Schneesturm im Balkan: 170.000 Haushalte ohne Strom - Alpen-Wanderer in Not

- Melanie Probandt
Balkan im Schneechaos: Notstand im Westen Bosniens – massive Stromausfälle
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Über den Balkan fegte ein Schneesturm – zum Teil mit schweren Folgen. Besonders betroffen war der Westen Bosniens, wo zwischenzeitlich 170.000 Haushalte ohne Strom waren. Unterdessen steckt ein Touristenpaar in den Alpen fest.

Ein Unwettertief sorgt für starke Niederschläge im östlichen Mittelmeerraum. Im Balkangebiet gingen diese in Form von Schnee nieder. Am Montag sorgte ein Schneesturm für Verkehrschaos und geschlossene Schulen sowie Tausende Haushalte, die in Kroatien und Bosnien ohne Strom waren. Davon berichtet die Washington Times. 

Rettungsaktion seit Tagen: Wanderer-Paar in Not

Ein Mann und eine Frau waren zudem nördlich der Stadt Ljubljana zu einer Wanderung aufgebrochen und haben sich laut der slowenischen Nachrichtenagentur STA (Slovenian Press Agency) in den Steiner Alpen verirrt.  Einer der Beiden habe sich ein Bein gebrochen. Die Rettungsaktion ist noch im vollen Gange, muss aber bereits aufgrund von starkem Wind, schlechter Sicht und Lawinengefahr unterbrochen werden müssen.  

Dutzende Rettungskräfte hätten nun angeschlossen und versucht das Paar auf etwa 1700 Metern Höhe zu erreichen. Doch die Wetterbedingungen erschweren das Vorhaben sehr. Die Frau konnte mittlerweile aufgespürt werden. Doch von ihrem verletzten Mann fehlt noch jede Spur. Selbst der Einsatz eines Rettungshelikopters sei aufgrund der stürmischen Bedingungen unmöglich gewesen.

In einem Bericht der STA vom 24. Dezember, erzählte der Einsatzleiter, dass die Rettung daher wieder ausgesetzt werden musste. "Die Windböen in der Region sind so stark, dass die Rettungskräfte den Wanderer nicht erreichen können, der sich in einem schwer zugänglichen Gebiet befindet", so Jernej Lanišek vom Bergrettungsdienst Kamnik gegenüber der STA.

170.000 Menschen ohne Strom, Ortschaft abgeschnitten

Quelle: dpa/Samir Jordamovic

Wie die Wahsington Times berichtet, wurde im benachbarten Kroatien der Verkehr auf den meisten Straßen in der zentralen Region Lika und auf einigen Autobahnabschnitten gesperrt. Aufgrund von Stürmen entlang der Adriaküste wurden auch die Fähren zu den Inseln lahmgelegt.

Bosniens Regierung habe zudem am Montag den Unterricht in Schulen im Nordwesten ausgesetzt und in 170.000 Haushalten habe es Stromausfälle gegeben. In vielen Teilen des Landes durften Lastwagen und schwere Fahrzeuge nicht mehr fahren.

Im Westen Bosniens wurde der Ausnahmezustand verhängt. Dort war die Stadt Drvar komplett von der Außenwelt abgeschnitten. In der Umgebung waren laut der Nachrichtenagentur KameraOne Schneeverwehungen bis zu zwei Meter hoch. In Teilen des Landes sei zudem der Bahnverkehr wegen des Schnees vollständig eingestellt worden.

Quelle: dpa/AP/Armin Durgut

Auch in anderen Ländern Unwetter und Chaos

Doch nicht nur in Bosnien-Herzegowina herrscht Schnee-Chaos. Im Nachbarland Serbien herrschen seit Dienstag starke Verkehrsbeeinträchtigungen und Stromausfälle aufgrund der starken Schneefälle. Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, wurde daher im Westen Serbiens wurde Alarmstufe Rot ausgerufen. Der lokale Wetterdienst warnte vor weiteren starken Schneefällen.

Auch in Kroatien kam es aufgrund von Sturm und Schnee auf Küstenstraßen in Gorski Kotar, Lika und Slawonien zu Verkehrsbehinderungen, wie der Kroatische Autoclub (HAK) berichtete. So seien die Straßen für LKWs mit Anhängern vom Landesinneren zu den Dalmatien in beide Richtungen gesperrt. 

Der Schneesturm fegte zudem über Serbien und sorgte dort für Probleme. Meteorologen riefen die Bewohner westlicher Gebiete auf, das Reisen zu unterlassen und sich für mögliche Stromausfälle zu rüsten.

Aufgrund von Stürmen an der Adriaküste konnten die Fähren zu den Inseln nicht mehr fahren und auch der Verkehr auf den Straßen ins Zentrum kam zum Erliegen. Zuvor hatte wetter.com-Meteorologe Georg Haas vor Unwettern im Mittelmeerraum gewarnt. 

Experte warntvor weiterem Extremwetter

"Für die Südküste der Türkei berechnen die Wettermodelle regional bis zu 400 Liter pro Quadratmeter Niederschlag", warnte der Experte am Dienstag. Gefährliche Sturzfluten und Schlammlawinen seien zu befürchten. 

Derzeit befinde sich das Tief über dem Mittelmeer. "Das Wasser des Mittelmeers ist relativ warm und warmes Wasser kann viel Feuchtigkeit an die Luft abgeben", erklärte Haas. "Unter Tiefdruckeinfluss kondensiert der Wasserdampf in entsprechend gewaltigen Mengen, was zu mehr Extremwetter führt." So sei mit weiteren Niederschlägen, in höheren Lagen mit Schneemassen zu rechnen.

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