Umweltbundesamt: Rechtspopulisten gefährden Kampf gegen Klimakrise
Um die globale Erderwärmung aufzuhalten ist laut dem Präsidenten des Umweltbundesamtes globale Kooperation von großer Bedeutung. Welche Bedenken er nun hat und wie es weitergehen kann.
Rechtspopulisten und autokratische Regierungen gefährden aus Sicht des Präsidenten des Umweltbundesamts (UBA), Dirk Messner, weltweit den Kampf gegen die Erderhitzung. Ein Rechtsruck in Europa, eine neue Präsidentschaft des Republikaners Donald Trump in den USA und eine autoritär strukturierte Regierung in China seien "keine Welt, in der wir Klimaneutralität und eine Stärkung unserer ökologischen und ökonomischen Leistungsfähigkeit wirklich umsetzen könnten", sagte er im Interview der Deutschen Presse-Agentur.
Globale Kooperation sei von großer Bedeutung
Um die Klimakrise einzudämmen und gut in die Zukunft zu kommen, seien globale Kooperation, die Stabilisierung der Weltordnung sowie deren Weiterentwicklung von fundamentaler Bedeutung. Damit weltweit Klimaneutralität erreicht werden kann, müsse ein systemischer Umbruch vollzogen werden, mahnte er.
"Dabei geht es nicht nur um einzelne Grenzwerte, Anreize oder Verbote, sondern um den Umbau sektoraler Rahmenbedingungen, um Wirtschaft und Konsummuster in Richtung Nachhaltigkeit auszurichten."
Treibhausgase müssen weiter gedrosselt werden
Auf der Weltklimakonferenz 2015 in Paris hatten rund 200 Staaten vereinbart, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Um das zu schaffen, müssen die Emissionen klimaschädlicher Treibhausgase bis 2030 um mehr als 40 Prozent gedrosselt werden. Schon jetzt hat sich die Erde um gut 1,1 Grad aufgeheizt, Deutschland sogar schon um 1,6 Grad.
Messner betonte, grundsätzlich arbeite das UBA mit allen demokratisch gewählten Parteien zusammen. "Einzelne stehen unseren Themen sehr kritisch gegenüber", ergänzte er. Von dieser Kritik könne das UBA lernen. Werde jedoch der demokratische Grundkonsens untergraben, mache das die Zusammenarbeit schwierig. Bei der Europawahl am Sonntag war die rechte AfD in Ostdeutschland stärkste Kraft geworden.
Transformation zur Klimaneutralität sei weiter wichtig
Messner sagte, wie in der Politik gebe es auch unter den Bürgerinnen und Bürgern Deutschlands Menschen, die den Klimawandel und dessen Auswirkungen leugnen. "Aber der große Teil, etwa 90 Prozent, hält eine Transformation zur Klimaneutralität auch in dem engen Zeitrahmen für dringend geboten und wichtig. Und diese Zahl hält sich seit rund 15 Jahren ziemlich stabil."
Auch, um mit verschiedensten Menschen in den Austausch zu kommen, plant das Umweltbundesamt anlässlich seines 50. Geburtstags am kommenden Samstag (15. Juni) ein Bürgerfest an seinem Hauptsitz im anhaltischen Dessau-Roßlau.
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