mit bitterkalten Temperaturen sind Brandenburg und weitere Bundesländer in die Woche gestartet. Die frostigsten Werte seien mit rund -16 Grad in Coschen (Landkreis Oder-Spree) und Manschnow (Landkreis Märkisch-Oderland) gemessen worden, erklärte eine Sprecherin des Deutschen Wetterdienstes. In den kommenden Tagen soll es lokal Werte um -17 Grad Celsius geben.

Zweistellige Minustemperaturen in östlichen Bundesländern 

Auch Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben die bislang kälteste Nacht des Winters erlebt. In allen drei Ländern gab es zweistellige Minusgrade, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte. Stiege im Oberharz am Brocken war mit -18,4 Grad Celsius der kälteste vom DWD gemessene Ort in Sachsen-Anhalt - gefolgt von Bertsdorf im Zittauer Gebirge in Sachsen mit -17,3 Grad.

Betrachtet man die drei aktuellen Kältepole im langjährigen Vergleich, wird allerdings klar, dass es noch reichlich Kaltluft nach oben gibt. In Sachsen und Sachsen-Anhalt stammen die Rekordwerte für Februar aus dem Jahr 2012. Damals lagen sie in Stiege bei -25,7 Grad Celsius und in Bertsdorf bei -24,1 Grad. In Schleiz muss man etwas weiter zurückblättern, hier wurde der bislang kälteste Wert am 10. Februar 1956 gemessen: -25,0 Grad.

Ebenfalls wurden in weiteren Bundesländern hohe Minustemperaturen gemessen. Hier gibt es einen Überblick und eine Vorhersage für die nächsten Tage.  

Kaum witterungsbedingte Unfälle am Montag

Trotz der Temperaturen habe es bisher zum Wochenbeginn in Brandenburg kaum witterungsbedingte Unfälle gegeben, sagte eine Sprecherin der Polizei. Die Menschen hätten ihre Fahrweise überwiegend den Temperaturen angepasst.

Bis zum Morgen seien nur wenige Unfälle im Zusammenhang mit den niedrigen Temperaturen gemeldet worden. 

Viele Unfälle vor wenigen Tagen

Anders sah es noch vergangene Woche aus: Bei starkem Schneefall und Temperaturen unter null Grad Celsius krachte es in Brandenburg am Donnerstag und Freitag recht häufig. Über 160 witterungsbedingte Unfälle waren registriert worden.

In Potsdam wurden allein sieben Busunfälle gezählt.

DLRG warnt vor dem Betreten der Eisflächen

Unterdessen träumt der ein oder andere angesichts weiterer angekündigter Frostnächte vom Schlittschuhlaufen auf der zugefrorenen Havel oder im Spreewald. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) warnt hingegen vor dem Betreten von Eisflächen auf Brandenburgs Gewässern. Es gebe sicher das ein oder andere Gewässer, das schon eine tragfähige Eisdecke habe, sagte ein DLRG-Sprecher. In den meisten Fällen sei das aber nicht so.

Bei einer Eisdicke von unter 15 Zentimetern rät die DLRG vom Betreten der Eisflächen ab. Eine solche Eisdecke dürfte trotz der angekündigten nächtlichen Minusgrade kaum erreicht werden. "Wir reden über mehrere Tage unter null Grad", erklärte der Sprecher die Bedingungen, die es für eine tragfähige Eisdecke brauche. Tagsüber bewege man sich in Brandenburg jedoch mitunter über dem Gefrierpunkt. "Es wird an den meisten Stellen nicht ausreichen."

Angebote der Kältehilfe gut genutzt

Für obdachlose Menschen bringen die kalten Nächte zusätzliche Schwierigkeiten. Die Kältehilfe der Cottbuser Stadtmission besuchen bis zu 55 Menschen täglich. Bedürftige bekommen hier laut der Organisation neben warmen und kalten Mahlzeiten auch die Möglichkeit zu verweilen und sich mit anderen Menschen zu unterhalten. Die Besucherzahlen blieben seit Beginn des Angebots im November auf einem gleichbleibenden Niveau, heißt es weiter. Die Kältehilfe hat noch bis März geöffnet. 

Zur Übernachtung bietet die Stadt Cottbus darüber hinaus die Notschlafstätte "Obdachlosenhaus" mit 12 Schlafplätzen an. Sie seien durchgängig besucht, jedoch bisher nicht an ihrer Belastungsgrenze, heißt es von einem Pressesprecher der Stadt. Die enge Zusammenarbeit zwischen städtischen Angestellten, Streetworkern und Hilfsorganisationen habe dazu geführt, dass es in den letzten Winterperioden keine Kältetoten in Cottbus gab. 

Autobahnen sehen keine Ausnahmesituation

Die Autobahnmeistereien können trotz Kälte ihrer Arbeit in gewohnter Weise nachkommen. Die Witterungsbedingungen führten zwar zu häufigeren Straßenschäden und Streueinsätzen, doch dies sei vergleichbar mit den vergangenen Jahren, sagte ein Sprecher der Autobahn GmbH.

Die Winterdienstsaison gehe auf den Autobahnen noch bis etwa Ende März.

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