Tipps kombinieren: So kannst du dich vor Zecken schützen

- Redaktion - Quelle: dpa
Es gibt wirksame Hausmittel gegen Zecken.
Initialisierung des Players
fehlgeschlagen!
Bitte aktivieren Sie Flash!
Kontakt & Support
 

Wenn es wärmer wird, sind sie wieder aktiv: Zecken. Sie krabbeln im Gras, stechen Menschen und können so Krankheiten übertragen. Mit ein paar Tipps kannst du dich schützen.

Den Stich einer Zecke solltest du nicht unterschätzen. Die Tiere können Krankheiten wie FSME oder Borreliose übertragen.

FSME steht für Frühsommer-Meningoenzephalitis. Die FSME-Viren werden innerhalb kurzer Zeit nach dem Stich übertragen. Darauf macht die Deutsche Hirnstiftung aufmerksam. FSME-Viren gelten als Auslöser für eine gefährliche Entzündung des Gehirns, der Hirnhäute oder des Rückenmarks. Für Menschen ab dem 50. Lebensjahr kann FSME sogar lebensbedrohlich sein.

Borreliose ist eine durch bestimmte Bakterien (Borrelien) verursachte Erkrankung, die oft an einem roten Ring oder Fleck um die Einstichstelle erkennbar ist. Sie kann mit Antibiotika behandelt werden, eine Schutzimpfung dagegen gibt es nicht. 

Borreliose kommt sehr viel häufiger vor als die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), gegen die eine Schutzimpfung möglich ist. Anders als bei Borreliose tragen nur Zecken in bestimmten Regionen FSME-Viren in sich.

Risikogebiete sowie hohes Gras oder Gebüsche meiden

"Unsere heimischen Zecken halten sich gerne im hohen Gras, Gebüsch, losen Laub und in nicht zu trockenen Wäldern auf", sagt die Hausärztin und Notfallmedizinerin Michaela Geiger aus Neckarsulm. Um sich vor Zecken zu schützen, solltest du diese Gebiete meiden. 

Ratsam ist auch, sich darüber zu informieren, ob man in einem FSME-Risikogebiet unterwegs ist. Laut dem Robert Koch-Institut zählen dazu vor allem Landkreise in Bayern und Baden-Württemberg.

Die richtige Kleidung als Schutz gegen Zecken

Fachleute raten auch, sich durch robuste Kleidung vor Zeckenstichen zu schützen. Meist streift man sie im Vorbeigehen ab. "Insofern lauten die Schutzregeln: Festes Schuhwerk tragen, lange Hosen in die Socken stecken" so Geiger. Bei Kindern ist es zudem empfehlenswert, einen Hut zu tragen. Zecken können nämlich im Gebüsch auf eine gewisse Höhe klettern. 

Da die Zecke dunkel ist, kann man die kleinen Tierchen auf heller Kleidung besser entdecken. 

Nicht nur auf Zeckensprays verlassen

Mücken- oder Zeckensprays sind nur bedingt nützlich, warnt die Tropenmedizinerin Kristina Huber vom LMU Klinikum München. "Sie helfen gut gegen Mücken - dass sie aber genauso gut gegen Zecken helfen, ist nicht nachgewiesen."  

Wer das Zeckenspray dennoch verwenden möchte, sollte ein Spray mit dem Wirkstoff Permethrin verwenden und es sowohl auf die Haut als auch auf die Kleidung sprühen. Weitere Schutzmaßnahmen sind aber dennoch nötig. 

Körper nach dem Aufenthalt in der Natur absuchen

Ebenso wichtig wie die Vorbereitung ist die Nachbereitung. Nach dem Aufenthalt in Gärten oder Wäldern solltest du dich also gründlich am ganzen Körper auf Zecken untersuchen. Krabbelt eine Zecke noch auf deinem Körper, musst du sie schnell entfernen.

Wichtig: "Da man Rücken und Kniekehlen nicht so gut einsehen kann, hilft es, sich beim Absuchen gegenseitig zu unterstützen", sagt die Notfallmedizinerin Geiger. 

Zecken wollen es übrigens warm und trocken, sie sind bei entsprechendem Wetter besonders aktiv. Ob in den kommenden Tagen "ideales Zeckenwetter" herrscht, zeigen wir dir in diesem Wetter-Video: 

Für einen vollständigen Schutz sind drei Impfdosen nötig

Gegen FSME kann man sich mit einer Impfung schützen. Sie ist empfehlenswert für Menschen, die sich viel draußen in der Natur aufhalten und in einem Risikogebiet leben. Eine Karte zu den aktuellen Risikogebieten gibt es online beim Robert Koch-Institut (RKI).

Die Hersteller bieten verschiedene Impfschemata an. In der Regel erfolgt ein bis drei Monate nach dem ersten Impftermin die zweite Impfdosis. Alternativ gibt es auch eine Schnellimpfung. Dabei bekommt man die zweite Impfdosis bereits 14 Tage nach dem ersten Termin.

In beiden Fällen ist für einen vollständigen Schutz eine dritte Impfdosis nötig. Diese ist fünf bis zwölf Monate nach der zweiten Impfdosis fällig. Seinen Impfschutz sollte man dann nach drei Jahren auffrischen lassen.

Was tun, wenn man einen Zeckenstich bemerkt hat?

Entdeckst du beim Absuchen trotz aller Schutzmaßnahmen dennoch einen Zeckenstich, solltest du zunächst Ruhe bewahren. Zu lange solltest du aber auch nicht warten, denn eine schnelle Entfernung der Zecke kann das Krankheitsrisiko senken.

Für die Entfernung verwendest du am besten eine Pinzette, Zeckenkarte oder Zeckenzange. Mit diesem speziellen Werkzeug, das es übrigens in der Apotheke zu kaufen gibt, kannst du die Zecke langsam und senkrecht herausziehen. Drehbewegungen solltest du vermeiden, damit der Kopf nicht abgerissen und der Körper des Tieres nicht zerquetscht wird. Anderenfalls können Krankheitserreger in die Wunde gelangen.

Die Stichstelle solltest du außerdem noch eine Weile beobachten, denn Symptome können sich oft erst zwei bis drei Wochen später zeigen. Auf welche Symptome du achten solltest, wenn dich eine Zecke gestochen hat, zeigen wir dir in diesem Video: 

P.S. Bist du auf Instagram? Dann folge jetzt unserem wetter.com-Account!

Zur News-Übersicht Gesundheit
Dieser externe Inhalt steht leider nicht zur Verfügung, da er nicht kompatible Elemente (z. B. Tracking oder Werbung) zum ContentPass-Abo enthält.
Nach oben scrollen