Hochwasser-Ticker: Gewitter ziehen über Norddeutschland - örtliche Unwetter
Ein Tiefdrucksystem nach dem anderen sorgt immer wieder für heftige Unwetter und Überflutungen in Deutschland. Auch in der neuen Woche ist die Gewittergefahr groß! Alles Wichtige im Ticker.
Unwetter beherrschten den Westen Deutschlands seit vergangenen Donnerstag (16.05.2024). Durch die eingefahrene Wetterlage kamen erhebliche Niederschlagssummen an einem Ort zusammen. Mehr dazu erfährst du hier.
Im Saarland und Süden von Rheinland-Pfalz galt die höchste Warnstufe (4). Es kam zu heftigem Dauerregen und Überschwemmungen, Hunderte mussten evakuiert werden, mancherorts wurde der Strom abgeschaltet. Mehr als 3000 Einsätze wurden durchgeführt. Seit Tagen setzt sich die Unwetter-Serie nun fort. Gerade zieht ein neues Tief auf, das Regen und Gewitter mit sich bringt.
Wir halten dich über die aktuellen Entwicklungen hier im Unwetter-Ticker auf dem Laufenden.
Sonntag, 26.05.2024
14:40 Uhr: Gewitter ziehen über Norddeutschland - örtliche Unwetter zu erwarten
Die letzte Maiwoche startet in Norddeutschland gewittrig und windig. Am Sonntag sei ab dem Nachmittag mit Gewittern und Starkregen zu rechnen, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit. Außerdem seien stürmische Böen mit bis zu 70 Kilometer pro Stunde zu erwarten. Örtlich könne es Unwetter durch Starkregen und Hagel geben.
Die Temperaturen im Norden bewegen sich den Angaben zufolge dabei zwischen 22 und 24 Grad, auf Helgoland und an der Ostsee sind 19 Grad zu erwarten. In der Nacht zu Montag nehmen demnach Gewitter, Schauer und Böen ab, die Temperaturen sinken auf bis zu 13 Grad.
Im Verlauf des Montags könne es dann besonders in den östlichen Teilen Hamburgs und Schleswig-Holsteins wieder zu Schauern und teils kräftigen Gewittern kommen. Zur Westküste hin bleibt es tagsüber demnach überwiegend trocken und freundlich.
Der DWD erwartet Temperaturwerte von 18 Grad auf Helgoland, um 20 Grad in Husum und 23 Grad in Hamburg. In der Nacht zu Dienstag kehren Gewitter und teils kräftige Regenfälle zurück, die Temperaturen kühlen den Angaben zufolge auf 11 bis 13 Grad ab.
14:31 Uhr: Neue Warnungen vor starkem Gewitter in Sachsen
Sachsen stehen erneut starke Gewitter ins Haus. Der Deutsche Wetterdienst warnte für Sonntagnachmittag vor Gewittern der Stufe 2 von 4. Das betraf Gebiete in den Kreisen Erzgebirge, Görlitz, Bautzen, Leipzig, Nordsachsen, Mittelsachsen und die Stadt Chemnitz.
Es bestehe die Gefahr von Blitzschlägen, vereinzelt umstürzenden Bäumen, Hagelschlag, Aquaplaning sowie überfluteten Straßen und Unterführungen. Schon am Sonnabend hatte es im Freistaat vielerorts gewittert und kräftig geregnet. Dabei standen mancherorts Straßen zeitweise unter Wasser.
Samstag, 25.05.2024
13:37 Uhr: Erdrutsch an Bahnstrecke - Beeinträchtigungen bis Montag
Nach dem Erdrutsch an einer Bahnstrecke im Südschwarzwald dauern die Beeinträchtigungen im Bahnverkehr an. Reisende müssten auf der Strecke zwischen den Bahnhöfen Titisee und Seebrugg in Schluchsee (beide Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) bis mindestens Montag mit Verspätungen und Teilausfällen rechnen, teilte die Bahn am Samstag auf dem Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) mit. Ein Ersatzverkehr mit dem Bus wurde eingerichtet.
Am Freitagabend war die Strecke wegen eines Erdrutsches für rund zwei Stunden nicht befahrbar, bis sie wieder freigegeben werden konnte. Züge der Linie S1 fielen aus.
03:30 Uhr: Saar-Bauern leiden unter Hochwasserschäden
Das verheerende Hochwasser im Saarland sorgt für erhebliche Ernteausfälle. Vor allem Obst- und Gemüsebauern, aber auch Landwirte mit Grünflächen sind davon betroffen. Der Präsident der Landwirtschaftskammer für das Saarland, Erhard Ecker, rechnet damit, dass mehr als 300 der rund 1100 landwirtschaftlichen Betriebe von den Folgen der Schäden tangiert sind.
Das Gras sei komplett unbrauchbar geworden, weil es durch die Kontaminierung mit Heizöl, Fäkalien oder auch Sand und Erde weder als Futtermittel infrage komme, noch von den Biogasanlagen angenommen werde. Jetzt hoffen die Kammer und auch der Bauernverband, dass Naturschutzauflagen ausgesetzt werden, um eine zweite Heuernte zu ermöglichen.
Vom Umwelt- und Agrarministerium gab es dafür positive Zeichen: "Wo es dem Land möglich ist, setzen wir uns dafür ein, die Bewirtschaftungsregeln zu lockern", teilte Sprecher Matthias Weber der Deutschen Presse-Agentur mit. Etwa, was Mähzeiten auf landwirtschaftlichen Flächen in bestehenden Schutzgebieten angehe.
Um die wirtschaftlichen Folgen des Hochwassers für die Landwirtschaft beziffern zu können, müssten jedoch erst alle Schäden aufgenommen werden. Das Ministerium vermutet, dass es "zu großen Flächenverlusten beim Grünland und Mais" kommen könne.
Finanzielle Einbußen haben nicht nur die Bauern, denen die Heuernte ausgefallen ist, sondern auch jene Landwirte, die für ihre Produkte nun keine Abnehmer mehr finden - etwa für Salat und Erdbeeren. "Obst und Gemüse sind so verschmutzt, dass sie vom Handel nicht mehr akzeptiert werden", sagte der Geschäftsführer des Bauernverbandes Saar, Alexander Welsch.
02:28 Uhr: Mehr als 70 Einsätze wegen Starkregens in Dinslaken
Eine Regenfront über Dinslaken hat am Freitagabend zu über 70 Einsätzen der Feuerwehr geführt. Wegen des Starkregens waren Keller und Tiefgaragen mit Wasser vollgelaufen, wie die Feuerwehr mitteilte. Auch aus einer Baugrube pumpten die Einsatzkräfte das Wasser ab.
Aus einigen Gullydeckeln drang Wasser heraus oder drückte sich durch die Wände hinein in die Keller. 80 Einsatzkräfte waren den Angaben nach über fünf Stunden lang im Einsatz. Die Feuerwehr war demnach mit allen Einheiten ausgerückt. Verletzte gab es nicht.
01:21 Uhr: Blitz schlägt in Mehrfamilienhaus ein - Dach brennt
Ein Blitzeinschlag hat einen Brand in einem Mehrfamilienhaus in Radolfzell (Landkreis Konstanz) verursacht. Wie die Feuerwehr mitteilte, waren trotz starken Regens Flammen im Bereich des Daches zu sehen, als die Einsatzkräfte am Freitagnachmittag anrückten. Das Gebäude wurde daraufhin geräumt.
Die Bewohner:innen kamen vorübergehend in einer Schule unter. Die Feuerwehr löschte den Brand und öffnete anschließend den hölzernen Dachstuhl zur Suche nach weiteren Glutnestern. Als der Einsatz beendet war, konnten alle Bewohner wieder zurück in ihre Wohnungen. Es wurde niemand verletzt. Die Schadenhöhe war zunächst nicht bekannt.
Freitag, 24.05.2024
16:34 Uhr: Wieder 100 Liter? Nächste Unwetterlage rollt an!
Zwar gibt es für viele am Wochenende eine Verschnaufpause, neue Starkregengebiete lassen aber nicht lange auf sich warten. Der Start in die nächste Woche bringt nämlich neue Gewitter, Regen und in Folge dessen möglicherweise auch Sturzfluten und Überschwemmungen. Wie genau die Unwetter ziehen erklärt Meteorologe Alban Burster in 7-Tage-Wetterprognose "Deutschland TREND".
16:00 Uhr: Pfingstunwetter: Versicherer gehen von 200 Millionen Euro Schaden aus
Nach den Unwettern an Pfingsten mit Hochwasser im Saarland und in Rheinland-Pfalz geht der Gesamtverband der Versicherer (GDV) von rund 200 Millionen Euro versicherten Schäden aus. Darin enthalten seien Schäden an Gebäuden und Kraftfahrzeugen, teilte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen am Freitag in einer ersten vorläufigen Schadenbilanz der Versicherungswirtschaft mit.
In Rheinland-Pfalz haben laut GDV 46 Prozent und im Saarland 47 Prozent eine Versicherung über den Schutz gegen Elementarrisiken wie Starkregen und Hochwasser abgeschlossen.
Neben den hier erfassten versicherten Schäden an Wohngebäuden oder bei Hausrat sind auch Schäden an Infrastruktur wie Brücken und Straßen entstanden. Am Pfingstwochenende kämpften vor allem Menschen im Saarland und im Südwesten von Rheinland-Pfalz gegen Hochwasser und Überschwemmungen. Enorme Regenmengen hatten dort für Überflutungen, Erdrutsche und vollgelaufene Straßen und Keller gesorgt.
15:25 Uhr: Unwetterwarnung für Teile Niedersachsens und NRWs
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt aktuell vor schweren Gewittern. Dabei können Blitz- und Hagelschlag zur Gefahr werden. Auch Überflutungen von Straßen und Kellern und Aquaplaning sind möglich.
Bitte behaltet daher das Radar sowie unsere Unwetterwarnungen im Blick:
13:00 Uhr: THW war mit rund 2600 Kräften im Hochwasser-Einsatz
Mehr als 2600 Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) haben in der vergangene Woche das Saarland und Rheinland-Pfalz beim Kampf gegen das Hochwasser unterstützt. «Es zeigt sich erneut, dass das THW unverzichtbar im Zivil- und Katastrophenschutz ist», teilte THW-Präsidentin Sabine Lackner am Freitag in Bonn mit. THW-Helfer aus allen Landesverbänden hätten Menschen gerettet sowie Wasser aus Kellern, Garagen und Rückhaltebecken gepumpt. Zudem verpflegten sie demnach Einsatzkräfte, beseitigten Schäden, betankten Fahrzeuge und berieten Einsatzleitungen.
Im siebentägigen Einsatz seit dem 17. Mai hätten die THW-Kräfte rund 2,2 Milliarden Liter Wasser abgepumpt. Das entspreche einem Volumen von mehr als 860 olympischen Schwimmbecken. Dafür wurden 39 Hochleistungspumpen eingesetzt, die laut THW zusammen eine Förderleistung von rund 500 000 Litern pro Minute erreichten. Mit ihren Schläuchen überbrückten sie Strecken von bis zu 1,25 Kilometern Länge, um das schlammige Hochwasser abzuleiten, wie das THW mitteilte.
Insgesamt seien im Saarland und in Rheinland-Pfalz zehn THW-Fachzüge Wasserschaden/Pumpen im Einsatz gewesen. Zudem kamen elf mobile Hochwasserpegel, die das THW selbst entwickelt habe, zum Einsatz: Sie überwachten die Wasserstände in den betroffenen Gebieten kontinuierlich. Mit dieser Technik seien die Einsatzkräfte jederzeit über die aktuelle Hochwasser-Lage informiert gewesen, hieß es.
11:20 Uhr: Prognose - Meteorologe warnt erneut vor Starkregen
Am morgigen Samstag gibt es wieder einige Schauer und teils kräftige Gewitter. Davon betroffen sind vor allem die südlichen und östlichen Mittelgebirge. Unser Meteorologe Alban Burster spricht allerdings für diese Region eine Warnung aus: "In Richtung Nordostdeutschland kracht es mal häufiger mit Hagel und Starkregen. Lokale Unwetter sind möglich!"
Die ausführliche Prognose kannst du in diesem Artikel nachlesen: Wetter morgen am Samstag: Schauer ziehen weiter - hier zeigt sich Sonne
10:30 Uhr: Überflutete Straßen - Frau bleibt mit Auto stecken
Nach teils kräftigen Regenfällen sind im Südwesten einige Straßen überflutet worden. Vor allem die Polizeipräsidien in Karlsruhe und Aalen berichteten am Freitagmorgen von zeitweisen Überschwemmungen. Eine Frau sei laut einem Sprecher der Polizei bei Gschwend (Ostalbkreis) mit ihrem Auto im Wasser stecken geblieben und musste von der Feuerwehr befreit werden.
Für Freitag sind erneut einzelne Gewitter mit Starkregen zwischen 15 und 25 Litern pro Quadratmeter an. Dazu soll es Hagel und Windböen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 70 Kilometer pro Stunde geben.
08:30 Uhr: Fäkalien, Mücken, Schimmel: Infektionsrisiken bei Überschwemmungen
Nach dem Hochwasser im Südwesten Deutschlands kommen neben den Aufräumarbeiten auch andere Herausforderungen auf die Betroffenen zu: Der Schlamm, der sich nach einem Hochwasser ablagert, birgt ein Risiko für Gesundheit und Umwelt. Denn er kann bakteriell, viral oder parasitär belastet sein.
So schreibt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK): "Verschmutztes Wasser ist eine Brutstätte für Krankheiten." Dem Robert-Koch-Institut (RKI) zufolge können grundsätzlich über fäkal kontaminiertes Wasser bestimmte Erreger übertragen werden und so zu Magen-Darm-Erkrankungen oder Hepatitis A führen.
Das BBK empfielt deshalb die betroffenen Bereiche so schnell wie möglich zu trocknen, um Schimmelpilz- oder Schädlingsbefall zu vermeiden.
Das Bayrische Landesamt für Umwelt empfielt zudem ausreichende Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Reinigen der Hände mit warmem Wasser und Seife oder - kann dies nicht gewährleistet werden - mit Desinfektionsmittel. So sollen die Hände immer vor dem Essen oder vor dem Rauchen desinfiziert werden.
Das Tragen von Schutzkleidung, wie Gummistiefeln und wasserdichten Haushaltshandschuhen, verhindere zudem das Eindringen von Bakterien oder Viren.
Die Kombination aus warmen Temperaturen und Feuchtigkeit ist zudem ideale Brutbedingung für Mücken. So das saarländische Gesundheitsministerium gegenüber BILD: "Bereits kleinste Mengen Wasser können ihnen (den Mücken, d. Red.) als Brutstätte dienen." Demnach können aber auch andere Schädlinge noch auftreten, die Krankheiten verbreiten könnten, so auch Ratten.
07:20 Uhr: Überflutungen in Baden-Württemberg
Erste Überflutungen gab es auch in Baden-Württemberg: Am Donnerstagnachmittag hat ein starkes Unwetter mit heftigen Regenfällen in Tettnang zu einer kurzzeitigen Überflutung geführt. Davon berichtet die Schwäbische. Demnach war eine Bahnhofstraße überschwemmt - das Wasser soll zeitweise 30 Zentimeter hochgestanden haben. Die Feuerwehr pumpte das Wasser ab.
Darüber hinaus sei es zu einem weiteren Einsatz wegen eines überfluteten Kellers in der Meiersteig gekommen, zu dem die Feuerwehr gerufen wurde, berichtete der Abteilungskommandant Konrad Wolf gegenüber der Lokalzeitung.
Donnerstag, 23.05.2024
17:00 Uhr: Erste Überschwemmungen in Südbayern
Mitunter heftige Gewitter sind am Donnerstagnachmittag vom Alpenrand kommend über Südbayern gezogen und haben vereinzelt Schäden verursacht. Ein Sprecher der Integrierten Leitstelle Oberland sprach am Nachmittag zunächst von etwa zehn Einsätzen vor allem in der Region um Bad Tölz. "Hauptsächlich sind Keller vollgelaufen und Straßen überschwemmt", sagte der Sprecher.
Größere Einsätze oder Verletzte wurden bis zum späteren Nachmittag aber nicht gemeldet.
Der DWD hatte am Nachmittag in der Region im Süden Münchens eine Unwetterwarnung vor schwerem Gewitter mit heftigem Starkregen und Hagel herausgegeben. Bis zu 40 Liter Niederschlag pro Quadratmeter seien binnen kurzer Zeit möglich, dazu könne es Sturmböen mit etwa 70 Kilometern pro Stunde geben.
13:00 Uhr: Meteorologe warnt vor Starkregen und Überflutungen
Ein neues Unwettertief erreicht Deutschland bald im Süden und Südwesten. "In der Nacht zu Freitag kommt es von Baden-Württemberg und Schwaben ausgehend allmählich in weiten Teilen von Bayern, in Südhessen sowie zunehmend auch in Rheinland-Pfalz zu Starkregen und Gewittern", warnt wetter.com-Meteorologe Martin Puchegger.
Demnach fallen verbreitet Regenmengen von 15 bis 30 Liter, "bei kräftigen Schauern und Gewittern teils über 50, punktuell sogar bis zu 100 Liter pro Quadratmeter", so der Experte. Das könnte besonders in den bereits vom Hochwasser betroffenen Regionen schwere Folgen haben, denn hier sind die Böden noch gesättigt und können kein oder nur kaum Regen aufnehmen. Es würde zu neuen Überflutungen kommen.
Am Freitag verlagert sich die Zone dann "mit dem stärksten Regen und den kräftigsten Gewittern von Neckar, Mosel und Main ein Stück weiter nordwärts nach NRW, Hessen und Thüringen", so Puchegger.
Hinweis: Gefahrenzonen belaufen sich auf die Prognosen aktueller Wettermodelle, können aber je nach Entwicklung der Lage abweichen.
12:30 Uhr: Ministerpräsidentin sagt alle Termine auf dem Demokratiefest in Berlin ab
Aufgrund des Hochwassers am Pfingstwochenende hat die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger alle Termine auf dem Demokratiefest in Berlin abgesagt. Das teilte die Staatskanzlei in Saarbrücken am Donnerstag mit. Rehlinger hatte in Berlin mehrere Termine, unter anderem wollte sie ihre Wettschuld einlösen und einen Saumagen aus der Pfalz verzehren.
Mit ihrer rheinland-pfälzischen Amtskollegin Malu Dreyer (beide SPD) hatte Rehlinger gewettet, wer das Pokalhalbfinale gewinnt: der 1. FC Saarbrücken oder der 1. FC Kaiserslautern. Letzterer gewann 2:0 - bei einem Sieg des FCS hätte Dreyer einen saarländischen Schwenker auf den Teller bekommen. Am Samstag trifft der 1. FC Kaiserslautern im Finale in Berlin auf Bayer Leverkusen.
11:00 Uhr: Landtag beruft Sondersitzung ein
Nach dem verheerenden Hochwasser am Wochenende im Saarland wird sich der Landtag mit der Situation befassen. Am kommenden Montag um 11 Uhr werde eine Sondersitzung mit einer Regierungserklärung von Ministerpräsidentin Anke Rehlinger zum Thema "Hochwasserkatastrophe: Der saarländische Zusammenhalt ist wasserdicht" stattfinden, teilte die Landtagsverwaltung am Donnerstag mit.
Am Pfingstwochenende hatten Menschen im Saarland und im Südwesten von Rheinland-Pfalz gegen Hochwasser und Überschwemmungen gekämpft. Enorme Regenmengen hatten dort für Überflutungen, Erdrutsche und vollgelaufene Straßen und Keller gesorgt.
9:50 Uhr: Geringe Unwetterschäden in Brandenburg
In Potsdam setzte Starkregen am Mittwochnachmittag die Kreuzung Zeppelinstraße/Geschwister-Scholl-Straße unter Wasser. Rund um die Landeshauptstadt, im Havelland und in der Prignitz gab es zehn wetterbedingte Feuerwehreinsätze. "Wir waren nicht so schlimm betroffen wie das Saarland", sagte ein Sprecher. Die Einsatzkräfte räumten demnach umgestürzte Bäume von der Straße und wurden zu einer Souterrainwohnung gerufen, in der das Wasser stand.
40 Mal rückte die Feuerwehr in den Landkreisen Barnim, Oberhavel und Uckermark aus. Nach Angaben der dortigen Leitstelle kam es jedoch nicht zu größeren Schäden. In den anderen Gebieten blieb es weitgehend ruhig. "Es wurde schlimmer angesagt, als es gekommen ist", sagte ein Feuerwehrsprecher in Brandenburg an der Havel.
Mittwoch, 22.05.2024
15:30 Uhr: Achtung! Extremer Starkregen - hier drohen jetzt Überflutungen
In den kommenden Stunden herrscht große Unwettergefahr im Nordosten von Deutschland! In den Regionen kommt es zu heftigem Starkregen, wie bereits auf unserem Radar zu erkennen ist.
Wo jetzt Überflutungen drohen, zeigen wir dir in diesem Wetter-Video:
12:50 Uhr: Bewohner können nach Hochwasser zurück in Pflegeheim
Die Bewohner eines Pflegeheims in Saarburg, das wegen des Hochwassers am vergangenen Freitag vorsorglich geräumt worden war, können nach und nach zurückkehren. Die ersten von ihnen seien am Dienstag in die Einrichtung zurückgekehrt, teilte die Kreisverwaltung Trier-Saarburg mit. Insgesamt hatten umliegende Krankenhäuser insgesamt rund 80 Bewohnerinnen und Bewohner aufgenommen.
Das Pflegeheim war am Freitagabend geräumt worden, nachdem kleinere Mengen Wasser in die Einrichtung eingedrungen waren. Einsatzkräfte hatten das Gebäude mit Sandsäcken vor dem steigenden Wasser der Saar geschützt. Dennoch hatten sich die Verantwortlichen des Kreises schließlich für eine Evakuierung entschieden. Sachverständige schauten sich den Angaben zufolge am Sonntag den Zustand des Baus an und stellten nur minimale Schäden fest. Daher könne der Betrieb dort wieder aufgenommen werden.
11:00 Uhr: Unwetter in Bayern und Thüringen - eine Zwischenbilanz
Neue Unwetter haben in Teilen Deutschlands Keller und Straßen überflutet. Besonders betroffen waren in der Nacht zum Mittwoch der Norden und Osten Bayerns. Auch im thüringischen Bad Salzungen rückte die Feuerwehr wegen Starkregens aus. Größere Schäden wurden zunächst nicht bekannt. Am Mittwoch drohten neue Gewitter. Derweil geht die Diskussion über eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden weiter.
In Bayern bilanzierte die Polizei am Morgen: Insgesamt sei die Situation nicht dramatisch, niemand sei ernsthaft zu Schaden gekommen. Allein in Oberfranken kam es laut einem Polizeisprecher zu mehr als 60 Einsätzen. Besonders betroffen von Unwettern waren demnach Bamberg und die Umgebung. Die Einsatzkräfte rückten vor allem wegen vollgelaufener Keller und überschwemmter Straßen aus. Laut Polizei gab es zudem rund zehn witterungsbedingte Unfälle. Schwer verletzt wurde dabei niemand.
In der Oberpfalz meldete die Polizei rund 20 Einsätze. Vor allem die Feuerwehr sei wegen umgefallener Bäume, überschwemmter Straßen und vollgelaufener Keller ausgerückt, sagte ein Sprecher der Polizei. Wassermassen ließen in der Gemeinde Kastl im Landkreis Amberg-Sulzbach Autos über die Straßen treiben, Menschen waren in ihren Häusern eingeschlossen. Verletzte gab es den Angaben zufolge nicht.
In Thüringen war von den Folgen des Starkregens vor allem die Stadt Bad Salzungen betroffen. Mehrere Keller, Garagen und Straßen wurden überflutet. Zwischen 18.30 Uhr und 23.00 Uhr habe es nach aktuellem Stand 28 Einsätze gegeben, wie die Pressesprecherin des Landrats des Wartburgkreises mitteilte. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Dienstag für Teile Deutschlands vor Unwettern gewarnt.
Straßen im Saarland weiter gesperrt
Seit Tagen sind Feuerwehren wegen Unwettern im Einsatz. Am Pfingstwochenende kämpften vor allem Menschen im Saarland und im Südwesten von Rheinland-Pfalz gegen Hochwasser und Überschwemmungen. Enorme Regenmengen hatten dort Überflutungen, Erdrutsche und vollgelaufene Straßen und Keller verursacht. Das saarländische Innenministerium gab am Mittwoch Entwarnung. Ein Sprecher sagte: "Wir haben keine Probleme mehr und sind sozusagen im ganzen Land wieder im Normalbetrieb."
Weiterhin sind im Saarland etliche Straßen gesperrt. Darunter ist auch ein Teil der Stadtautobahn 620. Noch sei unklar, wann dieser wieder geöffnet werde, sagte der Sprecher der Polizei. An manchen Landesstraßen im Saarland können die Sperrungen laut Landesbetrieb für Straßenbau in Neunkirchen längerfristig sein.
Norden könnte Mittwoch getroffen werden
Ruhe kehrt beim Wetter noch nicht ein. Am Mittwoch könnte vor allem der Norden Deutschlands von Unwettern betroffen sein. Der Vorhersage zufolge liegt der Schwerpunkt der Unwetter am Mittwoch von Schleswig-Holstein bis nach Vorpommern und zur Uckermark - also in Regionen, die bislang nicht von stärkeren Unwettern betroffen waren.
Pflichtversicherung gegen Elementarschäden?
Als Konsequenz aus den Unwettern der vergangenen Tage wird in Deutschland erneut über eine mögliche Einführung einer Pflichtversicherung gegen Elementarschäden diskutiert. Darüber wollen die Ministerpräsidenten der Länder mit Bundeskanzler Olaf Scholz am 20. Juni beraten. Das sagte eine Sprecherin des Bundesjustizministeriums der «Augsburger Allgemeinen» (Mittwoch). Elementarschäden sind solche Schäden, die durch die Natur verursacht wurden. Dazu zählen etwa Schäden durch Hochwasser, Stürme oder Erdrutsche.
Das Bundesjustizministerium sieht eine solche Versicherung jedoch skeptisch. So "löst die Einführung einer bundesweiten Elementarschadenpflichtversicherung das Problem der Gefahr für Schäden an Gebäuden und die damit verbundenen finanziellen Belastungen für die Bürgerinnen und Bürger nicht", sagte die Sprecherin dem Blatt. Sie verwies unter anderem auf den bürokratischen Aufwand als Folge der notwendigen Kontrollen. "Diese Kontrolle ist bei vielen Millionen Wohngebäuden in Deutschland und der zur Prüfung notwendigen versicherungsrechtlichen Expertise überaus aufwendig und kostenintensiv."
Der Bundesrat hatte vor mehr als einem Jahr die bundesweite Einführung einer Elementarschaden-Pflichtversicherung gefordert, auch unter Verweis auf die Hochwasserkatastrophe an der Ahr 2021 mit vielen Toten und immensen Schäden.
10:20 Uhr: Wetter heute - Unwettergefahr verlagert sich in den Nordosten
Der heutige Mittwoch bringt im Südwesten Deutschlands eine kurze Verschnaufpause. Allerdings verlagert sich die Gewittergefahr dann in den Nordosten des Landes. Punktuell sind Starkregen und Überschwemmungen möglich.
09:23 Uhr: Starke Regenfälle in Thüringen: Keller, Garagen, Straßen überflutet
Mehrere Keller, Garagen und Straßen sind in der Nacht auf Mittwoch vom Starkregen im Thüringer Wartburgkreis überflutet worden. Zwischen 18.30 Uhr und 23 Uhr habe es nach aktuellem Stand 28 Einsätze gegeben, wie die Pressesprecherin des Landrats des Wartburgkreises am Mittwochmorgen mitteilte.
Auch ein Bach sei übergelaufen und Abzugskanäle hätten das Wasservolumen nicht mehr fassen können. Zudem sei eine Unterführung geflutet. In dem Unwetter sei niemand verletzt worden, hieß es weiter. In weiten Teilen Thüringens blieb es in der Nacht allerdings ruhig, die meisten Polizeistellen meldeten keine besonderen Einsätze mit Bezug zum Wetter.
09:15 Uhr: Feuerwehr pumpt Keller in Wuppertal nach Starkregen aus
Starker Regen hat am Dienstag in Wuppertal nach Angaben der Feuerwehr zu vollgelaufenen Kellern und überschwemmten Straßen geführt. Auf dem Stadtgebiet habe es 37 Einsatzstellen gegeben, sagte ein Sprecher am Dienstagabend. Unter anderem sei es für die Feuerwehr darum gegangen, im Westen der Stadt Keller auszupumpen. "Aber die Lage ist abgearbeitet", sagt er. Im benachbarten Solingen sei es ähnlich gewesen.
07:36 Uhr: Unwetter in Bayern - überflutete Straßen und vollgelaufene Keller
Starke Gewitter und unwetterartiger Regen haben vor allem im Osten und Norden Bayerns für zahlreiche Einsätze der Polizei und Feuerwehr gesorgt. Insgesamt sei die Situation in der Region aber nicht dramatisch, niemand sei ernsthaft zu Schaden gekommen, teilte die Polizei am Mittwochmorgen mit.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Dienstagnachmittag eine Unwetterwarnung der Stufe drei von vier für die Regierungsbezirke Mittelfranken, Oberfranken und Oberpfalz herausgegeben. Es bestehe Gefahr durch Blitzschlag, umstürzende Bäume oder Gerüste, Erdrutsche sowie Überflutung von Straßen, Unterführungen und Kellern.
In Oberfranken kam es Angaben eines Polizeisprechers zufolge zu über 60 witterungsbedingten Einsätzen. Besonders betroffen von Unwettern waren demnach Bamberg und die Umgebung. Die Einsatzkräfte rückten vor allem wegen vollgelaufener Keller und überschwemmter Straßen aus. Auch habe es laut Polizeisprecher rund zehn witterungsbedingte Unfälle gegeben. Schwer verletzt wurde dabei niemand.
In Strullendorf (Landkreis Bamberg) sei zudem ein Öltank in einem Keller aufgeschwemmt worden. Dabei traten rund 2500 Liter Heizöl aus. Ab etwa 22.30 Uhr gingen den Angaben des Sprechers zufolge fast keine Notrufe mehr ein, es habe jedoch weiter stark geregnet.
In der Oberpfalz vermeldete die Polizei rund 20 Einsätze. Vor allem die Feuerwehr sei wegen umgefallener Bäume, überschwemmter Straßen und vollgelaufener Keller ausgerückt, sagte ein Sprecher der Polizei. Wassermassen ließen in der Gemeinde Kastl im Landkreis Amberg-Sulzbach Autos über die Straßen treiben, Menschen waren in ihren Häusern eingeschlossen. Verletzte gab es den Angaben zufolge nicht.
Auch im Raum Schweinfurt in Unterfranken waren die Einsatzkräfte stark beschäftigt, wie die Integrierte Leitstelle (ILS) mitteilte. Wegen der ergiebigen Regenfälle sei die Anzahl der Einsätze stark gestiegen und es habe ein massiv gesteigertes Notrufaufkommen gegeben.
Ab Dienstagabend, gegen 17.45 Uhr, bis Mittwochmorgen, gegen 5.00 Uhr, habe es 46 witterungsbedingte Alarmierungen gegeben - darunter beispielsweise viermal wegen Wasser im Gebäude und achtmal wegen überschwemmter Straßen. Betroffen war den Angaben zufolge vor allem der Landkreis Haßberge.
Über 100 Kräfte der Feuerwehren und des Technischen Hilfswerks (THW) waren im Einsatz, wie die ILS Schweinfurt weiter mitteilte. Im Rest von Unterfranken blieb es Angaben eines Polizeisprechers zufolge witterungsbedingt ruhig.
In Mittelfranken rückte die Polizei nur einmal wegen einer überfluteten Straße aus, wie ein Sprecher am Mittwochmorgen sagte. Trotz Vorhersage des Deutschen Wetterdiensts sei es ruhig geblieben. "Wir haben anderes erwartet", sagte der Sprecher weiter, die Einsätze seien jedoch ausgeblieben.
Feuerwehrleute und ein Bagger arbeiten daran, einen Kastenwagen aus den Überflutungen vor einer Brücke zu bergen. Quelle: dpa.
Dienstag, 21.05.2024
16:30 Uhr: Neuer Sturzfluten-Hotspot: So kritisch werden die kommenden Stunden
In den kommenden Stunden muss die Mitte des Landes mit sehr viel Starkregen rechnen. Besonders gefährlich ist es rund um die zentralen Mittelgebirgsregionen, denn dort kann es zu Sturzfluten kommen! Im Laufe des Abends bewegt sich das Ganze weiter Richtung Norden. Am morgigen Mittwoch verlagert sich das Unwetterrisiko in den Nordosten von Deutschland. Dort kommt es neben Starkregen auch zu Hagel.
15:46 Uhr: Günther Jauchs Weingut von Hochwasser betroffen
Fernsehmoderator Günther Jauch (67) hat am Wochenende auf seinem Weingut in Kanzem an der Saar gegen die Folgen eines Hochwassers gekämpft. Auf dem Instagram-Account des Weinguts sieht man ihn beim Schlamm-Schippen im Park, beim Aufstellen eines Regals und in Gummistiefeln nach dem Aufräumen. Auf Bildern ist zudem zu sehen, wie Wassermassen um Teile des Weinguts von Othegraven im Kreis Trier-Saarburg stehen und Sandsäcke zum Schutz aufgestapelt wurden.
Starke Regenfälle hätten innerhalb kurzer Zeit dazu geführt, dass die Saar in Höhe des Weinguts über die Ufer getreten sei, hieß es in dem Post. "Mit vereinten Kräften konnten zunächst schlimmere Schäden verhindert werden", hieß es. Zum Glück sei niemand verletzt worden. In einem Beitrag am Montagabend dankte das Weingut den "fleißigen Helferinnen und Helfern", die nach den Überschwemmungen sauber gemacht und aufgeräumt haben. Jauch hatte das Weingut 2010 aus Familienbesitz gekauft.
14:55 Uhr: Technisches Hilfswerk schickt 40 Helfer in den Südwesten
Das Technische Hilfswerk (THW) hat über 40 Helferinnen und Helfer aus dem Landesverband Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt in die Hochwassergebiete im Südwesten Deutschlands geschickt. Mehrere Fachgruppen machten sich in der Nacht zu Dienstag mit 13 Fahrzeugen auf den Weg Richtung eines Truppenübungsplatzes in Rheinland-Pfalz, wie der THW-Landesverband mitteilte. Demnach seien weitere Fachgruppen in erhöhte Bereitschaft versetzt worden, um bei Bedarf bei Pumparbeiten zu unterstützen. Den Angaben zufolge sind rund 1000 Einsatzkräfte aus den acht Landesverbänden in den Hochwassergebieten an Saar, Mosel und Rhein im Einsatz.
Am Pfingstwochenende kämpften vor allem Menschen im Saarland und im Südwesten von Rheinland-Pfalz gegen Hochwasser und Überschwemmungen. Enorme Regenmengen hatten dort für Überflutungen, Erdrutsche und vollgelaufene Straßen und Keller gesorgt. Im Saarland starb eine 67-Jährige infolge eines Hochwasser-Rettungseinsatzes. Am Dienstag gab der saarländische Innenminister Reinhold Jost Entwarnung. Es sei jetzt nur noch "mit einem mäßigen Hochwassergeschehen" zu rechnen. Die Höhe der von Dauerregen und Unwetter verursachten Schäden im Saarland und in Rheinland-Pfalz kann frühestens in einigen Tagen abgeschätzt werden.
13:10 Uhr: Lokale Überschwemmungen durch Starkregen möglich
In Nordrhein-Westfalen und Hessen sind bereits erste Gewitter unterwegs, wie auf unserem Radar zu sehen ist. Unwetter durch Starkregen sind im Tagesverlauf stellenweise wahrscheinlich: 30 bis 40 Liter pro Quadratmeter können demnach in kurzer Zeit vom Himmel kommen, kleinräumig sogar 60 bis 80 Liter.
Die drohenden unwetterartigen Gewitter mit heftigen Regenfällen könnten teils auch Flüsse und Bäche deutlich anschwellen lassen. Vereinzelte Meldestufenüberschreitungen und lokale Überschwemmungen seien im Bereich intensiver Niederschläge nicht ausgeschlossen, teilte das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie am Dienstag mit. Für lokale Überschwemmungen und Überflutungen, die durch örtlich begrenzte Starkregen - beispielsweise im Zusammenhang mit Gewittern - auftreten, könnten keine Vorhersagen erstellt werden.
11:46 Uhr: Wetterausblick - Unwettergefahr nicht gebannt
Nach den heftigen Gewittern und Regenfällen über Pfingsten können die betroffenen Regionen ab Mittwoch etwas aufatmen. Die Gefahr ist aber nicht komplett gebannt: Die Unwetterfront verschiebt sich nur nach Norden, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Dienstag ankündigte.
Auch für Dienstag hatte der DWD erneut Unwetter durch Gewitter und kräftige, teils langanhaltende Regenfälle in Deutschland angekündigt. Die Gefahr von Überschwemmungen, Erdrutschen sowie vollgelaufenen Kellern war noch nicht gebannt. Das betroffene Gebiet zog sich von Ostbayern über Hessen bis nach Nordrhein-Westfalen. Ein anderer Niederschlagschwerpunkt lag im Saarland sowie in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg.
Bitte behaltet das Radar sowie unsere Unwetterwarnungen im Blick:
Wie geht es weiter?
Der Norden und Nordosten blieben am Dienstag noch außen vor, wie Meteorologe Marco Manitta berichtete. «Hier besteht erst am Mittwoch Unwettergefahr durch Gewitter und kräftige Regenfälle, während der Rest des Landes aufatmen kann.» Wie geht es weiter? «Leider bleibt das Unwetterpotenzial auch in den nächsten Tagen erhöht. Eine längere trockene Witterungsphase ist nicht in Sicht.»
Am Mittwoch liegt der Vorhersage zufolge der Schwerpunkt der Starkregenfälle und Gewitter von Schleswig-Holstein bis nach Vorpommern und zur Uckermark. Dort seien erneut Unwetter mit 30 bis 50 Litern Regen pro Quadratmeter in kurzer Zeit möglich.
Am Donnerstag rechnet der DWD im Raum Vorpommern noch örtlich mit Stark- oder Dauerregen bei Regenmengen zwischen 20 und 40 Litern pro Quadratmeter in mehreren Stunden.
Am Freitag verschiebt sich die Front wieder etwas nach Süden. Der Schwerpunkt liegt dann voraussichtlich in Nordrhein-Westfalen und dem Norden von Rheinland-Pfalz. Am Samstag hält der DWD vor allem in der Nordhälfte lokal schwere Gewitter mit Starkregen für wahrscheinlich.
11:43 Uhr: Unwetter im Norden und Osten Bayerns erwartet
Heftige Gewitter und unwetterartiger Regen sollen bis zum späten Dienstagabend vor allem über den Norden und den Osten des Freistaates ziehen. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte, sei mit Starkregen von 40 Litern innerhalb kurzer Zeit zu rechnen. Stellenweise könnten es bis zu 60 Liter werden, mancherorts seien innerhalb mehrerer Stunden gar 80 Liter nicht ausgeschlossen. Die Gewitter könnten kleinkörnigen Hagel und stürmische Böen von bis zu 70 Stundenkilometern mit sich bringen. Die Temperaturen liegen laut DWD bayernweit zwischen 14 und 24 Grad. Am Mittwoch soll es einen Sonne-Wolken-Mix geben mit Schauern und in Südbayern mit kurzen Gewittern.
11:41 Uhr: Zugausfälle entlang der Saar wegen Hochwasserschäden
Infolge des Hochwassers im Saarland und in Rheinland-Pfalz ist der Zugverkehr auf der Strecke entlang der Saar weiter stark beeinträchtigt. Wegen Schäden fallen voraussichtlich bis Freitag die Regionalzüge zwischen Trier und Saarbrücken aus, teilte die Deutsche Bahn am Dienstag in Frankfurt mit. Es gebe einen Ersatzverkehr mit sechs Bussen zwischen den beiden Städten - ohne Zwischenhalt.
Zudem fahren laut Bahn keine Züge zwischen Saarburg (Kreis Trier-Saarburg) in Rheinland-Pfalz und Merzig im Saarland. Auch auf dieser Strecke sei ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Die Regionalbahnen verkehren demnach nur zwischen Trier und Saarburg sowie zwischen Merzig und Saarbrücken.
11:15 Uhr: Kurzarbeitergeld für vom Hochwasser betroffene Betriebe möglich
Betriebe können für ihre Beschäftigten Kurzarbeitergeld bekommen, wenn diese wegen der Hochwasserschäden nicht arbeiten können. Das hat die Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Saarbrücken mitgeteilt. Anders als beim konjunkturell bedingen Kurzarbeitergeld gebe es nach Hochwasserschäden dabei noch einige zusätzliche Erleichterungen: Beschäftigte, in deren Unternehmen die Arbeit wegen der Wasserschäden ausfällt, dürften bei Aufräumarbeiten in dem Betrieb helfen und müssten auch keine Arbeitszeitkonten ausgleichen oder Urlaubstage nehmen.
Produktionsbetriebe, die von ihrem Zulieferer wegen des Hochwassers kein Material erhalten, könnten auch Kurzarbeitergeld beantragen, betonte die Regionaldirektion. Dies gelte auch im umgekehrten Fall, wenn ein Zulieferer seine Waren nicht an seinen Abnehmer übergeben kann, weil dieser von den Wasserschäden betroffen ist.
10:58 Uhr: Innenministerium: Hochwasser-Lage im Saarland derzeit entspannt
Die Hochwasser-Lage im Saarland ist auch mit Blick auf angekündigte weitere Regenfällen derzeit entspannt. "Möglicher weiterer Regen beunruhigt uns erst mal nicht. Wir sind gerüstet", sagte der Sprecher des saarländischen Innenministeriums am Dienstag in Saarbrücken. Laut Prognosen sollten die Regenmengen "auf gar keinen Fall" so groß ausfallen wie am Pfingstwochenende. "Im Moment sieht es sehr ruhig, sehr übersichtlich und entspannt aus."
Derzeit gebe es keine größeren Einsatzlagen im Saarland. In dem ein oder anderen Ort sei nur noch ein Keller auszupumpen oder noch ein Stromanschluss zu verklemmen, so der Sprecher.
Man beobachte die Pegelstände ganz genau - derzeit fielen sie. In der Saar habe man sieben oder acht mobile Pegel gesetzt, "damit wir direkt mitkriegen, wenn wieder etwas ansteigt", sagte der Sprecher. In Mettlach stehe eine große Pumpe abrufbereit.
Laut Hochwasserlagebericht werden die Pegelstände im Einzugsbereich der Saar nicht weiter fallen, sondern sollen im Laufe des Vormittags erneut ansteigen. Der Anstieg werde aber aufgrund der angekündigten Niederschlagsmenge "moderat" ausfallen, hieß es. Da es auch Gewitter geben soll, könnte es an einzelnen kleineren Gewässern allerdings "zu kurzzeitigem starken Ansteigen der Wasserstände" kommen.
Wo das der Fall sein soll, lässt sich aber nicht genau vorhersagen. Die Menschen an kleinen Gewässern sowie in den besonders hochwassergefährdeten und noch überfluteten Gebieten sollten daher besonders achtsam sein, teilte das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz mit.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet im Saarland mit Regenmengen von 10 bis 20, stellenweise bei Gewittern bis zu 30 Litern pro Quadratmeter. Der Regen sollte dann aber gegen Nachmittag oder Abend wegziehen, sagte ein Sprecher am Vormittag.
In Rheinland Pfalz könne es im Laufe des Mittags und Nachmittags im Norden und Nordosten zu Gewittern und unwetterartigem Starkregen kommen - mit 15 bis 30 Litern Niederschlag pro Quadratmeter, stellenweise 40 bis 50 Litern oder mehr in der Tagessumme. In der Nacht soll sich die Lage aber wieder entspannen.
Am Pfingstwochenende kämpften vor allem Menschen im Saarland und im Südwesten von Rheinland-Pfalz gegen Hochwasser und Überschwemmungen. Enorme Regenmengen hatten dort für Überflutungen, Erdrutsche und vollgelaufene Straßen und Keller gesorgt.
10:23 Uhr: Versicherer: Unwetterschäden erst in einigen Tagen absehbar
Die Höhe der von Dauerregen und Unwetter verursachten Schäden im Saarland und in Rheinland-Pfalz kann frühestens in einigen Tagen abgeschätzt werden. Das Wasser müsse zunächst ganz abgeflossen sein, bevor die Schäden überhaupt begutachtet werden könnten, hieß es beim Gesamtverband der Versicherer (GDV) am Dienstag in Berlin. Dies werde auf noch einige Tage dauern und hänge auch davon ab, wie sich die weiteren angekündigten Regenfälle entwickelten. Die R+V Versicherung in Wiesbaden warnt davor, Wasserschäden übereilt und ohne Fachkenntnisse zu beheben.
In Rheinland-Pfalz haben laut GDV 46 Prozent und im Saarland 47 Prozent eine Versicherung über den Schutz gegen Elementarrisiken wie Starkregen und Hochwasser abgeschlossen. Im Bundesdurchschnitt seien 54 Prozent gegen alle Naturgefahren versichert. "Viele Hausbesitzer sind sich ihrer individuellen Bedrohung durch Naturgefahren nicht bewusst."
Sturm- und Hagelschäden am Haus übernehme die Wohngebäudeversicherung. Bei beschädigtem Hausrat komme die Hausratsversicherung auf, so der GDV. Bei von Starkregen verursachten Schäden sei eine Elementarschadenversicherung notwendig. Für Schäden am Auto komme die Teilkaskoversicherung auf.
Betroffene sollten zunächst in ihren Vesicherungs-Policen schauen, ob sie in ihrer Wohngebäudeversicherung eine Absicherung gegen weitere Naturgefahren vereinbart hätten, rät die R+V-Versicherung. Der Schaden sollte dann umgehend der Versicherung gemeldet werden, die meisten hätten dafür Hotlines eingerichtet und gäben auch Tipps, wie die Versicherten bei den Aufräumarbeiten vorgehen sollten. Mieter sollten sich umgehend an ihren Vermieter wenden, rät der GDV. Der Schaden sollte möglichst mit Fotos dokumentiert werden, und auch Kaufbelege seien hilfreich.
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09:59 Uhr: Unwetter mit Starkregen auch in Hessen erwartet
Unwetterartige Gewitter breiten sich am Dienstag in Hessen aus und bringen Starkregen, Hagel und teils Sturmböen mit. Ab dem Mittag kommt von Süden schauerartiger Regen auf, der teils länger andauert. Unwetter durch Starkregen halten die Meteorologen stellenweise für wahrscheinlich: 30 bis 40 Liter pro Quadratmeter können demnach in kurzer Zeit vom Himmel kommen, kleinräumig sogar 60 bis 80 Liter.
Rund um die Schauer und Gewitter soll es außerdem starke bis stürmische Böen und lokal Sturmböen bis 75 Kilometer pro Stunde geben, so die Vorhersage. Die Temperaturen erreichen demnach höchstens 20 bis 25 Grad.
Trüb, aber deutlich ruhiger soll der Rest der Woche werden. Bis zum Wochenende bleibt der Himmel wechselnd bis stark bewölkt. Bei höchstens 19 bis 22 Grad bringt der Mittwoch gebietsweise Schauer, die am Nachmittag und Abend aber Platz für Auflockerungen machen, so die Vorhersage. Die Temperaturen halten sich demnach auch am Donnerstag, aber es soll nur noch örtlich Schauer geben. Am Freitag nehme der Regen bei maximal 20 bis 23 Grad aber wieder Fahrt auf. Auch Gewitter sind dann laut Prognose möglich.
08:31 Uhr: Erneut Dauerregen im Saarland erwartet
Nach einem Pfingstwochenende voller Regen und Hochwasser ist für die Menschen im Saarland am Dienstag offenbar keine Entspannung in Sicht. Zwar blieben Unfälle und größere Polizeieinsätze im Zusammenhang mit dem Unwetter in der Nacht aus, wie ein Sprecher der Polizei in Saarbrücken am Morgen sagte.
Doch die Meteorolog:innen vom Deutschen Wetterdienst (DWD) warnen für Dienstag erneut vor Dauerregen vom Nordschwarzwald bis zur Eifel. Eine Tiefdruckzone bringt demnach von Süden her teils unwetterartige Gewitter und Starkregen nach Rheinland-Pfalz und ins Saarland. Vereinzelt sei sogar extrem heftiger Starkregen mit bis zu 80 Litern pro Quadratmeter möglich.
Am Pfingstwochenende kämpften vor allem Menschen im Saarland und im Südwesten von Rheinland-Pfalz gegen Hochwasser und Überschwemmungen. Enorme Regenmengen hatten dort für Überflutungen, Erdrutsche und vollgelaufene Straßen und Keller gesorgt. Im Saarland starb eine 67-jährige Frau, die von einem Rettungsfahrzeug erfasst wurde.
Ansonsten kam nach bisherigen Erkenntnissen niemand ernsthaft zu Schaden. Laut Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) mussten die Einsatzkräfte im Saarland rund 4000 Mal ausrücken.
Montag, 20.05.2024
15:50 Uhr: Wasserstände am Rhein erreichen Scheitelpunkt
Nachdem der Rhein bei Bonn und Köln am Pfingstwochenende stellenweise über die Ufer getreten ist, sind die Wasserstände am Montag weiter leicht angestiegen. Am Kölner Pegel wurden morgens 7,01 Meter erreicht. Dann sollte aber der Scheitelpunkt erreicht sein. Für Dienstag sagte die Hochwasserschutzzentrale Köln fallende Wasserstände voraus.
Der DWD kündigte für Dienstagnachmittag von Südwesten her neue starke Regenfälle mit Gewittern an. Örtlich gebe es auch Hagel und Sturmböen. Vor allem in der Eifel kann es bis in die Nacht hinein unwetterartigen Starkregen geben. Hier sind Regenmengen von 40 Litern pro Quadratmeter wahrscheinlich, vereinzelt kann sogar doppelt so viel fallen. Ab Mittwoch werde sich das Wetter erst einmal beruhigen, der Regen lasse allmählich nach, wie ein Sprecher am Montag sagte.
Das Wasser des Rheins steht hoch und nahe am Ufer bei den Häusern, die durch Spundwände und Mauern gesichert sind. Quelle: dpa/Sascha Thelen
Rückblick: Zahlreiche Einsätze wegen des Hochwassers
Am Wochenende hatten Überschwemmungen vielerorts zu Einsätzen der Feuerwehr geführt. In Wachtberg (Rhein-Sieg-Kreis) war am Samstag so viel Regen in kurzer Zeit gefallen, dass die Felder das Wasser nicht mehr aufnehmen konnten. Es floss in die Ortschaft, drang in die Keller von Wohnhäusern ein und machte eine Kreisstraße zeitweise unpassierbar.
Auch in Bonn waren die Folgen des Starkregens spürbar. Wassermassen waren dort in das Stadthaus geschwemmt worden. Die Feuerwehr pumpte es ab. In Königswinter trat der Rhein an einem Fähranleger über die Ufer. Die Bonner Stadtwerke stoppten vorsorglich den Bahnverkehr der Linie 66 zwischen Königswinter-Oberdollendorf und Bad Honnef. In Mondorf bei Bonn musste eine kleine Kirmes, die am Rheinufer aufgebaut war, dem steigenden Wasser weichen.
Gewitter und Blitzeinschläge hatten ebenfalls mancherorts im Land Auswirkungen. So traf am Sonntag eine Gewitterzelle ein Pfingstzeltlager der Jugendfeuerwehr in Soest-Ruploh. Zwei Blitze schlugen dort nahe dem Gelände ein. Der Zeltplatz wurde evakuiert, 62 Menschen wurden von Rettungsdiensten untersucht, 38 davon vorsorglich ins Krankenhaus gebracht, hieß es in einer Mitteilung von Sonntagabend.
Hier findest du eine Berichterstattung über das vorangegangene Hochwasser:
10:00 Uhr: Die Lage im Hochwassergebiet - Sorge vor neuem Regen
Bei der Hochwasserlage im Saarland und in Rheinland-Pfalz ist eine 67-Jährige am Sonntagabend ums Leben gekommen. Die Frau war bei einem Rettungseinsatz in Saarbrücken am Freitag von einem Einsatzfahrzeug erfasst worden und ist am Sonntagabend in einer Klinik an den Folgen gestorben, wie die Stadt mitteilte. "Diese traurige Nachricht macht mich zutiefst betroffen", sagte Oberbürgermeister Uwe Conradt und sprach von einer "schrecklichen Tragödie".
Währenddessen beruhigte sich die Lage in der Hochwasserregion vorübergehend: Die Pegelstände sanken, in der Nacht zu Montag gab es keine weiteren Einsätze, die Aufräumarbeiten sind im Gange, wie ein Sprecher des Lagezentrums am Montagmorgen sagte.
Nächstes Unwettertief steht bevor
Doch die Entspannung könnte nur von kurzer Dauer sein. Meteorologen warnen vor neuen Unwettern und viel Regen in der kommenden Woche. Schon am Montag sei im Saarland und in Rheinland-Pfalz Starkregen mit
15 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit möglich, teilte der DWD am Morgen mit. Unwetterartige Mengen über 25 Liter pro Quadratmeter seien demnach aber nur wenig wahrscheinlich.
"Interessant wird es am Dienstag", sagte Meteorologe Markus Übel vom DWD schon am Sonntag in Offenbach. Dann entwickelten sich erneut teils kräftige Regenfälle, "die aus heutiger Sicht vor allem den Südwesten des Landes erfassen".
Zwar seien die berechneten Regenmengen nicht so hoch wie am vergangenen Freitag, allerdings falle der größte Teil des Regens innerhalb von sechs bis zwölf Stunden, sagte Übel. Sollten das Saarland und die Pfalz erneut im Schwerpunkt der Regenfälle liegen, müsse dort wieder mit steigenden Pegelständen und möglicherweise auch mit Hochwasser und Überschwemmungen gerechnet werden.
https://x.com/BauerWilli_org/status/1792214114225270800
Hochwasserlage im Überblick: Was war geschehen?
Enorme Regenmengen hatten im Saarland und in Rheinland-Pfalz bereits am Freitag und in der Nacht zu Samstag für Überflutungen, Erdrutsche und vollgelaufene Straßen und Keller gesorgt. Am Sonntag hatte sich die Lage zunächst entspannt, später am Tag kam es teils wieder zu Starkregen, der in der rheinland-pfälzischen Stadt Kirn neue Überflutungen und Erdrutsche verursachte. Am stärksten sei der Stadtteil Sulzbach betroffen gewesen, sagte ein Sprecher der Polizei.
Demnach liefen dort zahlreiche Keller und Erdgeschosse voll Wasser und Schlamm, der Stadtteil war teilweise nicht mehr zu passieren. Ein Erdrutsch habe zudem die Bundesstraße 41 blockiert, die Straße sei daraufhin vorübergehend gesperrt worden.
An vielen anderen Orten im Saarland und in Rheinland-Pfalz liefen am Sonntag die Aufräumarbeiten. Menschen wateten mit Gummistiefeln durch das Wasser, Keller wurden leergepumpt, Schäden beseitigt. Im saarländischen Blieskastel wurde die historische Altstadt mit Pumpen vom Wasser befreit.
Am Samstag hatte sich auch Bundeskanzler Olaf Scholz mit der saarländischen Ministerpräsidentin Anke Rehlinger ein Bild von der Lage vor Ort gemacht. In Gummistiefeln sprachen die beiden SPD-Politiker unter anderem in Kleinblittersdorf mit Betroffenen.
Innenministerin Nancy Faeser (SPD) versprach derweil Hilfe: "Der Bund unterstützt insbesondere das Saarland mit starken Kräften, um nach den schweren Überflutungen Menschenleben zu schützen und die Zerstörung durch die Wassermassen so weit wie möglich zu begrenzen."
Sonntag, 19.05.2024
21:40 Uhr: Frau stirbt nach Hochwasser-Rettungseinsatz in Saarbrücken
Bei einem Rettungseinsatz wegen des Hochwassers im Saarland ist eine Frau in Saarbrücken verletzt worden und später an den Folgen gestorben. Die 67-Jährige starb am Sonntagabend, wie die Stadt mitteilte.
21:00 Uhr: Warnung vor extremen Gewittern in Saarland und RLP
Der DWD warnt vor Unwettern in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. In beiden Bundesländern gelte am Sonntagabend eine Warnung vor extremen Gewittern der höchsten Stufe vier, teilte der DWD in Offenbach mit. Es bestehe große Gefahr für Leib und Leben unter anderem durch Blitzschlag, umstürzende Bäume, Hochspannungsleitungen und Gerüste sowie verbreitet abgedeckte Dächer und umherfliegende Gegenstände.
14:00 Uhr: wetter.com-Meteorologe warnt vor nächstem Unwettertief
Bis zum Dienstag kehrt vorläufig eine Wetterberuhigung ein. Das ist allerdings nur die Ruhe vor dem nächsten Unwettertief, so wetter.com-Meteorologe Georg Haas. Am Pfingstmontag scheine noch verbreitet die Sonne, vor allem in äußeresten Norden und Süden. In Mitteldeutschland gebe es lokal auch durchziehende Schauer und Gewitter, jedoch nicht im selben Ausmaß wie in den vergangenen Tagen.
Doch bereits am Pfingstmontag formiert sich im Mittelmeerraum ein neues Unwettertief, das uns am Dienstag im Südwesten erreicht. Dann kann es auch wieder zu Starkregen, lokalen Überflutungen und Gewittern kommen!
13:40 Uhr: Sorge um steigenden Pegel im Bonner Raum
Anhaltender Regen und steigende Wasserstände am Rhein haben am Pfingstwochenende vor allem im Bonner Raum einige Probleme bereitet. Für Bonn wurde am Sonntagmorgen ein Rhein-Pegel von 6,03 Meter gemeldet, für Köln berichtete die Hochwasserschutzzentrale am Vormittag über einen Stand von 6,10 Metern.
Schiffe müssen dort ab der Hochwassermarke I - sie beginnt bei 6,30 Metern - ihre Geschwindigkeit drosseln. Der Höchststand "dieser kleinen Hochwasserwelle" werde voraussichtlich am Montagvormittag bei einem Stand von zwischen 6,90 und 7,10 Metern erreicht sein.
Zahlreiche Einästze im Bonner Raum seit Samstag
Im Bonner Raum waren erste Folgen bereits am Samstag spürbar. Die Feuerwehr in Bonn rückte bei zahlreichen Einsätzen dabei auch zum Stadthaus an: In das Verwaltungsgebäude im Bonner Zentrum sei Regenwasser eingedrungen, das die Einsatzkräfte beseitigten, berichtete die Feuerwehr am Sonntag. Zudem habe man Wassermassen aus einer unbefahrbar gewordenen Unterführung oder auch aus einer blockierten Tiefgarage herausgepumpt.
In Königswinter bei Bonn trat der Rhein an einem Fähranleger über die Ufer. Die Bonner Stadtwerke stoppten vorsorglich den Bahnverkehr der Linie 66 zwischen Königswinter-Oberdollendorf und Bad Honnef.
SWB Bus- und Bahnverkehr eingestellt
"Aufgrund der starken Regenfälle rechnen die Rheinpegelprognosen mit einem Flusswasserstand, der in Königswinter und Bonn die 6,50-Meter-Marke übersteigen wird. Aus diesem Grund stellt SWB Bus und Bahn ab Betriebsbeginn am Sonntag bis auf Weiteres ein", teilten die Stadtwerke mit. Busse ersetzen den Verkehr im betroffenen Streckenabschnitt.
Mehrere Kirmes-Schausteller hatten am Samstag beim Strandfest in Mondorf - ebenfalls nahe Bonn - ihre Fahrgeschäfte abbauen oder umsiedeln müssen. Auch dort schwappten Wellen über den Uferrand.
Kirmes abgerbochen
Laut Bonner "General-Anzeiger" wurde die kleine Kirmes am Samstagabend ganz gestoppt. Aus Köln hieß es, man sei gut vorbereitet, Schutzmaßnahmen würden im Bedarfsfall umgesetzt. Flussnahe Rad- und Fußgängerwege etwa am Rheinboulevard seien bereits teilweise gesperrt.
Laut online-Portal Elwis, das Wasserstände der deutschen Flüsse anzeigt, wurden bis Sonntagabend im Rheinland und am Niederrhein weiter steigende Messwerte erwartet, am Pfingstmontag sollten die Wasserstände dann wieder leicht abfallen.
Nach Daten des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) zeichnete sich keine angespannte Lage ab. Die Wasserstände an allen Messpunkten lagen demnach am Sonntagvormittag unter den Meldestufen für Hochwasser. Lediglich im Andernach und in Koblenz im angrenzenden Rheinland-Pfalz war die erste von drei Hochwassermeldestufen überschritten.
Weiterer Regen und Gewitter stehen bevor
Laut Prognose des Deutschen Wetterdienstes sollte es am Sonntag eher nass bleiben - gebietsweise sei mit Gewitter zu rechnen, verbunden "lokal mit Starkregen", vereinzelt könnte das auch "unwetterartig" ausfallen. Der Pfingstmontag werde in NRW wechselnd bewölkt sein, am Nachmittag werde es örtlich Schauer geben, vereinzelt seien auch wieder Gewitter nicht ausgeschlossen.
Mit Höchstwerten zwischen 20 und 24 Grad soll es recht mild werden.
13:00 Uhr: Pegelstände fallen im Saarland nahezu überall - "Lage unter Kontrolle"
Die Lage im Hochwassergebiet im Saarland entspannt sich weiter. «Die Pegelstände fallen nahezu überall und die Aufräumarbeiten beginnen», sagte ein Sprecher des saarländischen Innenministeriums am Sonntag. Das genaue Ausmaß der Schäden sei noch unklar. "Wir sind erst noch in der Erkundung und müssen einen Überblick bekommen, das wird noch Wochen dauern, bis wir da eine verlässliche Summe nennen können."
Derweil seien die meisten Einsatzkräfte, die aus anderen Bundesländern zur Unterstützung gekommen waren, wieder abgereist.
In Blieskastel wurde die historische Altstadt mit Pumpen vom Wasser befreit. "Das Wasser steht dort noch stiefelhoch, die Lage ist unter Kontrolle", sagte der Sprecher am Vormittag. Einen Einsatz gibt es am Sonntag noch in der Stadt Lebach am Rande des Hochwassergebiets. Dort soll im Laufe des Tages noch eine Weltkriegsbombe entschärft werden.
Die saarländische Landeshauptstadt Saarbrücken als Untere Katastrophenschutzbehörde hatte die Großschadenslage nach den schweren Überschwemmungen aufgehoben. Die akuten Rettungs- und Sicherungsmaßnahmen seien abgeschlossen und die Gewässerpegelstände weiterhin rückläufig, teilte die Pressestelle der Stadt am Samstagabend mit.
wetter.com-Meteorologe warnt vor nächstem Unwettertief
Bis zum Dienstag kehrt vorläufig eine Wetterberuhigung ein. Das ist allerdings nur die Ruhe vor dem nächsten Unwettertief, so wetter.com-Meteorologe Georg Haas. Am Pfingstmontag scheine noch verbreitet die Sonne, vor allem in äußeresten Norden und Süden. In Mitteldeutschland gebe es lokal auch durchziehende Schauer und Gewitter, jedoch nicht im selben Ausmaß wie in den vergangenen Tagen.
Doch bereits am Pfingstmontag formiert sich im Mittelmeerraum ein neues Unwettertief, das uns am Dienstag im Südwesten erreicht. Dann kann es auch wieder zu Starkregen, lokalen Überflutungen und Gewittern kommen!
09:55 Uhr: Rhein tritt in Bonn über die Ufer
Anhaltender Regen hat im Bonner Raum für mehrere Einsätze der Feuerwehr gesorgt. Dabei sei am Samstag auch das Stadthaus betroffen gewesen, teilte die Feuerwehr am Sonntag mit. In das Verwaltungsgebäude im Bonner Zentrum sei Regenwasser eingedrungen, das die Einsatzkräfte beseitigten. Zudem pumpte die Feuerwehr Wasser aus einer unbefahrbar gewordenen Unterführung oder auch aus einer blockierten Tiefgarage.
Im nahegelegenen Königswinter trat der Rhein an einem Fähranleger über die Ufer. Mehrere Kirmes-Schausteller hatten am Samstag beim Strandfest in Mondorf - ebenfalls nahe Bonn - ihre Fahrgeschäfte abbauen oder umsiedeln müssen. Auch dort schwappten Wellen über den Uferrand.
Laut online-Portal Elwis, das Wasserstände der deutschen Flüsse anzeigt, wurden bis Sonntagabend im Rheinland und am Niederrhein weiter steigende Messwerte erwartet, am Pfingstmontag sollten die Wasserstände dann wieder leicht abfallen. Laut Deutschem Wetterdienst sollte der Sonntag gebietsweise Gewitter bringen - "lokal mit Starkregen, vereinzelt auch unwetterartig".
09:00 Uhr: Deutliche Entspannung in RLP und Saarland - doch Lage bleibt weiter ernst
Die Entwicklung des Hochwassers beschäftigt Rettungskräfte und Bevölkerung im Saarland und in Rheinland-Pfalz weiter. Die immensen Schäden werden erst langsam sichtbar. "Die Hochwasserlage ist weiter ernst, aber die Situation zeigt in vielen Bereichen deutliche Entspannung", hieß es am Samstag vom saarländischen Innenministerium.
Größtenteils ziehe sich das Wasser langsam zurück. In der Nacht zum Sonntag war die Lage zunächst unverändert. "Sowohl für Aufräumarbeiten als auch für Einschätzungen zum Schaden ist es einfach noch zu früh", sagte eine Sprecherin des Landkreises Trier-Saarburg der Deutschen Presse-Agentur. Man habe nun Drohnen angefordert, um sich von oben einen Überblick über das Schadensausmaß verschaffen zu können.
Die Blies, ein knapp 100 km langer Nebenfluss der Saar, hat sich in Folge des Hochwassers zu einer Seenplatte ausgeweitet. Die Hochwassersituation ist in Blieskastel immer noch angespannt. Quelle: dpa
Die saarländische Landeshauptstadt Saarbrücken als Untere Katastrophenschutzbehörde hat die Großschadenslage nach den schweren Überschwemmungen aufgehoben. Die akuten Rettungs- und Sicherungsmaßnahmen seien abgeschlossen und die Gewässerpegelstände weiterhin rückläufig, teilte die Pressestelle der Stadt am Samstagabend mit.
Den Wasserstand der Mosel kannst du auch hier über unserer Livecam beobachten:
Was ist passiert?
Enorme Regenmengen hatten im Saarland am Freitag und in der Nacht zum Samstag für Überflutungen, Erdrutsche und voraussichtlich hohe Schäden gesorgt.
In der Landeshauptstadt Saarbrücken stand die Stadtautobahn unter Wasser und musste gesperrt werden. Auch ein Kohlekraftwerk im Saarland war überflutet worden, wie mehrere Medien berichteten.
Die Behörden befürchteten zudem, dass die historische Altstadt von Blieskastel überflutet würde. Mehrere Einsatzkräfte versuchten dies zu verhindern. Mehrere Menschen mussten im ganzen Land evakuiert werden.
In Rußhütte, einem Stadtteil Saarbrückens, wurden sie etwa mit Amphibienfahrzeugen und Booten in Sicherheit gebracht. Die Behörden befürchteten zudem, dass die historische Altstadt von Blieskastel überflutet würde. Mehrere Einsatzkräfte versuchten dies zu verhindern.
Hochwasser in RLP
Auch im benachbarten Rheinland-Pfalz kam es zu Hochwasser - in beiden Ländern liefen Keller und Straßen voll. Viele kleinere Bäche und Flüsse traten über die Ufer. Die gute Nachricht: Es gab bislang kaum Verletzte oder gar Tote zu beklagen.
Auch der Bahnverkehr kam zeitweise zum Erliegen. Im Verlauf des Samstags konnte aber auch dieser wieder anrollen. Auch die meisten gesperrten Straßen waren wieder befahrbar.
Über Nacht ist die Mosel in Zell über Kante der Hochwasserschutzmauer gestiegen. Quelle: dpa
Eine Verletzte
Trotz der enormen Wassermassen - der Wetterdienst maß stellenweise mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter in nicht einmal 24 Stunden - ging es mit Blick auf mögliche Verletzte oder Tote glimpflich aus. "Aktuell liegen Meldungen über eine verletzte Person vor", hieß es vom Sprecher. Diese war demnach bei einem Rettungseinsatz verunglückt und musste wiederbelebt werden. "Die Person ist in stationärer Behandlung, Meldungen zum Gesundheitszustand sind derzeit nicht bekannt."
Samstag
17:45 Uhr: Aufräumarbeiten dauern an - Scholz im Hochwassergebiet
Eigentlich wollte Bundeskanzler Olaf Scholz ganz woanders sein - nun aber steht er in blauen Jeans und mit Gummistiefeln in der Elsässer Straße von Kleinblittersdorf im Saarland. Inmitten von Häusern, in denen Keller und Erdgeschosse vollgelaufen sind, verspricht der Kanzler am Samstag Hilfe:
"Leider ist das ja hier nicht das erste Mal, dass wir eine große Naturkatastrophe zu bewältigen haben und deshalb werden wir natürlich schauen, was hier jetzt zu tun ist und was notwendig ist", sagt Scholz. "Alle können sich darauf verlassen, dass das im besten Sinne geschieht."
Enorme Regenmengen haben im Saarland am Freitag und in der Nacht zu Samstag für Überflutungen, Erdrutsche und voraussichtlich hohe Schäden gesorgt. In der Landeshauptstadt Saarbrücken stand die Stadtautobahn unter Wasser und musste gesperrt werden.
Mehrere Menschen wurden im ganzen Land evakuiert. In Rußhütte, einem Stadtteil Saarbrückens, wurden sie etwa mit Amphibienfahrzeugen und Booten in Sicherheit gebracht. Die Behörden befürchteten zudem, dass die historische Altstadt von Blieskastel überflutet werden könnte. Mehrere Einsatzkräfte versuchten dies zu verhindern.
Auch im benachbarten Rheinland-Pfalz kam es zu Hochwasser - in beiden Ländern liefen Keller und Straßen voll. Viele kleinere Bäche und Flüsse traten über die Ufer. In der benachbarten französischen Region Moselle in Lothringen herrschte am Samstag weiterhin die höchste Alarmstufe Rot für Überschwemmungen. Die gute Nachricht: An allen betroffenen Orten gab es bislang kaum Verletzte oder gar Tote zu beklagen.
Nach dem Dauerregen in der Nacht zu Samstag hob der DWD am frühen Samstagmorgen zudem alle Unwetterwarnungen in Deutschland auf.
Die Lage entspannte sich demnach auch in den Flutgebieten etwas: Seit 1.00 Uhr stiegen die Pegelstände zumindest nicht mehr, wie ein Sprecher des Lagezentrums sagte. Nach einer unruhigen Nacht begann bereits das Aufräumen. Das Ausmaß der Schäden dürfte erst in den nächsten Tagen sichtbar werden.
14:30 Uhr: Kirmes-Fahrgeschäfte bei Bonn müssen umziehen
Eine kleine Kirmes am Rhein bei Bonn hat dem steigenden Wasserstand teilweise weichen müssen. Mehrere Schausteller beim Strandfest in Mondorf mussten ihre Fahrgeschäfte abbauen oder umsiedeln, wie Fahrgeschäftsbetreiber Pascal Brand sagte. Schon seit Freitag hätten sie an ihren Standorten am Fähranleger, nur wenige Meter vom Rheinufer entfernt, gebangt. Am Samstagmorgen war es unter anderem für das Spielgeschäft "Treasure Island" so weit. Betreiber Brand räumte seinen Platz, als die ersten Wellen über den Uferrand schwappten. Zuerst hatte die «Kölnische Rundschau» berichtet.
Am Rheinpegel in Bonn wurden am Samstagmorgen 3,66 Meter gemessen.
Laut dem online-Portal Elwis, das Wasserstände der deutschen Flüsse anzeigt, werden bis Sonntagabend im Rheinland und am Niederrhein weiter stark steigende Pegelstände erwartet - bedingt durch die heftigen Unwetter im Südwesten Deutschlands. Am Montag fallen die Wasserstände voraussichtlich wieder leicht ab.
12:50 Uhr: Meteorologe gibt Unwetter-Ausblick für die nächsten Tage
Laut wetter.com-Meteorologe Martin Puchegger ist einerseits Unwettertief KATINKA, andererseits auch das OMEGA-Hoch UWE für die heftigen Regenfälle verantwortlich. Dieses Hochdruckgebiet über dem Baltikum verstärke sich nach den Pfingstfeiertagen erneut und nimmt wieder die Form eines griechischen Omegas an, so der Experte.
"Es wird dann zwar einen anderen Namen tragen und nicht mehr UWE heißen. Es sorgt bei uns aber für weitere Probleme. Denn an seiner linken Flanke kommt am Dienstag das nächste Unwettertief auf uns zu."
So werde es nach derzeitigem Stand der Wettermodelle vornehmlich wieder den Südwesten der Bundesrepublik mit Starkregen treffen. "Bezüglich der genauen Lage der Regenzonen gibt es noch erhebliche Unsicherheiten", so Puchegger, "sollte aber erneut das Saarland betroffen sein, wird man gut daran tun, erneut entsprechende Unwetterwarnungen auszurufen."
11:40 Uhr: "Außergewöhnliches Hochwasser" - hier herrscht weiterhin Alarmstufe ROT
Wegen starker Regenfälle herrscht in der französischen Region Moselle in Lothringen weiterhin Alarmstufe ROT für Überschwemmungen. Der Wetterdienst Metéo France berichtete am Samstag von "außergewöhnlichem Hochwasser" des Saar-Nebenflusses Nied und von "starkem Hochwasser" an mehreren Flüssen im Nordosten der Region an der Grenze zu Deutschland. Im Department Bas-Rhin rund um Straßburg herrscht demnach Warnstufe Orange, also die zweithöchste Stufe.
"Das Äquivalent von mehr als einem Monatsregen ist in weniger als 24 Stunden gefallen", erklärte die Präfektur am Freitagabend und sprach von einer "beeindruckenden, aber nicht dramatischen" Situation, in der "keine Toten oder Verletzten" zu beklagen seien.
Der Hochwasserdienst Vigicrues teilte am Samstag mit, dass die "bemerkenswerte Regenperiode" in den Departements Moselle, Meurthe-et-Moselle und Bas-Rhin zwar vorbei sei. "Dennoch werden die Pegel an den meisten Flüssen in diesem Gebiet weiter ansteigen."
Im benachbarten Saarland haben enorme Regenmengen Überflutungen, Erdrutsche und voraussichtlich hohe Schäden verursacht.
Quelle: Harald Tittel/dpa
11:10 Uhr: Scholz im Hochwassergebiet
Bundeskanzler Scholz macht sich am Samstagmittag im Saarland nach Dauerregen und Hochwasser ein Bild von der Situation. Er wird um etwa 11.30 Uhr in Kleinblittersdorf erwartet. Anschließend fährt er nach Rußhütte. Dort will er mit Helferinnen und Helfern sprechen.
Scholz will danach ins Ludwigsparkstadion nach Saarbrücken fahren, dort will er sich mit Vertretern von Hilfsorganisationen treffen. Der Kanzler ist unterwegs mit der saarländischen Ministerpräsidentin Anke Rehlinger.
Enorme Regenmengen haben im Saarland Überflutungen, Erdrutsche und voraussichtlich hohe Schäden verursacht. Zum genauen Ausmaß der Schäden gab es noch keine Angaben. "Damit keine Zeit verloren geht, hat die Landesregierung kurzfristig Beschlüsse gefasst, durch die Hilfe bereitsteht, um entstandene Schäden zu beheben", hatte Rehlinger angekündigt. Noch könne aber niemand konkrete Summen nennen.
08:40 Uhr: Mehr als 3000 Einsätze - Lage entspannt sich etwas
Straßen und Häuser unter Wasser, Tausende Rettungseinsätze und Sorge um eine Altstadt: Enorme Regenmengen haben im Saarland Überflutungen, Erdrutsche und voraussichtlich hohe Schäden verursacht. In 24 Stunden fiel stellenweise mehr Regen als im gesamten April. Kanzler Scholz besucht die Region mit Ministerpräsidentin Anke Rehlinger.
Nach bisherigen Kenntnissen sind bei dem schweren Unwetter mit stundenlangen Niederschlägen und großflächigen Überflutungen keine Menschen ums Leben gekommen. Bei einer Evakuierungsaktion habe es einen Verletzten gegeben, sagte der Sprecher des Lagezentrums.
Die Lage entspannt sich nun etwas: Der DWD hob am frühen Samstagmorgen alle Unwetterwarnungen in Deutschland auf. Doch das genaue Ausmaß der Schäden dürfte wohl erst mit Tageslicht sichtbar werden.
Am Freitag und auch noch in der Nacht zum Samstag kämpfte fast das ganze Bundesland mit den Wassermassen. Auf Videos waren zur Hälfte überschwemmte Autos, im Hochwasser feststeckende Wohnwagen und zahlreiche überflutete Straßen zu sehen. Gebäude wurden notdürftig mit Sandsäcken geschützt, teilweise stehen ganze Straßenzüge unter Wasser.
Das Lagezentrum in Saarbrücken registrierte bislang mehr als 3000 Polizei- und Rettungseinsätze im gesamten Bundesland. Die Zahlen stammen vom frühen Samstagmorgen, wie eine Sprecherin des Lagezentrums in Saarbrücken sagte.
Feuerwehrautos in den Wassermassen
Großschadenslage: Evakuierungen, abgeschalteter Strom und lahmliegender Verkehr
In der Altstadt des saarländischen Ottweiler musste in der Nacht zum Samstag vorsorglich der Strom abgeschaltet werden, wie ein Sprecher des Innenministeriums sagte. "Wir haben hier eine Großschadenslage", sagte der Landrat des Landkreises Neunkirchen, Sören Meng, in einem Video auf Facebook.
"Die Folgen für den Landkreis sind sehr groß. Es sind fast alle Städte und Gemeinden betroffen." In Rußhütte, einem Stadtteil der Landeshauptstadt Saarbrücken, wurden die Menschen mit Amphibienfahrzeugen und Booten evakuiert. Ein Straßenzug sei hier besonders betroffen gewesen, sagte der Sprecher des Innenministeriums.
Wegen des Unwetters meldete die Deutsche Bahn massive Beeinträchtigungen und Ausfälle im Zug- und Schienenersatzverkehr in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Von nicht notwendigen Reisen ins Saarland sei abzusehen, teilte die Bahn mit. Aufgrund der Witterungsbedingungen könne kein Ersatzverkehr eingerichtet werden.
Quelle: Fabian Kleer/dpa
Schäden in Millionenhöhe erwartet
In saarländischen Völklingen sind wegen des anhaltenden Regens Straßenzüge vom Stromnetz genommen worden. "In Völklingen werden Schäden in Millionenhöhe erwartet, insbesondere im privaten Bereich", hieß es. "Das Schadensausmaß ist nicht noch absehbar."
Es handele sich um ein Hochwasserereignis, wie es alle 20 bis 50 Jahre stattfinde, teilte das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz mit. An der Unteren Blies rechnete das Amt noch bis zum Samstagnachmittag mit weiter ansteigenden Wasserständen. Der DWD maß stellenweise mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter in nicht einmal 24 Stunden.
Zum Vergleich: Im gesamten vergangenen Monat April waren im Saarland rund 74 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen worden - und dies war ein Sechstel mehr Niederschlag als normalerweise in dem Monat.
Die Landeshauptstadt Saarbrücken rief ebenso wie mehrere Kreise eine Großschadenslage aus. Mehrere Gebäude im Stadtgebiet mussten evakuiert werden. Die Stadt richtete Ausweichquartiere in Schulen und ein Bürgertelefon ein. "Wir haben überall Evakuierungen", sagte ein Sprecher des Lagezentrums in Saarbrücken. "Es regnet überall, landesweit."
Auch in Rheinland-Pfalz volle Keller und Straßen - 220 Menschen evakuiert
Im benachbarten Rheinland-Pfalz waren am Freitag vor allem der Landkreis Trier-Saarburg mit den Verbandsgemeinden Ruwer und Saarburg-Kell sowie die Südpfalz und die Städte Trier, Zweibrücken, Pirmasens und Ludwigshafen von dem Dauerregen betroffen.
Keller und Straßen liefen voll und Bäume stürzten um, wie die Koordinierungsstelle der Aufsichts- und Dienstleistungsbehörde (ADD) berichtete. Verletzt wurde nach derzeitigem Kenntnisstand niemand. Viele kleinere Bäche und Flüsse traten über die Ufer.
Die Evakuierung der tiefer gelegenen Ortsteile in Schoden an der Saar war bis zum frühen Samstagmorgen erfolgreich abgeschlossen. 220 Menschen wurden laut Kreisverwaltung in einer Turnhalle untergebracht.
Zahlreiche Menschen wurden vor Wassermassen gerettet
In Saarburg wurde außerdem ein Seniorenheim evakuiert, in Trittenheim an der Mittelmosel ein Hotel. Davon waren etwa 50 Menschen betroffen, die ebenfalls in einer Turnhalle untergebracht wurden. Der Wasserstand der Saar war zuvor wegen des Dauerregens so stark gestiegen, dass eine Überflutung des Uferdamms befürchtet wurde.
Mit Sandsäcken wollten Helfer versuchen, den Damm zu stabilisieren. "An fast allen Orten entlang der Saar sind Straßen und Gebäude überspült, in vielen Gemeinden treten kleinere Gewässer über die Ufer", teilte die Kreisbehörde mit.
In Trassem im gleichen Kreis wurden drei Menschen, die wegen des Hochwassers in ihren Häusern eingeschlossen waren, von den Rettungskräften befreit. Das teilte der Landkreis Trier-Saarburg auf X mit. In Trassem hätten sich zudem mehrere Bewohner in ihren Häusern verschanzt, hieß es.
"Es wird dringend davon abgeraten, sich etwaigen Evakuierungsaufforderungen der Einsatzkräfte zu widersetzen, dies kann lebensbedrohliche Folgen mit sich ziehen, die Pegel steigen weiterhin an", teilte der Kreis mit.
Quelle: Harald Tittel/dpa
Wie geht es weiter?
Am Samstag beginnt dann nach einer unruhigen Nacht für viele Menschen in den betroffenen Regionen das Aufräumen. Auch Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) zeigte Mitgefühl am späten Freitagabend auf X:
"Bin wie viele heute Abend in Gedanken bei den Menschen in den Hochwassergebieten und den Helfern, von denen viele die ganze Nacht im Einsatz sein werden. Ich hoffe, alle kommen sicher durch die nächsten schlimmen Stunden."
Bereits in der Nacht zum Samstag sandte die Landesregierung eine Botschaft an die Bürgerinnen und Bürger und leitete erste Schritte für finanzielle Hilfen ein. "Viele Saarländerinnen und Saarländer bangen um ihre vier Wände und ihr Hab und Gut oder haben bereits starke Schäden zu beklagen", teilte Ministerpräsidentin Rehlinger mit.
"Damit keine Zeit verloren geht, hat die Landesregierung kurzfristig Beschlüsse gefasst, durch die Hilfe bereitsteht, um entstandene Schäden zu beheben." Noch könne aber niemand konkrete Summen nennen.
In einer Schalte am späten Freitagabend habe der Ministerrat ein sogenanntes Elementarereignis von überörtlicher Bedeutung festgestellt. Damit können laut Staatskanzlei Hilfen des Landes fließen.
Zudem könnten Kommunen wegen der außergewöhnlichen Notsituation von Regelungen des Haushaltsausgleichs abweichen. "Landesregierung und Kommunen stehen zusammen, wie das ganze Saarland", teilte Innenminister Reinhold Jost (SPD) mit.
07:56 Uhr: Zweibrückener Innenstadt gesperrt, Strom abgeschaltet
Wegen Überschwemmungen infolge des extremen Dauerregens ist die Innenstadt von Zweibrücken in der Westpfalz abgesperrt worden. In einzelnen Straßenzügen sei auch der Strom abgeschaltet worden, sagte ein Stadtsprecher am frühen Samstagmorgen.
Das Abpumpen vollgelaufener Gebäude sei in der Nacht teils eingestellt worden, da das Wasser sofort wieder eingelaufen sei. Feuerwehr, Polizei und andere Rettungsorganisationen rückten zu mehr als 200 Einsätzen aus, weite Teile der Innenstadt sind überflutet worden. Zweibrücken ist eine Stadt mit rund 35 000 Einwohnern in unmittelbarer Nachbarschaft zum Saarland.
Freitag
20:40 Uhr: Bevölkerung wird aufgerufen, den Aufenthalt im Freien unbedingt zu vermeiden
Heftiger Dauerregen hat am Freitag im Saarland Überflutungen und Erdrutsche verursacht. In der Landeshauptstadt Saarbrücken und weiteren Kommunen mussten Häuser wegen ansteigender Wassermassen evakuiert werden. Das Innenministerium sprach von einer "flächigen Hochwasserlage", wobei der Schwerpunkt auf dem südöstlichen Landesteil liege. Betroffen seien vor allem der Kreis Neunkirchen, der Saarpfalz-Kreis und der Regionalverband Saarbrücken, teilte der Sprecher des Ministeriums am Abend mit. Von Verletzten war zunächst nichts bekannt.
Bisher seien glücklicherweise keine Menschen zu Schaden gekommen, sagte der Sprecher des Innenministeriums am Freitagabend. 50.000 Sandsäcke aus der Landesreserve seien freigegeben. Es werde geprüft, ob man Hilfe aus umliegenden Bundesländern anfordern solle.
Die Landeshauptstadt Saarbrücken rief ebenso wie mehrere Kreise eine Großschadenslage aus. Mehrere Gebäude im Stadtgebiet mussten evakuiert werden. Die Stadt richtete Ausweichquartiere in Schulen und ein Bürgertelefon ein. Betroffene Personen wurden aufgerufen, nur das Notwendigste mitzunehmen.
Eine ähnliche Situation gab es auch andernorts: "Wir haben überall Evakuierungen", sagte ein Sprecher des Lagezentrums in Saarbrücken. "Es regnet überall, landesweit." Die Bevölkerung wurde aufgerufen, den Aufenthalt im Freien unbedingt zu vermeiden und überflutete oder gefährdete Abschnitte von Verkehrswegen zu meiden.
Menschen mit Booten gerettet
Der Kreis Neunkirchen teilte am Abend mit, alle Städte und Gemeinden im Landkreis seien «in großem Umfang von den Starkregenereignissen betroffen». Besonders gelte dies für Ottweiler, dort drohe die Blies überzulaufen. In Wemmetsweiler hätten Menschen mit Booten aus ihren Häusern gerettet werden müssen. Von überfluteten Kellern und Straßen sowie Erdrutschen berichtete auch die Feuerwehr in Blieskastel (Saarpfalz-Kreis). "Die Böden nehmen keinen Regen mehr auf", sagte der Sprecher.
Es bestehe extreme Hochwassergefahr, erklärte das Hochwassermeldezentrum. Es handele sich um ein Hochwasserereignis, wie es alle 20 bis 50 Jahre stattfinde, teilte das Landesamt für
Umwelt- und Arbeitsschutz mit. Es könne zur Überflutung bebauter Gebiete in größerem Umfang sowie zur Flutung von land- und forstwirtschaftlichen Flächen kommen. Die Wasserstände an den Pegeln im Einzugsgebiet Saar stiegen weiter an. An vielen Stellen sei die Meldehöhe 3 und teils sogar 4 überschritten worden. Erst zum Tageswechsel wird mit fallenden oder stagnierenden Wasserständen gerechnet.
20:25 Uhr: Teils mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter im Saarland
Über 100 Liter Regen pro Quadratmeter in nicht einmal 24 Stunden - diese Mengen hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Freitag an vielen Messstellen im Saarland registriert. Eine DWD-Meteorologin sprach von massivem Regen, für den die Flüsse und die Infrastruktur nicht ausgerichtet seien. Zum Vergleich: Im gesamten vergangenen Monat April waren im Saarland rund 74 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen worden - und dies war ein Sechstel mehr Niederschlag als normalerweise in jenem Monat.
Die schauerartig verstärkten Niederschläge ließen voraussichtlich in den folgenden Stunden nach, sagte die Meteorologin am Freitagabend.
Es werde weiter regnen, aber die Intensität lasse nach. Der DWD warnt noch für den Zeitraum bis Samstagmorgen 2 Uhr vor extrem ergiebigem Dauerregen im Saarland. Es bestehe große Gefahr für Leib und Leben durch massive Überflutungen und hohe Pegelstände.
Bis 19 Uhr seien in Saarbrücken-Ensheim und Berus im Landkreis Saarlouis 107 Liter pro Quadratmeter gefallen, sagte die DWD-Meteorologin auf Anfrage. In Tholey im Landkreis St. Wendel seien es 103 Liter pro Quadratmeter gewesen, in Saarbrücken-Burbach 100. Verbreitet seien im Saarland 60 bis 100 Liter pro Quadratmeter gefallen. Die Flusspegel seien rasch gestiegen.
19:30 Uhr: Trier-Saarburg und Südpfalz besonders von Dauerregen betroffen
Von dem Dauerregen sind in Rheinland-Pfalz am Freitag vor allem der Kreis Trier-Saarburg sowie die Südpfalz und Zweibrücken betroffen gewesen. Keller und Straßen liefen voll und Bäume stürzten um, wie die Koordinierungsstelle der Aufsichts- und Dienstleistungsbehörde (ADD) berichtete. Verletzt wurde zunächst niemand.
Allein im Kreis Trier-Saarburg habe es bis zum frühen Freitagabend rund 40 Einsätze gegeben, teilte der Kreis mit. Ein Pegel im Einzugsgebiet Schwarzbach bei Walshausen und Felsalbe in der Südpfalz sollte über den Wert für ein hundertjähriges Hochwasser steigen.
Der Kreis Trier-Saarburg teilte mit, er habe wegen der Pegelprognosen an Saar und Mosel am Nachmittag die Einsatzleitung übernommen und einen Verwaltungsstab eingerichtet, um die seit dem Morgen eingerichtete Technische Einsatzleitung zu unterstützen. Das
Führungs- und Lagezentrum der Kreisverwaltung sei bereits am Donnerstagabend eingerichtet worden, weil der Deutsche Wetterdienst weiterhin vor starkem Dauerregen in der Region Trier gewarnt hatte.
19:20 Uhr: Scholz will sich im Saarland Bild von Hochwasser-Lage machen
Wegen des starken Hochwassers im Saarland hat Bundeskanzler Olaf Scholz einen für Samstag geplanten Wahlkampfauftritt absagt. Stattdessen will er sich im Saarland gemeinsam mit Ministerpräsidentin Anke Rehlinger ein Bild von der Lage vor Ort machen. Das teilte der saarländische Regierungssprecher Julian Lange am Abend mit.
Die saarländische Regierung will am Freitagabend um 21.30 Uhr in einer Schaltkonferenz die aktuelle Lage erörtern, wie der Regierungssprecher weiter sagte. Rehlinger hatte sich am frühen Abend im Lagezentrum des Innenministeriums informiert. Im Anschluss wollen die Regierungschefin und der saarländische Innenminister sich ein Bild vor Ort in Russhütte in Saarbrücken machen.
19:10 Uhr: Erdrutsche und geflutete Straßen: Feuerwehr in Blieskastel im Stress
Wegen Erdrutschen, überfluteter Straßen und zahlreicher vollgelaufener Keller ist die Feuerwehr auch im saarländischen Blieskastel im Dauereinsatz. Die Einsatzkräfte versuchten, das Wasser vom Eindringen in die Häuser abzuhalten, sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Freitagabend. Straßen seien überflutet und Bäume auf Gebäude gestürzt. Auch ein Pferdestall habe evakuiert werden müssen. «Die Böden nehmen keinen Regen mehr auf», sagte der Sprecher.
Die Einsätze konzentrierten sich auf Bereiche rund um die Innenstadt. Die Kernstadt von Blieskastel selbst sei nicht betroffen. Der Pegel der Blies stehe bei 2,4 Metern. Kritisch für die Innenstadt werde es ab 3 Metern, sagte der Sprecher. Insgesamt 140 Einsätze müssten abgearbeitet werden. Das Wasser drücke zum Teil aus den Kanaldeckeln heraus.
Auch in Saarbrücken ist die Lage wegen des Dauerregens zunehmend angespannt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt für das Saarland und das südliche Rheinland-Pfalz bis in die Nacht zum Samstag vor Dauerregen.
17:55 Uhr: So viel Regen kommt im Saarland noch herunter - Gefahr für Leib und Leben!
Im Saarland gibt es schon jetzt zahlreiche Überflutungen. In der Stadt Saarbrücken wurde wegen der Regenfälle eine Großschadenslage ausgerufen. Laut wetter.com-Meteorlogen Alban Burster wird es am Freitagabend und in der Nacht zum Samstag noch weiter regnen. 15 bis 25, teils 30 Liter können nochmal herunterkommen. Die Lage wird sich also noch deutlich verschärfen, es besteht Gefahr für Leib und Leben durch massive Überflutungen!
Mehrere Flüsse sind im Saarland über die Ufer getreten und überschwemmten Straßen. Quelle: dpa
17:35 Uhr: Mehrere Gebäude in Saarbrücken müssen evakuiert werden
Die saarländische Landeshauptstadt hat wegen Dauerregens eine Großschadenslage ausgerufen. Es bestehe Gefahr für Leib und Leben durch massive Überflutungen.
Die Stadt Saarbrücken hat wegen starker Regenfälle eine Großschadenslage ausgerufen. Es komme gebietsweise zu Überflutungen, teilte die Stadt am Freitagnachmittag mit. Sie berief sich auf eine Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdiensts (DWD), nachdem große Gefahr für Leib und Leben durch massive Überflutungen und hohe Pegelstände bestehe. Unpassierbare oder von Wassermassen eingeschlossene Gebiete sowie Erdrutsche seien möglich. Mehrere Gebäude im Stadtgebiet müssten evakuiert werden.
Betroffene Personen wurden aufgerufen, nur das Notwendigste mitzunehmen. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, den Aufenthalt im Freien unbedingt zu vermeiden und überflutete oder gefährdete Abschnitte von Verkehrswegen zu meiden.
17:05 Uhr: Hangrutsche, Straßensperrungen und Überschwemmungen in Rheinland-Pfalz und im Saarland
Starke Regenfälle haben im Saarland und in Teilen des südlichen Rheinland-Pfalz für zahlreiche Einsätze von Feuerwehr und Polizei gesorgt. Vielerorts mussten im Saarland wegen des Wetters Straßen gesperrt werden, einige waren überflutet, wie ein Sprecher der Polizei am Freitag sagte. Bis zum späten Nachmittag habe es über 300 Einsätze der Polizei und mehr als
500 Einsätze der Feuerwehr gegeben. "Es hört einfach nicht auf zu regnen", sagte ein Sprecher. Die Einsatzkräfte rückten aus, weil Keller voll Wasser gelaufen, Bäume umgefallen oder Fahrbahnen überflutet seien. Verletzt wurde demnach aber niemand.
Zugverkehr stark eingeschränkt
Nach Angaben des Bahnunternehmens Vlexx war der Zugverkehr im Saarland stark eingeschränkt, da mehrere Streckenabschnitte wegen Überschwemmungen unterspült und nicht befahrbar waren. Betroffene Linien waren die RB 72, RB 73, RB 74, RB 76 sowie auch teilweise der RE 3. Die Saarbahnlinie S1 fuhr aufgrund überspülter Gleise nur auf verkürzter Route. In der Nähe der Haltestelle Siedlerheim fiel zudem ein Baum auf eine Oberleitung, weshalb ein Umspannwerk sicherheitshalber abgeschaltet wurde. Auch der Busverkehr war wegen der Wetterlage stark eingeschränkt.
In Rheinland-Pfalz regnete es insbesondere in südlichen Landesteilen stark. Feuerwehrleute fuhren in der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land Sandsäcke aus und warnten die Bevölkerung angesichts steigender Bachpegel. Bei Dietrichingen (Landkreis Südwestpfalz) kam es nach Angaben eines Feuerwehrsprechers zu einem Hangrutsch an einer Kreisstraße. Einen kleineren Hangrutsch gab es im Bereich Landstuhl (Landkreis Kaiserslautern) nach Angaben einer Polizeisprecherin.
Zudem seien im Gebiet des Polizeipräsidiums Bäume umgestürzt. In der Nacht zum Freitag war in Freisbach (Landkreis Germersheim) nach Angaben der Kreisverwaltung Südliche Weinstraße ein Dachstuhl in Brand geraten, nachdem ein Blitz eingeschlagen war.
14:45 Uhr: Straßensperrungen im Saarland
Infolge von Regenfällen ist es am Freitag an verschiedenen Orten im Saarland zu Straßensperrungen gekommen. Wie ein Sprecher des Landesbetriebs für Straßenbau am Freitag sagte, wurden wetterbedingt zahlreiche Straßen im Bundesland abgesperrt.
Zwischen Sankt Ingbert und Heckendalheim sorgte ein Hangrutsch für eine Sperrung. Infolge von Starkregen sei ein Hang abgetragen und die Straße unterspült worden. Dem Sprecher zufolge dürfte die Sperrung nach dem Hangrutsch länger bestehen bleiben.
Überflutung der Stadtautobahn erwartet
Für den Nachmittag erwartete die Polizei eine Überflutung der Stadtautobahn 620 in Saarbrücken, weshalb eine Sperrung und eine Hochwasserumfahrt vorbereitet worden sei, sagte ein Sprecher des Landespolizeipräsidiums in Saarbrücken. Landesweit gab es bis zum Vormittag mehr als 200 Einsätze für Polizei und Feuerwehr.
Dabei ging es um vollgelaufene Keller, umgefallene Bäume und überflutete Fahrbahnen. Oftmals gab es kurzfristig Sperrungen aufgrund unpassierbarer Straßen. Verletzt wurde demnach aber niemand. Die Polizei wies darauf hin, dass mit Aquaplaning oder Überflutung auf allen Straßen zu rechnen sei.
09:00 Uhr Einsätze im Saarland und Baden-Württemberg
Im Saarland gab es laut Polizei am frühen Freitagmorgen die ersten wetterbedingten Polizeieinsätze, teilte das Lagezentrum in Saarbrücken am Morgen mit. Landesweit seien Einsatzkräfte ausgerückt und hätten mehrere Straßen wegen Überflutungen gesperrt. Schwerpunkte seien demnach Saarbrücken und Sankt Wendel gewesen. Zudem gab es vollgelaufene Keller - bisher ohne Personenschäden.
In Baden-Württemberg zählte man in der Nacht zwar etwas mehr Verkehrsunfälle, sagte ein Sprecher der Polizei. Verletzte oder Tote habe es aber nicht gegeben. In Stuttgart musste die Feuerwehr Wasser aus dem überschwemmten Berger-Tunnel abpumpen.
07:30 Uhr: Menschen aus Aufzug und von Autodach gerettet
Starker Regen und kräftige Gewitter bringen in Nürnberg mehrere Menschen in gefährliche Situationen. Zwei Autoinsassen mussten gerettet werden, zudem mehrere Menschen aus einem Aufzug an einem U-Bahnhof.
Bei einem schweren Unwetter in Nürnberg hat die Feuerwehr zwei Menschen gerettet, die mit ihrem Wagen in einer gefluteten Unterführung stecken geblieben und in ihrer Not auf das Autodach geklettert sind. Die beiden blieben unverletzt, sie wurden am Donnerstagabend von Rettungstauchern aus ihrer misslichen Lage geholt, wie die Feuerwehr berichtete.
Außerdem rettete die Feuerwehr kurz danach auch fünf eingeschlossene Menschen aus einer volllaufenden Aufzugskabine in einem U-Bahnhof in Nürnberg. Auch dabei sei niemand verletzt worden, hieß es.
Regen und starke Gewitter sorgten in Nürnberg seit dem frühen Abend dafür, dass die Einsatzkräfte pausenlos auf Trab waren. Die Lage entspanne sich zwar, aktuell seien aber weiterhin diverse Straßenunterführungen nicht passierbar, hieß es noch in der Nacht zum Freitag.
Keller, Straßen und Tiefgaragen liefen voll
Zahlreiche Keller, Straßen und Tiefgaragen liefen voll. In drei Stunden habe es etwa 300 Einsätze gegeben. In Spitzenzeiten seien bis zu 550 Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW tätig gewesen. Auch Kräfte aus Fürth sowie aus dem Landkreis Nürnberger Land wurden zur Unterstützung herangezogen. Ein weiterer kompliziertet Einsatz sei an der Technischen Hochschule zu bewältigen, wo eine große Tiefgarage über zwei Geschosse bis zum Erdgeschoss überflutet sei.
Die Feuerwehr warnte nachdrücklich davor, vollgelaufene Straßenbereiche zu durchfahren. Unter der Wasseroberfläche könnten sich nicht erkennbare offene Schächte wegen aufgeschwemmter Gullydeckel befinden, dies sei lebensgefährlich.
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