Pinke Seegurken und Krebse! Neue Arten im Meer entdeckt
Klimakrise und die zunehmende Verschmutzung durch Plastikmüll stellen eine ernste Bedrohung für die Weltmeere und ihre Bewohner dar. Eine neue Plattform soll nun schnelleres Handeln und eine effektivere Hilfe für bedrohte Meereslebewesen ermöglichen.
Forscher und Forscherinnen haben unter deutscher Koordination neue Arten entdeckt und beschrieben, die in den Tiefen der Weltmeere leben. Diese Wirbellosen sind in Tiefen zwischen etwa 5 und 7800 Metern weltweit verstreut zu finden, wie in der Fachzeitschrift "Biodiversity Data Journal" berichtet wird.
Zu den elf neu beschriebenen Arten gehören unter anderem kleine Krebstiere, deren Existenz bisher nur durch Rätsel aufgegeben hatte, sowie pinkfarbene Seegurken aus dem Atlantik.
Seegurke besonders bemerkenswerter Fund
Ein besonders bemerkenswerter Fund ist die Seegurke Psychropotes buglossa, die bereits 1886 beschrieben, aber später mit anderen Arten zusammengefasst wurde. Neuere DNA-Analysen haben nun bestätigt, dass sie tatsächlich eine eigene Art ist.
Eines der Krebstiere, das jetzt erstmals beschrieben wurde, war zuvor nur durch mysteriöse Löcher im Meeresboden bekannt. Nach längerer Beobachtung entdeckten die Forschenden schließlich das Tier, das nun den Namen Cunicolomaera grata ("Lieblingshöhle") trägt.
Insgesamt haben 25 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Institutionen an der Publikation mitgewirkt.
Viele der marinen Arten sind noch unbekannt
Die Weltmeere seien durch Klimawandel, Verschmutzung, Plastikmüll und Überfischung vielfältig bedroht, erklärt Torben Riehl vom Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt. Viele der geschätzten zwei Millionen marinen Arten sind noch unbekannt - und zahlreiche von ihnen sterben aus, bevor sie entdeckt und benannt werden können.
Besonders betroffen sind dabei wirbellose Organismen.
Plattform ermöglicht viele Artbeschreibungen in kurzer Zeit
Um diesem Verlust entgegenzuwirken, wurde die Initiative "Ocean Species Discoveries" ins Leben gerufen. Diese Plattform ermöglicht es, viele Artbeschreibungen innerhalb kurzer Zeit zu veröffentlichen. Die elf neu beschriebenen Arten sind die ersten in einer Reihe von Publikationen dieser Initiative.
Julia Sigwart, eine Meeresforscherin, erklärt, dass nur benannte Arten auf der Roten Liste erfasst werden können, was wiederum politische Entscheidungen beeinflussen kann. "Ocean Species Discoveries" wird von der Senckenberg Ocean Species Alliance (SOSA) koordiniert, einem Projekt des Senckenberg Forschungsinstituts und Naturmuseum Frankfurt.
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