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Wetterlexikon

Was ist der Luv-Lee-Effekt und wie entsteht Föhn?

Fr 14.10.2022

Ihr habt bei der Wettervorhersage vielleicht schon mal die Begriffe Luv und Lee gehört, doch was bedeuten diese Begriffe und was genau ist der Luv-Lee Effekt? Das erfahrt ihr in diesem Video. Die Begriffe Luv und Lee stammen ursprünglich aus der Schifffahrt und setzten sich erst nach dem 17. Jahrhundert in der Meteorologie durch. Luv und Lee benennen die Seite eines Objekts (meist eines Gebirges) in Bezug auf den Wind. In Meteorologie bezeichnen Luv und Lee die der Hauptwindrichtung zugewandte bzw. abgewandte Seite eines Höhenzuges, eines Gebirges oder einer Wetterscheide. Die Luv-Seite ist die windzugewandte Seite eines solchen topographischen Hindernisses. Hierwerden die Luftmassen zum Aufsteigen gezwungen und kühlen sich dabei ab, so dass Steigungsregen fällt. Tritt ein solcher Effekt ein, kann es im Stau des Gebirges viel Niederschlag geben. Lee bezeichnet die windabgewandte Seite des Hindernisses. An dieser Seite sinken die Luftmassen wieder ab und werden als Fallwinde zu Föhn. Ein Föhn ist ein trockener Fallwind. Auf der Lee-Seite fallen also deutlich weniger Niederschläge. Um Luv- und Leeeffekte an Gebirgen zu beobachten, muss das Gebirge so hoch und breit sein, dass es als Strömungshindernis die Luft nicht vollständig umströmen lässt, sondern ein Überströmen einsetzen muss. Dazu muss die Luft auf der angeströmten Gebirgsseite (Luvseite) aufsteigen, um dann auf der strömungsabgewandten Seite (Leeseite) wieder abzusinken. Diese "erzwungene Hebung" auf der Luvseite ist mit einer Abkühlung verbunden. Ob sich dabei allerdings Wolken bilden, hängt von dem Feuchtegehalt der aufsteigenden Luft und von der zu überwindenden Hindernishöhe ab. Auf der Leeseite des Gebirges stürzt die Luft mit hoher Geschwindigkeit als Föhn abwärts. Sie erwärmt sich aufgrund des steigenden Luftdrucks. Die Wolken lösen sich hinter dem Gebirgskamm rasch auf. Die relative Luftfeuchte sinkt, und die Wassertröpfchen in der Luft (Wolken) gehen wieder in Wasserdampf über. Dadurch kommt es, dass die Luft am windabgewandten Fuß des Gebirges eine höhere Temperatur aufweist als am windzugewandten Gebirgsfuß und in der Umgebung. Bei starken Reliefunterschieden, wie z. B. am Nordrand der Alpen, können diese Temperaturunterschiede recht erheblich sein. Man spricht dann von Föhn. Diese Wetterlage gibt es beispielsweise in Städten wie München.

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