UN-Klimakonferenz erlebt Wendepunkt: Abschlussbericht steht - doch reicht er aus?

- Melanie Probandt - Quelle: mit dpa
Durchbruch bei Klimakonferenz: Das hat die Weltgemeinschaft beschlossen
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Knapp 200 vertretene Staaten haben über zwei Wochen hinweg darüber diskutiert, wie man einen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas verschriftlichen kann. Nun steht ein Abschlussbericht. Aber ist er ausreichend?

Der Klima-Krimi in Dubai hat ein Ende. Nach einem emotionalen Auf und Ab wurde nun der Abschlussbericht verabschiedet.

Harsche Kritik an Veranstaltungsort und erstem Entwurf

Zum Hintergrund: Die in Dubai veranstaltete Weltklimakonferenz (COP28) wurde bereits vor Beginn für ihren Veranstaltungsort scharf kritisiert.

Am Dienstag dann das große Entsetzen: Im Entwurf des Konferenzpräsidenten al-Dschaber, der gleichzeitig Chef eines Ölkonzerns ist, war kein Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas mehr vorgesehen. Lediglich von einer Reduzierung beim Verbrauch und der Produktion fossiler Brennstoffe war die Rede.

Viele Staaten reagierten darauf mit Empörung. Etwa vom Vorsitzenden der Inselstaaten-Gruppe AOSIS, hieß es: "Wir sind nicht hierhergekommen, um unser Todesurteil zu unterschreiben."

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Abschlussbericht ruft zur Abkehr von fossilen Brennstoffen auf

Die Gespräche gingen in die Verlängerung. Laut Außenministerin Annalena Baerbock kein Problem für die europäische Delegation: "Wir haben Zeit. Und wir sind darauf eingestellt, auch noch ein bisschen länger zu bleiben"

Die offenkundige Erleichterung folgte am Mittwochvormittag: Im Abschlussdokument wird nun doch zur Abkehr von fossilen Brennstoffen aufgerufen. Jedoch: Der zuvor von mehr als 100 Staaten geforderte klare Ausstieg kommt im verabschiedeten Abschlusstext nicht vor.

Die deutsche Bundesregierung stellt sich jedoch ausdrücklich hinter den Beschluss. "Mir fällt ein riesen Stein vom Herzen", so Baerbock.

UN-Klimachef: "Hätte einen Schritt weiter gehen müssen"

Auch UN-Klimachef Simon Stiell würdigte den Beschluss der Weltklimakonferenz als Schritt in die richtige Richtung - er würde dennoch nicht ganz ausreichen. Das Treffen der knapp 200 Staaten habe ein Signal setzen müssen, um dem zentralen Klimaproblem der Menschheit ein hartes Stoppzeichen zu setzen, den fossilen Brennstoffen und deren Verschmutzung, die den Planeten verbrennt, sagte er am Mittwoch. "Auch wenn wir das Zeitalter der fossilen Brennstoffe in Dubai nicht beendet haben, ist dieses Ergebnis der Anfang vom Ende."

Derzeit steuere der Planet auf eine Erhitzung auf knapp drei Grad zu im Vergleich zur vorindustriellen Zeit. "Dies bedeutet immer noch großes menschliches Leid, weshalb die COP28 noch einen Schritt hätte weiter gehen müssen."

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