Wintercheck beim Auto: Mit dem Reifenwechsel ist es nicht getan
Der Winter steht vor der Tür. Ob dein Auto fit für den Winter ist, kannst du bei manchen Dingen auch selbst kontrollieren. Was du neben dem Wechsel auf Winterreifen beachten solltest.
In der kalten Jahreszeit sind genügend Profiltiefe, funktionierende Beleuchtung und klare Sicht noch wichtiger als sonst. Das können Autofahrer:innen auch in Eigenregie prüfen.
Bei Winterreifen auf Symbol "Berg mit Schneeflocke" achten
Winterreifen von Oktober bis Ostern - so lautet die allgemein gültige Faustregel. Autofahrer sind in Deutschland bei Eis, Frost, Glätte oder Schnee verpflichtet, mit Winterreifen zu fahren. Ansonsten drohen Bußgelder und ein Punkt. Was du beim Wechel auf Winterreifen beachten solltest, erfährst du im Video am Anfang des Artikels.
Wer neue Winterreifen braucht oder seine alten aufzieht, sollte auf ein bestimmtes Zeichen am Reifen achten. Denn nur mit dem Symbol "Berg mit Schneeflocke" sind Reifen, die seit 2018 produziert worden sind, wintertauglich zugelassen.
Dieses Piktogramm hat das alte "M+S"-Zeichen abgelöst. Bis Ende 2017 hergestellte Reifen mit diesem Symbol dürfen noch bis 30. September 2024 auf winterlichen Straßen gefahren werden. Allerdings müssen sie zumindest noch das gesetzliche Minimum an Restprofil aufweisen.
Profiltiefe der Winterreifen prüfen
Apropos Profiltiefe: Mit dem silbernen Rand einer Zwei-Euro-Münze lässt sich checken, ob die Winterreifen noch die vom ADAC empfohlene Profiltiefe von mindestens 4 Millimetern aufweisen. Der silberne Münzrand ist genauso breit. Wenn du die Münze ins Profil steckst, siehst du, ob noch genug vorhanden ist.
Wer nur eine 1-Euro-Münze hat: Deren Rand ist 3 Millimeter breit, sollte also von der Seite her gesehen im Profil verschwinden. Gesetzlich vorgeschrieben sind nur 1,6 Millimeter Restprofil.
Beleuchtung checken: Auto auf dunkle Jahreszeit vorbereiten
Im Herbst und Winter ist eine funktionierende Beleuchtung am Auto besonders wichtig. Daher sollten Autofahrer:innen diese regelmäßig kontrollieren und bei Bedarf reinigen. Spiegelnde Flächen, Mitfahrende oder Nachbarn können bei der Kontrolle behilflich sein - vor allem, wenn es um die Funktion der Bremslichter und Blinker geht.
Defekte Lampen der Fahrzeugbeleuchtung lassen sich auch selbst tauschen. Wer sich den Wechsel nicht zutraut, kann die Lampen in einer Werkstatt reparieren lassen.
Funktionierende Autoleuchten sind noch nicht alles: Nur korrekt eingestellt sorgen Abblend- und Fernlicht für beste Sicht. Zeigt der Lichtkegel zu sehr auf die Straße, sehen Autofahrer nicht genug. Sind die Leuchten zu hoch eingestellt, blenden sie andere Fahrzeuge.
Scheibenwischer prüfen und gegebenenfalls ersetzen
Nach einer gründlichen Reinigung des Autos empfiehlt es sich zudem, die Scheibenwischer zu prüfen. Ziehen diese Schlieren, sind notfalls die Wischerblätter zu ersetzen.
Gummidichtungen und Türschlösser nicht vergessen
Außerdem solltest du die Gummidichtungen der Türen mit geeignetem Gummipflegemittel einschmieren, um zu verhindern, dass das Gummi am Blech anfriert. Auch die Türschlösser kannst du gegebenenfalls mit Türschlossenteiser winterfest machen.
Ein Experten-Tipp: Wenn in der Tankklappe Platz ist, lässt sich dort für Notfälle ein Fläschchen Türschlossenteiser oder ein kleiner Eiskratzer deponieren. Denn im Auto nützen solche Dinge nichts, wenn die Türschlösser zugefroren sind.
Frostschutzmittel für Scheibenwaschanlage und Kühlwasser auffüllen
Auch das Frostschutzmittel für die Scheibenwaschanlage lässt sich einfach selbst nachfüllen, um auch bei niedrigen Temperaturen klare Sicht zu haben.
Ebenso wichtig ist der Frostschutz im Kühlwasser. Denn Eis im Kühlsystem kann zu Motorschäden führen. Wenn man keine Messmittel zur Ermittlung des Frostschutzes der Kühlflüssigkeit hat, sollte man diesen nachmessen lassen. Die meisten Fahrzeughersteller empfehlen einen 40-Prozent-Kühlmittelzusatz, was einem Frostschutz von bis zu minus 25 Grad Celsius entspricht. In den Bergen sollte auf einen höheren Frostschutz von bis zu 60 Prozent gesetzt werden, was einem Frostschutz bis minus 40 Grad Celsius entspricht.
Bei einem professioneller Technikcheck in der Werkstatt kann neben dem Kühlerfrostschutz auch die Batterie, Auspuffanlage und vieles mehr kontrolliert werden. Dazu raten Experten vor allem bei älteren Autos. Wichtig: Preise dafür vergleichen und sich bei hohen Kostenvoranschlägen für etwaige Reparaturen im Zweifel das Angebot von einer weiteren Werkstatt machen lassen.
Batterie und Elektrik überprüfen lassen
Übrigens: Probleme mit der Autobatterie war im Jahr 2019 die häufigste Pannenursache mit 42 Prozent. Daher gehört die Überprüfung der Autoelektrik beim Wintercheck unbedingt dazu.
Denn durch die Kälte wird der Stromfluss in der Batterie vermindert, der Widerstand nimmt zu. Gleichzeitig wird das Motoröl zäher. Dadurch muss eine größere Trägheit des Motors überwunden werden, was nur gelingt, wenn die Batterie genügend Strom liefert.
Vor dem Winter sollte also eine Werkstatt die Säuredichte und den Flüssigkeitsstand der Batterie überprüfen. Gleiches gilt auch für den Ladestrom, den die Lichtmaschine liefert. Der Wagenbesitzer kann selbst überprüfen, ob die Masseverbindungen zu Anlasser und Motormanagement guten Kontakt haben.
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