Unwetter-Ticker: Zweithöchste Hochwasser-Alarmstufe in Dresden

- Redaktion - Quelle: dpa/DWD/wetter.com
Verheerendes Hochwasser in Österreich - historischer Wasserstand in St. Pölten
Initialisierung des Players
fehlgeschlagen!
Bitte aktivieren Sie Flash!
Kontakt & Support
 

Die Hochwasserlage in Deutschlands Nachbarländern ist dramatisch. Auch in Deutschland steigen die Pegel. Wir halten dich mit dem Live-Ticker auf aktuellem Stand.

Das Vb-Tief ANETT brachte hohe Regenmengen in den Osten Mitteleuropas. Besonders stark betroffen sind weiterhin Tschechien, Polen und Österreich, aber auch im Osten Deutschlands wird es unter anderem an der Elbe kritisch. Dazu kommen große Schneemengen in höheren Lagen. Die Lage im Live-Ticker im Überblick:  

18.09.2024

08:07 Uhr: Zweithöchste Hochwasser-Alarmstufe in Dresden

Die Elbe hat in Dresden die Sechs-Meter-Marke erreicht. Es gilt dort nun laut Landeshochwasserzentrum die Alarmstufe 3 (Stand: 7.45 Uhr). Das bedeutet für die Anwohner, dass bebaute Fläche, überörtliche Straßen und Schienenwege überschwemmt werden können. Am Pegel Schöna im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge galt diese Stufe bereits - am Morgen lag der Wasserstand hier bei etwa 6,56 Meter.

Nach aktuellen Vorhersagen soll der Wasserstand im Laufe des Tages weiter steigen, bevor er in der Nacht auf Donnerstag wieder leicht sinkt. Demnach wird nicht erwartet, dass das Hochwasser die höchste Alarmstufe 4 ab sieben Metern erreicht wird. 

06:09 Uhr: Pegelstand der Elbe in Dresden kurz vor nächster Alarmstufe

Die Pegelstände der Elbe in Dresden und Schöna (Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) steigen weiter langsam an. Die Alarmstufe 3 ist in Dresden bislang nicht erreicht worden, wie aus Daten des Landeshochwasserzentrums hervorgeht. Am frühen Mittwochmorgen wurden dort 5,98 Meter gemessen. 

Damit liegt der Wert knapp vor der Sechs-Meter-Marke, die die dritte Alarmstufe einleitet. Laut der aktuellen Vorhersage soll der Wasserstand aber noch am Morgen den Richtwert erreichen. 

Wasserstand in Schönau bei Stufe 3

Alarmstufe 3 bedeutet für die Anwohner, dass bebaute Fläche, überörtliche Straßen und Schienenwege überschwemmt werden können. Bei Stufe 2 werden vor allem land- oder forstwirtschaftlicher Flächen, Gärten und andere Grünflächen geflutet, einzelne Gebäude können aber auch betroffen sein. 

Am Pegel Schöna wurde der Richtwert für Stufe 3 bereits überschritten. Am frühen Morgen lag der Wasserstand bei 6,54 Metern. Nach aktuellen Vorhersagen soll der Pegelstand im Laufe des Tages weiter steigen, bevor er in der Nacht auf Donnerstag wieder leicht sinkt. Demnach wird nicht erwartet, dass die höchste Alarmstufe ab sieben Metern erreicht wird. 

04:30 Uhr: Brandenburg stellt sich auf Hochwassergefahr ein

In den Hochwassergebieten von Polen über Tschechien bis nach Österreich kämpfen Einsatzkräfte gegen die Folgen der Flut - vor allem Brandenburg bereitet sich auf eine mögliche Wasserwalze in den nächsten Tage vor. In dem ostdeutschen Bundesland befinden sich Krisenstäbe in Alarmbereitschaft. Bürger sind im Einsatz, um ihre Häuser vor möglichen Schäden durch das drohende Hochwasser an der Oder zu bewahren. 

In Brandenburg wird am Sonntag ein neuer Landtag gewählt. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sagte am Dienstagabend in der Live-Sendung "rbb24 - Ihre Wahl: Der Kandidatencheck" im RBB-Fernsehen: "Wir hoffen das Beste, aber bereiten uns auf das Schlimmste vor." In Ratzdorf, wo die Oder Deutschland erreicht, gebe es im Gegensatz zum Hochwasser 1997 inzwischen einen Deich, sagte Woidke. Es gebe Vorkehrungen für Spundwände. 1997 erlebte Ratzdorf eine Hochwasser-Katastrophe mit schweren Schäden. 

AfD-Fraktionschef und Spitzenkandidat Hans-Christoph Berndt sagte auf eine Frage zum Klimawandel: "Lassen Sie uns das jetzt mit dem Klimawandel mal vergessen." In den vergangenen Jahrhunderten seien viel höhere Pegelstände erreicht worden. Die Deiche müssten in Ordnung gebracht werden. Biber, die Deiche schädigen könnten, müssten "gnadenlos weggetrieben" werden. 

In Sachsen rechnete Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) nicht mit einem größeren Hochwasser - auch wenn dort über die Elbe ein Teil des Hochwassers aus Tschechien abfließt. Die Pegelstände seien niedriger als zwischenzeitlich befürchtet, sagte er am Dienstag. "Das ist noch keine Entwarnung." Er verwies auf Investitionen in den Hochwasserschutz als Konsequenz aus früheren Fluten.

Im Süden und Osten Bayerns sollte sich die Lage weiter entspannen. So sanken die Wasserstände der Sempt im Landkreis Erding sowie der Donau in Passau unter die Richtwerte für die zweithöchste Warnstufe 3. 

An der Isar in Niederbayern stieg das Wasser dagegen noch an. In Landshut wurde der Richtwert der Meldestufe 3 überschritten. Das bedeutet, dass das Wasser einzelne bebaute Grundstücke oder Keller fluten kann und Sperrungen von Straßen möglich sind. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Dienstag mitgeteilt: "Neuer Dauerregen oder ein Temperatursturz sind aber erst mal nicht in Sicht."

Lage in den Nachbarländern

In Polen, Tschechien, Slowakei und Österreich stehen noch größere Gebiete unter Wasser. Es wird noch Tage dauern, bis die Behörden Entwarnung geben. Mehr als 20 Menschen kamen in den Ländern bislang in den Fluten ums Leben. In Tschechien werden mehrere Menschen vermisst. Dort unterstützte die Armee in den betroffenen Gebieten.

Im Osten Österreichs herrschte aufgrund des seit Tagen andauernden Regens der Ausnahmezustand. Mehr als 1800 Gebäude wurden bisher geräumt. Zahlreiche Straßen sind wegen des Hochwassers gesperrt.

Das Deutsche Rote Kreuz will an diesem Mittwoch weitere Hilfstransporte nach Polen schicken. Nach Angaben der Hilfsorganisation sollen 2500 Betten sowie 500 Decken ins Nachbarland gebracht werden. Insbesondere im Südwesten Polens sei die Lage weiter unübersichtlich. Städte und Dörfer seien überschwemmt, Dämme und Brücken zerstört. 

04:07 Uhr: Zweithöchste Hochwasser-Warnstufe in Landshut

Der Dauerregen hat nachgelassen, doch an der Isar in Niederbayern steigt das Wasser noch an. In Landshut wurde der Richtwert der Warnstufe 3 überschritten, wie der Hochwassernachrichtendienst Bayern meldete. Das bedeutet, dass das Wasser einzelne bebaute Grundstücke oder Keller fluten kann und Sperrungen von Straßen möglich sind. Demnach wurde ein Pegelstand von 3,19 Metern erreicht (Stand 3.45 Uhr). Der Richtwert für die höchste Meldestufe 4 liegt dort bei 3,80 Metern. Laut Prognose sollte das Wasser aber nicht mehr so weit steigen.

An anderen Flüssen sorgten die Pegelstände dagegen für ein vorsichtiges Aufatmen. So sanken die Wasserstände der Sempt im Landkreis Erding sowie der Donau in Passau unter die Richtwerte für Warnstufe 3. Die Hochwasserwarnung für Stadt und Landkreis Passau galt zunächst allerdings weiter.

17.09.2024

21:33 Uhr: Woidke vor Hochwasser - bereiten uns auf das Schlimmste vor

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sieht das Land grundsätzlich gerüstet für das drohende Hochwasser. "Wir hoffen das Beste, aber bereiten uns auf das Schlimmste vor", sagte Woidke bei der Live-Sendung "rbb24 - Ihre Wahl: Der Kandidatencheck" im RBB-Fernsehen mit den Spitzenkandidaten der Parteien für die Landtagswahl. "Es ist ein gutes Fundament, da sind seit 1997 Milliarden in den Hochwasserschutz investiert worden in Brandenburg." Am Sonntag wird in Brandenburg ein neuer Landtag gewählt. 

In Ratzdorf, wo die Oder Deutschland erreicht, gebe es im Gegensatz zum Hochwasser 1997 inzwischen einen Deich, sagte Woidke. Es gebe Vorkehrungen für Spundwände. Im Jahr 1997 erlebte Ratzdorf eine Hochwasser-Katastrophe mit schweren Schäden. "Wir sind im Deichbau gut vorangekommen, wir haben aber noch ein paar Baustellen", sagte Woidke und nannte Mühlberg an der Elbe.

AfD-Fraktionschef und Spitzenkandidat Hans-Christoph Berndt sagte zur Moderatorenfrage zum Klimawandel: "Lassen Sie uns das jetzt mit dem Klimawandel mal vergessen." In den vergangenen Jahrhunderten seien viel höhere Pegelstände erreicht worden. Die Deiche müssten in Ordnung gebracht werden. Biber, die Deiche schädigen könnten, müssten «gnadenlos weggetrieben» werden. 

Der Grünen-Fraktionsvorsitzende und Spitzenkandidat Benjamin Raschke forderte mehr Naturschutz für mehr Hochwasserschutz. Es brauche aber auch mehr Tempo beim Klimaschutz. "Wir brauchen richtig Investitionen in Personal und in Baumaßnahmen für höhere Deiche."

CDU-Landes- und Fraktionschef Jan Redmann forderte mit Blick auf Deiche, Nutrias und Bisamratten müssten leichter zu jagen sein. "Am Ende haben wir ein viel zu aufwendiges Verfahren, um die bejagen zu können." Das sei ein Beitrag zur Stabilität. Er forderte eine allgemeine Dienstpflicht zum Beispiel für den Katastrophenschutz.

BSW-Landeschef und Spitzenkandidat Robert Crumbach zeigte sich zuversichtlich, dass Brandenburg für Hochwasser "ganz gut aufgestellt ist".

Der Linke-Spitzenkandidat und Fraktionschef Sebastian Walter warb für eine Elementarversicherung, damit niemand in Flutregionen Angst haben müsse, das Haus zu verlieren.

Der Landeschef von BVB/Freie Wähler, Péter Vida, forderte eine Verstärkung der Deiche. Nötig seien auch Rückhaltevorrichtungen für Regen. Auch er sieht Biber und Nutrias als Problem.

17:30 Uhr: Zahl der Todesopfer in Polen nach Hochwasser steigt

In den polnischen Hochwassergebieten sind nach Angaben der Polizei zwei weitere Tote gefunden worden, was die Zahl der bestätigten Todesopfer auf sechs erhöht. Eine Sprecherin der Polizei in Klodzko erklärte der Nachrichtenagentur PAP, dass die Leiche eines Mannes in einem Auto im Dorf Ladek-Zdroj entdeckt wurde. Der zweite Tote wurde im Flussbett der Biala Ladecka in Stronie Slaskie gefunden. Am Dienstag war noch von vier Toten die Rede gewesen.

Andere Berichte gehen jedoch von einer höheren Zahl der Opfer aus. Das Portal Onet berichtete unter Berufung auf die Regionalverwaltung in Klodzko von insgesamt zehn Todesopfern, darunter drei in Ladek-Zdroj und sieben in Stronie Slaskie.

Stronie Slaskie, ein niederschlesischer Ort im Glatzer Schneegebirge nahe der Grenze zu Tschechien, war besonders stark betroffen. Am Sonntag brach dort ein Staudamm, und die Wassermassen fluteten auch den weiter unterhalb gelegenen Kurort Ladek-Zdroj.

16:25 Uhr: Donau in Österreich für Schifffahrt gesperrt 

Das Hochwasser geht zurück. Auf der Donau gilt dennoch ein Fahrverbot. Denn nun wird viel Schmelzwasser aus den Bergen erwartet.

Nach den heftigen Niederschlägen der vergangenen Tage dürfen auf dem österreichischen Abschnitt der Donau bis auf Weiteres keine Schiffe fahren. Das gab das Ministerium für Klimaschutz und Mobilität bekannt.

Seit dem vergangenen Hochwasser-Wochenende waren Teilstrecken des Flusses nach und nach gesperrt worden. Am Dienstag wurde schließlich auch die Schifffahrt im Grenzgebiet zu Bayern untersagt.

Schneeschmelze als Risikofaktor

Wegen der Sperre sitzen derzeit rund 70 Güterschiffe und 70 Personenschiffe in Österreich fest. Die meisten Passagiere konnten bereits an Land gehen. Am Dienstag wurde auch eine Lösung für den Schweizer Flusskreuzer "Thurgau Prestige" gefunden. 102 Passagiere mussten in den vergangenen Tagen in Wien wegen Hochwassers an Bord bleiben. Nun können auch sie das Schiff verlassen, hieß es.

Die Totalsperre der Donau ist in Kraft, weil die hohen Pegelstände nach Ende des Dauerregens nur langsam sinken. Durch die steigenden Temperaturen sei nun eine Schneeschmelze in den Bergen zu erwarten, hieß es aus dem Ministerium. Deshalb sei ein neuerlicher Anstieg der Donau zu befürchten. Wie lange das Fahrverbot gilt, ist laut den Behörden noch nicht abschätzbar.

16:01 Uhr: Frankfurt (Oder) baut Schutzwände auf und verlegt Wahllokale

Die Stadt Frankfurt (Oder) bereitet sich intensiv auf das bevorstehende Hochwasser vor. Oberbürgermeister René Wilke (parteilos) kündigte nach Beratungen des Krisenstabs an, dass Schutzwände und Sandsäcke zum Hochwasserschutz aufgestellt werden. Zwei Wahllokale werden vorsorglich ins Rathaus verlegt, um die Sicherheit während der Landtagswahl in Brandenburg am Sonntag zu gewährleisten. Nach der aktuellen Prognose wird für den Sonntag Alarmstufe 2 erwartet, und ab Montag könnte Alarmstufe 3 gelten. Wilke betonte jedoch: "Es gibt keinen Grund für Panik", da Frankfurt (Oder) bereits Erfahrung mit Hochwassern hat.

Die Spundwände sollen bis Donnerstagabend installiert sein, und mögliche Lücken werden mit Sandsäcken gefüllt. Aufgrund der Schutzmaßnahmen wird es zu Verkehrseinschränkungen kommen, doch die Stadtbrücke, die Frankfurt (Oder) mit dem polnischen Slubice verbindet, soll weiterhin nutzbar bleiben.

Fabian Kahl, Hochwasserexperte des Landesamtes für Umwelt, erklärte, dass es möglich sei, dass in der Stadt Alarmstufe 4 erreicht wird. Die Hochwasserschutzanlagen befinden sich jedoch in einem guten Zustand. Am Donnerstagnachmittag wird der Krisenstab, zu dem auch Feuerwehr und Technisches Hilfswerk gehören, erneut tagen.

Der Pegelstand in Frankfurt (Oder) lag am Dienstagnachmittag bei etwa 2,40 Metern. Am Sonntagabend könnte nach aktuellen Prognosen, die noch Unsicherheiten aufweisen, ein Pegelstand von etwa 4,30 Metern erreicht werden.

15:36 Uhr: Versicherer in Tschechien rechnen mit enormen Schäden

Die Versicherer in Tschechien haben eine erste Einschätzung zum Ausmaß der Schäden durch die aktuelle Hochwasser- und Flutkatastrophe abgegeben. Der nationale Versicherungsverband rechnet mit versicherten Schäden in Höhe von etwa 670 Millionen Euro, wie ein Sprecher laut der Agentur CTK mitteilte. Diese Summe teilt sich etwa hälftig auf Privathaushalte und auf Industrie und Gewerbe auf.

Sollten sich diese Schätzungen bewahrheiten, wäre dies die zweitgrößte Naturkatastrophe in der Geschichte des Landes, gemessen an der Schadenssumme, nach dem verheerenden Hochwasser von 2002.

Nicht alle Hausbesitzer sind jedoch versichert, und Hilfsorganisationen haben bereits Spendenaufrufe gestartet. Die staatlichen Forstbetriebe Lesy CR schätzen ihre Schäden auf mehr als acht Millionen Euro. Rund 260.000 Kubikmeter Holz seien in den Staatswäldern beschädigt. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, die Wälder nicht zu betreten, da durch die beschädigten Bäume eine erhöhte Gefahr besteht, dass diese auch ohne Wind umstürzen könnten.

Auch die Schäden an der Verkehrsinfrastruktur sind erheblich. Viele Brücken wurden zerstört oder beschädigt, und in Ostrava an der Oder stand zeitweise der Hauptbahnhof unter Wasser. Wann die drittgrößte Stadt Tschechiens wieder per Bahn erreichbar sein wird, ist noch unklar.

15:20 Uhr: Neiße, Elbe und Spree in Brandenburg über Ufer getreten

In Brandenburg sind aufgrund steigender Wasserstände die Flüsse Lausitzer Neiße, Elbe und Spree über die Ufer getreten. Derzeit gilt Hochwasser-Alarmstufe 1 an verschiedenen Pegeln, darunter der Spree in Spremberg, bei Klein Bademeusel und in der Elbestadt Mühlberg, wie aus dem Hochwasserportal des Landes hervorgeht.

Alarmstufe 1, die unterste von vier Stufen, signalisiert das beginnende Übertreten der Gewässer. In dieser Phase sollen Tiere und Maschinen aus den Überschwemmungsgebieten gebracht und Hochwasserschutzanlagen überprüft werden. Erste Vorkehrungen werden getroffen, und Krisenstäbe haben sich versammelt. In Spremberg wurden Fahrrad- und Fußgängerunterführungen vorsorglich gesperrt, wie eine Sprecherin mitteilte.

In Wittenberge an der Elbe wurde zudem vorsorglich die Baustelle der neuen A14-Brücke gesichert. Eine kritische Entwicklung wird an der Oder erwartet, wo laut dem Landesamt für Umwelt ab Freitag Alarmstufe 3 und möglicherweise Alarmstufe 4 ab Sonntag bei Ratzdorf, südlich von Frankfurt (Oder), erreicht werden könnte.

13:40 Uhr: Tausende Bürger retten ihre Stadt vor Deichbruch

Mit vereinten Kräften ist es den Bewohnern der polnischen Stadt Nysa gelungen, einen drohenden Deichbruch zu verhindern. "Nysa wurde vor dem Schlimmsten bewahrt", erklärte Monika Jurek, die Chefin der Gebietsadministration, laut der Nachrichtenagentur PAP. Inzwischen sinkt der Wasserstand in der Glatzer Neiße, und Jurek betonte, dass Nysa sicher sei, wenn die Lage so bleibe.

In der Nacht auf Dienstag spielten sich in der Kleinstadt, die rund 90 Kilometer südlich von Breslau (Wroclaw) liegt, dramatische Szenen ab. Die Glatzer Neiße, ein Nebenfluss der Oder, war stark angeschwollen und drohte, einen Deich zu durchbrechen, der die Innenstadt schützt. Etwa 60 Feuerwehrleute und 200 Soldaten des Heimatschutzes waren im Einsatz, um den Deich zu verstärken. Von Hubschraubern wurden große Säcke mit Füllmaterial abgeworfen.

Auch die Bevölkerung packte tatkräftig mit an. Laut Bürgermeister Kordian Kolbiarz, der im Radiosender Rmf.fm sprach, waren etwa 2.000 Menschen – darunter Frauen, Männer, Kinder und Senioren – auf dem Deich, um Sandsäcke in einer Menschenkette zu transportieren. Trotz einer weiteren dünnen Stelle im Deich hielt dieser den Wassermassen letztlich stand.

13:27 Uhr: Aufräumarbeiten in Rumänien

In den Überschwemmungsgebieten im Osten Rumäniens sind die Aufräumarbeiten bereits in vollem Gange. Rund 6000 Häuser, hauptsächlich in abgelegenen Dörfern, wurden von den Fluten erfasst, viele davon vollständig zerstört. Tausende Menschen haben ihr gesamtes Hab und Gut verloren, weiterhin müssen Wasser und Schlamm beseitigt werden.

Die rumänische Feuerwehrzentrale hat 1000 zusätzliche Helfer aus dem ganzen Land in die betroffene Region entsandt, unterstützt von Hunderten Soldaten. Zusätzlich ist geplant, Strafgefangene aus dem Hochsicherheitsgefängnis von Galati für die Hilfsarbeiten einzusetzen.

In den Hochwassergebieten in Mittel- und Osteuropa sind in den letzten Tagen mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen, und es wird befürchtet, dass die Zahl der Opfer weiter ansteigen könnte. Die genauen Schäden in den betroffenen Ländern sind noch nicht abschätzbar, und es wird in einigen Regionen noch Tage dauern, bis sich die Lage entspannt und der Wasserstand in den Flüssen deutlich zurückgeht.

12:38 Uhr: Wetterexperte glaubt an weitere Extremwetterereignisse in naher Zukunft

Solche Wetterkatastrophen wie jetzt in Österreich, Tschechien, Südpolen und Rumänien galten früher mal als "Jahrhundertereignisse". Inzwischen kommen sie aber in trauriger Regelmäßigkeit und in kurzen Abständen in Europa vor. Ist das ein Trend, der sich so fortsetzen wird? Unser wetter.com-Meteorologe Georg Hass glaubt: Ja, das wird so kommen!

"Diese sogenannten Jahrhundertereignisse wiederholen sich. In einer wärmeren Erdatmosphäre hat man solche katastrophalen wie extremen Niederschlagsereignisse und die Unwetter mit den riesigen Wassermassen häufiger. Die warme Luft kann sehr viel Wasserdampf aufnehmen und wieder abregnen. In wärmerer Atmosphäre gibt es ein höheres Potenzial", so Haas.

Der Meteorologe weiter: "Ist die Ahrtal-Katastrophe auf den Klimawandel zurückzuführen? Dafür gibt es die sogenannte Attributionsforschung (=Zuordnungsforschung, Anm. d. Red.), die auf wissenschaftlicher Basis genau das einordnet. Und da ist die ganz klare Ansage aus der Wissenschaft, dass durch den Klimawandel solche katastrophalen Ereignisse massiv wahrscheinlicher werden und auch in Zukunft häufiger auftreten werden. Kurzum: Der Klimawandel ist der Brandbeschleuniger für Extremwetter.

12:20 Uhr: Fünftes Hochwasser-Opfer in Österreich entdeckt

In Österreich haben Einsatzkräfte ein weiteres Flutopfer tot aufgefunden. Die 81-jährige Frau wurde am Dienstag in ihrem überfluteten Haus in Würmla, Niederösterreich, entdeckt, wie die Behörden mitteilten. Damit ist die Zahl der Hochwasseropfer in Österreich auf fünf gestiegen, wobei die genaue Todesursache eines der Opfer weiterhin unklar ist.

Der viertägige Dauerregen hatte im Osten Österreichs große Landstriche unter Wasser gesetzt. An vielen Messstationen fiel innerhalb weniger Tage ein Mehrfaches der sonst im September üblichen Regenmenge. In Niederösterreich bleibt die Gefahr von Dammbrüchen weiterhin hoch, obwohl der Regen mittlerweile aufgehört hat. Die Einsatzkräfte bleiben in erhöhter Alarmbereitschaft.

12:14 Uhr: Pegelstände fallen! Hochwassergefahr in Ostsachsen geringer

Die Hochwasserlage in Ostsachsen entspannt sich allmählich. Laut des sächsischen Landesamts für Umwelt sind an den meisten Hochwassermeldepegeln rückläufige Wasserstände zu beobachten. Und aufgrund ausbleibender Niederschläge in den kommenden Tagen wird sich die Wasserführung in den Flüssen weiter verringern.

In den vergangenen 24 Stunden fielen in Ost- und Nordsachsen meist weniger als 10 Liter Regen pro Quadratmeter. Zusätzlich gut: Für die nächsten Tage werden keine nennenswerten Niederschläge erwartet.

Am Pegel Lieske an der Spree liegt der Wasserstand noch knapp über dem Richtwert der Alarmstufe 1, sinkt jedoch weiter. Unterhalb, am Pegel Spreewitz, hat sich der Hochwasserscheitel knapp unter dem Richtwert der Alarmstufe 1 gebildet, bei der Gewässer beginnen auszuufern und die Lage kontinuierlich überwacht wird.

Auch in den Flussgebieten der Schwarzen Elster und der Lausitzer Neiße gehen die Wasserstände langsam zurück, was auf eine anhaltende Entspannung der Hochwassersituation hindeutet.

11:10 Uhr: Zoo in Polen bittet um Hilfe beim Befüllen von Sandsäcken

Der Zoo der niederschlesischen Stadt Breslau (Wroclaw) hat angesichts einer bevorstehenden Hochwasserwelle seine Bürger um Hilfe gebeten, um das Gelände gegen Überschwemmungen zu schützen. Die Zoodirektion wandte sich über Facebook an die Öffentlichkeit mit der Bitte: „Liebe Freunde, wir brauchen Eure Hilfe. Wenn ihr die Möglichkeit und freie Hände zum Arbeiten habt, dann helft uns bitte, Sand in Säcke zu füllen.“ Innerhalb kurzer Zeit meldeten sich genügend Freiwillige, um den Zoo bei den Vorbereitungen zu unterstützen.

Im Südwesten Polens gibt es nach anhaltenden Regenfällen vielerorts große Überschwemmungen, und es wird erwartet, dass die Flutwelle der Oder am Donnerstag oder Freitag Breslau erreicht. Beim Oderhochwasser 1997 wurde ein Drittel der Stadt überschwemmt.

Der 1864 gegründete Zoologische Garten in Breslau ist einer der größten in Polen und beherbergt etwa 12.000 Arten. Da das Gelände direkt am Fluss liegt und von einem Altarm der Oder eingerahmt wird, ist der Zoo besonders hochwassergefährdet.

10:28 Uhr: Leichte Hochwasser-Entspannung und Wachsamkeit in Österreich

In Österreich geht das Hochwasser zwar leicht zurück, doch die Situation bleibt weiterhin angespannt. Es besteht nach wie vor die Gefahr von Dammbrüchen und Erdrutschen, und viele Menschen sind noch immer ohne Strom, wie Niederösterreichs Ministerpräsidentin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) betonte. Sie warnte, dass weiterhin Vorsicht und Wachsamkeit geboten seien. Allein am Montag seien in Niederösterreich an 21 Stellen Dämme gebrochen. Die Aufräumarbeiten könnten Wochen, wenn nicht sogar Monate dauern - und die Schäden seien noch immer nicht vollständig abschätzbar. Mikl-Leitner sprach von "sehr viel menschlichem und finanziellem Leid".

In Niederösterreich sind weiterhin 271 Straßen wegen Hochwassers gesperrt, 26 Gemeinden sind nach wie vor nicht auf dem Landweg erreichbar. In der Nacht wurden Bewohner einiger Ortschaften in Sicherheit gebracht. Rund 33.000 Einsatzkräfte waren während des viertägigen Dauerregens im Einsatz, um Schlimmeres zu verhindern. Der stellvertretende Ministerpräsident Stephan Pernkopf hob den hohen Kommunikationsbedarf hervor, da am Montag allein 626.000 Gespräche über das Behördenfunknetz geführt wurden.

Bislang sind vier Menschen infolge des Hochwassers ums Leben gekommen. Die Todesursache des vierten Opfers, das am Montagabend im Wasser treibend gefunden wurde, muss jedoch noch geklärt werden. Im Osten Österreichs war binnen weniger Tage eine Regenmenge gefallen, die dem vier- bis sechsfachem Wert des gesamten Monats September entsprach.

10:15 Uhr: Dauerregen in Bayern lässt nach

Der Dauerregen im Süden und Osten Bayerns soll laut Prognosen des Deutschen Wetterdienstes bis zum Mittag langsam nachlassen, was zu einer Entspannung der Hochwasserlage führen dürfte. Dennoch wird bis dahin mit weiteren Anstiegen der Pegelstände an der unteren Donau sowie in den Einzugsgebieten von Isar, Inn und Regen gerechnet.

In Passau überschritt der Pegelstand der Donau am frühen Morgen die Warnstufe 3, wie der Hochwassernachrichtendienst Bayern mitteilte. Auch am Pegel Berg nahe der Gemeinde Wörth im Landkreis Erding wurde die Warnstufe 3 erneut erreicht.

Die zweithöchste Warnstufe bedeutet, dass das Wasser einzelne bebaute Grundstücke oder Keller fluten kann und Sperrungen überörtlicher Verkehrsverbindungen möglich sind. In der Nacht gab es bereits Berichte von überschwemmten Straßen, Fußwegen und Parkplätzen in den betroffenen Gebieten.

10:00 Uhr: Pegelstand an Elbe steigt nur langsam

An der Elbe in Dresden nähert sich der Pegelstand langsam der Sechs-Meter-Marke. Am Dienstagmorgen erreichte das Wasser am Pegel Dresden 5,87 Meter (Stand 9.15 Uhr), wie aus den Daten des sächsischen Hochwasserzentrums hervorgeht. Die Alarmstufe 3 könnte bald erreicht werden, die ab einem Wasserstand von gut sechs Metern gilt. Zum Vergleich: Der Normalwert liegt bei 1,42 Metern, und bei der Jahrhundertflut 2002 waren es 9,40 Meter. Derzeit gilt Alarmstufe 2.

Bereits am Montag deutete sich an, dass das Hochwasser an der Elbe weniger dramatisch ausfallen könnte als zunächst befürchtet. Hydrologen gehen davon aus, dass der Richtwert der Alarmstufe 4 weder am Pegel Schöna noch am Pegel Dresden erreicht wird. In Schöna, nahe der tschechischen Grenze, wurde am Dienstagmorgen ein Pegelstand von 6,31 Metern gemessen, was Alarmstufe 3 entspricht.

Die Feuerwehr behält die Lage in Dresden weiterhin im Blick. Laut Pressesprecher Michael Klahre musste bisher jedoch kein Keller ausgepumpt werden. "Die Menschen und wir sind sehr gut vorbereitet, da Hochwasser in Dresden keine Ausnahmesituation ist," betonte Klahre, mahnte jedoch zur weiteren Wachsamkeit.

09:50 Uhr: Breslau warnt vor Hochwasser-Falschinformationen

Die niederschlesische Stadt Breslau (Wroclaw) hat ihre Bürger vor Falschinformationen im Zusammenhang mit dem aktuellen Hochwasser gewarnt. In sozialen Medien kursieren falsche Berichte, wonach Deiche gesprengt würden, das Leitungswasser vergiftet sei und "Tausende Menschen zwangsweise evakuiert und ins Stadion gebracht" würden. Die Stadtverwaltung stellte klar, dass diese Behauptungen nicht der Wahrheit entsprechen und rief die Bevölkerung dazu auf, ausschließlich den Informationen der lokalen Medien und Behörden zu vertrauen.

Die Stadtverwaltung betonte, dass zwar bei Bedarf Hochwasserpolder geflutet werden könnten, um die Spitze der Flutwelle zu mildern, jedoch keine Zerstörung von Deichen geplant sei. Im Gegenteil, die Deiche würden verstärkt. In den vergangenen Jahren seien Milliarden in den Hochwasserschutz investiert worden, und diese Infrastruktur werde nun nicht zerstört. Das Leitungswasser sei weiterhin unbedenklich zu trinken. Es existieren Evakuierungspläne für den Notfall, aber die Stadt hofft, dass es nicht so weit kommt.

Die Flutwelle der Oder wird in Breslau für Donnerstag oder Freitag erwartet. Beim verheerenden Oderhochwasser im Jahr 1997 war ein Drittel der Stadt, die heute 630.000 Einwohner zählt, überschwemmt worden.

09:02 Uhr: Hilfskräfte in Tschechien im Dauereinsatz - auch Slowakei betroffen

In den Hochwassergebieten Tschechiens bleibt die Lage weiterhin angespannt. An vielen Pegel-Messstationen gilt nach wie vor die höchste Hochwasser-Alarmstufe, bei der Gefahr für Menschen und Eigentum besteht. Hilfskräfte sind im Dauereinsatz, um die Situation unter Kontrolle zu halten. Besonders in Usti nad Labem (Aussig an der Elbe), nahe der Grenze zu Sachsen, wird die Scheitelwelle der Elbe erst für Dienstagabend erwartet. Im südböhmischen Gebiet droht der Rosenberg-Fischteich, ein rund sechs Quadratkilometer großes Gewässer, überzulaufen, was die Lage entlang der Lainsitz (Luznice) weiter verschärfen könnte.

Die tschechische Regierung hat am Montagabend den Einsatz von bis zu 2.000 Soldaten in den betroffenen Katastrophengebieten genehmigt. Mindestens drei Menschen sind infolge der Überschwemmungen ums Leben gekommen.

Auch in der benachbarten Slowakei bleibt die Lage angespannt, insbesondere an der Donau, die in der Hauptstadt Bratislava ihren Höchststand erreicht hat. Dort wurde ein Wasserstand von etwa 9,7 Metern gemessen, weit über dem normalen Pegelstand von rund 2 Metern. Uferbereiche standen unter Wasser, doch Hochwasserschutzwände verhinderten das Eindringen des Wassers in die historische Altstadt. Im Zoo wurden vorsorglich Tiere in Sicherheit gebracht, und im Außenbezirk Devinska Nova Ves mussten einige Menschen ihre Wohnungen verlassen. Umweltminister Tomas Taraba schätzt die Hochwasserschäden in der Slowakei auf mindestens 20 Millionen.

08:06 Uhr: Tausende Bürger kämpfen in Nysa um ihren Deich

Mit vereinten Kräften kämpfen Menschen im Südwesten Polens gegen das Hochwasser. In der Kleinstadt Nysa rund 90 Kilometer südlich von Breslau (Wroclaw) drohen die Wassermassen der Glatzer Neiße einen Deich zu durchbrechen, der das Stadtzentrum schützt.

In der Nacht halfen viele Bewohner der Stadt den Einsatzkräften von Armee und Feuerwehr, die angegriffene Stelle im Deich mit Sandsäcken zu verstärken. "Auf dem Deich waren etwa 2000 Menschen: Frauen, Männer, Kinder und Senioren", sagte Bürgermeister Kordian Kolbiarz dem Radiosender Rmf.fm. Diese hätten eine Menschenkette gebildet, um die Sandsäcke zu transportieren.

In Breslau kam erneut der Krisenstab mit Regierungschef Donald Tusk zusammen. Die Regierung in Warschau hat für die Hochwassergebiete den Katastrophenzustand ausgerufen. Dies erleichtert es den Behörden, Anweisungen durchzusetzen.

Tusk sagte, es gebe derzeit sehr widersprüchliche Prognosen der Meteorologen dazu, wann das Hochwasser die Stadt Breslau erreichen könne. Zunächst hatte es geheißen, dass die Flutwelle in der Oder am Mittwoch auf Höhe der Stadt ankommt. Mittlerweile ist von Freitag die Rede. Dies müsse noch genau analysiert werden, forderte Tusk. Beim Oderhochwasser 1997 stand Breslau zu einem Drittel unter Wasser.

06:01 Uhr: Hochwasser in Lauenburg voraussichtlich ab Montag

Das Hochwasser in Sachsen und anderen Ländern bereitet auch den Menschen im Norden Deutschlands Sorgen. Sie befürchten, dass eine Flutwelle auch auf Lauenburg an der Elbe zurollt. "Wir rechnen erst Anfang nächster Woche mit einer kleineren Hochwasserwelle", sagte der für den Hochwasserschutz in Lauenburg zuständige Leiter des Amtes für Stadtentwicklung und Ordnung, Christian Asboe, der Deutschen Presse-Agentur.

"Dann ist für den Pegel Hohnstdorf ein Pegelstand von etwa sechs Metern vorhergesagt, doch für die Unterstadt wird es erst ab einem Wasserstand von 7,50 Metern kritisch", sagte Asboe. Die Stadt Lauenburg bereitet sich dennoch auf den Ernstfall vor. "Für Dienstag ist ein erstes Treffen mit Polizei, Feuerwehr und anderen relevanten Einrichtungen geplant", sagte Asboe.

Innenministerium beobachtet Lage

Das schleswig-holsteinische Innenministerium rechnet nach derzeitigem Stand bis Ende der Woche mit einem moderaten Anstieg der Elbe.

"Allerdings handelt es sich insgesamt um eine sehr dynamische Wettersituation, in der kleine Veränderungen auch große Auswirkungen auf die Vorhersage haben können", sagte ein Ministeriumssprecher der dpa. Die Behörden von Bund, Ländern und Kommunen beobachteten deshalb die Lage in enger Zusammenarbeit, um bei Bedarf zeitgerecht die erforderlichen Maßnahmen treffen zu können.

Verantwortlich für den vielen Regen ist nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) das Tief ANETT, das seit einigen Tagen dem östlichen Mitteleuropa sowie Teilen Bayerns und Sachsens ergiebige Niederschläge beschert hat. Bis Mitte der Woche würden die Pegelstände von Elbe und Oder noch deutlich ansteigen, da die Wassermassen aus dem östlichen Mitteleuropa über diese Flüsse abfließen, teilte der DWD mit.

04:51 Uhr: Hochwasser mitten in Europa - das Bangen geht weiter

Das Bangen in den Hochwassergebieten geht weiter: In weiten Teilen des riesigen Katastrophengebietes von Rumänien, Polen über Tschechien bis Österreich herrscht Land unter. Straßen und Felder sind überschwemmt, Keller und Häuser vollgelaufen, Dämme und Deiche teils zerstört. In Deutschland müssen sich die Menschen an Oder und Elbe auf die Wasserwalze aus Zuflüssen in angrenzenden Ländern einstellen. An diesem Dienstag wird in einigen der betroffenen Gebiete mit nachlassenden Niederschlägen gerechnet. 

Bisher kamen mindestens 18 Menschen beim verheerenden, tagelangen Regen ums Leben. In Österreich wurde am Montagabend ein weiterer Toter in den Fluten entdeckt. Ob der etwa 40- bis 50-jährige Mann auch ein Hochwasser-Opfer ist, blieb zunächst unklar. Zahlreiche weitere Menschen werden vermisst.

Drohnenaufnahmen zeigen das Ausmaß der Zerstörung: 

Innenstadt sieht aus wie nach Bombenexplosion

In der polnischen Kleinstadt Klodzko rund 100 Kilometer südlich von Breslau sah ein Teil der Fußgängerzone aus wie nach einer Bombenexplosion. In den Läden im Erdgeschoss waren Schaufenster und Türen herausgerissen. Drinnen waren Regale umgestürzt, lose Kabel hingen herum. In Klodzko war die Glatzer Neiße, ein Nebenfluss der Oder, über die Ufer getreten.

Am selben Fluss liegt die Kleinstadt Nysa, wo das Wasser in die Notaufnahmestation des örtlichen Kreiskrankenhauses eindrang, wie die Nachrichtenagentur PAP berichtete. 33 Patienten wurden mit Schlauchbooten in Sicherheit gebracht, darunter Kinder und Schwangere. Örtliche Behörden ordneten Evakuierungen in Nysa sowie in Paczkow an. In der Kleinstadt im Südwesten Polens war ein Riss in der Staumauer eines Stausees festgestellt worden. 4.900 Soldaten wurden PAP zufolge zur Unterstützung der lokalen Behörden der vom Hochwasser betroffenen Gebiete abgestellt.

Umfangreiche Unterstützung für Opfer angekündigt 

Regierungschef Donald Tusk kündigte für die Hochwasseropfer im Südwesten des Landes zudem die Bereitstellung von Hilfsgeldern in Höhe von einer Milliarde Zloty (rund 240 Millionen Euro) an. In Österreich stehen nach Angaben von Kanzler Karl Nehammer aus dem Katastrophenfonds zunächst 300 Millionen Euro zur Beseitigung der Schäden zur Verfügung. Der Hilfstopf könne bei Bedarf noch aufgestockt werden, hieß es. 

Dresden: Wasserspiegel deutlich zu hoch

In Sachsen richtet sich der bange Blick auf Tschechien und die Elbe. Wassermassen aus dem Nachbarland erreichen mit Verzögerung Deutschland. In Dresden ist der Wasserspiegel der Elbe schon mehr als viermal so hoch wie der dortige Normalstand von 1,42 Metern, im Tagesverlauf wurde mit einem Überschreiten der Sechs-Meter-Marke gerechnet. Bei der Jahrhundertflut 2002 waren es 9,40 Meter.

Wieder steigende Pegel in Bayern

Der ergiebige Regen im Süden und Osten von Bayern soll laut Prognose des Deutschen Wetterdienstes (DWD) bis zum Mittag nachlassen. Vorher müssen sich die Menschen aber auf erneut steigendes Wasser einstellen. In Passau überschritt der Pegelstand der Donau am frühen Morgen den Richtwert der Warnstufe 3, wie der Hochwassernachrichtendienst Bayern meldete.

Mehrere Straßen, Fußwege und Parkplätze wurden gesperrt. Auch der Fluss Sempt in Oberbayern schwillt nach einem ersten Rückgang des Wassers wieder an. Am Pegel Berg nahe der Gemeinde Wörth (Landkreis Erding) wurde ebenfalls die Warnstufe 3 erreicht. 

Tschechien setzt Armee im Katastrophengebiet ein

Die Regierung in Tschechien beschloss wegen der Hochwasser- und Überschwemmungskatastrophe den Einsatz der Armee. Es sei geplant, dass bis zu 2000 Soldaten mit entsprechender Technik die zivilen Behörden bis Ende Oktober unterstützen, wie Verteidigungsministerin Jana Cernochova auf X mitteilte. Armeehubschrauber sollen Menschen in den am stärksten betroffenen Regionen im Nordosten Tschechiens mit Trinkwasser und Lebensmitteln versorgen. Soldaten sollen zudem bei den Aufräumarbeiten nach der Flut helfen.

Nach intensivem Regen sind in Tschechien zahlreiche Flüsse und Bäche über die Ufer getreten. Bisher wurden drei Todesfälle bestätigt, mindestens sieben weitere Menschen gelten als vermisst. In Ostrava, der drittgrößten Stadt des EU-Mitgliedstaats, kam es zu Dammbrüchen am Zusammenfluss von Oder und Opava. Vielerorts sind Geschäfte und Supermärkte überflutet, Wasser- und Stromversorgung sowie die Mobilfunknetze ausgefallen. 

In Österreich herrscht Sorge vor Dammbrüchen

Im Osten Österreichs herrscht große Sorge vor weiteren Dammbrüchen. "Es besteht höchste Dammbruchgefahr", hieß es von den Behörden. Mehr als 200 Straßen in Niederösterreich waren gesperrt, 1800 Gebäude geräumt worden. Es gab auch Stromausfälle. In Niederösterreich waren in den vergangenen Tagen regional bis zu 370 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen - ein Mehrfaches der üblichen Monatsmenge.

In Wien gibt es noch Probleme im öffentlichen Verkehr. Am Wienfluss, der sonst als Rinnsal, seit Sonntag aber als reißender Fluss mitten durch die Stadt geht, gab es leichte Entspannung. 

Sieben Tote in Rumänien

In Rumänien ist vor allem der Osten des Landes betroffen. Am Montag sei das siebte Opfer im ostrumänischen Dorf Grivita nahe der Stadt Galati gefunden worden, berichtete die rumänische Nachrichtenagentur Mediafax unter Berufung auf den Katastrophenschutz. Rund 6000 Bauernhäuser wurden vom Hochwasser erfasst, viele liegen in abgelegenen Dörfern. Menschen kletterten auf Hausdächer, um nicht von den Fluten mitgerissen zu werden. Hunderte Feuerwehrleute waren im Einsatz.

03:32 Uhr: Hochwasser-Warnstufe 3 im Landkreis Erding

Auch der Fluss Sempt in Oberbayern steigt wegen kräftiger Regenfälle wieder an. In der Nacht wurde am Pegel Berg nahe der Gemeinde Wörth ein Wasserstand von 1,57 Metern erreicht (Stand 3.00 Uhr). Damit wurde der Richtwert für die Warnstufe 3 überschritten, der an diesem Pegel bei 1,50 Metern liegt. Das teilte der Hochwassernachrichtendienst Bayern mit. 

Am späten Samstagabend war dieser Richtwert hier schon einmal überschritten worden, danach war das Wasser der Sempt zunächst gesunken. Das Wasserwirtschaftsamt München warnte für den Landkreis Erding vor einem weiteren Anstieg der Pegelstände. Die Scheitelwerte sollten voraussichtlich am frühen Morgen erreicht werden. Der ergiebige Regen im Süden und Osten von Bayern soll laut Prognose de Deutschen Wetterdienstes (DWD) bis zum Mittag nachlassen.

02:33 Uhr: Zweithöchste Hochwasser-Warnstufe in Passau

Die Menschen in Passau müssen sich auf erneut steigende Wasserstände der Donau einstellen. Nachdem der Pegelstand zunächst gesunken war, stieg er erneut an und überschritt  in der Nacht den Richtwert der Warnstufe 3, wie der Hochwassernachrichtendienst Bayern meldete. Am Pegel Passau Ilzstadt wurden demnach 7,79 Meter erreicht (Stand 1.30 Uhr), das Wasser sollte laut Vorhersage weiter steigen. 

Mehrere Straßen, Fußwege und Parkplätze seien gesperrt, teilte die Stadt Passau in der Nacht mit. Auch der Busverkehr werde teilweise umgeleitet. Das Hochwasser werde seinen Scheitelpunkt voraussichtlich am Dienstagmittag erreichen. Laut Prognose soll es knapp unter der höchsten Warnstufe 4 bleiben.

Der Richtwert für Warnstufe 3 liegt an diesem Pegel bei 7,70 Metern, die höchste Warnstufe 4 wird bei 8,50 Metern erreicht. Größere Einsätze im Zusammenhang mit dem Hochwasser blieben zunächst aus, wie ein Polizeisprecher sagt.

16.09.2024

22:10 Uhr: Tschechien setzt Armee im Katastrophengebiet ein

Die Regierung in Tschechien hat wegen der Hochwasser- und Überschwemmungskatastrophe im Land den Einsatz der Armee beschlossen. Es sei geplant, dass bis zu 2000 Soldaten mit entsprechender Technik die zivilen Behörden bis Ende Oktober unterstützen, wie Verteidigungsministerin Jana Cernochova auf X mitteilte.

Armeehubschrauber sollen Menschen in den am stärksten betroffenen Regionen im Nordosten Tschechiens mit Trinkwasser und Lebensmitteln versorgen. Soldaten sollen zudem bei den Aufräumarbeiten nach der Flut helfen.

Nach intensivem Regen sind in Tschechien zahlreiche Flüsse und Bäche über die Ufer getreten. Bisher wurden drei Todesfälle bestätigt, mindestens sieben weitere Menschen gelten als vermisst. In Ostrava, der drittgrößten Stadt des EU-Mitgliedstaats, kam es zu Dammbrüchen am Zusammenfluss von Oder und Opava. Am Montag rettete die Feuerwehr allein dort mehr als 500 Menschen mit Schlauchbooten und Hubschraubern aus den Fluten.

Regierungschef Petr Fiala machte sich gemeinsam mit Innenminister Vit Rakusan in dem am stärksten betroffenen Ort Jesenik im Altvatergebirge, knapp 200 Kilometer östlich von Prag, ein Bild von der Lage. 

"Wir müssen die absolut elementaren Lebensbedürfnisse der Menschen sicherstellen", sagte Fiala der Agentur CTK zufolge anschließend. Vielerorts sind Geschäfte und Supermärkte überflutet, Wasser- und Stromversorgung sowie die Mobilfunknetze ausgefallen. 

Derweil warnten Statiker davor, dass bei vom Hochwasser stark betroffenen Gebäuden Einsturzgefahr bestehen könne.

20:47 Uhr: Toter im Wasser - Viertes Hochwasser-Opfer in Österreich?

Beim Hochwasser in Österreich ist ein weiterer Toter entdeckt worden. Sollte es sich um ein Hochwasser-Opfer handeln, stiege die Zahl der Toten auf vier. Ein Polizeisprecher erklärte der Nachrichtenagentur APA, es handle sich um einen bisher nicht identifizierten 40- bis 50-Jährigen. Dessen Leiche sei beim Strandbad in Klosterneuburg in Niederösterreich in Bauchlage im Wasser treibend entdeckt worden. Eine Obduktion solle die Todesursache klären. 

Bereits am Sonntag war ein Feuerwehrmann beim Auspumpen eines Kellers gestorben. Am Montag wurden dann die Leichen von zwei 70 und 80 Jahre alten Männern entdeckt, die in ihren Häusern von den Wassermassen überrascht worden waren. 

Im Osten Österreichs herrscht aufgrund des seit Tagen andauernden Regens der Ausnahmezustand. Mehr als 1800 Gebäude wurden bisher geräumt. Zahlreiche Straßen sind wegen des Hochwassers gesperrt. Für Dienstag wird ein Nachlassen der Niederschläge und eine allmähliche Entspannung der Lage erwartet. 

19:18 Uhr: Leichte Entspannung bei Hochwasserlage in Sachsen

Aufgrund des Dauerregens und teils kräftiger Schauer in den vergangenen Tagen herrscht in mehreren Flüssen Ostsachsens weiter Hochwasser. Mit dem Ende der Niederschläge gehen die Hydrologen aber von einer Entspannung der Lage aus.

"In der Lausitzer Neiße in Görlitz ist der Scheitel durch und das Wasser geht bereits leicht zurück", sagte ein Sprecher des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Dresden. In Spree, Schwarze Elster und den Nebenflüssen der Oberen Elbe setze sich der deutliche Anstieg noch leicht, aber moderater fort. Die Elbe hingegen - deren Einzugsgebiet in Tschechien liegt - soll laut Experten zwar in den nächsten Tagen anschwellen, allerdings steigen die Pegelstände nicht so sehr wie erwartet. 

Elbe erreicht in Dresden die Sieben-Meter-Marke nicht

Nach Einschätzung der Hydrologen wird die Elbe den Richtwert der Alarmstufe 4 weder am Pegel Schöna noch am Pegel Dresden erreichen. Sie gingen davon aus, dass es in Dresden knapp in die Alarmstufe 3 gehe und die Elbe noch auf gut sechs Meter anschwellen würde.

Mit aktuell 5,73 Meter gilt derzeit Alarmstufe 2 - normal sind 1,42 Meter. Bei der Jahrhundertflut 2002 waren es 9,40 Meter. Am Pegel Schöna wurde am Nachmittag ein Wasserstand von 6,17 Metern gemessen und damit die Alarmstufe 3 erreicht. Das heißt, dass auch bebaute Gebiete überschwemmt werden können. 

Die Hydrologen rechnen mit einem "sehr langgestreckten Hochwasserscheitel" ab Donnerstag in Schöna und in Dresden. Der höchste Wasserstand werde sich lange hinziehen und nicht schnell fallen, sagte der Leiter des Dresdner Umweltamtes, René Herold, am Nachmittag. Alarmstufe 1, also der Pegelstand von vier Metern, werde in Dresden erst «in vielen, vielen Tagen» unterschritten.

Bei der Dresdner Feuerwehr atmet man deshalb auf. Es gebe bisher keine Einsätze. Nur an einer Straße im Stadtteil Laubegast wurde am Sonntag ein Sandsack-Schutzwall angelegt. "Wir beobachten die Lage aufmerksam", sagte ein Sprecher. Die Dresdner Elbfähren sind mit Ausnahme der für Personen in Pillnitz außer Betrieb. Zudem wurden mehrere Sportstätten gesperrt, darunter alle Bootshäuser entlang der Elbe sowie der Bereich Flutrinne im Sportpark beräumt, Zäune, Spielerkabinen und Tore vorsorglich abgebaut. 

Bisher keine Probleme an Dresdner Carolabrücke

Der in der Elbe liegende Teil der Carolabrücke hat nach Einschätzung der Stadt derzeit keine Auswirkungen auf den steigenden Pegelstand.

"Es kann klar gesagt werden, dass der Wasserstand durch den Brückenteil nicht beeinflusst wird", sagte Herold. Der Dresdner Pegelstand, der an der benachbarten Augustusbrücke flussabwärts gemessen wird, werde nicht verfälscht. 

Gerade noch rechtzeitig vor dem Hochwasser wurden am Wochenende wichtige Abrissarbeiten an der Carolabrücke abgeschlossen. Einsatzkräfte hatten Trümmerteile auf der Neustädter Seite entfernt. Die Uferbereiche sollten geräumt werden, um den Wassermassen eine Ausweichmöglichkeit um die noch im Fluss liegenden Brückenteile zu geben. 

An der Lausitzer Neiße bildete sich nach Angaben der Görlitzer Stadtverwaltung bereits der Hochwasserscheitel aus. Die Alarmstufe 3 in Görlitz werde voraussichtlich bis Dienstag gelten. Die Wassermenge dort ist auch vom Abfluss aus dem Witka-Stausee auf polnischer Seite abhängig, außerhalb der Stadt waren freie Flächen überflutet.

Oberbürgermeister Octavian Ursu zeigte sich erleichtert, dass die Alarmstufe 4 "zum Glück bisher nicht erreicht" werde. Die Lage sei "den Umständen entsprechend relativ ruhig", über einige vollgelaufene Keller hinaus gebe es keine größeren Schäden und auch keine akuten Gefahrenstellen.

46-Jährige fällt ins Wasser und kann sich retten

Beim Prüfen des Pegelstandes in der Neißestadt fiel am Sonntagabend eine Frau ins Wasser. Nach Angaben der Polizei trat sie "vermutlich aus Leichtsinn" zu nahe an den Fluss und stürzte hinein. Die 46-Jährige wurde mitgerissen und trieb knapp einen Kilometer ab, konnte sich aber kurz vor einem Wehr dann selbst retten. Sie kam mit Unterkühlung in eine Klinik.

Rathauschef Ursu forderte die Menschen auf, "sich an Straßensperrungen zu halten, um sich nicht in Gefahr zu bringen". Und der ADAC Sachsen mahnte Autofahrende zu "besonderer Vorsicht" bei Touren sowie beim Abstellen ihrer Fahrzeuge in Gefahrenzonen. So drängte das Wasser der Elbe schon in die Gassen des Kurortes Rathen in der Sächsischen Schweiz - und überfloss auch den vorsorglich gesperrten Parkplatz im nahen Bad Schandau.

Das Landratsamt Pirna will noch nicht von Entwarnung sprechen, aber der langsamere Anstieg gebe Anlass zu "vorsichtigem Optimismus", hieß es. Die Prognose veränderte sich laut der Behörde in den vergangenen Tagen mehrmals, auch weil auf tschechischer Seite die Wasserstände der Elbe durch Anstauen und Entlasten der Staustufen ausbalanciert werden. In den nächsten Tagen werden aber dort keine nennenswerten Niederschläge mehr erwartet.

Die Zusammenarbeit mit den Kollegen dort läuft nach Einschätzung des Dresdner Umweltamtsleiters Herold sehr gut. Sie würden auf die Regenmassen reagieren, indem sie immer wieder etwas ablassen. "Das funktioniert alles sehr kontrolliert und auch im Sinne von Sachsen, muss ich ganz klar sagen", so Herold. Die tschechischen Kollegen würden mit sehr viel Augenmaß und Weitsicht arbeiten.

18:42 Uhr: Hochwasser kommt auf Oder-Regionen Brandenburgs zu

In Brandenburg steht in dieser Woche für einige Oder-Regionen Hochwasseralarm bevor. Bei Ratzdorf, Eisenhüttenstadt und Frankfurt (Oder) wird ab Mittwoch oder Donnerstag voraussichtlich die Alarmstufe 1 ausgerufen. "Die Welle kommt erst noch", sagte ein Sprecher des Landesamtes für Umwelt (LfU). Die Wasserstände steigen stark an, sodass am Sonntag etwa am Pegel Ratzdorf mit der höchsten Alarmstufe 4 gerechnet wird. An diesem Sonntag steht auch die Landtagswahl in Brandenburg bevor. 

Krisenstab berät am Dienstag in Frankfurt (Oder) 

Landkreise bereiten sich auf eine kritische Hochwasserlage vor. Die Deiche sollen aber Überflutungen abwehren und Schäden verhindern. In Frankfurt (Oder) tritt am Dienstag ein Krisenstab zusammen.

Im Südwesten Polens verwüstete das Hochwasser mehrere Orte. Auch in Tschechien und Österreich gibt es nach tagelangen Regenfällen verheerende Überschwemmungen. Mehrere Menschen starben. 

Im Fokus steht in Brandenburg etwa die Lage in Ratzdorf im Oder-Spree-Kreis. Die aus Polen kommende Oder erreicht dort zuerst brandenburgisches Gebiet. Das kleine Dorf Ratzdorf hatte im Juli 1997 eine verheerende Flutkatastrophe erlebt. 

Mitte der Woche ist mit einem spürbaren Wasseranstieg der Oder auf brandenburgischer Seite zu rechnen, sagte der LfU-Sprecher. An den Pegeln im oberen Grenzoderabschnitt werden nach der Prognose der Behörde frühestens Mittwoch, wahrscheinlicher am Donnerstag die Richtwerte der Alarmstufe I erreicht. Dann können Wiesen überschwemmt werden, Landwirte sollen Tiere und Maschinen in Sicherheit bringen. 

Anstieg des Wasserstands und Alarmstufe 3 am Freitag erwartet

Ab Freitag kann dann an den Pegeln Ratzdorf, Eisenhüttenstadt und Frankfurt (Oder) die dritte von vier Alarmstufen überschritten werden. Bei der Kategorie der Alarmstufe 3 können Grundstücke, Straßen oder Keller überflutet werden. Laut Hochwasserinformation ist es wahrscheinlich, dass die höchste Alarmstufe 4 erreicht oder überschritten wird. Am Pegel Ratzdorf könne das nach derzeitigem Stand am Sonntag der Fall sein, sagte der Sprecher des Landesumweltamtes. 

An der Neiße dürfte die Situation weniger kritisch werden als an der Oder. "Bei der Lausitzer Neiße werden wir kein extremes Hochwasser erleben", sagte der LfU-Sprecher. Auch an der Elbe wird beobachtet, ob sich die Lage zuspitzt. Nach den heftigen Niederschlägen im tschechischen Einzugsgebiet der Elbe und den Auswirkungen bis nach Sachsen werde im Landkreis Elbe-Elster die aktuelle Hochwasserlage in der Kreisverwaltung genau beobachtet, teilte die Kreisverwaltung in Herzberg mit. 

Im Innenministerium in Potsdam ist ein Krisenmanagement aktiviert. Es soll etwa geklärt werden, welche Vorkehrungen nötig sind. Das Technische Hilfswerk, die Feuerwehr und die Bundeswehr seien für eventuell notwendige Unterstützungsmaßnahmen vorbereitet, hieß es. 2,6 Millionen Sandsäcke seien in Brandenburg vorrätig. "Hoffen wir, dass wir nicht darauf zurückgreifen müssen", meinte Innenminister Michael Stübgen (CDU) am Wochenende.

17:52 Uhr: Hochwasser - Bisher keine Veränderung an Carolabrücke-Teilen

Auf die teilweise eingestürzte Dresdner Carolabrücke hat das Hochwasser nach aktuellem Stand keine Auswirkungen. "Die Experten, die ununterbrochen dieses Bauwerk beobachten, haben rückgemeldet, dass es keine signifikanten Veränderungen gab", sagte Feuerwehrsprecher Michael Klahre. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sei das Hochwasser in keiner Weise kritisch für die noch stehenden Teile der Brücke.

17:45 Uhr: Niedersachsen erwartet höhere Elbwasserstände zum Wochenende

Infolge der starken Regenfälle und Überschwemmungen in Tschechien und Polen erwarten Experten in den kommenden Tagen auch höhere Wasserstände an der Elbe in Niedersachsen. Die Hochwasserwelle, die derzeit Sachsen erreicht, wird voraussichtlich ab Ende dieser Woche an der niedersächsischen Mittelelbe deutlich steigende Wasserstände verursachen, wie der Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Lüneburg mitteilte.

Ein extremes Hochwasser, wie es in den Jahren 2002, 2006 oder 2013 auftrat, sei jedoch nach aktuellen Prognosen der Hochwasservorhersagezentrale Elbe in Magdeburg nicht zu erwarten.

Laut NLWKN sind die aktuellen Bedingungen an der niedersächsischen Elbe günstig. Die Wasserstände sind derzeit vergleichsweise niedrig, wie beispielsweise am Pegel Neu Darchau (Landkreis Lüchow-Dannenberg), wo am Montagmittag 127 Zentimeter gemessen wurden. Dies liegt deutlich unter dem mittleren Wasserstand von 242 Zentimetern, was bedeutet, dass die Mittelelbe Kapazität hat, um Wassermengen aus dem Oberlauf aufzunehmen.

Zudem gehen die Experten davon aus, dass die Regenfälle abklingen und keine größeren Zuflüsse aus Nebengewässern der Elbe zu erwarten sind. Eine Überlagerung mit anderen Hochwasserwellen ist daher derzeit nicht absehbar. Trotzdem bleiben Landesbetrieb, Deichverbände und Landkreise wachsam und beobachten die Lage. Anwohner der Elbe werden aufgefordert, sich regelmäßig über die aktuellen Wasserstandsvorhersagen zu informieren.

17:12 Uhr: Alarmstufe 4 an der Oder am Sonntag erwartet

An der Oder müssen in den kommenden Tagen bei Ratzdorf, Eisenhüttenstadt und Frankfurt (Oder) Hochwasseralarme erwartet werden. Die Landkreise und ihre Katastrophenschutzbehörden beobachten die Entwicklung genau. In Frankfurt (Oder) tritt am Dienstag ein Krisenstab zusammen, um die Lage zu besprechen.

Das Landesamt für Umwelt teilte mit, dass durch den raschen Anstieg des Wasserstandes ab Freitag an den Pegeln Ratzdorf, Eisenhüttenstadt und Frankfurt (Oder) die dritte von vier Alarmstufen überschritten werden könnte. Bei Alarmstufe 3 besteht die Gefahr, dass Grundstücke, Straßen und Keller überflutet werden, jedoch sollten die Deiche in der Lage sein, das große Hochwasser abzuwehren.

Es wird jedoch auch die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass die höchste Alarmstufe 4 erreicht oder überschritten wird. Nach derzeitigen Prognosen könnte dies am Pegel Ratzdorf am Sonntag der Fall sein, wie der Sprecher des Landesumweltamtes erklärte.

16:47 Uhr: Sieben Tote bei Überschwemmungen in Rumänien

Bei den Überschwemmungen in Rumänien am vergangenen Wochenende sind mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen. Am Montag wurde im Dorf Grivița nahe der Stadt Galați das siebte Opfer gefunden, wie die rumänische Nachrichtenagentur Mediafax unter Berufung auf den Katastrophenschutz berichtete. Die sechs anderen Todesopfer waren bereits am Wochenende geborgen worden. Besonders betroffen sind ältere Menschen, darunter zwei Frauen im Alter von 96 und 86 Jahren.

In den stark betroffenen Regionen Galați, Vaslui und Iași im Osten des Landes sind die Aufräumarbeiten bereits im Gange. Rund 300 Menschen mussten evakuiert werden, und etwa 6.000 Bauernhäuser wurden durch die Fluten beschädigt. Eine stark genutzte Bahnstrecke zwischen Bârlad und Galați wurde ebenfalls zerstört, als reißende Fluten die Schienen aus dem Gleisbett spülten.

Die Wetterlage könnte sich in den kommenden Tagen verbessern, da die Regenfälle nachlassen und die Temperaturen steigen sollen.

16:32 Uhr: Mann per Rettungshubschrauber aus Isar gerettet

In München wurde ein 24-jähriger Mann mithilfe eines Rettungshubschraubers aus der reißenden Strömung der Isar gerettet. Mitarbeiter eines Vermessungstrupps entdeckten den Mann im Fluss, der aufgrund des erhöhten Wasserstands eine starke Strömung entwickelt hatte. Die Feuerwehr positionierte daraufhin Einsatzkräfte entlang des Flusses und an flussabwärts gelegenen Brücken. Auch zwei Hubschrauber wurden zur Suche nach dem Mann eingesetzt.

Die Besatzung eines Rettungshubschraubers entdeckte den Mann, der sich an einem Ast festgehalten hatte. Ein Notfallsanitäter seilte sich aus dem Hubschrauber ab, legte dem Mann eine Schlinge unter die Achseln und brachte ihn so sicher ans Ufer. Der 24-Jährige wurde erschöpft und unterkühlt ins Krankenhaus gebracht. Warum der Mann in den Fluss geraten war, blieb zunächst unklar.

16:25 Uhr: Riss in Staumauer! Sofortige Evakuierung in Polen

In der Kleinstadt Paczków im Südwesten Polens hat der Bürgermeister nach einem Riss in der Staumauer eines nahegelegenen Stausees die sofortige Evakuierung der tiefer gelegenen Ortsteile angeordnet. Bürgermeister Artur Rolka warnte die Bevölkerung in einem Aufruf in den sozialen Medien, dass niemand garantieren könne, dass sich der Schaden an der Staumauer nicht verschlimmert. Er forderte die Bewohner der gefährdeten Gebiete auf, ihre Häuser zu verlassen und sich in sichere Teile der Stadt zu begeben. Da ein erster freiwilliger Evakuierungsaufruf nicht befolgt wurde, hat der Bürgermeister nun eine Zwangsevakuierung angeordnet, wie er im polnischen Fernsehen erklärte.

Der betroffene Stausee liegt oberhalb von Paczków an der Glatzer Neiße, einem Zufluss der Oder. Die Situation ist besonders bedrohlich, da ein möglicher Bruch der Staumauer zu erheblichen Überflutungen in den tiefer gelegenen Stadtteilen führen könnte.

16:16 Uhr: Bayern kann noch nicht durchatmen - Warnung in Passau

Die Hochwasserlage in Bayern bleibt in einigen Regionen weiterhin angespannt, da weiterer Regen in Sicht ist. Eine Entwarnung gibt es noch nicht, da der Hochwassernachrichtendienst (HND) einen weiteren Anstieg der Wasserstände, insbesondere an der Donau, erwartet.

In Passau, der Drei-Flüsse-Stadt, könnte die Donau am Dienstag fast die Meldestufe 3 erreichen. Die Stadtverwaltung hat die Bürger dringend davor gewarnt, überflutete Straßen zu betreten. In Vilshofen an der Donau werden die Wasserstände voraussichtlich zwischen den Meldestufen 1 und 2 schwanken, was Ausuferungen und überschwemmte Straßen zur Folge haben könnte.

Am Fluss Regen wird mit einer weiteren Hochwasserwelle gerechnet, die jedoch wahrscheinlich unterhalb der Meldestufe 3 bleiben wird. An den Flüssen Isar, Paar und Inn rechnet der HND mit Wasserständen, die maximal bis zur Meldestufe 2 steigen könnten, während das Hochwasser an der Rott, insbesondere in Ruhstorf, etwas länger anhalten könnte.

Nochmal 90 Liter Regen zu befürchten

Der DWD prognostiziert bis Dienstag in Bayern, insbesondere von den Alpen bis ins Vorland, ergiebigen Regen mit Niederschlagsmengen von 40 bis 70 Litern pro Quadratmeter, in Staulagen sogar bis zu 90 Liter. In höheren Lagen wird der Niederschlag weiterhin als Schnee fallen. In den Alpen oberhalb von 1500 Metern wird mit bis zu 15 Zentimetern Neuschnee gerechnet, oberhalb von 2000 Metern sogar mit bis zu 50 Zentimetern.

Lawinengefahr im Gebirge steigt

Die Nullgradgrenze wird ab Dienstag auf rund 2500 Meter steigen, weshalb nur eine moderate Schneeschmelze aus dem Hochgebirge erwartet wird. Jedoch steigt mit dem Neuschnee die Lawinengefahr in den mittleren und höheren Lagen der Alpen weiter an. Sobald die Sonne wieder scheint, könnte das Risiko für Lawinen, insbesondere in steilem Gelände, zunehmen. Einige Hütten der Alpenvereins-Sektion Berchtesgaden wurden vorübergehend geschlossen, um die Sicherheit der Gäste zu gewährleisten.

16:05 Uhr: Österreich hat 300-Millionen-Euro-Topf für Hochwasserschäden

Zur Beseitigung der Hochwasserschäden in Österreich stehen nach Angaben von Kanzler Karl Nehammer zunächst 300 Millionen Euro zur Verfügung. Diese Mittel stammen aus dem Katastrophenfonds und können bei Bedarf noch weiter aufgestockt werden. Privatpersonen, die durch die Naturkatastrophe Hab und Gut verloren haben, können ebenfalls finanzielle Hilfe aus diesem Fonds beantragen. Das genaue Ausmaß der Schäden nach dem mehrtägigen Rekordregen im Osten Österreichs ist allerdings noch unklar.

Tweet Österreich

Kanzler Nehammer beschrieb die Lage weiterhin als ernst. Besonders die Sicherung der Dämme habe oberste Priorität, und vorsorgliche Evakuierungen von Menschen seien weiterhin im Gange. Mehrere Hundert Soldatinnen und Soldaten wurden mobilisiert, um bei den Sicherungsmaßnahmen zu helfen. Zur Stabilisierung der Dämme wurden mithilfe von Hubschraubern Säcke mit Kies abgesetzt.

Lage in Wien entspannt sich etwas

In Wien hat sich die Hochwasserlage inzwischen etwas entspannt, der Pegel des Wienflusses sinkt. Dennoch bleibt der öffentliche Nahverkehr beeinträchtigt. Mehrere U-Bahn-Linien verkehren derzeit nur auf verkürzten Strecken.

Tweet Wien

14:42 Uhr: Polen ruft Katastrophenzustand für Hochwassergebiete aus

Polen hat nach schweren Überschwemmungen den Katastrophenzustand für die am stärksten betroffenen Hochwassergebiete ausgerufen. Diese Entscheidung wurde von der polnischen Regierung in einer Krisensitzung verabschiedet. Der Katastrophenzustand gilt für 30 Tage in Teilen der Woiwodschaften Niederschlesien, Schlesien und Oppeln. Durch diesen Ausnahmezustand erhalten die Behörden erweiterte Befugnisse, um schneller auf die Krise zu reagieren, was auch vorübergehende Einschränkungen der bürgerlichen Freiheiten mit sich bringt. So können Evakuierungen bestimmter Orte oder Einrichtungen leichter angeordnet und der Zugang zu gefährdeten Gebieten für Bürger verboten werden.

Tweet Polen

Die anhaltenden Regenfälle haben insbesondere im Südwesten Polens an der Grenze zu Tschechien zu starken Überschwemmungen geführt. In der niederschlesischen Stadt Klodzko standen ganze Straßenzüge unter Wasser, es wurde ein Todesopfer gemeldet. Das Dorf Glucholazy in der Region Oppeln wurde ebenfalls schwer von den Fluten getroffen. In der Kleinstadt Nysa drang das Wasser der Glatzer Neiße in das örtliche Kreiskrankenhaus ein, das daraufhin vollständig evakuiert werden musste, wie der nationale Gesundheitsdienst NFZ mitteilte. Die Lage bleibt angespannt, und die Behörden arbeiten rund um die Uhr, um weitere Schäden zu verhindern.

13:33 Uhr: Brandenburg bereitet sich auf Überschwemmungen an der Oder vor

Auch in Brandenburg droht entlang der Oder ein Hochwasser, das potenziell gefährliche Ausmaße annehmen könnte. Ein Sprecher des Landesamtes für Umwelt (LfU) warnte, dass die Hochwasserwelle noch bevorsteht. Besonders kritisch wird die Lage in Ratzdorf im Oder-Spree-Kreis beobachtet, wo die Oder aus Polen kommend zuerst brandenburgisches Gebiet erreicht. Dort könnte Alarmstufe 3 oder 4 erreicht werden, was schwerwiegende Konsequenzen mit sich bringen würde. Das kleine Dorf Ratzdorf hat bereits im Juli 1997 eine verheerende Flutkatastrophe erlebt. Die Behörden sind nun darauf vorbereitet, eine ähnliche Situation zu bewältigen.

Das Land Brandenburg und die Kommunen treffen bereits Vorbereitungen, um auf eine potenziell kritische Hochwasserlage zu reagieren. In Polen hat das Hochwasser bereits mehrere Orte verwüstet, und auch in Tschechien und Österreich sind nach tagelangen Regenfällen verheerende Überschwemmungen aufgetreten, bei denen mehrere Menschen ums Leben kamen.

Am Mittwoch Alarmstufe 1 an der Oder erwartet

Mitte der Woche wird ein signifikanter Anstieg des Wasserstands der Oder auf brandenburgischer Seite erwartet. Am Pegel Ratzdorf könnte bereits am Mittwoch die Alarmstufe 1 erreicht werden. Diese Vorhersage ist jedoch mit Unsicherheiten behaftet. In der Anfangsphase werden typischerweise Wiesen nahe des Flusses überschwemmt, Landwirte wurden bereits aufgefordert, ihre Tiere in Sicherheit zu bringen. Bei Alarmstufe 3 ist mit Überflutungen von Grundstücken, Straßen und Kellern zu rechnen, und Alarmstufe 4 würde eine Gefährdung von Menschen bedeuten.

Das Innenministerium in Potsdam hat bereits ein Krisenmanagement aktiviert, um die nötigen Vorkehrungen zu koordinieren. Das Technische Hilfswerk, die Feuerwehr und die Bundeswehr stehen für Unterstützungsmaßnahmen bereit. Zudem sind in Brandenburg 2,6 Millionen Sandsäcke vorrätig, um auf die drohende Hochwasserlage vorbereitet zu sein.

13:29 Uhr: Bundesregierung sagt Unterstützung zu

Die Bundesregierung hat den von Hochwasser betroffenen Menschen in mehreren europäischen Ländern ihre Unterstützung zugesagt. Christiane Hoffmann, die stellvertretende Regierungssprecherin, erklärte in Berlin, dass Deutschland die Lage in den Nachbarländern wie Österreich, Tschechien, Polen und Rumänien aufmerksam verfolge und bereit sei, Hilfe zu leisten. Sie betonte, dass die Verwüstungen in diesen Ländern zum Teil verheerend seien.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser fügte hinzu, dass das Technische Hilfswerk (THW) in Deutschland bereitstehe, um sofortige Unterstützung zu leisten, falls eine offizielle Anfrage einginge. Bislang habe es jedoch noch keine solche Anfrage gegeben. Faeser betonte zudem, dass das THW auch die Situation an der Elbe und der Oder in Deutschland genau beobachte und einsatzbereit sei, falls die Hochwasserlage sich verschärfe.

Hoffmann äußerte tiefe Betroffenheit angesichts der Berichte über Todesopfer und Vermisste und sprach im Namen der Bundesregierung den Betroffenen ihr Beileid und ihre Anteilnahme aus.

Inzwischen ist die Zahl der Todesopfer durch das Hochwasser in Europa auf mindestens elf gestiegen. Auch in Deutschland, insbesondere in Sachsen und Bayern, bleibt die Hochwasserlage angespannt, und neuer Regen wird erwartet, was die Situation weiter verschärfen könnte.

13:00 Uhr: Frau prüft Pegelstand und fällt in Neiße

In Görlitz ist eine Frau beim Überprüfen des Pegelstandes in die Neiße gestürzt. Die 46-Jährige trat vermutlich aus Leichtsinn am Sonntagabend zu nah an den Hochwasser führenden Fluss heran und fiel in die Neiße, wie die Polizei mitteilte. Sie trieb fast einen Kilometer im Fluss, bevor sie sich kurz vor dem Wehr Vierradmühle aus dem Wasser retten konnte.

Eine Zeugin beobachtete den Vorfall und rief sofort einen Krankenwagen. Die Frau wurde mit einer Unterkühlung in eine Klinik gebracht.

12:19 Uhr: Weitere Evakuierungen in Tschechien angeordnet

In Ostrava, der drittgrößten Stadt Tschechiens, haben die Behörden die Evakuierungen aufgrund der akuten Überflutungsgefahr weiter ausgeweitet. Umweltminister Petr Hladik berichtete nach einer Krisensitzung, dass in mehreren Stadtteilen Deichbrüche aufgetreten sind. Die betroffenen Bewohner wurden teilweise mit Schlauchbooten in Sicherheit gebracht. Schätzungen zufolge strömen etwa 100 Kubikmeter Wasser pro Sekunde durch die Risse in den Deichen. Es wird versucht, die Lücken mit Steinen zu schließen, um die Wassermassen einzudämmen.

Tweet Tschechien

Ostrava, eine Stadt mit rund 285.000 Einwohnern, liegt am Zusammenfluss mehrerer Flüsse, darunter die Oder und die Opava. Der Bahnverkehr nach Ostrava und weiter in Richtung Polen wurde aufgrund der Hochwassersituation vollständig unterbrochen. Ein nahegelegenes Kraftwerk musste abgeschaltet werden. In Bohumin fielen sowohl Strom- als auch Mobilfunknetze aus. In vielen Gebieten brach auch die Trinkwasserversorgung zusammen.

Die schweren Überschwemmungen sind das Ergebnis sintflutartiger Regenfälle, die weite Teile Tschechiens unter Wasser gesetzt haben. Besonders stark betroffen ist die Stadt Litovel an der March (Morava), wo rund 80 Prozent des Stadtgebiets überflutet wurden. In den östlichen Sudeten um Jesenik fielen seit Beginn der Unwetter insgesamt bis zu 500 Liter Regen pro Quadratmeter, während in anderen Teilen Tschechiens 200 bis 400 Liter gemessen wurden - Mengen, die normalerweise über mehrere Monate verteilt fallen würden.

11:30 Uhr: Zwei weitere Todesopfer in Österreich entdeckt

Beim Hochwasser in Österreich sind nach Angaben der Polizei zwei weitere Todesopfer zu beklagen. Zwei Männer, im Alter von 70 und 80 Jahren, kamen in ihren jeweiligen Häusern in Gemeinden in Niederösterreich ums Leben, nachdem die Wassermassen in die Gebäude eindrangen. Damit erhöht sich die Zahl der Todesopfer auf drei, nachdem bereits am Sonntag ein Feuerwehrmann beim Auspumpen eines Kellers verstorben war.

11:18 Uhr: Leichte Entspannung an Neiße - Anstieg der Elbe moderater

Mit dem erwarteten Ende des Dauerregens in Sachsen zeichnet sich eine allmähliche Entspannung der Hochwassersituation in den ostsächsischen Flussgebieten ab. Laut dem Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie geht das Wasser in der Lausitzer Neiße bei Görlitz bereits leicht zurück, da der Scheitelpunkt überschritten ist. In den Flüssen Spree, Schwarzer Elster und den Nebenflüssen der Oberen Elbe steigt der Pegel weiterhin leicht an, jedoch in moderatem Tempo.

Die Elbe verzeichnet hingegen eine zunehmende Wasserführung. Die Hydrologen gehen jedoch nicht davon aus, dass am Pegel Dresden der Richtwert der Alarmstufe 4 erreicht wird. Stattdessen wird ein Anstieg auf rund sechs Meter erwartet, was knapp die Alarmstufe 3 bedeutet. Am Vormittag wurden 5,62 Meter gemessen, während der Normalwert bei 1,42 Metern liegt. Zum Vergleich: Bei der verheerenden Jahrhundertflut 2002 erreichte die Elbe an dieser Stelle 9,40 Meter.

10:55 Uhr: Höchste Dammbruchgefahr im Osten von Österreich

Trotz einer kurzen Regenpause in der Nacht bleibt die Hochwasser-Situation im Osten Österreichs, insbesondere in Niederösterreich, weiterhin äußerst kritisch. Johanna Mikl-Leitner, die Ministerpräsidentin Niederösterreichs, betonte, dass die Lage dramatisch und noch lange nicht vorbei sei. Am Montag werden regional erneut bis zu 80 Liter Regen pro Quadratmeter erwartet, was die ohnehin angespannten Bedingungen weiter verschärft. Ein besonders großes Problem stellen mittlerweile die Dämme dar, da vielerorts akute Dammbruchgefahr besteht.

Das öffentliche Leben in Niederösterreich ist weitgehend zum Erliegen gekommen. Über 200 Straßen sind gesperrt, etwa 1800 Gebäude wurden evakuiert, und viele Schüler und Kinder blieben zu Hause. Rund 3500 Haushalte sind derzeit ohne Strom. Die genauen Schäden sind noch nicht abzusehen, doch Mikl-Leitner versicherte, dass den Hochwasser-Opfern Hilfe zuteilwerden wird.

In den letzten Tagen fielen in Niederösterreich lokal bis zu 370 Liter Regen pro Quadratmeter, was ein Vielfaches der üblichen Monatsmenge darstellt. Ein tragischer Zwischenfall ereignete sich, als ein Feuerwehrmann beim Auspumpen eines Kellers ums Leben kam. Es gibt jedoch Hoffnung, dass sich die Lage ab Dienstag etwas entspannen könnte, da ein Ende des Dauerregens erwartet wird.

09:10: Erster Todesfall in Tschechien

Beim Hochwasser in Tschechien ist der erste bestätigte Todesfall gemeldet worden. Ein Mensch ertrank im kleinen Fluss Krasovka im Bezirk Bruntal im östlichen Landesteil Mährisch-Schlesien, wie Polizeipräsident Martin Vondrasek mitteilte. Darüber hinaus werden mindestens sieben Menschen vermisst. Unter den Vermissten sind drei Personen, die bei Jesenik im Altvatergebirge mit einem Auto in einen reißenden Fluss gestürzt sind. Das Fahrzeug konnte bisher nicht gefunden werden. Weitere Personen sind in verschiedene Flüsse wie die Otava gestürzt, und ein Mann aus einem Altersheim nahe der polnischen Grenze wird ebenfalls vermisst.

Der tschechische Regierungschef Petr Fiala sprach von einem "Jahrhunderthochwasser", einem extremen Hochwasser, das statistisch nur einmal pro Jahrhundert auftritt.

Besonders betroffen sind Städte wie Jesenik im Altvatergebirge, Opava am gleichnamigen Fluss und Krnov an der Grenze zu Polen. Am Wochenende verwandelten sich die Straßen dort in reißende Fluten. In Jesenik mussten Hunderte Menschen mit Booten und Hubschraubern gerettet werden. Die Bürgermeisterin der Stadt beschrieb die Situation als apokalyptisch, mit Schlamm und Zerstörung überall. Der Hauptplatz wurde zu einer großen Wasserfläche, auf der Autos trieben. Mehrere Häuser in der Region sind eingestürzt, und nach dem Rückgang der Wassermassen drohen nun Erdrutsche.

08:55 Uhr: Lage in Rumänien bleibt nach Überschwemmungen angespannt

In Rumänien bleibt die Hochwasserlage weiterhin kritisch, insbesondere nach schweren Starkregenfällen und Überschwemmungen, die bislang mindestens sechs Todesopfer forderten. Besonders betroffen sind die östlichen Regionen Galati, Vaslui und Iasi, wo rund 300 Menschen evakuiert werden mussten und etwa 6000 Bauernhäuser durch das Hochwasser beschädigt wurden.

Zu den Opfern zählen vor allem ältere Menschen, darunter zwei Frauen im Alter von 96 und 86 Jahren. In den betroffenen Regionen gilt weiterhin die höchste Hochwasser-Warnstufe, die zumindest bis zum Mittag aufrechterhalten wird.

Die Wassermassen haben insbesondere abgelegene Dörfer getroffen, wo Bewohner auf die Dächer ihrer Häuser kletterten, um sich vor den Fluten zu schützen. Hunderte Feuerwehrleute sind im Einsatz, um die Menschen zu retten und die Schäden einzudämmen.

08:00 Uhr: Pegelstände an Elbe steigen - Warnstufe 3 in Schöna

An der Elbe ist noch längst kein Aufatmen in Sicht: Die Pegelstände steigen weiter an. Nach Daten des Landeshochwasserzentrums lag der Wert in Dresden am Morgen bei 5,54 Metern. Demnach wird noch im Tagesverlauf mit einem Überschreiten der Sechs-Meter-Markierung gerechnet. Ab diesem Wert gilt Alarmstufe 3. Dabei sind Überschwemmungen auch von bebauten Gebieten möglich.

Am Pegel in Schöna an der Elbe nahe der tschechischen Grenze ist diese Stufe bereits erreicht, dort lag der Pegelstand bei 6,09 Metern. Auch an der Lausitzer Neiße bei Görlitz an der Grenze zu Polen gilt Alarmstufe 3. Das Wasser stand dort bei 5,56 Metern - und damit nur wenige Zentimeter von der höchsten Alarmstufe vier entfernt. 

Ein Abschnitt der Bundesstraße 99 sei in Görlitz aus Sicherheitsgründen gesperrt worden, sagte ein Sprecher der Polizei. 

07:55 Uhr: Kabinett in Polen berät über Ausrufung von Katastrophenzustand

Angesichts der schweren Verwüstungen bei Überschwemmungen im Südwesten Polens hat Regierungschef Donald Tusk sein Kabinett zu einer Krisensitzung am Montagvormittag einberufen. Er habe ein Dekret zur Ausrufung des Katastrophenzustands vorbereitet, teilte Tusk mit. Die Entscheidung darüber muss aber vom Kabinett abgesegnet werden.

Anhaltende Regenfälle haben im Südwesten Polens an der Grenze zu Tschechien zu Hochwasser geführt. In der niederschlesischen Kleinstadt Klodzko standen ganze Straßenzüge unter Wasser, hier gab es auch ein Todesopfer. Das Dorf Glucholazy in der Region Oppeln wurde von Wassermassen verwüstet.

Tweet Polen1

In der Nacht zum Montag war besonders die Kleinstadt Nysa in der Region Oppeln betroffen. Das Wasser aus der Glatzer Neiße, einem Nebenfluss der Oder, drang in die Notaufnahmestation des örtlichen Kreiskrankenhauses ein, wie die Nachrichtenagentur PAP berichtete. Insgesamt 33 Patienten wurden von dort mit Schlauchbooten in Sicherheit gebracht, darunter auch Kinder und Schwangere. 

07:45 Uhr: Österreich erwartet neue große Regenmengen

Im besonders stark betroffenen Niederösterreich sind am Wochenende nach Angaben der Einsatzkräfte mehrere Hundert Menschen aus dem Hochwasser gerettet worden. Ein Feuerwehrmann starb am Sonntag im niederösterreichischen Rust im Tullnerfeld beim Auspumpen eines Kellers.

In der Hauptstadt Wien, die von Niederösterreich umgeben ist, war auch am Montag von massiven Problemen im öffentlichen Verkehr betroffen - obwohl die Wasserstände zurückgingen. Die meisten U-Bahnlinien in der Zweimillionen-Stadt fuhren zu Beginn der Arbeitswoche nur auf Teilstrecken. Das staatliche Bahnunternehmen ÖBB führt derzeit keine Züge auf den südlichen und westlichen Verbindungen von und nach Wien.

07:40 Uhr: Neuer Regen - Hochwasserlage in Bayern bleibt angespannt

Die Hochwasserlage in Bayern bleibt an einigen Orten angespannt - und neuer Regen steht bevor. In der Nacht habe sich die Situation in den betroffenen Gebieten nicht groß verändert, teilten die Polizeipräsidien mit. 

Eine Entwarnung gibt es vorerst aber nicht: Der Hochwassernachrichtendienst (HND) erwartete mit dem regnerischen Start in die Woche erneute Anstiege der Wasserstände. Ein Hochwasser wie im Juni in Bayern sei aber nicht zu befürchten.

Unter anderem erwartet der HND, dass die Pegelstände der Donau bei Passau, der Vils bei Vilshofen und der Isar bei München erneut ansteigen. Von Mittwoch an dürfte sich die Lage den Angaben zufolge dann allmählich entspannen.

Bis Dienstag rechnet der Deutsche Wetterdienst (DWD) von den Alpen bis in das Vorland mit Dauerregen. Verbreitet sind dabei Niederschlagsmengen von 40 bis 70 Litern pro Quadratmeter möglich, in Staulagen sogar bis zu 90.

07:20 Uhr: Breslau ruft Hochwasseralarm aus

Nach schweren Unwettern und Überschwemmungen im Südwesten Polens bereitet sich die Stadt Breslau (Wroclaw) in Niederschlesien auf eine drohende Flutwelle vor. Bürgermeister Jacek Sutryk hat Hochwasseralarm für die Stadt an der Oder ausgerufen. Zu den Sicherheitsmaßnahmen gehören die rund um die Uhr Überwachung der Deiche, die Kontrolle und der Schutz von Kanälen sowie die Schließung von Deichübergängen, wie Sutryk in einer Videoansprache auf Facebook erklärte.

Die Flutwelle wird voraussichtlich am Mittwoch Breslau erreichen. Ursprüngliche Prognosen, wonach die Stadt weniger stark betroffen sein würde, wurden nach oben korrigiert. Dennoch erwartet Sutryk, dass die Flut nicht so schlimm ausfallen wird wie beim verheerenden Oderhochwasser von 1997, als ein Drittel der Stadt überflutet wurde.

Der Bürgermeister betonte, dass die Stadt heute besser vorbereitet sei, da die Infrastruktur seitdem erheblich verbessert wurde. Es wurden neue Deiche, Rückhaltebecken und Polder errichtet, die hoffentlich verhindern werden, dass das Hochwasser in die Stadt eindringt.

01:20 Uhr: Dresden ruft höhere Warnstufe aus - Elbe schwillt weiter an 

Aufgrund der angespannten Hochwasserlage hat die Stadt Dresden die Hochwasserwarnstufe 2 ausgerufen.

Der Pegelstand der Elbe habe in der Nacht bei 5,32 Metern gelegen - ein weiterer deutlicher Anstieg sei zu erwarten, teilte die sächsische Landeshauptstadt mit. 

Es wird erwartet, dass am Montag in Dresden an der Elbe der Richtwert der Alarmstufe 3 (6,00 Meter) erreicht wird. Insgesamt gibt es vier Warnstufen. Der Scheitelpunkt wird dem Landeshochwasserzentrum zufolge erst Mitte der Woche erwartet. Zum Vergleich: Der Normalstand der Elbe beträgt am Dresdner Pegel rund 2 Meter, beim Jahrhunderthochwasser 2002 waren es am Höhepunkt 9,40 Meter. 

Auch die teilweise eingestürzte Carolabrücke hat Auswirkungen auf die Hochwasserlage: Durch Brückenteile im Wasser werde sich elbaufwärts das Wasser aufstauen, was den Wasserspiegel auf einem Teilstück der Elbe etwa 30 bis 50 Zentimeter ansteigen lasse.

15.09.2024

20:15 Uhr: Hochwasser in Niederösterreich - noch nie dagewesene Ausnahmesituation 

Das Bundesland Niederösterreich um Wien ist vom Hochwasser so stark getroffen wie nie zuvor. "Dies ist eine Ausnahmesituation, wie wir es noch nie erlebt haben", sagte Niederösterreichs Landeshauptfrau (Ministerpräsidentin) Johanna Mikl-Leitner. Besonders prekär war die Lage am Fluss Kamp nordwestlich von Wien. 

Die Stauseen im oberen Flusslauf waren randvoll, das kontrollierte Ablassen der Wassermengen ließ den Fluss im unteren Bereich immer weiter anschwellen. Weitere Wassermassen aus dem Ottenstein-Stausee wurden erwartet. In der Gemeinde Gars am Kamp wurden ständig neue Wälle durch Sandsäcke aufgebaut, um Häuser zu schützen. 

Am Nachmittag ließ der seit Tagen andauernde Regen etwas nach, aber für Montag waren weitere Niederschläge vorausgesagt. "Wir spüren die Kraft der Natur, aber auch die Kraft des Miteinanders, des Zusammenhalts", sagte Mikl-Leitner. Sie bedankte sich bei tausenden Angehörigen der freiwilligen Feuerwehren, die in unermüdlichem Einsatz waren.

20:00 Uhr: Stausee Ottenstein: Wassermassen stürzen in angeschwollenen Fluss Kamp 

Die Flutklappen am Stausee Ottenstein in Niederösterreich sind geöffnet. In einigen Orten verschärft dies die Hochwasserlage.

Am Stausee Ottenstein im Bundesland Niederösterreich stürzen inzwischen große Wassermassen durch Hochwasserklappen in den bereits angeschwollenen Fluss Kamp.

Flussabwärts wird die dramatische Hochwasserlage damit noch einmal verschärft. In mehreren Gemeinden sind die Straßen entlang des Kamps schon vorher überflutet worden. Anwohner und Tausende Freiwillige versuchen, ihre Häuser mit Sandsack-Wällen zu schützen.

Prekär war die Lage zum Beispiel in Gars am Kamp rund 25 Kilometer östlich vom Ottensteiner Stausee. In der Ortschaft mit rund 3500 Einwohnern waren über das Wochenende bereits mehrere Dutzend Menschen in Sicherheit gebracht und Gebäude geräumt worden. 

Der Kamp fließt in die Donau. Der Ottenstein-Stausee liegt Luftlinie etwa 90 Kilometer Luftlinie nordwestlich von Wien. 

Kontrollierter Wasserfluss

Das Wasser werde durch die Hochwasserklappen kontrolliert abgelassen, betonte Stefan Zach, Sprecher des Energieversorgers EVN, der dort ein Kraftwerk betreibt. Schon seit Anfang der Woche wurden angesichts der Wetterlage permanent etwa 120 Kubikmeter Wasser pro Sekunde aus dem See abgeleitet. Es flossen aber bis zu 480 Kubikmeter pro Sekunde nach. Am Sonntag waren es noch 340 Kubikmeter pro Sekunde.

Der Abfluss durch die Hochwasserklappen war den ganzen Tag erwartet und vorbereitet worden. Es handele sich nicht um ein Überlaufen über die Staumauer, betonte Zach. Das wäre gefährlich, weil die Staumauer dabei seitlich ausgespült werden könne. Der Stausee hatte immer noch ein freies Volumen von einigen Millionen Kubikmeter Wasser. Mit dem kontrollierten Ablauf sollten plötzliche Flutwellen verhindert werden.

17:00 Uhr: Nach Staudamm-Bruch in Polen: Wasser in Klodzko steigt 

Nach dem Bruch eines Staudamms im Schneegebirge an Polens Grenze zu Tschechien hat sich die Situation in der Kleinstadt Klodzko weiter verschärft. Eine neue Flutwelle habe den Ort erreicht, sagte Bürgermeister Michal Piszko der Nachrichtenagentur PAP. Die Glatzer Neiße, ein Nebenfluss der Oder, habe nun bei Klodzko einen Pegelstand von 6,84 Meter. Üblich ist ein durchschnittlicher Wasserstand von etwa einem Meter, wie ein Sprecher der Feuerwehr der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Klodzko

In einigen Straßen der Stadt stehe das Wasser anderthalb Meter hoch, sagte der Bürgermeister weiter. Gebirgsjäger der polnischen Armee seien mit Booten unterwegs, um Bürger zu retten, die vor dem Wasser in den zweiten oder dritten Stock ihrer Häuser geflohen seien. In dem Ort mit 26.000 Einwohnern, der hundert Kilometer südlich von Breslau (Wroclaw) liegt, gibt es keine Wasserversorgung mehr. Auch das Gas werde bald abgestellt, sagte der Bürgermeister.

Zuvor war im niederschlesischen Stronie Slaskie ein Staudamm gebrochen. Das Wasser fließt nun von dort über den Fluss Biala Ladecka in die Glatzer Neiße. 

16:57 Uhr: Inzwischen fünf Tote bei Überschwemmungen in Rumänien 

Tiefdruckgebiet ANETT (international auch BORIS genannt) verlagerte sich von der Adria fast bis ans Schwarze Meer. Im Balkanland Rumänien stehen etliche Gebiete unter Wasser. In abgelegenen Dörfern ertrinken einige Menschen in den Fluten. 

Starkregen und schwere Überschwemmungen haben im südosteuropäischen EU-Land Rumänien mindestens fünf Todesfälle verursacht. Im Kreis Galati in der östlichen Region Moldau wird außerdem noch ein Mensch vermisst, wie die Nachrichtenagentur Mediafax unter Berufung auf den Katastrophenschutz berichtete. 

Unter den Opfern sind hauptsächlich ältere Menschen, unter ihnen zwei Frauen im Alter von 96 und 86 Jahren. Mehr als 100 Menschen wurden evakuiert, hieß es in Medienberichten. 

Die Wassermassen erreichten in den meist abgelegenen Ortschaften eine Höhe von bis zu 1,7 Metern, hieß es in den Berichten weiter. Menschen seien auf Hausdächer geklettert, um nicht von den Fluten mitgerissen zu werden. Hunderte Feuerwehrleute seien im Einsatz. 

16:55 Uhr: Krnov in Tschechien fast ganz unter Wasser 

Die tschechische Stadt Krnov ist fast komplett überflutet worden. Der stellvertretende Bürgermeister Miroslav Binar sagte der Agentur CTK zufolge, dass geschätzt 70 bis 80 Prozent des Stadtgebiets unter Wasser stünden. Für eine Evakuierung sei es nun zu spät. Die Kommune sei nicht mehr in der Lage, die Hilfe für die Bürger zu organisieren. Man stehe daher im Kontakt mit der übergeordneten Verwaltungsregion Mährisch-Schlesien. Die Lage sei schlimmer als bei der Flutkatastrophe von 1997. 

Krnov

In Krnov, das rund 240 Kilometer östlich von Prag liegt und knapp 23.000 Einwohner hat, vereinen sich die Flüsse Opava und Opavice. Hubschrauber waren im Einsatz, um Menschen in Not aus der Luft zu retten.

Jahrhunderthochwasser an über 50 Messstationen 

Kritisch war die Situation auch an vielen anderen Orten im Osten des Landes, etwa in den Städten Opava und Ostrava. Landesweit galt an mehr als 120 Pegel-Messstationen die höchste Hochwasser-Alarmstufe. An mehr als 50 Stationen wurde sogar ein Jahrhunderthochwasser gemeldet

Die Regierung in Prag will am Montag zusammenkommen, um über außerordentlich finanzielle Hilfen für Betroffene zu entscheiden. Der tschechische Präsident Petr Pavel rief zu Spenden für die Hochwasser-Opfer auf. Er merkte an, dass die am stärksten betroffenen Gebiete wie um Jesenik im Altvatergebirge und Frydlant in Nordböhmen zugleich einige der ärmsten Regionen des Landes seien.

16:10 Uhr: Sachsen: Hochwasserscheitel in Dresden ab Mittwoch – Alarmstufe 4 erwartet! 

In Dresden wird für Mitte der Woche der Hochwasserscheitel der Elbe erwartet. Am Mittwoch und Donnerstag sollen sich nach Angaben des Landeshochwasserzentrums die Wasserstände um den Richtwert der Alarmstufe 4 - rund sieben Meter - bewegen. 

Am Pegel Schöna kurz nach der deutsch-tschechischen Grenze wird der Scheitel bereits am Mittwoch in den frühen Morgenstunden erwartet.

Auch hier dürfte der Richtwert der Alarmstufe 4 erreicht werden. Bei Alarmstufe 4 besteht dem Landeshochwasserzentrum zufolge Gefahr für Leib und Leben. Es gibt Überschwemmungen größerer bebauter Gebiete, Deiche können überströmt werden oder brechen

15:45 Uhr: Hochwasser droht unter der Woche in Brandenburg 

An einigen Flüssen in Brandenburg könnte es in den kommenden Tagen zu Überschwemmungen kommen. Zuletzt stiegen die Pegelstände an Elbe, Oder und Neiße weiter an

An der Oder erwartet das Landesamt für Umwelt (LfU) in den kommenden Tagen drastisch steigende Wasserstände. An der Elbe waren in Mühlberg im Landkreis Elbe-Elster bereits etwa fünf Meter gemessen worden. Zu Monatsbeginn lag der Pegelstand hier noch bei etwa 1,60 Meter. 

Heftige Regenfälle lassen Pegelstände steigen

Nach heftigen Regenfällen im östlichen Europa herrschen aktuell in Polen, Tschechien und Österreich teilweise dramatische Zustände. In Polen brach ein Staudamm, in Tschechien gibt es Evakuierungen und in Österreich ist ein Stausee kurz vor dem Überlaufen. Nun droht das Hochwasser etwa in der Elbe auch Deutschland zu erreichen. In Dresden wurden daher schon Schutzmaßnahmen wie mobile Wände für die Altstadt vorbereitet

"Bleibt es bei den vorhergesagten hohen Niederschlägen, dürfte sich eine Hochwasserwelle am Sonntag zu Montag an der Lausitzer Neiße sowie ab Mitte der nächsten Woche an Oder und Elbe ausbilden", erklärte eine Sprecherin des Umweltministeriums.

Sorgen auch an der Spree

An der Spree äußerte etwa die Stadtverwaltung in Spremberg Sorge vor einem Hochwasser. Zuletzt sei es zu einem Anstieg der Pegelstände gekommen, hieß es in einer Mitteilung der Stadt. Ab Sonntagmittag seien weitere starke Regenfälle vorausgesagt, sodass ein Überschreiten der Alarmstufe 1 nicht ausgeschlossen werden könne. Die Stadt hatte schon am Freitag Vorsorge getroffen und etwa Brückenunterführungen an der Spree gesperrt.

14:55 Uhr: Hochwasser in Wien - Straßen überflutet

Zahlreiche Bäche treten in Österreich bei anhaltenden Niederschlägen über die Ufer, Menschen sind eingeschlossen. In Wien ist der U-Bahn-Betrieb betroffen.

In der österreichischen Hauptstadt ist nach tagelangem Dauerregen Land unter. An der Kennedybrücke am Wienfluss stieg der Pegelstand innerhalb eines Tages von 50 Zentimetern auf 2,26 Meter, hieß es von den Krisenstäben. Spazier- und Fahrradwege sind überflutet, Restaurant-Terrassen am Ufer stehen unter Wasser. 

Wien

Im Vorort Penzing nordwestlich von Wien war der Wienfluss bereits teilweise über die Ufer getreten. Häuser wurden geräumt, Straßen und eine Tiefgarage standen unter Wasser. In drei Wiener Bezirken ist die Stromversorgung zeitweise unterbrochen. Der Stromversorger versprach eine möglichst schnelle Wiederherstellung der Versorgung. In der Region wurde der Betrieb von zwei U-Bahn-Linien teilweise eingestellt.

Die Auffangbecken für Hochwasser entlang des Wienflusses in den Außenbezirken Wiens waren randvoll. "Der Wienfluss fließt jetzt unentschärft in die Innenstadt", teilte der Sprecher der Wiener Gewässer, Thomas Kozuh-Schneeberger, mit. Es wird damit gerechnet, dass der Regen im Laufe des Nachmittags nachlässt.

14:00 Uhr: Staudamm in Polen bricht 

Nach starken Regenfällen ist im Südwesten Polens ein weiterer Staudamm von den Wassermassen überwältigt worden. Hubschrauber sollen die vom Wasser eingeschlossenen Menschen retten.

Stronie Slaskie

Nach starken Regenfällen ist im Südwesten Polens ein Staudamm gebrochen. Nachdem das Bauwerk im niederschlesischen Stronie Slaskie nachgegeben habe, ströme das Wasser jetzt den Fluss Biala Ladecka herunter und nehme Kurs auf das Gebiet der Glatzer Neiße, teilte das Meteorologische Institut auf X mit. Es sei eine ernste Bedrohung für die Orte entlang dieser Flüsse, hieß es. Die Polizei habe einen Rettungshubschrauber in die Gegend geschickt, um vom Wasser eingeschlossene Menschen in Sicherheit zu bringen. Auch Soldaten der Armee und des Heimatschutzes seien im Einsatz.

Der Ort Stronie Slaskie liegt im Glatzer Schneegebirge an Polens Grenze zu Tschechien. Am Samstagabend war in der gebirgigen Gegend bereits ein Staudamm in Miedzygorze übergelaufen. 

12:25 Uhr: Stausee in Österreich kurz vor dem Überlaufen 

In Niederösterreich schauen Einsatzkräfte gebannt auf die Staumauer am Kraftwerk Ottenstein am Fluss Kamp. Weil der Dauerregen anhält, rechnet der Krisenstab damit, dass das Wasser am Nachmittag aus dem Staubecken über die Mauer läuft.

Im Kamptal wird mit einer Flutwelle gerechnet. "Die Situation wird sich heute Nachmittag sicherlich noch einmal zuspitzen", warnte der Bürgermeister von Gars am Fluss Kamp, Martin Falk, im Sender oe24. Im Ort mit rund 300 Einwohnern wurden gut 151 Menschen in Sicherheit gebracht. Im ganzen Bundesland Niederösterreich waren die Einwohner von 1100 Häusern vorsichtshalber evakuiert worden. 

Das Kraftwerk Ottenstein liegt rund 120 Kilometer nordwestlich von Wien. Es liegt am Fuß einer 69 Meter hohen und bis zu 24 Meter dicken Staumauer. Die Mauer kann bis zu 73 Millionen Kubikmeter Wasser zurückhalten. 

Der Landesführungsstab von Niederösterreich hat Verstärkung von Feuerwehren aus den benachbarten Bundesländern angefordert. Ebenso stand das Bundesheer mit 1.000 Einsatzkräften bereit, teilte das Militärkommando Niederösterreich mit.

12:00 Uhr:  Feuerwehrmann in Österreich bei Hochwassereinsatz umgekommen 

In Österreich ist ein Feuerwehrmann bei einem Hochwassereinsatz ums Leben gekommen. Das teilte der Krisenstab Niederösterreich mit. Er soll bei einem Pumpeneinsatz in einem Keller gewesen sein.

In Wien wälzen sich Wassermassen entlang des Wienflusses durch die Stadt. In den meisten Vierteln halten die meterhohen Mauern entlang des künstlichen Flussbettes aber noch stand. Bei anhaltendem Dauerregen und Sturmböen war eine Entspannung nicht abzusehen.

Die Moderatorin des Senders ORF, Simone Stribl, zeigte auf dem Nachrichtenportal X ein Video von den reißenden Gewässern in Wien.

Tweet Österreich

Dort wurde der Verkehr auf zwei U-Bahn-Linien teilweise eingestellt.

Auch die österreichischen Bahnen ÖBB stellten den Zugverkehr auf einer Strecke südlich der Donau ein.

Tweet Wien

11:50 Uhr: Polens Bahn stellt Zugverkehr nach Tschechien ein 

Die polnische Eisenbahn PKP hat wegen der Überschwemmungen im Süden des Landes die Zugverbindungen mit dem Nachbarland Tschechien eingestellt. Intercitys, die aus Tschechien kommend nach Polen fahren sollten, fielen bis auf weiteres aus, teilte der staatliche Konzern auf X mit. Züge, die aus Polen nach Tschechien fahren sollten, enden an der jeweils letzten Station vor der Grenze.

Die Stadt Ostrava in Tschechien wurde von der Oder geflutet.  Aufnahme vom Sonntag, den 15.09.2024.

Die Stadt Ostrava in Tschechien wurde von der Oder geflutet.  Aufnahme vom Sonntag, den 15.09.2024. Bildquelle: dpa / CTK | Petr Sznapka

Sowohl der Südwesten Polens als auch große Teile Tschechiens sind nach starken Regenfällen von Hochwasser betroffen. In Polen mussten viele Ortschaften in Niederschlesien evakuiert werden. In Tschechien waren wegen des Unwetters mehr als eine halbe Million Haushalte ohne Strom. 

11:30 Uhr: Pegelstände in Sachsen steigen

An der Elbe steigen die Wasserstände weiter. Der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge ruft die Bevölkerung zur Vorsorge auf.

An der Elbe in Sachsen hat der erste Pegel Alarmstufe 2 erreicht. In Schöna wurde der entsprechende Richtwert von 5 Metern am frühen Morgen überschritten, wie aus Daten des Landeshochwasserzentrums hervorgeht. Der Mittelwert liegt dort bei 1,58 Metern, zuletzt wurden 5,39 Meter gemeldet (Stand: 10.00 Uhr).

Im Laufe des Tages soll der Wasserstand weiter steigen. Am Abend soll der Richtwert von 6 Metern für die nächste Alarmstufe überschritten werden.

Die Bevölkerung ist zur Vorsorge aufgerufen, wie der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzegbirge mitteilte. Das Landratsamt bittet Anwohner unter anderem darum, sich auf eine eventuelle Evakuierung vorzubereiten. Verkehrseinschränkungen gibt es aktuell nur bei der Schifffahrt. Der Betrieb des Wanderschiffs sowie zweier Fähren ab Schöna und Pirna wurde eingestellt.

In Dresden Alarmstufe 1

In Dresden gilt laut Daten des Landeshochwasserzentrums Alarmstufe 1 bei einem Wasserstand von 4,45 Metern (Stand: 10.00 Uhr). Dort wurden am Samstagabend Abrissarbeiten an der teilweise eingestürzten Carolabrücke am Neustädter Elbufer beendet.

Der Normalstand der Elbe liegt am Dresdner Pegel bei 2 Metern, beim Jahrhunderthochwasser 2002 waren es 9,40 Meter. Am Abend soll der Richtwert von 5 Metern für Alarmstufe 2 erreicht werden, am Montagnachmittag dann 6 Meter (Alarmstufe 3).

Auch an der Neiße in Görlitz ist Alarmstufe 2 erreicht, dort liegt der Wasserstand bei 4,42 Metern (Stand: 10.00 Uhr). Durchschnittlich beträgt der Wert dort 1,61 Meter. Die Tendenz ist aktuell sinkend, bis 13 Uhr soll der Pegel dort wieder unter 4 Meter zurückgehen.

11:15 Uhr: Dauerregen in Bayern: Aber keine Katastrophenlage 

Der meiste Regen des Wochenendes ist wohl schon gefallen, aber die Hochwasserlage bleibt angespannt: Schlimmer als jetzt wird es wohl nicht mehr, prognostiziert der Hochwassernachrichtendienst (HND) Bayern. 

Dennoch gibt es zunächst keine Entwarnung. Bis zum Dienstag regnet es teils andauernd vor allem im Süden und Südosten Bayerns. Die Wasserstände der Flüsse und Bäche könnten wieder steigen - Überschwemmungen von bebauten Gebieten sind aber wohl flächendeckend nicht in Sicht. Eine Hochwasserflut wie im Juni sei nicht zu befürchten. 

10:25 Uhr: Teils mehr als einen Meter Schneehöhe in den Alpen 

Der Wintereinbruch in den bayerischen Alpen bringt eine erhöhte Lawinengefahr in höheren Lagen mit sich. Oberhalb von etwa 1200 Metern habe eine geschlossene Schneedecke gebildet. In den Hochlagen sei diese bis zu einem Meter dick, teilte der Lawinenwarndienst Bayern mit. 

Frischer, durch den teils starken Wind angesammelter Schnee sei problematisch und könnte sich im kammnahen Steilgelände als Schneebrett lösen. "In den Hochlagen der Berchtesgadener Alpen fällt am meisten Neuschnee." Lawinen mittlerer Größe, die für eine Verschüttung ausreichen, seien möglich.

Der Lawinenwarndienst rechnet damit, dass die Lage in den kommenden Tagen angespannt bleiben wird. Zudem seien in höheren Gebieten viele Wanderwege schneebedeckt, vereist und rutschig.

Schnee-Hotspots sind derzeit die Berchtesgadener und Chiemgauer Hochlagen mit teils mehr als einem Meter. Dies sei besonders für die Jahreszeit. An der Station Dürrnbachhorn oberhalb von Winklmoos in den Chiemgauer Alpen betrage die Schneehöhe etwa 1,20 Meter, auf dem Zugspitzplatt seien es knapp 90 Zentimeter. 

10:15 Uhr: Mehr als eine Viertelmillion Haushalte in Tschechien ohne Strom 

Wegen des verheerenden Unwetters sind in Tschechien mehr als 250.000 Haushalte ohne Strom. Das berichtete die Agentur CTK unter Berufung auf die Energieversorger. Am dramatischsten war die Lage demnach in der östlichen Region Mährisch-Schlesien an der Grenze zu Polen. Allein dort mussten mehr als 100.000 Haushalte ohne Elektrizität auskommen. Wegen der aufgeweichten Böden waren zahlreiche Bäume auf oberirdische Freileitungen und Hochspannungsleitungen gestürzt. Die Niederschläge sollten Vorhersagen zufolge bis einschließlich Montag andauern.

Im Bahnverkehr kam es zu erheblichen Störungen, weil Bäume auf Gleise stürzten und Gewässer Strecken überschwemmten. Rund 40 Bahnstrecken mussten ganz gesperrt werden. Im Bahnhof Studenka stand die wichtige Hauptstrecke zwischen Prag und Ostrava unter Wasser. Zahlreiche Eurocity-Verbindungen in Richtung Polen und Slowakei fielen daher aus. Die Behörden riefen die Bürger dazu auf, auf Reisen sowohl mit dem Auto als auch mit der Bahn möglichst zu verzichten.

09:15 Uhr: Erstes Todesopfer bei Überschwemmungen in Polen 

Bei Überschwemmungen in Polen hat es ein erstes Todesopfer gegeben. "Wir haben den ersten bestätigten Tod durch Ertrinken hier, im Bezirk Klodzko", sagte Regierungschef Donald Tusk, der dort an einer Sitzung des Einsatzstabs teilnahm. Mehr Details nannte er zunächst nicht. Tusk wiederholte seinen Appell an die Bevölkerung, die Evakuierungsaufrufe der Behörden ernst zu nehmen und sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. "Die Situation ist an vielen Orten dramatisch."

Die niederschlesische Kleinstadt Klodzko mit 26.000 Einwohnern liegt hundert Kilometer südlich von Breslau (Wroclaw) an der Glatzer Neiße, einem Nebenfluss der Oder. Dort hat sich die Situation in der Nacht zugespitzt. Am Sonntagmorgen betrug der Wasserstand der Glatzer Neiße 6,65 Meter. Üblich sei ein durchschnittlicher Wasserstand von einem Meter, sagte ein Sprecher der örtlichen Feuerwehr der Deutschen Presse-Agentur.

Regierungschef Tusk sagte, im Bezirk Klodzko seien 1600 Menschen in Sicherheit gebracht worden. Er rechne noch mit weiteren Evakuierungen. Hubschrauber der Luftwaffe seien unterwegs nach Breslau, zudem seien Rettungshubschrauber im Einsatz. In Teilen der überfluteten Gebiete sei die Stromversorgung unterbrochen, stellenweise gebe es Probleme mit Mobilfunk. Die Wasserwerke in Klodzko warnten, das Leitungswasser eigne sich nicht mehr zum Trinken und müsse abgekocht werden.

Evakuierungen in der Region Oppeln

Auch andernorts verschlechterte sich die Situation. In dem Dorf Glucholazy in der Region Oppeln heulten am Morgen die Sirenen. Die Behörden ordneten dort eine zwangsweise Evakuierung aus allen bedrohten Ortsteilen an, weil der Fluss Biala Glucholaska über die Ufer getreten ist. Das Meteorologische Institut verbreitete auf X Bilder, auf denen zu sehen ist, dass große Teile des Ortes unter Wasser stehen.

Tweet Polen

Provisorische Schutzwälle und eine Brücke seien in Glucholazy bereits überspült worden, hieß es. "Wir bringen jeden in Sicherheit, ob er das will oder nicht", sagte Bürgermeister Pawel Szymkowicz dem Sender TVN24. Jederzeit könnten die Wassermassen die Brücke im Ort wegreißen. Dann seien Rettungsarbeiten schwierig.

09:10 Uhr: Nach den Abrissarbeiten: Vorbereitung auf Hochwasser in Dresden  

Nach den Abrissarbeiten an der zum Teil eingestürzten Carolabrücke am Dresdner Elbufer laufen nun die Vorbereitungen auf das nahende Hochwasser. Wie Feuerwehrsprecher Michael Klahre am Morgen bestätigte, sind die zum Abriss benötigten Maschinen bereits aus dem Uferbereich herausgefahren worden. Weitere Maßnahmen würden im Laufe des Vormittags besprochen werden, sobald der Hochwasserstab zusammengetreten sei, erklärte er weiter.

Der aktuelle Pegelstand der Elbe in Dresden hat gemäß den Erwartungen des Landeshochwasserzentrums am Morgen die 4-Meter-Marke überschritten. Diese liegt etwa 2 Meter über dem Normalstand. Damit ist die Alarmstufe 1 erreicht. Es seien laut Klahre aktuell jedoch keine weiteren Maßnahmen geplant, man beobachte vorerst die Entwicklung der Lage. 

Die Arbeiten an der Carolabrücke aufseiten der Neustadt waren schneller beendet worden als zunächst geplant. Die Einsatzkräfte hatten wegen der drohenden Hochwassergefahr mit Hochdruck an der Räumung des Ufers gearbeitet. Der bereits am Mittwoch in die Elbe gestürzte Teil der Brücke bleibt zunächst an Ort und Stelle, hat jedoch nach derzeitiger Einschätzung keinen größeren Einfluss auf den Pegelstand. Wichtig für das Hochwasser sei laut Dresdner Umweltamt vor allem der freigeräumte Uferbereich, um der Strömung eine Ausweichmöglichkeit um die noch im Wasser liegenden Brückenteile zu ermöglichen.

08:00 Uhr: Katastrophenalarm in Österreich - Stausee droht überzulaufen 

In Österreich steigen die Pegel mehrerer Flüsse dramatisch an. Zahlreiche Bäche sind im anhaltenden Dauerregen bereits über die Ufer getreten. Das ganze Bundesland Niederösterreich um Wien wurde zum Katastrophengebiet erklärt.

"Die Lage spitzt sich aufgrund der massiven Regenfälle im gesamten Land weiter zu", sagte der stellvertretende Landeshauptmann (Ministerpräsident) von Niederösterreich, Stephan Pernkopf, der Nachrichtenagentur APA. Er warnte vor "massiven Überflutungen". Es drohten mancherorts Hangrutschungen, weil die Böden völlig nass sind. Straßen sind überflutet.

U-Bahn in Wien betroffen

In einigen Gemeinden in Niederösterreich nördlich von Wien musste die Feuerwehr in der Nacht eingeschlossene Menschen aus ihren Häusern retten. Eine Person geriet mit ihrem Auto in die Wassermassen der über die Ufer getretenen Pielach westlich von Wien und musste gerettet werden. Die Feuerwehr ist teils mit Schlauchbooten unterwegs. 

Menschen in flussnahen Straßen wurden in mehreren Gemeinden aufgefordert, ihr Häuser zu verlassen. Die Erklärung zum Katastrophengebiet gibt Behörden erweiterte Befugnisse, etwa, um Evakuierungen anzuordnen. In Wien wurde der Betrieb auf zwei U-Bahn-Linien vorsichtshalber teilweise eingestellt.

Gefahr am Stausee Ottenstein 

Prekär ist die Lage vor allem im Gebiet der Flüsse Kamp und Krems, die in die Donau fließen. Der Energieversorger EVN rechnet damit, dass der schon fast randvoll gefüllte Stausee Ottenstein am Kamp im Laufe des Tages überläuft. Das würde den Unterlauf des Flusses noch einmal deutlich anschwellen lassen.

Bahnverkehr teilweise eingestellt

Die österreichischen Bahnen ÖBB stellten den Zugverkehr an einer rund 25 Kilometer langen Strecke ein, die etwa fünf Kilometer südlich entlang der Donau führt. Zwischen Amstetten und St. Valentin verkehren stattdessen Busse.

Am Fluss Thaya im Bezirk Waidhofen rund 70 Kilometer nördlich der Donau wurde nach offiziellen Angaben ein 100-jährliches Hochwasser überschritten. Das heißt, die Pegel waren höher, als es statistisch bei Hochwasser einmal alle 100 Jahre zu erwarten ist.

07:50 Uhr: Erneut Dauerregen in Bayern und Sachsen erwartet 

In Teilen von Bayern und Sachsen ist am Sonntag erneut mit Dauerregen zu rechnen. Das teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am frühen Morgen nach aktuellen Prognosen mit. Ab dem Nachmittag sei von den Alpen über das Vorland bis nach Niederbayern mit aufkommendem und unwetterartigem Dauerregen zu rechnen. Bis in den Dienstag hinein können dort gebietsweise 40 bis 60 Liter pro Quadratmeter innerhalb von knapp 48 Stunden fallen. Am östlichen Alpenrand 60 bis 90 Liter pro Quadratmeter im selben Zeitraum.

In Sachsen ist laut DWD ab Sonntagmittag bis zum Montagnachmittag wieder mit Dauerregen zu rechnen. Vom Erzgebirge bis in die Oberlausitz können demnach Regenmengen zwischen 30 und 50 Liter pro Quadratmeter in 24 Stunden fallen. In Staulagen im Osterzgebirge seien eng begrenzt auch Mengen von bis zu 60 Liter pro Quadratmeter möglich. Mehr zum Wetter am Sonntag kannst du hier nachlesen. 

07:40 Uhr: Weitere Evakuierungen wegen Hochwassers in Tschechien

Die Unwetter mit Hochwasser und Überschwemmungen halten die Einsatzkräfte in Tschechien weiter in Atem. Besonders betroffen ist das Grenzgebiet zu Polen im Osten des Landes. In der Nacht zu Sonntag ordnete der Bürgermeister von Cesky Tesin die Evakuierung von mehreren Tausend Einwohnern aus dem Stadtzentrum an. Die Olsa, ein Nebenfluss der Oder, drohte dort über die Ufer zu treten.

Bereits zuvor hatten in Opava am gleichnamigen Fluss Tausende Menschen wegen akuter Überflutungsgefahr ihre Wohnungen verlassen müssen. Betroffen war unter anderem die größte Plattenbausiedlung der Stadt. Auch in Krnov und anderen Städten mussten Menschen in Sicherheit gebracht werden. Im Altvatergebirge wurde die 2000-Einwohner-Gemeinde Ceska Ves durch die Wassermassen der Bela von der Außenwelt abgeschnitten. Ein Nachlassen der Regenfälle war den Vorhersagen zufolge frühestens am Montag in Sicht.

Im Südwesten Tschechiens lief die Talsperre Husinec im Böhmerwaldvorland wegen des Hochwassers über. Die darunter liegenden Gemeinden entlang der Blanice konnten indes frühzeitig gewarnt worden. An Moldau und Elbe stellte sich die Lage deutlich entspannter dar als zunächst befürchtet. Am Pegel in Usti nad Labem (Aussig an der Elbe) wurde die zweite Hochwasser-Alarmstufe ("Bereitschaft") erreicht. Am Pegel Prag-Vyton lag der Stand der Moldau am Sonntagmorgen rund 2,17 Meter über dem Nullpegel.

07:20 Uhr: Staudamm in Polen läuft über - Siedlungen evakuiert 

Nach starken Regenfällen ist im Südwesten Polens ein Staudamm übergelaufen. "Der Damm in Miedzygorze läuft über. Obwohl Wasser abgelassen wurde, hat er seinen Höchststand erreicht! Der Wasserzulauf ist riesig", schrieb die niederschlesische Gemeinde Bystryca Klodzka auf X. Die Situation sei kritisch, die Bewohner der tiefer gelegenen Dörfer würden evakuiert, teilte die Regionale Wasserwirtschaftsbehörde in Breslau (Wroclaw) mit. 

Der Anfang des 20. Jahrhunderts errichtete Damm am Wilczka-Bach in Miedzygorze liegt im Glatzer Schneegebirge an Polens Grenze zu Tschechien. Der Staudamm ist 29 Meter hoch, das Hochwasserschutzbecken kann fast eine Million Kubikmeter Wasser fassen. Bereits während des Hochwassers von 1997 reichte dies nicht aus - auch damals trat das Wasser über den Damm. 

07:10 Uhr: Carolabrücke: Wichtige Abrissarbeiten vor Hochwasser beendet 

Vor dem erwarteten Hochwasser sind wichtige Abrissarbeiten an der zum Teil eingestürzten Carolabrücke über die Elbe in Dresden abgeschlossen worden. Das bestätigte Feuerwehrsprecher Michael Klahre. Die Arbeiten am Teil der Brücke am Ufer zur Neustadt wurden damit schneller beendet als zunächst geplant. Ursprünglich war Sonntagabend angestrebt worden. Ein Teil der Brücke liegt aber noch immer in der Elbe.

Die Räumungsarbeiten am Elbufer seien abgeschlossen, sagte Klahre der Deutschen Presse-Agentur. Am Abend sollten noch die Maschinen aus dem Uferbereich herausgefahren werden. 

Der frühere Abschluss kommt rechtzeitig zum nun bereits für Sonntagvormittag erwarteten Pegelstand von vier Metern an der Elbe in Dresden. Bei dieser Höhe wird Alarmstufe 1 ausgerufen, erläuterte der Leiter des Dresdner Umweltamtes, René Herold. Der normale Pegelwert liegt bei rund zwei Metern. 

Das Hochwasser könne kommen, ohne dass eine weitere Gefährdung durch die heruntergestürzten Brückenteile bestehe. "Darüber sind wir sehr, sehr froh", sagte Klahre.

14.09.2024

21:50 Uhr: Überflutete Straßen in Tschechien 

In der tschechischen Stadt Opava - an der Grenze zu Polen gelegen - mussten Tausende Menschen in Sicherheit gebracht werden, wie die Behörden am Abend mitteilten. Betroffen ist unter anderem die größte Plattenbausiedlung der Stadt. Der gleichnamige Fluss Opava, ein Nebenfluss der Oder, trat an manchen Stellen bereits über die Ufer.

Befürchtet wurde ein Jahrhunderthochwasser oder sogar eine stärkere Flut als bei der Katastrophe von 1997. Auch in anderen Orten der Region mussten Hunderte Menschen ihre Häuser verlassen.

Mehrere Menschen wurden nach Angaben der Polizei vermisst. Bei Jesenik im Altvatergebirge stürzte ein Auto in einen reißenden Strom.

Ein Insasse konnte sich ans Ufer retten, von drei anderen fehlte jede Spur. In Jankovice stürzte ein 54-Jähriger bei Aufräumarbeiten in einen Hochwasser führenden Bach und tauchte nicht wieder auf. 

An rund 80 Pegel-Messstationen in Tschechien galt die höchste Hochwasser-Alarmstufe "Gefährdung". Das bedeutet, dass Gefahr für Leib und Leben besteht oder größere Sachschäden drohen. 

Besonders betroffen war der Nordosten des Landes. In den Verwaltungsregionen Mährisch-Schlesien und Olomouc (Olmütz) wurde eine Gefahrenlage ausgerufen. Selbst kleine Bäche verwandelten sich in reißende Ströme. Mancherorts mussten Menschen mit Booten in Sicherheit gebracht werden. Bilder zeigten überflutete Straßen mit schwimmenden Autos. Die Armee stand bereit, um zu helfen. 

Im Südwesten Polens mehr Regen als bei Jahrtausendhochwasser 1997

Dauerregen lässt im Südwesten Polens die Flüsse anschwellen. Seit Freitagmorgen ist dort mehr Regen niedergegangen als beim sogenannten Jahrtausendhochwasser 1997. Landesweit sei die Alarmstufe an 47 Pegelmessstationen überschritten worden. 

Regierungschef Donald Tusk appellierte am Abend an Bürger, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Bei seinem Treffen mit Vertretern der Rettungskräfte in Nysa habe er gehört, dass es manchmal schwer sei, die Bürger zum Verlassen ihrer Häuser zu bringen. "Aber eine Stunde später oder fünf Stunden später ist eine Evakuierung vielleicht nicht mehr möglich", sagte Tusk.

Stausee Polen

Der Bürgermeister von Jarnoltowek ordnete die Evakuierung von Bewohnern an, deren Häuser unterhalb eines Staubeckens liegen. Dieses drohte überzulaufen. Die Einwohner von zwei benachbarten Dörfern, die an dem Fluss Zloty Potok liegen, wurden ebenfalls aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. "Die Situation hat sich sehr zugespitzt, und das innerhalb weniger Minuten. Wir haben wirklich wenig Zeit", sagte Bürgermeister Grzegorz Zawislak dem polnischen Nachrichtenportal Onet. 

Die schlesische Stadt Oppeln richtet sich auf eine Flutwelle in der Oder ein. Der Wasserstand werde am Sonntagmorgen etwa fünf Meter betragen, teilte die Stadtverwaltung mit. Bis Montag könne er auf maximal sechs Meter steigen. Eine Gefahr für die Bevölkerung durch das Hochwasser bestehe derzeit nicht. Nach Angaben eines Sprechers der Stadt liegt der normale Wasserstand der Oder in Oppeln bei etwa vier Metern.

Auch Polens zweitgrößte Stadt Krakau kämpft nach starken Regenfällen mit Überschwemmungen. An 28 Stellen im Stadtgebiet könnten sich Bürger, die ihre Gebäude selbst schützen wollen, Sandsäcke abholen, schrieb die Stadtverwaltung auf X.

19:00 Uhr: Hochwasserwelle erwartet - Brandenburg wappnet sich

Wegen der starken Regenfälle in Deutschlands östlichen Nachbarländern wappnet sich Brandenburg vor möglichen Überschwemmungen. "Wir bereiten uns landesweit auf eine kritische Lage vor. Dazu gehört, dass Einsatzkräfte informiert und vorbereitet sowie Schwachstellen an den betroffenen Flussabschnitten gesichert werden", sagte Ministerpräsident Dietmar Woidke. Das Landesamt für Umwelt hatte am Donnerstag eine erste Hochwasserwarnung für die Lausitzer Neiße, Oder und Elbe herausgegeben.

Hochwasser an der Oder wie 2010?

Die aktuell prognostizierten Niederschlagshöhen in Tschechien und Polen seien mit denen vor dem Hochwasser im Sommer 2010 an der Oder vergleichbar und könnten zu entsprechend hohen Wasserständen führen, hieß es in einer Mitteilung des Umweltministeriums. Damals waren nach tagelangen Regenfällen und heftigen Gewittern im Mai und Anfang Juni 2010 weite Teile des östlichen Mitteleuropas von Hochwasser betroffen. 

Schwere Niederschläge lassen Flüsse ansteigen

Grund für das sich anbahnende Hochwasser sind laut dem Landesamt schwere Niederschläge in den östlichen Alpen, Tschechien und Polen.

Für Brandenburg ergebe sich aus dieser Gemengelage eine potenzielle Hochwassergefahr. "Bleibt es bei den vorhergesagten hohen Niederschlägen, dürfte sich eine Hochwasserwelle am Sonntag zu Montag an der Lausitzer Neiße sowie ab Mitte der nächsten Woche an Oder und Elbe ausbilden", führte eine Sprecherin des Umweltministeriums aus.

Nach aktuellem Kenntnisstand könnten an den Pegeln entlang der Oder in Brandenburg Mitte der kommenden Woche die Richtwerte der Alarmstufe 1 erreicht werden. Auch die Alarmstufe 3 sei zu erwarten und "ein Erreichen der Richtwerte der Alarmstufe 4 ist nicht auszuschließen", hieß es vom LfU. 4 ist die höchste Stufe. Die Aussagen zu den Höchstständen sind nach Angaben der Behörde mit erheblicher Unsicherheit behaftet.

Millionen in den Hochwasserschutz gesteckt

Etwas Hoffnung machte Umweltminister Axel Vogel (Grüne): "Im Unterschied zu 2010 ist die Ausgangslage heute auf Grund einer ausgeprägte Niedrigwasserphase und trockener Böden günstiger. " Die Flüsse könnten einen Teil der Niederschläge aufnehmen, sagte er.

Zudem wurden seit 2010 wirksame Hochwasserschutzmaßnahmen umgesetzt. "Seit 1997 sind 360 Millionen Euro in den Hochwasserschutz an der Oder investiert worden." 

17:50 Uhr: Oppeln erwartet Flutwelle an der Oder in Polen

Nach Dauerregen in Polen richtet sich die schlesische Stadt Oppeln auf eine Flutwelle in der Oder ein. Der Wasserstand werde am Sonntagmorgen etwa fünf Meter betragen, teilte die Stadtverwaltung am Samstag mit. Bis Montag könne er auf maximal sechs Meter steigen. Eine Gefahr für die Bevölkerung durch das Hochwasser bestehe derzeit nicht. Nach Angaben eines Sprechers der Stadt liegt der normale Wasserstand der Oder in Oppeln bei etwa vier Metern.

Die Woiwodschaft Oppeln im Südwesten Polens ist bislang am stärksten von den Unwettern getroffen. Am schwierigsten sei die Situation im Bezirk um Prudnik an der Grenze zu Tschechien und im benachbarten Bezirk Nysa, sagte Innenminister Tomasz Siemoniak. "Die kommenden Stunden werden hart. Wir müssen mit vielen neuen Vorfällen und Gefahren rechnen. Ich appelliere noch einmal an die Einwohner und Bürger, auf die Anweisungen der Dienststellen zu hören, insbesondere wenn es um die Evakuierung geht."

Regierungschef: Vor uns liegt eine kritische Nacht

Regierungschef Donald Tusk wollte am Abend an einer Sitzung des Krisenstabs in Nysa teilnehmen. "Vor uns liegt eine kritische Nacht, volle Mobilisierung ist nötig", schrieb Tusk auf X. Feuerwehrleute, Soldaten, Polizisten, Beamte der lokalen Behörden und alle staatlichen Stellen seien im Kampf gegen das Hochwasser engagiert. 

Das polnische Fernsehen TVP zeigte Bilder aus dem Dorf Laka Prudnica, wo der Fluss Zloty Potok über die Ufer getreten war und Straßen, Gärten und Häuser überschwemmte. Die örtliche Polizei riet von Reisen in die Region ab. Wegen des hohen Wasserstandes des Flusses Opava an der Grenze zu Tschechien wurden dort drei Grenzübergänge vorübergehend geschlossen.

17:30 Uhr: Passau sperrt erste Stadtbereiche

Auch wenn in Bayern der meiste Regen des Wochenendes wohl schon gefallen ist - an den Flüssen machen sich die Niederschläge erst Stunden oder Tage später bemerkbar. In Passau, wo sich drei Flüsse treffen, gab es am Nachmittag erste Sperrungen in der Altstadt, wie die Stadt mitteilte. Zudem sollten Fahrzeuge aus dem Überschwemmungsgebiet gefahren werden. 

Die Einsatzkräfte trafen tagsüber dafür die entsprechenden Vorkehrungen und begannen mit dem Sandsackverbau. Zudem sollte Hochwasserschutz errichtet werden. "Es wird dringend davor gewarnt, überflutete Bereiche zu betreten!", hieß es. 

Scheitel wird am Sonntagmorgen erwartet

Der Pegel Passau der Donau betrug am Nachmittag laut Hochwassernachrichtendienst Bayern knapp über 7 Meter. Am Donnerstagabend waren es noch knapp unter 5 Meter. Der Pegel Marienbrücke des Flusses Inn zeigte 4,91 Meter an. Donnerstagabend waren es noch um die 2,50 Meter. In Passau kommen die drei Flüsse Donau, Inn und Ilz zusammen. 

Der Scheitel für die Pegel wird am Sonntagmorgen erwartet - mit den Mittelwerten 7,81 Meter für den Pegel Passau an der Donau und 5,48 Meter für den Pegel Marienbrücke am Inn. Das würde einer knappen Überschreitung der Meldestufe 3 entsprechen - sprich: Überschwemmungen für bebaute Grundstücke oder überflutete Keller sind möglich.

17:00 Uhr: Höchste Alarmstufe in Dresden und Schöna möglich

An der Elbe in Schöna und Dresden könnte in der kommenden Woche die höchste Hochwasseralarmstufe 4 gelten. Dass die Richtwerte hierfür von 7,5 beziehungsweise 7 Meter erreicht werden, sei nicht ausgeschlossen, teilte das Landeshochwasserzentrum mit. 

Zunächst müsse an beiden Pegeln mit einer Überschreitung des Wasserstands von sechs Metern (Alarmstufe 3) gerechnet werden. In Schöna passiert das demnach voraussichtlich bereits in der Nacht zum Montag. Die Wasserstände werden den Prognosen zufolge danach langsam weiter steigen. 

Bei Alarmstufe 4 gibt es dem Landeshochwasserzentrum zufolge Gefahr für Leib und Leben. Es gibt Überschwemmung größerer bebauter Gebiete, Deiche können überströmt werden oder brechen.

Das Wetter bleibt im Freistaat den Angaben nach weiterhin wechselhaft und regnerisch. Nach einer Beruhigung der Niederschläge am Mittag soll es am Sonntag weiter regnen, allerdings in geringeren Mengen als bisher. Erst ab Dienstag ist mit einer Wetterberuhigung zu rechnen.

In Schöna bereits Alarmstufe 1

Am Nachmittag wurde in Schöna bereits Alarmstufe 1 (vier Meter) überschritten. Dabei beginnt die Ausuferung der Gewässer, und die Lage wird ständig überwacht.

In Dresden wird dies aktuellen Vorhersagen zufolge am frühen Sonntagmorgen erwartet (Stand: 13.00 Uhr). Dort arbeiten derzeit Einsatzkräfte mit Hochdruck an der zum Teil eingestürzten Carolabrücke. Der Hochwasserscheitel wird für Donnerstag erwartet, anschließend sollen die Pegelstände wieder zurückgehen.

Für Riesa wird mit einem Anstieg im Bereich des Richtwertes der Alarmstufe 3 gerechnet. Auch für Torgau ist dies nicht ausgeschlossen.

Auch in Ostsachsen Hochwassergefahr

Im Osten Sachsens herrscht ebenfalls weiterhin Hochwassergefahr. Dauerregen östlich von Elbe und Spree und vor allem heftige Niederschläge in Polen und Tschechien lassen die Flüsse in der Region anschwellen. Laut Karte des Landeshochwasserzentrums wurde an der Neiße in Zittau mit einem Pegel von 2,48 Metern die Alarmstufe 2 ausgerufen.

Die Behörden appellieren an die Anwohnerinnen und Anwohner, Vorsorge zu treffen. Am Pegel Gröditz am Löbauer Wasser (Spree-Gebiet) gilt Alarmstufe 2 mit einem Wasserstand von 2,32 Metern (Stand: 16.00 Uhr).

Stromausfall in Tschechien

Wegen Unwetters sind derzeit tausende Haushalte in Tschechien ohne Strom. Am stärksten betroffen ist die Verwaltungsregion um Usti nad Labem (Aussig an der Elbe) im Nordwesten des Landes an der Grenze zu Sachsen.

16:20 Uhr: Österreich erklärt einige Gemeinden zu Katastrophengebiet

Einsatzzentralen in Österreich haben wegen der anhaltenden schweren Regenfälle mehr als ein Dutzend Gemeinden zum Katastrophengebiet erklärt. In der Region Waldviertel rund 120 Kilometer nordwestlich von Wien wird Hochwasser erwartet, wie es im langjährigen Durchschnitt nur alle 100 Jahre vorkommt.

"Die kommenden Stunden werden für den Hochwasserschutz die Stunden der Wahrheit und für unsere Einsatzkräfte und zahlreiche Landsleute zu einer massiven Belastungsprobe", warnte die Landeshauptfrau (Ministerpräsidentin) von Niederösterreich, Johanna Mikl-Leitner. "Gerade im Waldviertel erwarten wir Herausforderungen in historischer Dimension."

Kritische Lage am Stausee Ottenstein 

Die Einsatzkräfte bereiten sich darauf vor, Menschen vorsichtshalber in Sicherheit zu bringen. Befürchtet wird, dass der Stausee Ottenstein überlaufen könnte. Dort wurde angesichts der angekündigten Unwetter schon seit Montag Wasser abgelassen, um mehr Raum zu schaffen, sagte der Sprecher des Energieversorgers EVN. 

Stausee Ottenstein

Ein Überlaufen würde am Kamp, einem Zufluss der Donau, erhebliches Hochwasser auslösen. Im Unterlauf des Flusses könnten nach derzeitigen Prognosen die Werte für ein 100-jährliches Hochwasser noch übertroffen werden. An der Donau wird ein 20- bis 30-jährliches Hochwasser erwartet. 

Die Böden sind vollkommen vollgesogen. Seit Donnerstag sind mancherorts bereits bis zu 150 Millimeter Regen gefallen. Bis zur Nacht von Sonntag auf Montag werden teils bis zu 230 Millimeter Regen vorhergesagt. Zudem wehen heftige Winde.

15:45 Uhr: In Tirol entlastet Schnee in höheren Lagen die Flüsse 

Auch im Westen Österreichs hat es teils heftige Niederschläge gegeben, aber der frühe Wintereinbruch schützt in Tirol vor Hochwasserlagen. Der Niederschlag bleibe als Schnee in höheren Lagen zunächst liegen und fließe nicht gleich ab, sagte Meteorologe Christian Pranger von Geosphere Austria, der Bundesanstalt für Geologie, Geophysik, Klimatologie und Meteorologie. 

Wintereinbruch in den Alpen Der erste Wintereinbruch der Saison hält gerade Einzug

Schnee am Samstag in Filzmoos im Salzburger Land. Quelle: dpa

In tieferen Lagen seien in Tirol nur kleinere Bäche teils über die Ufer getreten, weil die Böden ringsum wegen der Niederschläge bereits gesättigt waren. Sonntag werde Sonne erwartet, danach noch einmal Regen, aber im Laufe der Woche stünden die Zeichen auf Entspannung. 

Der frühe Wintereinbruch mit teils 50 Zentimetern Schnee auf einer Höhe von 1.500 Metern sei an sich nicht ungewöhnlich, sagte Pranger. In den meisten Jahren schmelze Schnee im September allerdings innerhalb von ein oder zwei Tagen. Dieses Mal bleibe er länger liegen.

Problematisch sei dies für Leute, die mit Sommerreifen unterwegs sind und über Pässe wollen. Auf manchen Passstraßen bestand Kettenpflicht, so etwa auf der Arlbergpassstraße zwischen Tirol und Vorarlberg. 

15:40 Uhr: Polen: Überflutungen in Krakau  

Auch Polens zweitgrößte Stadt Krakau kämpft nach starken Regenfällen mit Überschwemmungen. An 28 Stellen im Stadtgebiet könnten sich Bürger, die ihre Gebäude selbst schützen wollen, Sandsäcke abholen, schrieb die Stadtverwaltung auf X.

Der öffentliche Nahverkehr in der südpolnischen Metropole mit rund 800.000 Einwohnern war am Samstag vorübergehend gestört, nachdem mehrere Unterführungen im Zentrum mit Wasser vollgelaufen waren.

Straßenbahnen und Busse mussten zeitweise umgeleitet werden. Am Nachmittag meldete die Stadtverwaltung, dass die Probleme behoben worden seien. 

14:30 Uhr: Lawine verschüttet Wanderer im Tiroler Karwendelgebirge 

Im Karwendelgebirge in Tirol ist ein Wanderer von einer Lawine verschüttet worden. Deutsche und österreichische Bergretter sind im Einsatz, um die Person zu finden. Sie sei mit einer 30-köpfigen Wandergruppe unterwegs gewesen, teilte die Leitstelle Tirol mit. 

Woher die Gruppe stammt, ist unklar. Die anderen Mitglieder seien aus der Gefahrenzone hinaus ins Tal gebracht worden, sagte ein Sprecher der Leitstelle Tirol. Auf Webcams ist zu sehen, dass es in der Region bei leichtem Schneefall sehr neblig ist.

Die Lawine ging im Gemeindegebiet von Vomp rund 20 Kilometer südöstlich der Oswaldhütte an der deutschen Grenze runter. Rettungskräfte erreichten das Lawinengebiet nach Angaben des Sprechers zu Fuß. Nebel machte es auf österreichischer Seite unmöglich, mit dem Hubschrauber hinzufliegen. 

Von Deutschland habe ein Hubschrauberanflug aber schließlich geklappt, so der Sprecher. Im Einsatz sei der Rettungsdienst der integrierten Leitstelle Oberland. Vor Ort seien Bergretter aus Achenkirch in Österreich und Lenggries in Bayern mit Suchhunden im Einsatz.

14:20 Uhr: Hochwasser in Tschechien: Klinik bringt Patienten in Sicherheit

Wegen der Hochwasserlage muss in Tschechien eine Klinik evakuiert werden. Mehr als 180 Patienten des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Brünn (Brno) sollten nach und nach in andere Einrichtungen gebracht werden, wie die Leitung der Klinik mitteilte.

Rettungsdienste und Feuerwehr halfen bei den Krankentransporten. Die Gesundheitseinrichtung liegt im Überschwemmungsgebiet des Flusses Svratka, deren Wasserstand weiter steigt. Zudem drang durch die Kanalisation Wasser in die Kellerräume, wo sich die Stromversorgung befindet.

Die Feuerwehr ist in Prélouc in Tschechien im Einsatz. Quelle: dpa / CTK | Josef Vostarek

Derweil empfahl der Bürgermeister des Urlaubsorts Spindleruv Mlyn (Spindlermühle) im Riesengebirge allen Touristen und Besuchern, die Stadt zu verlassen. Die Elbe drohte dort über die Ufer zu treten und die einzige Ausfallstraße zu überfluten. Die höchste Hochwasser-Alarmstufe galt nach intensiven Regenfällen auch an mehr als 40 weiteren Pegel-Messstationen des Landes. Besonders betroffen sind derzeit die Region um Jesenik im Altvatergebirge im Osten des Landes und die Gegend um Frydlant in Nordböhmen. 

Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass es zu weiteren Evakuierungen kommt, sagte Innenminister Vit Rakusan. In der östlichen Verwaltungsregion Mährisch-Schlesien haben die Behörden eine Gefahrenlage ausgerufen. An der Moldau in Prag wurde im Laufe des Tages mit einem Durchfluss von 800 Kubikmetern Wasser pro Sekunde gerechnet. Der für Wasserwirtschaft zuständige Landwirtschaftsminister Marek Vyborny zeigte sich zuversichtlich: "Im Moment besteht für die Hauptstadt Prag keine Gefahr."

14:15 Uhr: Vier Tote bei Überschwemmungen in Rumänien 

Starkregen und schwere Überschwemmungen haben im südosteuropäischen EU-Land Rumänien erste Todesopfer gefordert. Im Kreis Galati in der östlichen Region Moldau starben in den Fluten mindestens vier Menschen, wie die Nachrichtenagentur Mediafax unter Berufung auf den Katastrophenschutz berichtete. Unter den Opfern befanden sich hauptsächlich ältere Menschen, unter ihnen zwei Frauen im Alter von 96 und 86 Jahren. Weitere 90 Menschen wurden evakuiert, schrieb das Nachrichtenportal "digi24.ro". 

In ersten Berichten hatten die Behörden von fünf aufgefundenen Todesopfern gesprochen. Doch wie sich herausstellte, war das fünfte Opfer - ein älterer Mann - bereits vor dem Hochwasser allein und im eigenen Haus eines natürlichen Todes gestorben. Die Fluten hatten schließlich seinen Leichnam mitgerissen. 

14:00 Uhr: Rosenheim rüstet sich für Hochwasser

Kleine Hochwasser und Überflutungen gibt es schon im Landkreis Rosenheim. Jetzt kommt ein Team für den Katastrophenschutz zusammen. Für den Fall der Fälle müsse man schnell handeln können, heißt es.

Der anhaltende Dauerregen sorgt im Landkreis Rosenheim vereinzelt zu kleineren Überflutungen. Derzeit ist die Feuerwehr an 40 Stellen vor Ort, wie das Landratsamt Rosenheim mitteilte. Derzeit werde von den großen Flüssen Inn, Mangfall und Prien keine größeren Probleme gemeldet. Überwiegend komme es im Inntal zu Überschwemmungen.

Um die Lage im Blick zu behalten, kam im Landratsamt nun vorsorglich ein Katastrophenschutzteam zusammen. Im Verkehrszentrum Aicherpark wurde zum schnellen Handeln eine örtliche Einsatzleitung eingerichtet. Die stärksten Regenfälle werden gegen Mittag erwartet.

Ab dem Abend soll es bis Sonntag trocken bleiben. Schon bei den Überflutungen und Hochwassern im Juni war der Landkreis Rosenheim stark betroffen.

12:45 Uhr: Fünf Tote bei Überschwemmungen in Rumänien 

Starkregen und schwere Überschwemmungen haben im südosteuropäischen EU-Land Rumänien erste Todesopfer gefordert. Im Kreis Galati in der östlichen Region Moldau starben in den Fluten mindestens fünf Menschen, wie die Nachrichtenagentur Mediafax unter Berufung auf den Katastrophenschutz berichtete. Unter den Opfern befanden sich hauptsächlich ältere Menschen, unter ihnen zwei Frauen im Alter von 96 und 86 Jahren. Weitere 90 Menschen wurden evakuiert, schrieb das Nachrichtenportal "digi24.ro". 

Die Wassermassen erreichten in den betroffenen Ortschaften eine Höhe von bis zu 1,7 Metern, hieß es in den Berichten weiter. Menschen seien auf Hausdächer geklettert, um nicht von den Fluten mitgerissen zu werden. 200 Feuerwehrleute seien im Einsatz, ein Hubschrauber der Armee habe Kurs auf das Katastrophengebiet genommen. Die Rettungskräfte gehen davon aus, dass noch viele ältere Menschen, die in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind, in ihren Häusern in den Überschwemmungsgebieten festsitzen. 

Starkregen sorgte auch in anderen Teilen Rumäniens für überflutete Straßen und Keller. Verursacht wurde das Unwetter durch Tief ANETT, das international auch BORIS genannt wird. 

12:20 Uhr: Leichte Überschwemmungen im Südosten Bayerns 

Durch Unwetter mit starken Regenfällen gibt es im Südosten Bayerns kleinere Überschwemmungen. In Oberbayern traten einzelne Bäche über die Ufer, wie ein Sprecher der Polizei berichtete. Im Bayerischen Wald sind ebenfalls die Uferbereiche kleiner Bäche geflutet, in manchen Dörfern gebe es deshalb ein paar überschwemmte Zufahrtswege. In der Oberpfalz verzeichnete die Polizei zudem mehrere kleine Einsätze wegen umgestürzter Bäume.

Auch in Niederbayern gebe es aktuell Hochwasser. Die Lage ist laut einem Polizeisprecher jedoch nicht dramatisch: Bislang stand im gesamten Gebiet ein Keller unter Wasser.

Wegen der Schneefälle in den Alpen gilt Vorsicht auf den Straßen. Auf der Bundesstraße 307 bei Bayrischzell herrscht aktuell Schneekettenpflicht. Die Pässe sind der Polizei zufolge inzwischen geräumt und wieder frei befahrbar. Teilweise kommt es im Chiemgau laut Deutscher Bahn auch zu Beeinträchtigungen beim Zugverkehr. 

In Tschechien hat starker Dauerregen bereits an vielen Flüssen und Bächen zu Hochwasser-Alarm geführt. Die höchste Warnstufe 3 ("Gefährdung") galt am Vormittag an mehr als 35 Pegelstationen, etwa in Spindleruv Mlyn (Spindlermühle) am Oberlauf der Elbe.

12:10 Uhr: Hochwasser bei Deutschlands Nachbarn: Lage spitzt sich zu

Nach Angaben des tschechischen Wetterdienstes CHMU fielen in den am meisten betroffenen Regionen in den letzten 24 Stunden 100 bis 170 Millimeter Niederschlag. In Mikulovice im Bezirk Jesenik überfluteten Wassermassen aus den umliegenden Feldern Häuser und Straßen. Probleme bereitete dort auch die Bela, ein Nebenfluss der Glatzer Neiße. In der benachbarten polnischen Region Oppeln trat der Fluss, der dort Biala Glucholaska genannt wird, über die Ufer. Aus dem Dorf Glucholazy mussten 400 Bewohner in Sicherheit gebracht werden.

In Prag liefen die Vorbereitungen auf das erwartete Moldau-Hochwasser auf Hochtouren. Es sollten in weiteren Stadtteilen Hochwasser-Schutzwände im Uferbereich errichtet werden. Der Schiffsverkehr wurde eingestellt. Mit dem Scheitelpunkt wurde in der tschechischen Hauptstadt in der Nacht auf Sonntag bei einem Durchfluss von rund 1000 Kubikmetern Wasser pro Sekunde gerechnet.

Hochwasser an der Donau erwartet

Auch in Österreich sorgen schwere Regenfälle für einen Anstieg der Pegelstände an mehreren Gewässern, was in der Nacht bereits in Teilen des Landes zu zahlreichen Feuerwehreinsätzen geführt hat. So rückten in Niederösterreich rund um die Landeshauptstadt Wien in der Nacht Retter 160 Mal aus, wie der Sprecher des Landeskommandos berichtete.

An der Donau wird ein Hochwasser erwartet, wie es im langjährigen Mittel nur alle 30 Jahre vorkommt. So wurde etwa in der Wachau der mobile Hochwasserschutz aufgebaut. Am Kamp, einem Zufluss der Donau, stellen sich Behörden auf ein 100-jährliches Hochwasser ein. Einige Ferienhäuser sind bereits geräumt worden. An einigen Stellen ist der Fluss schon über das Ufer getreten. Am Kamp wurde der Katastrophenhilfsdienst aufgeboten, um ein Umspannwerk in Langenlois zu schützen.

11:15 Uhr: Angespannte Lage im Chiemgau durch Regenmassen 

Im Chiemgau ist die Lage nach dem Dauerregen teils angespannt. In der Gemeinde Aschau befüllten Einsatzkräfte Sandsäcke, weil das Grund- und Oberflächenwasser anstieg. Bürgerinnen und Bürger, die Sandsäcke benötigen, könnten diese am Bauhof Aschau und Sachrang abholen, teilte die Gemeinde im Landkreis Rosenheim mit.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Freitag angekündigt, dass Dauerregen und Schnee am Wochenende vor allem im Südosten Bayerns niedergehen. Am stärksten sollten der Chiemgau, das Mangfallgebirge und das Berchtesgadener Land betroffen sein. 

Für den Samstag erwartete der DWD vor allem im Südosten zum Teil unwetterartigen Dauerregen, in höheren Lagen der Alpen viel Neuschnee. In der Osthälfte Bayerns sollte es windig sein, in den Bergen auch stürmisch.

Seit Donnerstag registrierte der DWD von den Alpen, über das Vorland bis zum Bayerischen Wald verbreitet 40 bis 80 Millimeter Niederschlag. Am Alpenrand waren es teils bis zu einem Meter, in Berchtesgaden lokal bis 1,40 Meter Wasser. 

In den Alpen könnte es bis in die Nacht zum Sonntag oberhalb von etwa 1500 Meter verbreitet 15 bis 30 Zentimeter Schnee geben. In den Hochlagen der Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen sind bis zu 100 Zentimeter Neuschnee möglich. 

11:00 Uhr: Schneefallgrenze sinkt am östlichen Alpenrand auf bis zu 750 Meter

An den Alpen kommt der Niederschlag derzeit auch als Schnee herunter und das nicht nur in sehr hohen Lagen. Wetter.com Meteorologe Ronald Porschke erklärt, wie es dazu kommen kann: "Am östlichen Alpenrand ist die Schneefallgrenze bis auf rund 750 Meter gesunken, wie zum Beispiel in Inzell im Chiemgau. Grund dafür ist die aktuell sehr hohe Intensität der Niederschläge, die die Luft durch Verdunstung soweit abgekühlt hat, dass die Schneeflocken nicht mehr in Regen übergehen können, bevor sie am Boden ankommen."

Hier geht es zur aktuellen Webcam mit dem Schneefall in Inzell

10:30 Uhr: Passau will wegen Hochwassers erste Gebiete sperren 

Auch wenn in Bayern der meiste Regen des Wochenendes wohl schon gefallen ist - an den Flüssen machen sich die Niederschläge erst Stunden oder Tage später bemerkbar. In Passau, wo sich drei Flüsse treffen, sollte mit ersten Sperrungen in der Altstadt in den Abendstunden gerechnet werden, teilte die Stadt mit.

Die Einsatzkräfte treffen derzeit dafür die entsprechenden Vorkehrungen und haben bereits mit dem Sandsackverbau begonnen.

Der Pegel Passau der Donau betrug am Vormittag um 9.00 Uhr laut Hochwassernachrichtendienst Bayern 6,35 Meter. Am Donnerstagabend waren es noch knapp unter 5 Meter.  Der Pegel Marienbrücke des Flusses Inn zeigte am Vormittag 4,30 Meter an. Donnerstagabend waren es noch um die 2,50 Meter. 

In Passau kommen die drei Flüsse Donau, Inn und Ilz zusammen.  Der Scheitel für die Pegel wird am Sonntag gegen 07.00 Uhr erwartet - mit den Mittelwerten 7,89 Meter für den Pegel Passau an der Donau und

5,48 Meter für den Pegel Marienbrücke am Inn. Das würde einer knappen Überschreitung der Meldestufe 3 entsprechen - sprich: Überschwemmungen für bebaute Grundstücke oder überflutete Keller sind möglich.

10:15 Uhr: Carolabrücke: Arbeiten kommen gut voran – Elbpegelstand steigt 

Die Abriss- und Räumarbeiten nach dem Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden kommen gut voran. "Wir arbeiten wirklich mit Hochdruck gegen die Zeit", sagte Feuerwehrsprecher Michael Klahre am Morgen. In der Nacht seien die Arbeiten ununterbrochen fortgesetzt worden. "Wir kommen recht gut voran." Ziel sei es weiterhin, die Beräumungsarbeiten bis Sonntag durchgeführt zu haben. "Denn der Pegel steigt weiter, und wenn dieser Bereich hier überflutet ist, dann können wir hier nicht mehr arbeiten", erklärte Klahre mit Blick auf das für die Elbe erwartete Hochwasser.

Am Freitagabend waren zwei Bergepanzer der Bundeswehr zur Unterstützung vor Ort eingetroffen. Dafür sei er dankbar, sagte Klahre. "Wir fahren hier auf Sicht." Wenn der Pegelstand steige, müsse man gegebenenfalls Technik zurücknehmen. Der Boden sei wegen des Regens bereits morastig, Geräte könnten sich festfahren. "Deswegen ist die Unterstützung der Bundeswehr auch so unglaublich wichtig."

09:30 Uhr: Schnee und Regen in Bayern

Erste Straßen in der Oberpfalz stehen unter Wasser. In den Alpen soll bis zu einem Meter Neuschnee fallen. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Unwettern durch Dauerregen.

Die Schneefallgrenze sinkt, erste Straßen in Bayern sind überflutet: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) meldet vorerst kein Nachlassen von Dauerregen und Schnee im Freistaat und spricht eine Unwetterwarnung aus. Außerdem werde es teilweise auch windig und stürmisch. Ab Samstagnachmittag könne sich die Lage entspannen, der Regen ziehe aber erst am Mittwoch ab.

Am stärksten trifft der Regen dem Hochwassernachrichtendienst Bayern zufolge den Osten der Oberpfalz und die östlichen Alpen. Hier könne es zu Überflutungen und Erdrutschen kommen. Zwischen Mangfallgebirge und Berchtesgadener Alpen soll es mit 80 bis 100 Litern pro Quadratmeter innerhalb von 48 Stunden am meisten regnen. Aber auch im restlichen Südosten Bayerns könne es Hochwasser geben. Bislang meldete nur die Polizei in der Oberpfalz erste überschwemmte Straßen. In Franken bleibe es überwiegend trocken.

In den Alpen fällt die Schneefallgrenze auf knapp 1000 Metern. Knapp darunter auf 800 Metern Höhe kann es durch Schneematsch glatt werden.

Die meisten Flocken fallen laut DWD in den Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen. Insgesamt könne es um die 40 Zentimeter, teilweise auch 100 Zentimeter Neuschnee geben. In niedrigeren Lagen sei mit maximal 20 Zentimetern zu rechnen. 

09:25 Uhr: Zehntausende Haushalte in Tschechien ohne Strom 

Wegen Unwetters sind mehr als 60.000 Haushalte in Tschechien ohne Strom. Das berichtete die Agentur CTK unter Berufung auf die Energieversorger. Am stärksten betroffen sei die Verwaltungsregion um Usti nad Labem (Aussig an der Elbe) im Nordwesten des Landes an der Grenze zu Sachsen. Allein dort waren demnach vorübergehend mehr als 20.000 Haushalte ohne Elektrizität.

Als Grund wurde angegeben, dass wegen der durchnässten Böden und des starken Windes Bäume auf die Freileitungen fielen.

Tschechien kämpft mit starken und mancherorts extremen Niederschlägen. Viele Flüsse und Bäche führten Hochwasser. In der Gemeinde Siroka Niva im Bezirk Bruntal im Osten des Landes mussten rund 40 Menschen vorsorglich aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht werden. Das Dorf Visnova im Bezirk Liberec in Nordböhmen war wegen überschwemmter Straßen nur noch mit einem schweren Geländelastwagen der Feuerwehr zu erreichen.

Auch im Bahnverkehr kam es zu Problemen: Auf die Gleise gestürzte Bäume blockierten mehrere Strecken. Zwischen dem westböhmischen Kurort Frantiskovy Lazne (Franzensbad) und dem sächsischen Bad Brambach wurde ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Die tschechische Staatsbahn (CD) ermöglicht Reisenden, ihre Fahrkarten für Reisen im Zeitraum bis Sonntag ohne Stornogebühren zurückzugeben.

09:15 Uhr: Meldestufe an Isar in München überschritten 

Ergiebigen Dauerregen gibt es derzeit auch im Südosten von Bayern. In München hat die Isar nun schon die Meldestufe 1 überschritten. In der Vorhersage soll der Scheitel heute noch die Stufe 2 überscheiten. Das bedeutet laut der Hochwasserzentrale, dass Land- und forstwirtschaftliche Flächen überfluten oder Verkehrsbehinderungen auf Hauptverkehrs- und Gemeindestraßen auftreten können.

08:20 Uhr: Hochwasser-Alarm an vielen Gewässern in Tschechien

Im deutschen Nachbarland steigt die Anspannung. Erste Häuser sind bei Starkregen überflutet worden. An Moldau und Elbe hofft man, dass die Stauanlagen die Wassermassen teilweise zurückhalten können.

Starker Dauerregen hat an vielen Flüssen und Bächen in Tschechien zu Hochwasser-Alarm geführt. Die höchste Warnstufe 3 ("Gefährdung") gilt am Samstagmorgen an mehr als 25 Pegelstationen, etwa in Spindleruv Mlyn (Spindlermühle) am Oberlauf der Elbe. Über das Wochenende wurde mit weiter steigenden Wasserständen gerechnet.

Besonders starker Regen fiel im Altvatergebirge und im Riesengebirge, aber auch in Südböhmen und in Nordmähren.

Nach Angaben des tschechischen Wetterdienstes CHMU fielen in den am meisten betroffenen Regionen in den letzten 24 Stunden 100 bis 170 Millimeter Niederschlag. In Mikulovice im Bezirk Jesenik überfluteten Wassermassen aus den umliegenden Feldern Häuser und Straßen. Probleme bereitete dort auch die Bela, ein Nebenfluss der Glatzer Neiße. An zahlreichen Gewässern errichteten die Feuerwehren Barrieren aus Sandsäcken. Vielerorts stürzten Bäume wegen der durchnässten Böden um. Mehrere Bahnlinien waren unterbrochen.

In Prag liefen die Vorbereitungen auf das erwartete Moldau-Hochwasser auf Hochtouren. Es sollten in weiteren Stadtteilen Hochwasser-Schutzwände im Uferbereich errichtet werden. Der Schiffsverkehr wurde eingestellt. Mit dem Scheitelpunkt wurde in der tschechischen Hauptstadt in der Nacht auf Sonntag bei einem Durchfluss von rund 1000 Kubikmetern Wasser pro Sekunde gerechnet.

An der Elbe in Usti nad Labem (Aussig an der Elbe) war die Lage bei normalem Wasserstand noch ruhig. Der Lauf der großen Flüsse wird in Tschechien durch zahlreiche Stauanlagen reguliert. Nach früheren Angaben von Landwirtschaftsminister Marek Vyborny standen zuletzt landesweit rund 879 Millionen Kubikmeter an freier Kapazität zur Zurückhaltung der Wassermassen bereit.

08:00 Uhr: Zwei Dörfer in Polen evakuiert

Auch im Südwesten Polens ist die Lage ernst. In der Region Oppeln trat der Fluss Biala Glucholaska über die Ufer. Aus dem Dorf Glucholazy nahe der Grenze zu Tschechien mussten 400 Bewohner in Sicherheit gebracht werden. Innenminister Tomasz Simoniak war vor Ort und postete auf X Bilder von der Arbeit der Rettungskräfte.

Hundert Feuerwehrleute und 60 Polizisten seien in dem Dorf im Einsatz, schrieb Simoniak. Auch aus dem Dorf Morow musste ein Teil der Bewohner evakuiert werden, weil hier der Fluss Mora über die Ufer getreten war. Insgesamt fuhr die Feuerwehr in der Region 400 Einsätze. 

Das Meteorologische Institut rechnet weiter mit anhaltenden Regenfällen. An 35 Wassermessstationen sei der Alarmpegel bereits überschritten, teilte das Institut auf X mit. 

07:50 Uhr: Schneefallgrenze in Alpen sinkt

Für Deutschland sagte der Deutsche Wetterdienst ergiebigen Dauerregen an den Alpen und in den östlichen Mittelgebirgen vorher. In den Alpen oberhalb von 1.200 Metern komme der Niederschlag als Schnee herunter.

In den Hochlagen über 2.000 Metern sei rund ein Meter Neuschnee möglich. Das sei für diese Zeit des Jahres "schon etwas ungewöhnlich", sagte ein DWD-Sprecher. Nachts könnte die Schneefallgrenze auf etwa 1.000 Meter Höhe sinken.

Die Tatsache, dass es in höheren Lagen Schnee statt Regen geben soll, wirkt sich aus Sicht des Hochwassernachrichtendienstes "Hochwasser dämpfend" aus. Dennoch seien im Südosten Bayerns - vom Isareinzugsgebiet bis ins Berchtesgadener Land und zum Bayerischen Wald - erhöhte Wasserstände zu erwarten. 

07:30 Uhr: Österreich erwartet teils 300 Liter Regen

In Österreich erwarten Wetter-Fachleute in den kommenden Tagen massive Regenmengen mit Überschwemmungen und Erdrutschen. In Teilen Niederösterreichs und Oberösterreichs könnten laut staatlichem Meteorologie-Institut Geosphere Austria bis Dienstag mehr als 300 Liter Regen pro Quadratmeter fallen. 

Einsatzkräfte bereiten sich entlang der Donau in Österreich auf ein Hochwasser vor, wie es etwa alle 10 bis 15 Jahre vorkommt. Unter anderem wurden mobile Hochwasserschutzanlagen aufgebaut und Sandsäcke gefüllt.

07:00 Uhr: Hochwasser in Ostsachsen und an der Elbe erwartet

Im Osten Sachsens herrscht am Wochenende Hochwassergefahr. Dauerregen östlich von Elbe und Spree und vor allem heftige Niederschläge in Polen und Tschechien lassen die Flüsse in der Region anschwellen. Die Behörden rufen die Anwohnerinnen und Anwohner auf, Vorsorge zu treffen. Auch für die Elbe werden steigende Pegelstände erwartet. Deswegen stehen in Dresden die Abrissarbeiten an der teilweise eingestürzten Carolabrücke unter Druck. Das Landeshochwasserzentrum hat Warnungen für die Einzugsgebiete von Lausitzer Neiße und Spree sowie für die Elbe herausgegeben. Auch kleinere Zuflüsse könnten Hochwasser führen. 

Die Menschen sollten sich fortlaufend über Wettermeldungen und Hochwasserwarnungen informieren, teilte das Landratsamt in Pirna mit. Je nach Lage sollten Fahrzeuge rechtzeitig aus Tiefgaragen und von anderen gefährdeten Orten gefahren werden. Wertvolle Gegenstände und Dokumente sollten gesichert werden. Zudem sollten sich die Menschen auf eine eventuelle Evakuierung vorbereiten.

Die Katastrophenschutzbehörden seien auf ein schnelles Eingreifen eingestellt. Im Fall der Fälle nähmen sogenannte Verwaltungs- oder Krisenstäbe in den Kreisen und Städten die Arbeit auf. 

Der Zittauer Oberbürgermeister Thomas Zenker warb in einem öffentlichen Appell um Verständnis. Man wolle weder Panik verbreiten noch den Menschen das Wochenende vermiesen. "Aber wenn unser aller Vorbereitungen unnötig gewesen sein werden, dann betrachten wir das gern als gemeinsam Übung für den Ernstfall", schrieb er.

An der Elbe wird laut Landeshochwasserzentrum voraussichtlich am Samstagabend am Pegel Schöna die Alarmstufe 1 erreicht, für Dresden wird damit am frühen Sonntagmorgen gerechnet. "Die Wasserstände werden weiter sehr schnell bis in den Bereich der Alarmstufe 3 ansteigen", so die Experten. Die höchsten Wasserstände an den sächsischen Elbepegeln werden derzeit ab Mittwoch und Donnerstag kommender Woche erwartet.  

Weitere Empfehlungen der Redaktion zum Thema: Wetter in Deutschland

Zur News-Übersicht Unwetter
Dieser externe Inhalt steht leider nicht zur Verfügung, da er nicht kompatible Elemente (z. B. Tracking oder Werbung) zum ContentPass-Abo enthält.
Nach oben scrollen