Wetter in Deutschland: Tornado verwüstet Ort im Saarland
Im Saarland hat ein Tornado für teils schwere Schäden gesorgt. Auf den Straßen kam es durch umgestürzte Bäume und Hagel zu Behinderungen. An der Nordseeküste kam es derweil zu einem seltenen Phänomen.
Nach dem Unwetter mit Sturm und Hagel im Saarland stehen am Freitag die Aufräumarbeiten im Mittelpunkt. Drei Ortschaften seien von dem Gewitter mit Sturmböen am Donnerstag betroffen gewesen, sagte ein Sprecher der Polizei am Freitagmorgen. Im Video oben siehst du, welche Schäden der Tornado hinterassen hat.
Aufräumarbeiten nach Unwetter im Saarland
Besonders wütete der Sturm in der Gegend rund um Urexweiler, einem Ortsteil der Gemeinde Marpingen (Landkreis St.Wendel). So seien teilweise Ziegel von den Dächern gefallen, herumfliegende Teile hätten Schäden an Fahrzeugen verursacht und Bäume seien umgestürzt. Wie viele Dächer abgedeckt wurden, war zunächst unklar. Verletzte seien bis zum Abend nicht gemeldet worden, so der Sprecher.
Mehrere Medien berichteten von einem Tornado, der Deutsche Wetterdienst konnte das am Freitag zunächst nicht bestätigen. Im Netz kursieren jedoch Bilder und Videos, die stark nach einem Tornado aussehen.
https://twitter.com/WRLD_disasters/status/1593297962188292099
Wie ein Tornado entsteht, erfährst du hier im Video.
Am Freitagmorgen war eine Landstraße zwischen Remmesweiler und Urexweiler wegen Aufräumarbeiten nach umgestürzten Bäumen den Angaben zufolge weiter gesperrt. Am Donnerstag hatte der Hagel für glatte Straßen gesorgt. Bei einem Unfall auf der Autobahn 8 zwischen Rehlingen und Merzig mit mehreren Fahrzeugen wurden drei Personen leicht verletzt.
Tornado im November ungewöhnlich?
Laut wetter.com-Meteorologin Corinna Borau können Tornados unabhängig von der Jahreszeit entstehen. "Im Winter häufig im Zusammenhang mit Sturm- oder Orkantiefs", erklärt sie.
Gleichzeitig werde Labilität benötigt. Dann entstehen Schauer und Gewitter, was am Donnerstag der Fall war. "Verantwortlich dafür war das Frontensystem von Sturmtief REGINA über der Nordsee", so Borau. "Kleinräumig hat auch eine günstige Windscherung (Änderung der Windrichtung und/oder Windstärke mit der Höhe) die Entwicklung eines Tornados begünstigt".
Ungewöhnliche "Sturmebbe" an Elbe und Nordseeküste
Ein starker Wind aus südöstlicher Richtung hat am Donnerstag für eine seltene "Sturmebbe" in der Elbmündung und an der Nordseeküste gesorgt. Am Pegel St. Pauli lag der Wasserstand gegen 16.00 Uhr knapp 1,50 Meter unter dem mittleren Niedrigwasser. "Das ist schon super extrem", sagte eine Sprecherin des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie in Hamburg. Das sei seit der Jahrtausendwende erst zweimal vorkommen, und zwar am 1. und 17. März 2018.
Die Pegel in Büsum (Dithmarschen) und Husum (Nordfriesland) fielen nach Angaben des Bundesamtes sogar trocken. Am Donnerstag wehte ein Wind aus Ost-Südost mit Stärke 8 im Mittel. Auf der Nordsee habe es auch stürmische Böen mit Stärke 9 bis 10 gegeben.
In welchen Regionen Deutschlands jetzt erstmal der Winter zuschlägt, erfährst du in der aktuellen 3-Tage-Vorhersage für Deutschland:
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