Sommermonsun in Asien
Im Nordwinter liegt die innertropische Konvergenzzone und die damit verbundene Tiefdruckrinne weit im Süden, die asiatischen Landmassen sind gegenüber den südlichen Meeren vergleichsweise kalt, dort herrscht hoher Luftdruck. Es entsteht ein Zirkulationsregime, in welchem relativ kalte und trockene Luft vom asiatischen Kontinent südwärts strömt, der Wintermonsun.
Infolge der Coriolis-Kraft erfahren großräumige Horizontalbewegungen auf der Nordhalbkugel eine Ablenkung nach rechts, auf der Südhalbkugel nach links. Entsprechend wird der Wintermonsun zum Nordost-, der Sommermonsun zum Südwestmonsun. Da letzterer über weite und relativ warme Meeresflächen weht, kann sich die Luft mit Wasser anreichern. Der Sommermonsun ist also feuchtwarm und bringt dem asiatischen Kontinent ergiebige Regenfälle (sog. Monsunregen), die durch Staueffekte an den Gebirgen (z.B. Westghats, Himalaja) noch verstärkt werden.
Die diesjährige Monsunperiode verursachte bereits in Indien sowie im Süden Chinas und Japans verheerende Überschwemmungen. Um sich ein Bild von intensivem Monsunregen zu machen, seien folgende 24-stündige Niederschlagsmengen genannt: Bis heute früh 00:00 Uhr UTC wurden in Bhubaneswar (Indien, 20°24'N, 085°55'E, 45 m NN) 105 L/m² ( = mm) gemessen, in Iba auf den Philippinen (Insel Luzon, 15°19'N, 119°59'E, 4 m NN) waren es 98 mm und in Kagoshima (Insel Kyushu, Japan, 31°45'N, 130°33'E, 5 m NN) 92 mm.
Quelle: Deutscher Wetterdienst
(db)
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