Schnee und Glatteis in Süddeutschland: Schulausfälle, Massenkarambolage und zwei Tote
Aufgrund der winterlichen Wetterlage fällt am Mittwoch, 15. Januar 2025, in Teilen Bayerns der Präsenzunterricht an Schulen aus. Schnee und Glatteis führten zu Unfällen. Zwei Menschen starben.
Der Winter zeigt sich am heutigen Mittwoch in Bayern und Baden-Württemberg mit Schnee und Eisregen. Bei frostigen Frühtemperaturen kommt es dadurch auf Straßen und Gehwegen vielerorts zu gefährlicher Glätte. Am Morgen kam es auf rutschigen Straßen bereits zu vielen Unfällen mit Verletzten und Todesopfern.
Zahlreiche Unfälle in Bayern und Baden-Württemberg
Teils spiegelglatte Straßen haben in Süddeutschland zu zahlreichen Unfällen geführt. Allein im Nordosten Baden-Württembergs wurden mehr als 1.000 Unfälle gezählt. Mehrere Menschen wurden nach Angaben der Polizei verletzt. In Bayern gab es Tote.
Autofahrer sollten weiterhin langsam und vorausschauend fahren und nicht plötzlich bremsen. "Das sind Bedingungen, die verzeihen einem einfach weniger", sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Aalen.
Nach dem Glättechaos in weiten Teilen Baden-Württembergs gibt der DWD für den größten Teil des Landes nun, am Mittwochnachmittag, Entwarnung. Nur in der Bodenseeregion und in Oberschwaben sei bis zum Nachmittag vereinzelt mit Glätte zu rechnen. Im Süden und Osten von Bayern gild die Glättewarnung des DWD noch mindestens bis 14 Uhr.
Mindestens zwei Menschen starben in Bayern
In Bayern sind bei Unfällen am frühen Morgen mindestens zwei Menschen gestorben. Mehrere Autobahnen wurden gesperrt. Auf der Autobahn 92 in Niederbayern starb ein Mann, der mit seinem Auto in einen querstehenden Lastwagen gekracht war. Mindestens ein weiterer Mensch wurde bei einer Serie von Unfällen auf der A3 bei Regensburg tödlich verletzt.
Der Deutsche Wetterdienst sprach von Blitzeis. Vor allem im Norden und Osten Bayerns ereigneten sich viele Unfälle, mancherorts fiel die Schule aus.
Im unterfränkischen Sommerhausen prallte ein Linienbus bei Straßenglätte am Morgen gegen einen Torbogen. Sieben Menschen wurden verletzt, eine Frau davon schwer. Die Unfallursache war zunächst unklar. Ein Sachverständiger soll klären, ob es ein technisches Problem mit dem Fahrzeug gab oder ein anderer Grund für den Unfall infrage kommt.
Massenkarambolage Baden-Württemberg auf der B27
In Baden-Württemberg wurden bei mehr als 1.000 Unfällen zahlreiche Menschen verletzt, davon nach Angaben der Polizei niemand schwer. Im Bereich des Polizeipräsidiums Ludwigsburg wurden mehr als 400, in Heilbronn und dem Stadtkreis 200, im Rems-Murr-Kreis 150 und in Stuttgart mindestens 140 Unfälle registriert. Für die Landeshauptstadt wurde eine "außergewöhnliche Einsatzlage" ausgerufen, damit weitere Einheiten des Katastrophenschutzes eingesetzt werden können.
Bei einer Massenkarambolage auf der B27 in Hechingen nahe Tübingen fuhren mehr als zwei Dutzend Autos aufeinander, zwei Menschen wurden leicht verletzt. "Ich habe so etwas noch nie selbst erlebt", sagte ein Polizeisprecher. "Der Regen ist auf der Windschutzscheibe sofort gefroren." Bei einem weiteren Serienunfall auf der Kreisstraße 3284 bei Aalen fuhren zehn Autos in einer langen Unfallkette auf. Zwei Menschen wurden verletzt.
Glatteis behinderte auch den Verkehr auf der A8 bei Pforzheim. Einer Polizeisprecherin zufolge staute sich der Verkehr in Fahrtrichtung Karlsruhe auf einer Länge von 18 Kilometern. Grund sei ein Glatteisunfall, bei dem drei Lkw und vier Autos ineinander gefahren seien. Ein Mensch wurde verletzt.
Volle Notaufnahmen
Die Notaufnahmen behandelten überdurchschnittlich viele Patienten in Baden-Württemberg. Eine Sprecherin der SLK Kliniken in Heilbronn sprach von einem massiven Patientenaufkommen in den Notaufnahmen. Am Klinikum Stuttgart seien am Morgen rund 50 Patienten in der Notaufnahme behandelt worden, sagte ein Sprecher. Normal seien rund 80 Patienten am Tag. "Schwerpunkte sind Knochenbrüche am Unterarm und am Handgelenk."
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Eisglätte schränkt Flugverkehr in Stuttgart ein
Der gefrierende Regen hat den Betrieb am Stuttgarter Flughafen stark beeinträchtigt. Es gebe große Verspätungen bei den Starts, sagte eine Sprecherin. Während der Winterdienst auf der Landebahn im Einsatz gewesen sei, könne kein Flugzeug landen oder starten. Inzwischen laufe der Flugbetrieb wieder.
Zwei Maschinen, die in Stuttgart landen wollten, seien auf andere Flughäfen ausgewichen. Eine landete in Nürnberg und eine am Baden-Airport bei Karlsruhe.
Um weitere Unfälle zu vermeiden, fällt daher in einigen Gemeinden in der Oberpfalz und in Mittelfranken der Präsenzunterricht an Schulen aus. Betroffen sind:
- Weiden in der Oberpfalz
- Neumarkt in der Oberpfalz
- Neustadt an der Waldnaab
- Ansbach/Stadt
- Ansbach/Land
- Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim
Falls das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus im Tagesverlauf weitere Schulausfälle melden sollte, unterrichten wir dich hier an dieser Stelle.