Unwetter und Starkregen: Unfälle mit 25 Fahrzeugen auf A4

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Unwetter und Starkregen: Unfälle mit 25 Fahrzeugen auf A4
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Ein Straßenschild liegt auf einer zerstörten Brücke nach einem Unwetter in der Trendelburger Stadtteil Gottsbüren.

Unwetter und Starkregen haben in mehreren Regionen Deutschlands erhebliche Schäden angerichtet und zahlreiche Feuerwehreinsätze ausgelöst. Die Einsatzkräfte standen vor großen Herausforderungen, um die Folgen der Wetterereignisse zu bewältigen.

In den vergangenen Tagen haben heftige Unwetter und Starkregen in verschiedenen Regionen Deutschlands für erhebliche Schäden und zahlreiche Feuerwehreinsätze gesorgt. Besonders betroffen waren Alsfeld, das Saarland, der Süden Niedersachsens und Nordhessen. Überall waren die Einsatzkräfte hinein im Dauereinsatz.

Unfälle wegen Starkregens mit 25 Fahrzeugen - elf Verletzte

Auf der A4 Dresden-Erfurt bei Chemnitz hat es während eines Unwetters kurz hintereinander neun Unfälle mit 25 beteiligten Fahrzeugen gegeben. Es gebe elf Verletzte, darunter eine schwerverletzte Person, sagte ein Polizeisprecher am späten Abend.

Die Verletzten wurden teils mit Rettungshubschraubern in Krankenhäuser gebracht. Zunächst hatte die Polizei mitgeteilt, es gebe zwei Schwerverletzte. Der Sachschaden wird dem Sprecher zufolge auf rund 200.000 Euro geschätzt.

Die Unfälle passierten am Nachmittag im Bereich vor der Anschlussstelle Berbersdorf, alle in Richtung Chemnitz. Zum Unfallzeitpunkt soll es dort ein kurzes Unwetter gegeben haben, so die Polizei. Der Sprecher sagte, die Fahrer hätten bei Starkregen die Geschwindigkeit nicht angepasst. Auch in Fahrtrichtung Dresden gab es zur gleichen Zeit ein Unfall. Verletzt wurde dabei nach bisherigem Kenntnisstand niemand. Die Fahrbahn wurde allerdings auch kurz gesperrt, weil ein Rettungshubschrauber dort landete.

In Richtung Chemnitz habe es zunächst sieben Unfälle mit 21 beteiligten Fahrzeugen gegeben, schilderte der Polizeisprecher. Es habe sich ein Stau gebildet. Dort habe es zwei weitere Unfälle gegeben, an denen insgesamt vier Fahrzeuge beteiligt waren.

Die Autobahn war in Richtung Chemnitz von etwa 15.00 Uhr bis 19.20 Uhr voll gesperrt. Der Verkehr wurde am Autobahndreieck Nossen in Richtung A14 abgeleitet.

Zeltlager in Alsfeld überflutet

In Alsfeld (Vogelsbergkreis) wurde ein Zeltlager bei einem Reitturnier nach starken Regenfällen überflutet. Rund 300 Menschen, die auf einer Festwiese campten, mussten am Samstag evakuiert werden. Unter den Betroffenen waren auch etwa 100 Pferde, die in drei Zelten untergebracht waren.

Die Feuerwehr brachte 260 Jugendliche für die Nacht in einer Turnhalle unter, während mehrere Familien in Hotels unterkamen. Glücklicherweise wurden weder Menschen noch Tiere verletzt, obwohl die Pferde zeitweise bis zu 25 Zentimeter tief im Wasser standen.

Über 700 Feuerwehreinsätze im Südwesten

Im Saarland waren die Feuerwehr und das Technische Hilfswerk aufgrund der Unwetter stark gefordert. Allein in dieser Region mussten die Einsatzkräfte in der letzten Nacht 708 Mal ausrücken. Besonders betroffen war der Regionalverband Saarbrücken, wo es zu 253 wetterbedingten Einsätzen kam.

Die meisten Einsätze waren auf überflutete Keller und umgestürzte Bäume zurückzuführen. An der Autobahn A8 bei Neunkirchen-Oberstadt rutschte ein Hang ab, was zu Einschränkungen führte. Die Aufräumarbeiten dauern noch an, aber es gab keine Verletzten.

Starkregen in Südniedersachsen

Auch im Süden Niedersachsens führte Starkregen zu zahlreichen Feuerwehreinsätzen. In Hann. Münden bei Kassel wurden mehrere Straßen wegen Überflutung gesperrt, und die Feuerwehr musste seit Samstagabend über 50 Einsätze wegen vollgelaufener Keller bewältigen.

Abgesperrt ist die Bundesstraße 80 bei Hann. Münden. Quelle: dpa.

Auf der Bundesstraße 80 rutschte ein Hang ab und erfasste ein Auto, in dem zwei Personen eingeschlossen wurden. Diese konnten unverletzt gerettet werden. Die Straße bleibt jedoch voraussichtlich bis Montag gesperrt.

Aufräumen in Nordhessen dauert an

In Nordhessen dauern die Aufräumarbeiten nach einem schweren Unwetter an. Besonders betroffen war der Ortsteil Gottsbüren in Trendelburg, wo Fluten die Autos durch die Straßen schoben. Auch in Hofgeismar, Bad Karlshafen, Reinhardshagen und Wesertal kam es zu erheblichen Schäden. Ein Feuerwehrmann wurde leicht verletzt, und mehrere Personen mussten aus den Fluten gerettet werden. Der Schaden wird auf mehrere Millionen Euro geschätzt.

Hessens Innenminister Roman Poseck (CDU) will sich am Montag vor Ort ein Bild von der Lage machen. Auch am Wochenende kam es in Hessen zu weiteren Unwetterschäden, insbesondere im Landkreis Darmstadt-Dieburg, wo es zu rund 250 Notrufen innerhalb von zwei Stunden kam.

Wetter in Deutschland in der neuen Woche

Am Montag, den 5. August 2024, erwartet uns sonnigeres und wärmeres Wetter. Zwar ziehen noch einige Wolkenfelder von Westen heran, doch dahinter setzt sich Hochdruckwetter durch. Die Temperaturen steigen im Südwesten auf bis zu 28 Grad, in der Nordhälfte bleibt es mit 21 bis 25 Grad etwas kühler. Zur Wochenmitte steigt das Gewitterrisiko wieder.

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