Schneechaos in Griechenland und der Türkei: Noch immer Ausnahmezustand in Athen
Wegen der starken Schneefälle in der Türkei und Griechenland herrscht vor allem in den Metropolen Istanbul und Athen weiterhin Chaos.
Nach heftigem Schneefall in Griechenland und der Türkei stand zeitweise der Verkehr still. Die Metropolen Athen und Istanbul sind besonders betroffen. Es kam zu chaotischen Szenen.
Schnee in Griechenland: Immer noch Ausnahmezustand
Nach dem Schneechaos, das Athen und Mittelgriechenland zum Wochenbeginn heimgesucht hat, herrscht in manchen Teilen der Hauptstadt am Donnerstag immer noch Ausnahmezustand. Zwar strahlte mittlerweile wieder die Sonne, doch sie erreichte längst nicht alle Straßen zwischen den Hochhäusern, die deshalb weiterhin von einer dicken Schnee- und Eisschicht bedeckt waren. Mit Wassereimern, Besen und ähnlichen Hilfsmitteln versuchten die Bürger, ihre Straßen selbst freizuräumen, berichtete am Donnerstag die Zeitung "ProtoThema".
Athen nicht gut auf Schnee vorbereitet
Für extrem starken Schneefall wie diese Woche ist Athen nicht gerüstet; keiner verfügt über Schneeschippen oder Streusalz, weil es im Winter normalerweise gar nicht oder nur leicht schneit. Auch Räumfahrzeuge gibt es für die 5-Millionen-Metropole nur wenige für den Norden der Stadt, der eher mal von Winterwetter betroffen ist.
Bei dem Schnee-Unwetter am Montag und Dienstag waren auf Schnellstraßen und Autobahnen in und um Athen herum Tausende Menschen in ihren Autos festgesteckt und mussten schließlich vom Militär befreit werden.
Schnee in der Türkei: Flughafen Istanbul weitestgehend im Normalbetrieb
Nach erheblichen Einschränkungen im Flugverkehr wegen starken Schneefalls hat der internationale Istanbul Airport den Normalbetrieb am Mittwoch weitestgehend wieder aufgenommen. Es gebe keine Flugausfälle mehr, sagte ein Sprecher der Betreiberfirma.
Man empfehle Passagieren, sich vor dem Abflug wegen möglicher Verspätungen mit ihrer Fluggesellschaft in Verbindung zu setzen. Zwei von drei Pisten am größten Airport der türkischen Metropole seien vollständig vom Schnee geräumt, man wolle spätestens am Nachmittag wieder in alter Kapazität arbeiten, so der Sprecher. Turkish Airlines empfahl auch Reisenden am kleineren Flughafen Sabiha Gökcen, sich vorher zu informieren.
Der Flughafen Istanbul - ein wichtiges internationales Drehkreuz - war am Montag wegen eines Schneesturms vorübergehend geschlossen worden. Zahlreiche Passagiere strandeten und mussten in dem Gebäude übernachten.
Der Airport war 2019 in Betrieb gegangen und gilt als Prestigeprojekt des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Kritiker sahen sich nun in dem Vorwurf bestätigt, dass der Standort des Flughafens im Norden der Stadt, in der Nähe des Schwarzen Meeres, falsch gewählt wurde. Einige Experten hatten schon vor dem Bau gewarnt, dass der Airport anfällig für wetterbedingte Einschränkungen sein könnte.
Straßen in Instanbul wieder befahrbar
Östlich von Istanbul wurden bei einem Unfall am Montag auf einer Autobahn nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu mindestens 22 Menschen verletzt. Mehr als 30 Fahrzeuge seien aufgrund des Schneefalls und der schlechten Sicht aufeinander gefahren.
Busbahnhöfe wurden nach Angaben des Gouverneurs noch bis Mittwochmorgen gesperrt. Der Istanbuler Bürgermeister Ekrem Imamoglu teilte auf Twitter mit, die Straßen in der Innenstadt seien wieder befahrbar.
Der Wetterdienst gab am Mittwoch unterdessen noch keine Entwarnung. Vor allem in der Südosttürkei werden weitere starke Schneefälle erwartet. Die Behörde warnte zudem vor Vereisungen und Frost im ganzen Land, teilweise könne die Sicht durch Nebel eingeschränkt sein.
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