- Ein Blizzard ist ein starker Schneesturm, der meist in Nordamerika auftritt
- Für die Kategorisierung sind die Windgeschwindigkeit und die Sichtweite ausschlaggebend
- Blizzards können ganze Städte tagelang lahmlegen und sind lebensgefährlich
- Begleitet werden die Stürme von extremen Schneefällen und deutlichen Temperaturstürzen
1. Was ist ein Blizzard-Sturm?
Unter einem Blizzard verstand man ursprünglich einen starken Schneesturm in Nordamerika, der aufgrund seiner Stärke in weiten Teilen der betroffenen Region häufig das öffentliche Leben vorübergehend lahmlegt.
Allerdings wird der Begriff mittlerweile nicht nur in Nordamerika, sondern auch in anderen Teilen der Welt verwendet. In Deutschland verwendet man einfach das Wort Schneesturm als Synonym.
Um einen Schneesturm als Blizzard zu kategorisieren, müssen nach der Definition des amerikanischen Wetterdienstes die folgenden Bedingungen für mindestens drei Stunden erfüllt sein:
- Windgeschwindigkeiten von mindestens 56,3 Kilometer pro Stunde (das entspricht 35 Meilen pro Stunde)
- Die Sichtweite beträgt aufgrund von heftigem Schneefall oder aufwirbelndem Schnee weniger als 400 Meter
2. Wann treten Blizzards auf?
In Amerika entstehen Blizzards meistens, wenn winterliche Tiefdruckgebiete auf ihrer Rückseite (hoch reichende) Kaltluft aus den polaren Breiten Kanadas mit einer schnellen Strömung weit in den Süden transportieren.
Vereinzelt wurden schon Blizzards bis in den Norden Floridas beobachtet.
3. Was sind die Folgen von einem Blizzard?
Durch den schnellen Transport der polaren Kaltluft kommt es zu intensiven Schneefällen und oft auch zu einem markanten Temperatursturz. Begleitet wird das Ganze von intensiven Stürmen.
Treten Sturmböen der Stärke 9 auf, kann die Sichtweite sogar auf unter 10 Meter sinken. Da der Schnee durch den Temperatursturz sehr trocken ist, kann er durch den Wind gut aufgewirbelt werden.
Schwere Blizzards können ähnlich hohe Schäden verursachen wie Hurrikane. Sie erreichen zwar nicht so hohe Windgeschwindigkeiten wie die Wirbelstürme, jedoch können die Sturmfronten mehr als 1000 Kilometer lang sein und über halbe Kontinente hinwegziehen.
Selbst das Verlassen des Hauses kann bei einem Blizzard zur Lebensgefahr werden.
4. Sind Blizzards gefährlich?
Blizzards sollte man auf keinen Fall unterschätzen. In kurzer Zeit können sie das öffentliche Leben lahmlegen. Solche Winterstürme verursachen Verkehrschaos und Stromausfälle, mitunter sind auch Todesopfer zu beklagen, da z.B. Bäume umknicken und auf Autos oder Häuser fallen können.
Eine weitere echte Gefahr ist die angesprochene extrem geringe Sichtweite. Geländemarken sind für Menschen dann kaum noch auszumachen, so dass man fast "blind" ist.
Autofahren im Blindflug ist keine gute Idee! Bei einem Blizzard sollte man das Fahrzeug unbedingt stehen lassen.
5. Warum gibt es keine Blizzards in Europa?
In Mitteleuropa sind Wetterlagen, die einen Blizzard verursachen können, eher selten anzutreffen. Die Gründe dafür sind:
- Die Sturmrichtung: Stürme bei uns kommen meist vom Atlantik, dessen Wasser warm ist
- Die Niederschlagsart: Durch das warme Atlantik-Wasser fallen die Niederschläge bei uns selbst im Winter häufig als Starkregen anstatt als Schnee
- Die Alpen: Aufgrund ihrer Ausrichtung wirken die Alpen wie eine Barriere für Nord-Süd-Ströme. Daher treffen die polaren Luftströme nur selten auf die bei uns herrschenden feuchten Luftmassen
Auch interessant: Diese Niederschlagstypen gibt es
Trotzdem kann es auch in Deutschland im Winter zu starken Schneestürmen kommen. Im Winter 1978/1979 legten gleich zwei heftige Schneestürme Deutschland lahm - einer Ende Dezember und der zweite Mitte Februar.
Wie kann man sich vor einem Blizzard schützen?
Solltest du doch mal von einem Blizzard erwischt werden und gerade im Auto unterwegs sein, hängst du am besten ein rotes oder grelles Stoffstück an die Antenne deines Autos und platzierst ein Warndreieck. Wichtig ist, dass du dann im Auto sitzen bleibst und auf Hilfe wartest.
Vorbereitungen daheim kannst du dahingehend treffen, dass du im Winter regelmäßig schaust, wie viel Heizmaterial du hast. Ebenso ist ein Vorrat an Kerzen und Decken sowie Lebensmittel nicht verkehrt, denn ein Blizzard kann deine Region auch für mehrere Tage lahmlegen.
Ist das Auto wegen enormer Schneemassen kaum noch zu erkennen, musst du dich mittels Signalfarben sichtbar machen.
Passend dazu:
Verwendete Quellen:
DWD, ESKP, Merkur, BR, lebenindenusa.com