Nach Blitzeinschlag in Delmenhorst: Teenager gestorben
Am 21. Juli wüten schwere Gewitter über Teilen Niedersachsens. In Delmenhorst wird eine mehrköpfige Familie bei einem Blitzeinschlag verletzt. Ein Mädchen ist nun an den Folgen gestorben.
Mehr als eine Woche nach einem Blitzeinschlag im niedersächsischen Delmenhorst ist ein verletztes Mädchen gestorben. Die 14-Jährige erlag im Krankenhaus ihren Verletzungen, wie die Polizei unter Berufung auf die Klinik mitteilte.
Bei Gewitter unter Baum Schutz gesucht
Das Unglück ereignete sich während eines Gewitters, als die Familie Schutz unter einem Baum suchte. Insgesamt wurden sieben Familienmitglieder verletzt.
Der kleine Bruder des verstorbenen Mädchens, der anfangs in Lebensgefahr schwebte, wurde ebenfalls ins Krankenhaus gebracht, aber über seinen aktuellen Zustand gibt es keine Informationen.
Blitzschlag verletzt acht Menschen schwer
Die Familie befand sich an einem öffentlichen Grillplatz in einem Park, als am Nachmittag des 21. Juli das Unwetter begann. Der Blitzschlag in unmittelbarer Nähe des Baumes verletzte acht Familienmitglieder schwer. Der Fünfjährige und das 14-jährige Mädchen mussten reanimiert und mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden.
Laut früheren Angaben der Beamten wurden auch die 38-jährige Mutter und ihre neunjährige Tochter schwer verletzt. Der 40-jährige Vater, ein zwölfjähriger Sohn, eine zweijährige Tochter und ein 31-jähriger Verwandter erlitten leichte Verletzungen und wurden ebenfalls in Kliniken behandelt.
Dass Bäume Gewitterschutz bieten, ist ein Mythos
Menschen flüchten bei Unwettern häufig unter Bäume, was jedoch sehr gefährlich sein kann. "Menschen suchen unter Bäumen Schutz vor Regen und unterschätzen die Gefahr bei Gewittern", erklärte Andreas Walter, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst (DWD). Der Volksglaube, dass bestimmte Baumarten sicherer sind, ist laut Walter ein Mythos.
Laut dem Experten Thomas Raphael ereignen sich die meisten Blitzunfälle in Deutschland in Zusammenhang mit Bäumen. Der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) hat festgestellt, dass es durch Blitzeinschläge bundesweit jährlich etwa sieben Todesfälle und 120 Verletzte gibt.
Überlebende haben oft schwere Schäden
"Die Überlebenden haben oft schwere Schäden, die sie das ganze Leben beeinträchtigen", sagte Raphael. Zu den häufigsten Folgen gehören Nervenschäden, Persönlichkeitsveränderungen, Gedächtnisverlust und Störungen des Kalt-Wärme-Empfindens.
Schon der erste Blitz eines Gewitters kann gefährlich sein, warnte Raphael. Es sei wichtig, sich vor Outdoor-Aktivitäten über die Wetterlage zu informieren und währenddessen das Wetter im Blick zu behalten. "Ich muss mir frühzeitig überlegen, wo ich Schutz finde", betonte Raphael. Er beobachtet, dass Menschen immer weniger Respekt vor der Naturgewalt haben und trotz der Gefahr Aktivitäten wie Grillen in einem Park nachgehen.
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