Wetter-Ticker: Schneefall in Deutschland - Unfälle, Verkehrsprobleme und Dauereinsätze im Süden

- Redaktion - Quelle: wetter.com/dpa/DWD
Wetter-Ticker: Schneefall in Deutschland - Unfälle, Verkehrsprobleme und Dauereinsätze im Süden
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Am Dienstag fegen Sturm und Schnee über Deutschland.

Die erste große Sturmlage des Herbstes hat uns am Dienstag getroffen. Auf der Rückseite bringt das Tief nun Polarluft nach Deutschland. Regen, Glätte und Schnee sind die Folge.

Von Norden her erreichte uns am Dienstag Sturmtief QUITERIA. In weiten Teilen Deutschlands gab es stürmische Böen, Sturmböen und in höheren Lagen sogar Orkanböen. Nun hat uns auf der Rückseite des Sturms Polarluft erfasst, die für glatte Straßen und Unfälle sorgt. 

Was aktuell passiert, kannst du hier in unserem Live-Ticker nachverfolgen: 

Freitag, 22.11.2024:

Schneechaos im Süden: Unfälle, Verkehrsprobleme und Dauereinsätze

In Süddeutschland haben starke Schneefälle zu erheblichen Verkehrsproblemen und zahlreichen Unfällen geführt. Im Süden Baden-Württembergs, insbesondere in den Regionen um Freiburg, Konstanz und den Bodenseekreis, registrierte die Polizei innerhalb weniger Stunden über 200 wetterbedingte Unfälle.

Auf den Autobahnen 81 und 98 kam der Verkehr streckenweise fast zum Erliegen. Räumfahrzeuge und Polizeikräfte sind im Dauereinsatz, um die Straßen zu räumen und Hilfe zu leisten. Ein ungewöhnlicher Vorfall ereignete sich im Bodenseekreis, wo ein verlassenes Auto auf einem Bahnübergang von einem Zug erfasst wurde. Verletzt wurde dabei niemand.

Bei einem Unfall auf einem Bahnübergang in Langenargen im Bodenseekreis blieb eine Frau mit ihrem Auto auf den Gleisen hängen. Sie stieg aus, hingegen das Auto wurde kurz darauf von einem Zug erfasst und ca. 500 Meter mitgeschleift. Es wurde niemand verletzt, die Bahnstrecke war jedoch zunächst gesperrt.

Auch in einem Ortsteil von Nagold im Kreis Calw rutschte ein Viehtransporter ins Gleisbett und wurde von einem Zug erfasst, zwei Rinder starben. Menschen wurden bei dem Unfall nicht verletzt. 

Auch in Bayern, vor allem im Allgäu und in Oberbayern, haben kräftige Schneefälle den Wintereinbruch gebracht. Die Polizei meldete mehrere Unfälle aufgrund schneebedeckter Fahrbahnen, hauptsächlich mit Sachschäden. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für beide Bundesländer Unwetterwarnungen herausgegeben und erwartet weiterhin Schneefälle von bis zu 30 Zentimetern in höheren Lagen. Es wird vor Glätte, blockierten Straßen und eingeschränkter Sicht gewarnt. Zudem sind Schneeverwehungen möglich, und die Temperaturen liegen zwischen minus zwei und plus drei Grad Celsius.

Weitere Infos zur aktuellen Lage findest du im Artikel hier: Schnee-Alarm im Süden! Glätte, Verkehrschaos und über 200 Unfälle

Mittwoch, 20.11.2024

16:30 Uhr: Schnee in NRW 

In Teilen von Nordrhein-Westfalen hat Schnee und Schneeregen für eine erste winterliche Stimmung gesorgt.

In der Landeshauptstadt Düsseldorf kamen im Laufe des Tages immer wieder Schneeregen- und Schneeschauer vom Himmel. Aufgrund von Temperaturen jenseits des Gefrierpunkts blieb die weiße Pracht aber nicht liegen. Auch in anderen Regionen in NRW gab es Schneefälle, teils die ersten in diesem Winter. So schneite es etwa auch am Niederrhein. 

16:00 Uhr: Pegelstände sinken nach viel Regen - Erdrutsch in Remscheid 

Nach teils kräftigem Dauerregen in Nordrhein-Westfalen fallen die Pegelstände der Bächer und Flüsse wieder. Ein Sprecher der Feuerwehr Velbert sagte, dass die Warnstufe zurückgenommen worden sei und die Kräfte der Feuerwehr abgezogen worden seien. Am Dienstagabend waren in Velbert im Kreis Mettmann zahlreiche Keller und Straßen vollgelaufen. Die Feuerwehr verteilte Sandsäcke an Anwohner. 

Sie wurde den Angaben nach zu 34 Einsätzen alarmiert. Neben vollgelaufenen Kellern und Lagerräumen musste etwa auch ein massiver Baum entfernt werden, der sich in einem Bachbett verkeilt und den Durchfluss des Wassers behindert hatte. Insgesamt seien etwa 140 Einsatzkräfte bis in die späten Abendstunden im Einsatz gewesen. «Wir haben die Warnstufe über Nacht erhalten und regelmäßig die Pegel in Apps und auch persönlich vor Ort kontrolliert. Am Vormittag konnten wir dann Entwarnung geben», so der Feuerwehrsprecher. 

Erdrutsch in Remscheid 

Auch vier über das Hochwasserportal des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz erhöht gemeldete Pegelstände - an der Ahse, Alme, Lenne und Ruhr - sanken im Laufe des Tages. An der Ahse in Lippetal im Kreis Soest gilt derzeit jedoch weiter die am Vortag gerissene dritte Warnschwelle. Das heißt, dass auch Wohngebiete Gefahr laufen, überflutet zu werden. Allerdings geht die Tendenz des Pegelstands hier klar nach unten. 

In Remscheid hat der Dauerregen indes am Dienstagabend die Erde so aufgeweicht, dass es zu einem Erdrutsch auf einer Baustelle kam.

Teile der etwa vier Meter hohen Baugrube rutschten auf die Baustelle ab, wie die Stadt mitteilte. Das danebenliegende Mehrfamilienhaus befand sich dadurch nur noch einen Meter von der Baugrubenkante entfernt. Da die Tragfähigkeit und Stabilität des Hauses somit nicht mehr garantiert werden konnte, mussten die Anwohner evakuiert werden. 

13:00 Uhr: Schneefall in Bayern - Unfälle und Bahnbehinderungen 

Schneefall und Glätte haben in einigen Teilen Bayerns für Behinderungen gesorgt. Weiterhin soll es im südlichen Alpenvorland gebietsweise Glätte durch Schneematsch geben, auch in den Mittelgebirgen. Ebenso in Nord- und Ostbayern soll es demnach wiederholt Schnee- oder Schneeregenschauer geben.

Ein Polizeisprecher rief insbesondere Autofahrer zu erhöhter Vorsicht auf und warnte vor weiteren Glätte-Unfällen gerade im Berufsverkehr. Im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West wurden demnach seit 6.30 Uhr vermehrt Unfälle registriert: Innerhalb der ersten Stunde gab es über 15 Unfälle wegen des Wetters. Neben der A7 seien auch die A96 und einige weitere Straßen von den Unfällen und vom Wetter betroffen gewesen.

Nach witterungsbedingten Weichenstörungen im S-Bahn-Verkehr im Landkreis Starnberg fahren die Züge wieder ohne größere Probleme, wie die S-Bahn München mitteilte. Fahrgästen wurde zuvor am Vormittag geraten, vor der Fahrt ihre Verbindung zwischen Weßling und Herrsching am Ammersee zu prüfen.

Anhaltender Schneefall im Gebirge und weiteren Gebieten

In den Mittelgebirgen müssen sich die Menschen laut DWD bis in die Nacht zum Donnerstag auf wiederholte Schneeschauer und einen bis fünf, stellenweise bis zehn Zentimeter Neuschnee einstellen. Auch in den anderen Gebieten werden Schneeschauer, etwa in der Nordosthälfte sowie in Alpennähe, und Glätte durch überfrierende Nässe oder geringen Schnee erwartet. 

Zudem seien in Nordbayern vereinzelt kurze Wintergewitter mit Böen um 60 Kilometer pro Stunde nicht ausgeschlossen. Solche Gewitter entstehen laut einem DWD-Sprecher genauso wie Sommergewitter, wenn es größere Temperaturunterschiede zwischen der Luft in der Höhe und am Boden gibt. Im Winter treten diese Gewitter den Angaben zufolge seltener auf und dauern in der Regel maximal eine halbe Stunde. Zudem seien Wintergewitter wesentlich schwächer als Sommergewitter.

08:40 Uhr: Kräftiger Regen lässt Bäche und Flüsse in NRW überlaufen  

In Folge kräftigen Dauerregens in Nordrhein-Westfalen sind einige Bäche und kleinere Flüsse in Nordrhein-Westfalen über die Ufer getreten. So warnt die Feuerwehr in Velbert im Kreis Mettmann in den dortigen Ortsteilen Neviges und Langenberg vor Überflutungen durch zwei Hochwasser führende Bäche. 

Nach Auskunft eines Sprechers liefen dort zahlreiche Keller voll und Straßen wurden überflutet. Die Feuerwehr verteilte Sandsäcke an Bürgerinnen und Bürger. Am Abend stagnierten die Pegelstände den Angaben des Feuerwehrsprechers zufolge. Auch die Feuerwehr in Hagen berichtete bei Facebook von überfluteten Straßen aufgrund der Witterung. 

Pegel vielerorts überschritten

Laut Hochwasserportal des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz wurden am Dienstag auch an den Pegeln der Lippe, Ruhr und der östlichen Sieg erste Informationswerte überschritten.

Das bedeutet, dass die Flüsse so viel Wasser führen, dass sie an einzelnen Stellen über die Ufer treten und etwa Felder überspülen können. 

An der Ahse in Lippetal im Kreis Soest wurde laut Hochwasserportal am Abend auch die dritte Warnschwelle gerissen. Das heißt, dass auch Wohngebiete Gefahr laufen, überflutet zu werden. "Wir beobachten die Lage sehr genau", teilte die Feuerwehr in Lippetal bei Facebook mit. Sollte das Wasser für Probleme sorgen, sei man einsatzbereit.

Dienstag, 19.11.2024

16:45 Uhr: Autobahn 70 in Bayern zeitweise gesperrt

In Bayern war die Autobahn 70 stundenlang gesperrt, nachdem ein Lastwagenfahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren hatte und dieses umkippte. Nach Angaben der Polizei fuhr der Mann vermutlich aufgrund von regnerischem Wetter gegen eine Betonleitwand. Der 52-Jährige erlitt leichte Verletzungen.

14:30 Uhr: Verkehrsunfälle in Niedersachsen und Bremen durch Schnee und Glätte 

Erster Schnee, Schneeregen und Glätte haben auf Straßen in Niedersachsen und Bremen für winterliche Verhältnisse gesorgt. Die Schnee- und Graupelschauer bleiben auch in den kommenden Tagen noch. 

Vereinzelt kam es deshalb am Dienstagmorgen zu Verkehrsunfällen. Bei Surwold im Emsland stießen ein Auto und ein Lastwagen zusammen. Eine 23 Jahre alte Autofahrerin wurde dabei schwer verletzt. Sie hatte den Lastwagen laut der Polizei wohl zu spät gesehen. An der Unfallstelle gab es zudem Temperaturen um den Gefrierpunkt sowie Regen und Schnee, wie die Beamten mitteilten. Die Polizeidienststellen in Oldenburg und Osnabrück meldeten auf Nachfrage bis zum Dienstagmittag keine Unfälle durch Glätte. Auch bei der Deutschen Bahn (DB) lief der Verkehr in Niedersachsen planmäßig, wie eine Sprecherin sagte. 

12:45 Uhr: Brocken - Schmalspurbahnen fahren nicht

Rund um den Brocken warnt der DWD vor schweren Sturm- und Orkanböen. Auch der Zugverkehr zwischen Schierke und dem Brocken wurde eingestellt. Der Zugverkehr zwischen Schierke und dem Brocken wurde eingestellt, wie die Harzer Schmalspurbahnen mitteilten. Erst am Mittwoch will die Bahn dort wieder den Betrieb aufnehmen. 

11:25 Uhr: Friedhöfe in Erfurt geschlossen 

In der Thüringer Landeshauptstadt werden im Tagesverlauf stürmische Böen und schwere Sturmböen erwartet. Wegen der Sturmwarnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) werden einige Friedhöfe geschlossen, teilte die Stadt mit. Betroffen sind demnach der Hauptfriedhof und die Ortsteilfriedhöfe. Dabei bestehe die Gefahr, dass bei starken Sturmböen Äste oder Baumkronen ausbrechen und Personen dadurch verletzt werden. 

10:40 Uhr: Deutscher Wetterdienst warnt vor Sturm und Schnee 

Ein Sturmtief sorgt am Dienstag in weiten Teilen des Landes für windiges und nasskaltes Wetter. In den Kammlagen der Mittelgebirge im Westen und Südwesten kann es schwere Sturmböen geben. An einigen Gipfeln sind sogar Böen in Orkanstärke möglich. Der Deutsche Wetterdienst hat für weite Teile des Landes die zweite Warnstufe aufgerufen.

Auf einer Linie von Hannover bis Hamburg gilt dagegen eine Warnung vor Schneefall. Hier kann es gefährlich rutschig werden!   

Von Westen und Nordwesten breitet sich Richtung Osten ein Niederschlagsgebiet aus. Im Norden kann bis in tiefere Lagen Schnee oder Schneeregen fallen. Die Schneefallgrenze sinkt am Abend auf etwa 400 Meter. Im Bergland können zwei bis sieben, örtlich sogar bis zu zehn Zentimeter Schnee fallen. Auf den Straßen droht Glätte. Auch an den Alpen wird es länger schneien, in einigen Lagen sind bis zu 30 Zentimeter Neuschnee zu erwarten.

Im Schwarzwald und vor allem in den westlichen und zentralen Mittelgebirgen wird es laut Vorhersage ergiebig regnen. Örtlich können bis zu 50 Liter Regen innerhalb von 24 bis 30 Stunden fallen.

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