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Panorama

Winterstürme plagen die Menschen im Nahen Osten

Fr 13.12.2013 | 07:35 Uhr - Redaktion
Im syrischen Bürgerkriegsgebiet erfroren zwei Kinder. Die Flüchtlinge, die in Notlagern in den Nachbarländern Syrien untergekommen sind, litten besonders unter der eiskalten Feuchtigkeit.
 
Ein Sprecher des Oppositionsbündnisses Syrische Nationale Koalition sagte, in der umkämpften Großstadt Aleppo sei ein sechs Monate alter Junge in einem zerbombten Haus wegen der Kälte gestorben. In Aleppo schneite es heftig. Zudem sei ein Kind in der Rebellenhochburg Rastan im Zentrum des Landes erfroren.
 
In den Zeltlagern im Norden und Osten Libanons versuchten sich zehntausende syrische Flüchtlinge notdürftig warmzuhalten. "Ich hasse die Kälte", sagte im Camp Saadnajel der 13-jährige Sakr, der wie die meisten Kinder dort weder Mütze noch Handschuhe hat. "Wenn der Schnee matschig und schwer wird, brechen die Planen über unseren Köpfen ein." Auch die geplante UN-Luftbrücke für bedürftige Familien im Norden Syriens verzögerte sich wegen der rauen Witterung.
 
Auch anderswo in der Region fielen die Temperaturen in die Nähe des Gefrierpunktes, begleitet von heftigen Schneestürmen oder starkem Dauerregen. In Jerusalem, das 800 bis 900 Meter über dem Meeresspiegel liegt, blieben die Schulen geschlossen. Busse fuhren nicht, die Autobahn zur Küste war wegen Vereisung unpassierbar. Der Krippenplatz an der Geburtskirche in Bethlehem lag am Donnerstag unter einer Schneedecke.
 
Im ganzen Westjordanland wurde der Schulunterricht abgesagt. Im palästinensischen Gazastreifen waren aufgrund heftiger Regenfälle viele Straßen überflutet, die Abwasserkanäle liefen über. 40 Häuser in Rafah und Chan Junis mussten nach Behördenangaben evakuiert werden. Aufgrund der Brennstoffknappheit in Gaza litten viele Menschen unter der Kälte.
 
In Jordanien schlossen alle Ministerien, Ämter, Banken und Schulen. Die Regierung rief die Bevölkerung auf, zu Hause zu bleiben. Im Flüchtlingslager Saatari, wo die meisten der 130.000 syrischen Flüchtlinge in Wohnwagen leben, drängten sich die Familien um kleine Elektroheizungen.
 
Auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel, die von riesigen Wüstenlandschaften geprägt ist, regnete es so heftig, dass vielerorts der Strom ausfiel und Häfen geschlossen werden mussten. Zwei Polizisten wurden verletzt, als sich ihr Wagen auf einer schlammigen Straße überschlug.
Im kurdisch besiedelten Westen des Iran schnitten Schneestürme rund 200 Ortschaften von der Außenwelt ab. In der Türkei schneit es schon seit Dienstag ausgiebig - insbesondere in den Grenzregionen zu Syrien, wo ebenfalls 200.000 Flüchtlinge in Lagern leben.
 
(ncw/mid/AFP)
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