Unwetter überflutet Straßen

- Redaktion
Unwetter überflutet Straßen
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Nach der Hitze kamen die Unwetter: Starker Regen hat in Teilen des Landkreises Eichsfeld Straßen und Keller überschwemmt. In einem Bach bei Rustenfelde wurde am Montagvormittag die Leiche eines Mannes angespült. Seine Identität und die Umstände des Todes seien noch unklar, teilte ein Polizeisprecher in Nordhausen mit. In dem Ort und in den Reihen der Einsatzkräfte werde niemand vermisst, sagte der Bürgermeister des Ortes, Ulrich Hesse (parteilos), auf Anfrage. Seine Gemeinde war laut Polizei am stärksten betroffen.

61 Feuerwehren mit 350 Einsatzkräften
Hesse geht allein in Rustenfelde von einem Millionenschaden aus. In einigen Häusern habe das Wasser bis zu zwei Meter hoch gestanden. Keller und die erste Etage mancher Wohnhäuser sind nach seinenAngaben vorerst nicht mehr bewohnbar. Autos, Holz und Schutt sind nach seiner Schilderung regelrecht weggespült worden. "Wir haben eine Sammelstelle für beschädigten Hausrat eingerichtet", erklärte Hesse. Laut Polizei sind mehrere Häuser vom Einsturz bedroht. Das konnte Hesse jedoch nicht bestätigen.

Nach Angaben des Landkreises waren 19 Orte betroffen. Bei der Rettungsleitstelle in Heiligenstadt seien die Meldungen im Zehn-Minuten-Takt eingegangen, sagte eine Sprecherin. Verletzt wurde niemand. 61 Feuerwehren waren mit 350 Einsatzkräften unterwegs und pumpten vollgelaufene Keller leer. Auch der Gefahrenzug des Landkreises war in der Nacht im Einsatz, weil in einigen überschwemmten Kellern Heizöltanks ausliefen.

Erdrutsche und Überflutungen
Betroffen war auch die Autobahn 38. Teilweise regnete es nach Polizeiangaben so stark, dass Schlamm von den Hängen auf die Fahrbahn rutschte. Auf der Bundesstraße 80 nahe des Heidkopftunnels wurde ein Zubringer überflutet. Ebenfalls wegen Erdrutschen war die Straße zwischen Hohengandern und Gerbershausen gesperrt.

Das Landratsamt rechnet damit, dass in Rustenfelde und in Burgwalde die Aufräumarbeiten noch Tage andauern werden. In Rustenfelde hat es nach Angaben von Bürgermeister Hesse seit 1981 nicht mehr so viel geregnet. Laut der Landeseinsatzzentrale der Polizei war lediglich das Eichsfeld von den Unwettern betroffen.

Über 80 Liter innerhalb von 24 Stunden
Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) fielen im hessischen Eschwege, unweit der Eichsfelder Orte, 37 Liter Regen in nur einer Stunde. In Friedland (Niedersachsen) kamen innerhalb von 24 Stunden 85 Liter zusammen. Dagegen waren es in Leinefelde (Kreis Eichsfeld) lediglich neun Liter an einem Tag. Niederschläge seien überall in Thüringen gefallen, erklärte ein Sprecher. In Knau (Saale-Orla-Kreis) kamen 83 Liter innerhalb von 24 Stunden zusammen. Im Altenburger Land warnt der DWD noch bis Mittwochvormittag vor ergiebigem Regen.

dpa

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