Neue Unwetterlage am Mittelmeer! Heftige Überflutungen in Sizilien
Während in der deutschen Wetterküche derzeit nur grauer Einheitsbrei serviert wird, geht es rund ums Mittelmeer zur Sache. Dort könnte es wieder zu schweren Unwettern kommen.
Am Mittelmeer herrscht erneut eine Unwetterlage! Die potenzielle Gefahrenzone ist dieses Mal groß, sie reicht vom westlichen Mittelmeerraum bis in den östlichen. Auch die Balearen mit Mallorca sowie das spanische Festland sind betroffen. Es werden zum Teil große Regenmengen berechnet.
Höhentief zieht bis nach Madeira
Großwetterlage in Europa: Das Höhentief, das uns in Deutschland in der Nacht auf Dienstag von Nordost nach Südwest überquert hat, zieht weiter nach Südwesten über Frankreich und Spanien nach Madeira. Dort kommt es am Donnerstagabend an und bleibt mehr oder weniger ortsfest bis übers Wochenende, schwächt sich dabei allerdings ab.
Am Mittwoch zieht ein weiteres Höhentief von Ostdeutschland über Bayern nach Ober- und später nach Mittel- und Süditalien. Dort kommt es am Freitagabend an. Deshalb sind im Mittelmeerraum große Niederschlagsmengen möglich, erklärt wetter.com-Meteorologe Gernot Schütz. Die nachfolgenden Mengen seien akkumuliert von Montag bis Sonntagabend. Die genaue Position der heftigsten Niederschläge ist demnach noch unsicher, die Schwerpunkte können sich noch verschieben.
"Grundsätzlich sind die Zugbahnen solcher Höhentiefs immer schwierig zu berechnen. Dazu kommt, dass die Globalmodelle kleinräumige Einflussfaktoren wie Gebirge oder enge Täler nicht auflösen können", erklärt Schütz die Herausforderungen einer exakten Wettervorhersage.
"Man muss mit dem Schlimmsten rechnen"
Die größten Regenmengen gibt es wahrscheinlich von der marokkanischen Küste über Gibraltar und entlang der Küste der Costa del Sol bis ins Seegebiet zwischen den Balearen und der spanischen Küste (Golf von Valencia).
Ob hauptsächlich das offene Meer oder auch Regionen landeinwärts betroffen sein werden, lasse sich schwer sagen, "man muss aber mit dem Schlimmsten rechnen", wie Meteorologe Schütz warnt. Punktuell können 200 bis 350 mm (Liter pro Quadratmeter) herunterkommen!
Starke Regenfälle in Sizilien
Auch am Mittwoch ist auf dem Festland zwischen Valencia und Málaga weiterhin mit kräftigen Regenfällen zu rechnen. Die spanischen Behörden haben entsprechende Wetterwarnungen herausgegeben. Es wird empfohlen, die aktuellen Wetterberichte aufmerksam zu verfolgen und Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen.
Heftige Regenfälle haben unterdessen von Dienstag bis Mittwoch die süditalienische Region Sizilien heimgesucht und zu Überschwemmungen in der Stadt Catania geführt. Davon berichtet die Nachrichtenagentur KameraOne. Videos aus den Sozialen Medien zeigen Straßen, die sich in reißende Flüsse verwandelt haben und Autos und Gegenstände davon spülen.
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Diese Niederschlagsangaben beziehen sich auf Berechnungen des ICON-Wettermodells des DWD von Montag. Andere Modelle setzen die räumlichen Schwerpunkte etwas anders und auch die akkumulierten Regenmengen sind teilweise geringer, punktuell aber auch höher.
Regen auf den Kanaren und auf Madeira
"Auf den Kanaren und Madeira wird es ebenfalls regnen bzw. Schauer geben. Unwetterartige Mengen sehen die meisten Modelle nicht, aber ich würde es nicht ausschließen", so Wetterexperte Schütz. "Hier reicht die Spanne im oben genannten Zeitraum von 20 bis 190 mm."
Insgesamt ist die Lage noch sehr unsicher. Das grundsätzliche Gefahrenpotenzial durch Sturzfluten, lokalen Überschwemmungen sowie vorübergehend auch Sturm ist in den benannten Regionen jedoch sehr hoch.
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