"Meine Stadt ist weg": Tornados wüteten in den USA - weitere Stürme erwartet
Ein heftiger Tornado tötete mindestens 26 Menschen und hinterließ eine Spur der Verwüstung im Süden der USA. Und Meteorologen geben längst keine Entwarnung.
Bis zur Unkenntlichkeit zerstörte Häuser und Straßenzüge, aus dem Boden gerissene Bäume: Tornados haben im Süden der USA eine Schneise der Verwüstung hinterlassen und mindestens 26 Menschen das Leben gekostet.
"Leider werden sich diese Zahlen voraussichtlich ändern", schrieb die Behörde weiter. Tausende Menschen waren in dem südlichen Bundesstaat ohne Strom.
Mehrere Tornados waren am Freitagabend (Ortszeit) durch Mississippi gefegt, doch besonders einer von ihnen war verheerend. Er traf gegen 20.00 Uhr in Rolling Fork auf den Boden, wie Lance Perrilloux vom Nationalen Wetterdienst dem Sender NPR sagte.
https://twitter.com/JordanHallWX/status/1639614835594866689
Stadtteile dem Erboden gleich gemacht
Einige Stadtteile wurden fast dem Erdboden gleich gemacht. "Wir werden alles tun, was wir können, um zu helfen", versprach US-Präsident Joe Biden angesichts der "herzzerreißenden" Bilder aus Mississippi.
"Dies ist einer der selteneren Tornados, die wir in der Geschichte von Mississippi gesehen haben, wenn man die Langlebigkeit und Stärke über einen bestimmten Zeitraum betrachtet", sagte Perrilloux.
Der Tornado wird auf der zweithöchsten Stufe EF4 der in den USA gebräuchlichen Skala eingeordnet. Derartige Tornados sind extrem selten und heftig und können Windgeschwindigkeiten bis zu 320 Kilometer pro Stunde erreichen.
Immernoch werden Personen vermisst. Quelle: dpa/Lokman Vural Elibol
Weitere Tornados möglich
Für Sonntag warnte der Wetterdienst vor schweren Gewittern mit Hagelkörnern, die die Größe von Hühnereiern erreichen könnten. Auch weitere Tornados und Windböen mit einer Geschwindigkeit von mehr als 110 Kilometern pro Stunde seien möglich. Die Meteorologen gehen davon aus, dass sich die Stürme erst am Abend abschwächen und von vereinzelten Schauern gefolgt werden dürften.
"Es war eine Verwüstung jenseits aller Vorstellungskraft", schilderte der Kongressabgeordnete Bennie Thompson aus Mississippi. Er machte sich am Wochenende ein Bild von der Lage vor Ort. "So etwas haben die Menschen noch nie gesehen", sagte Thompson dem Sender CNN.
Mississippi gilt als ärmster Bundesstaat der USA, weshalb derartige Katastrophen die Menschen dort besonders hart treffen. Der Wiederaufbau könnte sich über viele Jahre hinziehen. In der fast völlig zerstörten Kleinstadt Rolling Fork wohnten bislang rund 2000 Menschen - viele von ihnen in ausgebauten Wohnwagen. Ein großer Teil der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze des Landes.
"Meine Stadt ist weg"
"Meine Stadt ist weg. Aber wir werden widerstandsfähig sein und wir werden zurückkommen", sagte der Bürgermeister der Stadt, Eldridge Walker, am Samstag im US-Fernsehen. Als die Sturmwarnung kam, hätten er und seine Frau Schutz in der Badewanne ihres Hauses gesucht. Nun biete seine Stadt das Bild "völliger Verwüstung".
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