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Wegen mildem Winter: Droht uns ein mückenreiches Jahr?

Mo 04.04.2022 | 15:55 Uhr - Frederic Schwarz - Quelle: t-online, General-Anzeiger Bonn
Mücken vertreiben: Die besten Hausmittel und Tipps

Wegen des warmen Winters und dem sonnenreichen März verwundert es nicht, dass die ersten Mücken bereits wieder fliegen. Werden sie wegen den milden Temperaturen in diesem Jahr zum Problem?

Nur selten Temperaturen unter dem Gefrierpunkt – dafür viel Regen. Der Winter 2021/2022 fiel deutlich zu mild aus. Und dann kam der sonnenreichste März seit Beginn der Wetteraufzeichnung mit teilweise schon fast sommerlichen Temperaturen. Umso eher fliegen in diesem Jahr deshalb auch die Mücken. Müssen wir in diesem Jahr als mit mehr Mücken als sonst rechnen?

Bedeutet ein milder Winter mehr Mücken?

Trotz der milden Temperaturen droht uns keine Mückenplage in 2022. "Die Entwicklung von Mückenpopulationen ist wetter- und temperaturabhängig. Mücken mögen es feucht und warm. Beides muss zusammen kommen", erklärt die Biologin Dr. Doreen Werner vom Leibnitz-Institut für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) bei 't-online.de'.

Der Mythos, dass ein milder und nasser Winter ideale Voraussetzungen für ein hohes Aufkommen an Stechmücken bildet, ist falsch, hält sich in der Gesellschaft aber hartnäckig, so die Expertin weiter. Ein eher milder Winter sei nach Dr. Werner zufolge sogar eher schädlich für Stechmücken, da dieser für die Insekten kräftezehrender sei. Und auch die Schimmelbildung wird bei einer solchen Witterung begünstigt. Die häufig in Häuserfassaden überwinternden Mücken können durch den Schimmel verenden.

Aktuelles Wetter wirkt der Entwicklung entgegen

"Natürlich sind die Stechmücken bei höheren Temperaturen tagsüber schon aktiv. Aber sobald es am Abend wieder kühler wird, verkriechen sie sich. Die aktuelle Kaltfront ist also hilfreich, die Aktivität der Mücken einzudämmen", erklärt die Biologin weiter. Sie ist sich sicher, dass erst im Laufe des Aprils oder im Mai ein entsprechendes Aufkommen von Stechmücken beobachtbar sein wird.

Ausbleibender Regen schafft keine Lebensgrundlage für Mücken

Durch den sehr warmen und trockenen März 2022 sind viele Pfützen, Mulden und kleine Vertiefungen vollkommen ausgetrocknet. Deswegen ist die Entwicklung von Mücken derzeit gehemmt. Denn für ihren Fortbestand benötigen sie mit Wasser gefüllte Hohlräume.

Wie wird das Mückenjahr 2022?

Eine langfristige Prognose, wie sich die Mücken im Jahr 2022 entwickeln werden, ist noch nicht realistisch, sagt die Expertin. "Sollte es bei den für die Jahreszeit relativ hohen Temperaturen bleiben und sorgen zudem die angekündigten Regengüsse dafür, dass sich genug potenzielle Bruthabitate bilden, dann haben die Mücken eine gute Chance, sich zu entwickeln".

Die Entwicklung von Mücken geht also auch immer mit der aktuellen Wetterlage einher. Vor allem bei starkem Regen und Überflutungen kann es zu einem besonders starken Mückenaufkommen kommen.

Stechen die Insekten bereits jetzt?

Da Hausmücken häufig auf den Dachböden, in Häuserfassaden oder Kellern überwintern, kann es gut sein, dass einige Tiere aus dem letzten Jahr bereits jetzt wieder zu stechen. Da es über 50 verschiedene Mückenarten gibt, fällt es allerdings schwer zu unterscheiden, welche von ihnen nun die Stechmücken sind und welche die Menschen in Ruhe lassen.

Allerdings gibt es bereits erste Meldungen zu einem erhöhten Stechmückenaufkommen in diesem Frühjahr. So berichtet der Bonner General-Anzeiger über viele Mückenstiche an Mensch und Tier bereits im März. Wie schon erwähnt, ist das Zusammenspiel von Wetter und Niederschlag entscheidend, wie sich die Mücken entwickeln.

Wieso manche Menschen häufiger gestochen werden als andere, erfährst du hier.

Asiatische Tigermücke in Deutschland entdeckt

In Nordrhein-Westfalen wurde nach längerer Abwesenheit nun wieder das Vorkommen der Asiatischen Tigermücke nachgewiesen. Wie der Bonner General-Anzeiger berichtet, kann das Tier Überträger von Krankheiten wie dem Denguefieber, Gelbfieber oder dem West-Nil-Fieber sein. Die Tiere sind größer als ihre Artgenossen. Wie stark die Verbreitung dieser Art bereits ist, konnte noch nicht ermittelt werden.

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