Stärke 3,2: Seltenes Erdbeben in Brandenburg

- Redaktion - Quelle: dpa
Stärke 3,2: Seltenes Erdbeben in Brandenburg
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Symbolbild: Ein Seismograph zeichnet ein Erdbeben auf.

Das ist nach Einschätzung von Fachleuten äußerst selten: In Brandenburg hat die Erde gebebt. Anwohner berichten von wackelnden Wänden. Wie stark war das Erdbeben?

Im Süden Brandenburgs hat die Erde gebebt und für Erstaunen in der ganzen Region gesorgt.

Das Erdbeben habe sich am Freitag um 12.50 Uhr Ortszeit zwischen Herzberg (Elster) und Kirchhain ereignet, teilte die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover der Deutschen Presse-Agentur mit. In ganz Süd-Brandenburg gab es bisher keine Aufzeichnungen der Behörde über ähnliche Ereignisse. 

Experte: An der Stelle bisher keine Erdbeben

Der Physiker Klaus Stammler von der BGR beschrieb das Beben als ungewöhnlich. "Das war an einer Stelle, wo es bisher keine beobachtete Seismizität gab", sagte er. In der Stadtchronik von Herzberg (Elster) ist für das Jahr 1483 ein Erdbeben mit einem Stadtbrand vermerkt. Dabei sei der Kirchturm geborsten, heißt es in der Chronik.

Das Erdbeben unweit der Grenze zu Sachsen hatte nach Angaben der Bundesanstalt eine Magnitude von 3,1 auf der Richter-Skala. Das Institut der Geowissenschaften der Universität Jena gab die Stärke im Internet mit 3,2 an. Zum Vergleich: Das schwere Erdbeben in Marokko im vergangenen Jahr mit fast 3.000 Toten hatte eine Stärke von 6,8.

Bisher keine Schadensmeldungen 

Meldungen über Schäden gab es bisher nicht. Bei der BGR gingen auch keine Rückmeldungen zu dem Beben ein. Zunächst hatte das Portal Niederlausitz Aktuell unter Berufung auf das Institut der Geowissenschaften der Universität Jena über das Erdbeben berichtet.

Ursache für Beben unklar

Die Ursache des jetzigen Bebens sei nicht klar, sagte Stammler vom Erdbebendienst des Bundes. Das bisher letzte Erdbeben über einer Magnitude von 4 wurde nach seinen Angaben im Jahr 2022 mit 4,1 auf der Schwäbischen Alb bei Balingen registriert, es sei deutlich zu spüren gewesen. 

Das stärkste Beben der vergangenen Jahrzehnte fand mit einer Magnitude von 5,9 im Jahr 1992 bei Roermond in den Niederlanden nahe der deutschen Grenze statt.

"Die Wände haben gewackelt"

In sozialen Medien war das Erdbeben im Brandenburger Landkreis Elbe-Elster ein großes Gesprächsthema. Bei Facebook schilderten Menschen ihre Erfahrungen. Ein Nutzer schrieb: "In Herzberg war es deutlich zu spüren." Eine Frau aus Langennaundorf bei Uebigau-Wahrenbrück berichtete: "Teller und Tassen im Schrank klapperten." Ein anderer aus Langennaundorf schrieb: "Das Haus hat spürbar gewackelt." Eine Frau aus Körba bei Lebusa schrieb: "Die Wände haben gewackelt."

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