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Nach Unwettern: Regenmassen legen historische Funde auf Burg Falkenstein frei

Di 02.07.2024 | 13:29 Uhr - Redaktion - Quelle: dpa
Nach heftigen Regenfällen Anfang Juni ist ein Teil der Burg Falkenstein im Landkreis Rosenheim abgerutscht. ©dpa

Die Schäden durch das Hochwasser an der historischen Burgruine Falkenstein in Bayern sind groß. Doch die Fluten brachten auch Erstaunliches zutage.

Die massiven Regenfälle Anfang Juni haben an der Burg Falkenstein in Flintsbach am Inn in Bayern archäologisch bedeutsame Funde zutage gebracht. Gefunden wurden etwa Ofen-Kacheln, wie der Flintsbacher Bürgermeister Stefan Lederwascher am Dienstag berichtete. 

Archäologisch bedeutsame Funde

"Die Burg hatte ungewöhnlich viele Kachelöfen. Es wurden Kacheln gefunden aus verschiedenen Epochen." Die verzierten Stücke ließen ahnen, "dass derjenige, der die Burg bewohnt hat, Geld hatte." Auch Teile einer alten Treppe ins Tal seien durch die Fluten freigelegt worden. Die "Süddeutsche Zeitung" hatte zuerst über die Funde berichtet. 

Die Funde seien rasch gesichert worden, sagte Lederwascher weiter. Das Gelände sei für die Allgemeinheit gesperrt. Das Betreten sei noch immer gefährlich, das Mitnehmen möglicher historischer Fundstücke nicht erlaubt. 

Die 700 Jahre alte Burg war gerade erst saniert worden 

Die mindestens 700 Jahre alte Burg war erst 2016 bis 2019 für rund eine Million Euro aufwendig saniert worden. Die Ruine unweit der Autobahn an der Grenze zu Österreich gilt als Wanderziel. 

Ende des 18. Jahrhunderts war die Burg durch Feuer zerstört worden. Der Besitzer habe zu der Zeit bereits in Schloss Brannenburg gewohnt, erläuterte der Bürgermeister. In der Folge habe in der Burgruine zeitweise ein Bauernhof existiert. "Es gibt ein Gemälde, auf dem der Bauernhof zu sehen ist - und tatsächlich hat man dann Reste von dem Bauernhof gefunden." Teils sei die Ruine auch als Steinbruch verwendet worden, Anwohner hätten sich dort Baumaterial geholt. 

Es gehe nun vordringlich darum, die Überreste der Burg zu sichern. "Es muss etwas passieren, denn die Mauern liegen frei", sagte Lederwascher. Vor allem vor dem Winter müsse etwas geschehen. "Sobald Wasser in die Mauern eindringt und gefriert, bricht das Mauerwerk noch weiter auf."

Fluten im Juni hatten Ruine stark geschädigt 

Die Fluten Anfang Juni hatten die Ruine stark geschädigt, Teile der Burgmauer waren von herabstürzenden Wassermassen hangabwärts geschwemmt worden. Experten des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, Statiker, Geologen, Archäologen und Architekten hatten die Ruine danach in Augenschein genommen. 

Die Hauptburg Falkenstein wurde nach Angaben der Tourismusgesellschaft Chiemsee-Alpenland etwa um 1300 erbaut. Im 15. und 16. Jahrhundert entstand die Vorburg. Sie ist Teil des Denkmalkomplexes Petersberg mit der romanischen Peterskirche und dem dazugehörigen Mesnerhaus. 

Weitere Empfehlungen der Redaktion zum Thema: Folgen des Juni-Hochwassers 

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