Plastikbaum oder echte Weihnachtstanne – was ist nachhaltiger?
Ein Weihnachtsbaum gehört zum Fest wohl für die meisten Menschen dazu. Traditionell wird ein echter Baum ins Haus geholt. Mittlerweile gibt es auch Plastikbäume. Doch sind die wirklich nachhaltiger?
Wer sich jedes Jahr einen frisch geschlagenen Weihnachtsbaum ins Wohnzimmer holt, hat sich vielleicht schon mal die Frage gestellt, wie nachhaltig das eigentlich ist und ob es Alternativen gibt.
Auf verschiedenen Social-Media-Kanälen sieht man vor allem bei Amerikaner:innen immer häufiger Plastikbäume, die perfekt in Szene gesetzt werden. Oft heißt es dann, der Baum wäre so umweltfreundlicher, weil er mehrfach genutzt werden kann. Doch welcher Baum schont die Umwelt wirklich?
Geringe Lebensdauer auch von Plastikbäumen
Eine aktuelle Studie zum Kaufverhalten von Weihnachtsbäumen zeigt, dass sich in Deutschland vor allem ältere Menschen immer häufiger für Plastikbäume entscheiden. Nach Angaben des Verbandes natürlicher Weihnachtsbaum (VNWB) haben Plastikbäume - vor allem im Niedrigpreissegment - jedoch nur eine Lebensdauer von wenigen Jahren, bevor sie weggeworfen werden.
"Geo.de" schreibt dazu außerdem, dass vier von fünf Plastiktannen Importe aus China sind. Idealerweise müssten die Bäume mindestens 20 Weihnachten durchhalten, damit die CO2-Rechnung aufgeht, wie kanadische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bereits 2009 nachgerechnet haben.
Denn die künstlichen Weihnachtsbäume sind aus Verbundstoffen hergestellt, die sich kaum trennen lassen, so der VNWB. Die geringe Recyclingquote von Plastik stellt ein Problem dar. Naturbäume können dagegen ganz einfach kompostiert, energetisch genutzt oder für Heimwerkarbeiten weiterverwendet werden.
Besorgniserregende Stoffe und Mikroplastik
Noch problematischer sind die gesundheitlichen Risiken, die Plastikbäume laut VNWB bergen. Die Bäume aus Petrochemikalien seien umweltschädlich und würden bedenkliche Stoffe beinhalten. Studien der österreichischen Umweltschutzorganisation Global 2000 fanden 2019 in mehr als der Hälfte der in Deutschland und Österreich getesteten künstlichen Weihnachtsbäume Stoffe, die krebserregend, fortpflanzungsgefährdend oder hormonell wirksam sein können.
Mikro- und Nanoplastik stellen dem VNWB zufolge ebenfalls ein Risiko dar, da sie in das Herzgewebe und das Gehirn gelangen können.
Echte Tanne wohl noch klimafreundlicher als Plastikbaum
Natürliche Bäume entziehen der Atmosphäre CO2 und haben eine positive Wirkung auf das Ökosystem. Das Umweltbundesamt rät außerdem dazu, Weihnachtsbäume aus ökologischer Erzeugung zu kaufen. Du solltest darauf achten, dass der Baum in deiner Region gewachsen ist und wenn möglich ohne Auto transportiert werden kann.
Wer einen Garten hat, kann auch einen Baum mit Wurzeln kaufen und ihn nach dem Fest einpflanzen oder im Topf im Garten aufstellen.
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